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Alpenzeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 23.04.1933
Umfang: 12
diesem heruntergekommenen Subjekt, wie um Entschuldigung bittend, dem in Würde erstarr ten Ladenbesitzer vor die Nase gehalten wurde. Leone Frosinone schwieg; und der Andere be gann hilflös zu stottern. Vor dem eisigen Schwei gen des Antiquars erstarb das Stammeln des jungen Mannes in einem Seufzer. Zitternde Finger lösten hartnäckige Knoten; das Zeitungs papier raschelte unangenehm laut; und da kam ein Bild zum Vorschein, oder vielmehr, wie der Händler mit sicherem Auge feststellte, ein Rah men, ein echter, kostbarer

Rahmen des Seicen to. der unter Brüdern, und selbst in Anbetracht der Krise, gut seine tausend Lire wert sein mochte. „Was sagten Sie doch?' — Die Stimme des Antiquars drückte den letzten Grad von Verach tung aus. »So. das Bild wollen Sie verkau fen.. Und das nennen Sie ein Bild, diese be schmierte Leinwand?. . . Seien Sie froh, junger . Mann, daß -ich Sie wegen der Frechheit- nicht schon hinausgeworfen Habel' sDer Rahmen ist nicht schlecht, dachte zugleich Leone Frosino

ne, man könnte ihm unter Umständen 10 Lira dafür bieten). Der stoppelbärtige. abgerissene junge . Mann aber dachte nicht an den Rühmen: er dachte nicht an den Rahmen; er dachte an das Bild. Und in seiner Ratlosigkeit wuchs ihm der.Mut der Ver zweiflung. Cr sprach auf einmal klar und zu sammenhängend: »Sie irren sich, mein Herr, wenn Sie das Bild für wertlos halten. Es ist ein echter Meister, wie mir mein verstorbener Vater immer sagte, alter Familienbelitz. Wenn mir nicht das Wasser am Halse stände.— hier begann die Stimme

an wertlose Bilder zu versehenden'. tEigent- lich hatte Leone Frosinone garnichts zu tun, aber das brauchte das Subjekt ja nicht zu wis sen). Verlegen rückte der junge Mann hin und her, strich bald das Zeitungspapier glatt, hob bald das Bild auf. legte es unentschlossen wieder hin. zupfte an seiner schlechtgebundenen Krawatte und würgte endlich heraus, ob er denn nicht we nigsten das Bild hierlassen könne, damit es der sicherlich sachkundige Herr Frosinone mit Muße untersuche. Zuerst wollte der Händler

brüsk ab lehnen; doch dann dachte er,.daß vielleicht. mit dem Nahmen doch ein Geschäft zu machen sei, u. stimmte endlich zögernd zu. Sichtlich erleichtert und mit' respektvollem Gruße verabschiedete sich der junge Mann und zog ab. Leone Frosinone stellte das Bild achtlos In eine Ecke und trat zum zwölften Mal vor die Tür seines Ladens, wo'er verächtlich In die Richtung der vorbeihastenden Autos ausspuckte. Am Nachmittag blieb ein sehr elegant geklei deter. Herr vor dem Laden des Antiquitäten

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 11.07.1936
Umfang: 6
der immer wieder. lAie Aquarelle schienen ihm zu gefallen. „Einen Augenblick', sagte der Fremde, als Muthmann sich Anschickte, ein neue» Blatt hervorzuholen. Das Bild I'chien ihm zu gefallen — aber noch geraumer Zeit lmeinte er übergangslos und unerwartet: „Sie ma llen doch auch Porträts, überhaupt Figürliches oder Inicht?' I „Selten', erwiderte Muthmann, der seine Hoff nungen zerrinnen sah. „Ein paar Sachen habe lilh.' »Wenn ich sie sehen dürste?' bat der Besucher. Muthmann holte sie herbei. Vier, fünf

Bilder. Wrklich nicht mehr. Eines war darunter — ein Mädchenbildnis, in ganz zarten, pastellenen Far« abk ^ angedeuteten Hintergrund Der Besucher betrachtete es lange. „Ein äußerst Mendig wirkendes Bildnis', meinte er. „Man könnte sich denken, daß dieses Mädchen nicht hübsch ist im wirklichen Leben. Daß es aber Augenblicke hat, wo es unglaublich schön sein kann. Märchen hast schön.' Muthmann nickte verlegen. „Dies Bild möchte ich kaufen', meinte der Fremde. „Nennen Sie mir einen Preis

— einen diskreten Preis.' Muthmann lächelte verzerrt. Ein Schmerz rühr te ihn an, der ihn erzittern ließ. Oder war es Schwäche? Wenn man wochenlang nun schon ohne Bargeld lebt, wird man schwach. »Wollen Sie nicht doch lieber die Landschaft nehmen?' bat er. „Das ist mein eigentliches Ge biet — wirklich, ich berate Sie gut. Wie ein ehr licher Makler,' versuchte er zu scherzen. „Später vielleicht/' wehrte der Fremde ab. «Ich habe eigentlich nie die Absicht gehabt, dies Bild zu verkaufen', machte der Maler

einen neuen Anlauf. - „Dreihundert Mark', sagte der Fremde. „Drei hundert Mark bar in die Hand, das scheint mir ein guter Preis zu sein.' Dreihundert Mark? Muthmann knickte zusam men. So viel Geld... Vor seinen Augen entstan den, gleich den Fieberphantasien eines Kranken. Bilder, blühende, leuchtende, lockende Bilder von all dem, was er sich kaufen würde. „Es ist recht', sagte Muthmann ganz, ganz leise. „Wohin darf ich das Bild schicken?^ „Teuber, Direktor Teuber', erwiderte der Be sucher, die Briestasche

hervorholend. „Abe» Sie brauchen sich nicht zu bemühen, mein Wagen steht unten, ich nehme das Bild gleich mit. Haben Sie ihm einen Titel gegeben, eine Bezeichnung irgend welcher Prt? Wenn Sie einmal ganz berühmt sind../ -- „Nennen Sie es einfach Mädchenbildms'', er widerte Muthmann hastig. Er konnte doch diesem wildfremden Menschen, diesem kühlen Geschäfts mann nicht verraten, daß dies Bild Eva darstellte Eva, die er liebte und die dann... Ach, nicht daran denken. Es führte ja zu nichts. Er hatte dies Bild

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.03.1934
Umfang: 6
. Unter dem Bild über Meinem- Bett besinnet sich ein Geheimfach. Oessnen Die es, nehmen Sie das Geld heraus, und geben Siie es meiner Frau...' Die Stimme des Kranken wird immer leiser. Der Andere muß sich ties zu ihm herabàgen^«m-^s^KsmWort«^r^dvs''Geh«im' Isar zu verstehen. Der Sterbende slüstert noch etwas Unverständliches, dann wird es ganz ruhig im Zimmer. Die unregelmäßigen Atemzüge sind verstummt. Mit kühler Neugier betrachtet der Mann den leblosen Körper. Dann nimmt er das Bild, das der Sterbende

er obert hat mit Sklavenhandel, Steinschloßgewehren, Schnaps und — auch Mission. Ein anderes Bild des Lebens, das jüngst in Südafrika an mir vorüberzog. Der Ort der Hand ung ist das Eingeborenenfürforgeamt, die Zeit ein Montagmorgen. An einem kleinen Tisch sitzt der weißbärtige Amtsleiter, umgeben von mehreren einer polizeiartig gekleideten schwarzen Gehilsen (Messenger) l Draußen hockt /eine ganze Reihe von Eingeborenen, die eine merkwürdige Mischung von Trachten aufweifen, vom einfachsten

und da? Bild in der Konservenbüchse gefunden, ihm gefalle der fleißige Sam und da sie auch einiges Vermö gen besitze, bitte sie um telearaphische Nachricht, ob sie zur Eheschließung nach Amerika kommen solle. Ihre Photographie lag bei. Sam Hannington tele graphierte umgehend seine Zusage und dieser Tane fand die Hochzeit statt. Sein Protest Die Hörer des Londoner Rundfunks erlebten die ser Tage eine tleberraschung. Im Abendprogramm war der Vortrag eines jungen Arbeiters vorge sehen. Pünktlich trat

zu führen. Der Zweisel hat schon viele interessante Polemiken hervorgerusen. Das Bild würde im Falle der Echtheit ein sensationelles Dokument aus dem Leben Mozarts bedeuten. Das Porträt stellt einen etwa zehnjährigen Kna ben, am Klavier sitzend, dar. In der rechten Ecke trägt das Bild die Inschrift: 1767, Paris. Vor den Ziffern sind noch einige Buchstaben erkennbar. Mit einer Taschenlampe kann man ein „N' ent ziffern, vielleicht sogar zwei. Möglicherweise soll das Wort vor der Zahl „Anno' heißen

. Die Signatur des Malers sehlt. Es ist unwahrschein lich, daß er Jahr und Ort aus dem Bild vermerkt hat, ohne seinen Namen dazuzusetzen. Durch das Nachdunkeln der Farbtöne dürfte die Unterschrift ausgelöscht worden sein. Im Jahre 1766 hat sich Mozart als zehnjähriger Knabe in Paris ausgehalten. Das Bild stammt aus dem Jahre 1767. Aber das beweist nichts. Oftmals vollenden Maler ein Bild später, auch wenn sie ihr Modell nicht mehr zur Versügung haben. Also einen Gegenbeweis liefert die Diver genz

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Seite 3 von 6
Datum: 01.01.1937
Umfang: 6
- «,en Kloster befände und vielleicht zu kaufen sei. Merr Friedländer möge sich die Fotografie einmal > Nriedländer und Bode taten es und sahen da Räch einander an. Wenn dieses Bild, eine Anbe> Rina der heiligen Drei Könige, echt war. war es line der wundervollsten niederländischen Gemälde vermutlich ein van der Goes — und es sah so aus Ms sei es echt. Bode, der Mann, der ein verstaub- Ues vollkommen verschwärztes Bild einmal für tau- >end Pfund getauft hatte, weil auf den» Gemälde so «was wie ein goldener

über die meisten menschlichen Dinge t, setzte sich auf die Bahn und fuhr nach Spanien, r hat es mir erzählt, wie er das Bild fand, wie r, müde, erhitzt, des Klimas ungewohnt und ein icnig verloren, in das Kloster eintrat, durch den reuzgang über die versenkten Grabplatten der stanche geführt wurde. Dann öffnete sich die lederbeschlagene Tür der apelle und da hing im Dämmerlicht. — da leuchte- e im matten Schein der Sonne, die sich vielfach in en staubigen Büntscheiben der hohen Fenster räch, das große Bild

werden Zehr bald stellten sich Hindernisse heraus. Es war weifelhaft. wem das Bild gehöre, zudem wollten lie Mönche, es unter keinen Umständen verkaufen, ftiedländer wandte sich mit der Bitte um Inter mtion an den Kaiser, und Wilhelm ll. schrieb an lönig Alfons von Svanien und bat ihn. den Ver mi? zu gestatten. Woraufhin die allerkatholischste Westät den Mönchen ihren Wunsch mitteilte. Nun kam die Nachricht, daß die Anbetung er- »orben werden könne. Der Preis war enorm, er letrug genau eine Million

Beglei- ern. ich und eine Million in Gold! Wir kamen glücklich an. wurden als Gäste des klosters aufgenommen und mit unserem wahrhaf- ig schweren Gepäck untergebracht. Dann gingen vir in die Kapelle und holten das Bild herab. Es oar noch schöner, weit schöner, als ich gedacht hatte - aber Sie können es ja jetzt im Kaiser Friedrich- Nuseum bewundern — Nun jedoch begann der romantische und etwas mfregende Teil der Reise. Ich hatte gerade, Rolle >uf Rolle, Stapel auf Stapel, den Mönchen ihre >are

Million aufgezählt, als es sehr heftig pochte >nd ein ziemlich finsterer Herr hereinkam, der sich >ls Tenente — Leutnant — der Guardia civil vor teilte und mir rund heraus erklärte, ich könne das 5ild nicht mitnehmen. Es habe sich herumgesprochen, daß jemand die ieiligen Drei Könige entführen wolle — Ich verbesserte ihn „kaufen'. »Kaufen, ja, noch schlimmer! Das Bild gehört em Kloster garnicht, die Mönche hier sitzen erst seit napp hundertfünfzig Jahren hier in diesem Klo er, in dem das Bild schon

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Seite 3 von 6
Datum: 17.08.1941
Umfang: 6
SotìKag, vèii 17. August „ nipenzrirung' Seite Z Das àìcirus c!er ü^eronliza Eine Geschichte von Gerda Wachsmuth. Welch veksthlungener Wege sich das Schicksal oftmals bedient, um die Menschen der Erfüllung entgegenzuführen, beweist das Erleben b«s Kunsthistorikers Andrea Sarter. In seinem elterlichen Hause hmg em Bild, das schlechthin als Meisterwerk an zusprechen war. Es war dies ein ziemlich großes Oelgemälde, dessen helle reine Farben sommerlichblühend und leuchtend warm aus dem breiteà

dunklen Rahmen heraussprangen. Mancher der Gäste, die das stets zu Laune und Heiterkeit aufge legte Ehepaar Sarter in sein Haus gebe ten hatte» blieb vor diesem Bilde stehen, um es zu betrachten: dieses schöne frohe Mädchengesicht mit den sanftgeschwunae- nen Lippen und den großen braunen Au gen. Man redete sehr viel von diesem Ge- ' ' te o slcht. Man zerlegte das Bild, nach Art er- jalj i .1 g, n Zeichnung der Augenbrauen, man bo .uyrener und prüfender Kunstkenner, ge radezu in seine Einzelheiten

: Man bewun derte die hohe Stirn, über der sich in schlichten Scheiteln das schwarze H< man wies auf die unglaublich fe n lo aar eine obte den alten Goldschmuck an dem jungen kräftigen Hälfe. Man sprach — wie das im allgemeinen so ist — von der vorzüg lichen Arbeit des Künstlers und meinte nichts anderes als sein Modell. Im übri gen tonnte man weder über den Maler noch über das Mädchen etwas erfahren. Sarter, danach befragt, antwortete, daß er das Bild durch einen Zufall in Mün chen von einem Kunsthändler

erworben habe: augenscheinlich habe der junge Künstler ein großes Talent und einen als eines Morgens eine Schwester bei ihm eintrat, die das gleiche sanfte helle Gesicht und die gleichen dunklen Äugen mit dem Wiederschein von Sonne, satten grünen Wiesen und dampfenden fruchtbaren Fel dern hatte wie jenes Mädchen auf dem Bild seines Elternhauses. „Veronika' sagte Andreas halb unbe wußt, und daß er es gesagt hatte, wurde ihm erst deutlich, als die Schwester ver wundert aufschaute. „Ja', sagte sie l heiße

ein Zucken war. Sie hatte die Hände ineinandergelegt und sah Andreas sehr an. „Meine Mutter', sagte sie, „ist einmal als ganz junges Mädel gemalt worden. Es mag wohl das Bild sein, das Sie in Ihrem Besitz haben. Der Maler hat die Mutter mich heiraten wollen, aber sie hat nicht fortgemocht von daheim.' Sie erzählte von ihrem bäuerlichen Leben, von den Geschwistern und den Eltern. Und während sie sprach, schien es Andreas, als komme alles oas auf ihn zu, als ge winne alles das Leben und Gestalt

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Seite 3 von 6
Datum: 22.10.1937
Umfang: 6
a w völliger Klarheit. Nun, es gab ° die enttauscht waren, weil sie ver- . .xi'kinarckbild an ihrer Decke suchten .indeiiens ebenso viele erblickten den eben stopf wirklich an der Decke Ihres Ii-aisch bewanderte Leute erklärten diese ffLas längere Betrachten eines Bildes I besonders klare Vorstellung, die sich I-Miis gut einvrägt. Wenn wir das Bild > ite sehen» so ist dies nichts als eine deut- linerungsvorstèllung, d. h. wir stellen uns ssa anschaulich vor, dag wir es wirklich «glauben. Eine Art

von Selbsttäuschung Il.se Erklärung war falsch. Cs gibt nicht Iziorslellungsgodächtnis, sondern auch ein HMtnis. Biels Erwachsene und — nach titersuchungen rund ein Drittel aller tnd Jugendlichen besitzen die Fähigkeit, De subjektive Anschauungsbilder hervor- I, Sie können ein Bild, das ihnen gezeigt I» auch dann noch wirklich, empfindungs- Mi, wenn es wieder fortgenommen ist. Werbare seelische Fähigkeit wird in der Isiichologie eidetische Begabung genannt, àrger Forscher Professor Erich Jaensch «Sesehmäßigkeiten

der Eidetik aufgedeckt 1 Bedeutsamkeit dieser Wissenschaft erwie- Indelt sich bei dieser Begabung also nicht Ijedem Menschen gegebene Fähigkeit, sich Ichträglich wieder vorzustellen, sondern kabe, ein Bild im buchstäblichen Sinne Wen. Wir können durch ganz einfache leicht feststellen, ob wir selbst Eidetiker , besten eignen sich hierfür Schwarzweiß- möglichst mele Einzelheiten dar auf denen tà Wir legen o ein Bild auf einen Hintergrund und betrachten es zehn bis Sekunden. In dieser Zeit

ist es auch für kschsenen kaum möglich, seinem Gedächt- sFülle verschiedener Einzelheiten bildtreu gen. Dann ziehen wir das Bild fort. Sind Etiler, so erblicken wir nun das Bild auf Km Unterlage genau so klar wie vorher, àn alle Einzelheiten wieder und können Im Bleistift die Umrisse dtzr abgebildeten Nachzeichnen. Eine Selbsttäuschung ist hier geschlossen. dreizehnjährigen Landjungen gab ich ! ein Bild, das er noch nie gesehen hatte sür eidetische Versuche benutzt); er sah lehn Sekunden an, dann zog ich es fort. Wete

, es noch immer vor sich zu sehen, le ihm Fragen: „Wieviel Personen siehst dein Bild?' — „Sechs! Vier Männer, puen. Drei gehen zur Arbeit, dieser hier mit dem Finger) trägt eine Spitzhacke hulter, die beiden anderen haben Schau- f mit dem großen Hut spritzt die Straße.' ! sällt dir an dem zweiten noch auf? — Icht eine Pfeife, und' er hat eine Mütze IMon auf.' „Wieviel Fenster siehst «in Hause?' — „Eins vorn, fünf nach I- „Wieviel Milchkannen stehen auf dem sin Bordergrund?' — „Fünf!' B sick, deutlich

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Seite 6 von 8
Datum: 19.08.1932
Umfang: 8
Attentat zum Opfer gefallen. Das Bild, das zu den wert vollsten Schätzen des an Kostbarkeiten gewiß nicht armen Louvre gehört, wurde von einem 31jährigen Ingenieur durch Schnitte mit einem Rasiermesser schwer beschädigt. Man glaubt, daß der Täter geisteskrank ist; einen stichhalti gen Grund für seine sinnlose Tat konnte der Verhaftete jedenfalls nicht angeben. Das Pariser Louvre-Mufeum ist schon mehr fach von ähnlichen Anschlägen heimgesucht wor den. Gerade vor 27, Jakiren, im Sommer 1907, wurden kurz

hintereinander drei wertvolle Ge mälde von Bilderstürmern in sinnloser Weise zugerichtet. Das erste mar ein klassizistisches Landschaftsbild aus der Mitte des 17. Jahr hunderts, ein Meisterwerk von Pousin, die ,/vintslut'. die acht Einschnitte erhielt, darunter solche von AI cm Länge. Das Bild mar derart zugerichte, das; eine Restaurierung unmöglich erschien. Einige Tage später wurde ein Verghem durch Messerschnitte schwer beschädigt 'n?, wiederum eine Woche darauf fiel das herr- i '. (??„Mde von Ingres

: „Die Messe in der ''in-.i' der Schere eines Mädchens zum .^»°er. das dem auf dem Bild dargestellten Vamt und drei Kardinälen die Augen aus stach. Ein schändlicher Streich wurde im Januar ^1 gegen Rcinbrniidts „Nachtwache', eine unersetittche Kostbarkeit, verübt, die. gleich der Sirtinisch,'n Madonna von Nassael in Dres den. in einem besonderen Raum des Neichs- museums zu Amsterdam untergebracht war. Die ..Nachliracke' ist vielleicht das arohartiaste ?^srk des Meisters, in den 40er Iahren

wühlte die Mittagsstunde, als 5er Saal leer war Er stellte sich vor das Bild, das cm über dem Fußboden hing, sprang über die Schnur, die das Nähertreten von Besuchern und das Berühren des Bildes verbindern sollte, und fübrte. noch che der im Saal anwesende und rasch herbeilprinaende Diener es verhindern konnte, einen Schnitt über das gan^e Gemälde und wollte gerade zum zweitenmal? ausholen, als es dem Diener gelang. den Attentäter unschädlich zu machen. Glücklicherweise iroren die Besch«digunaen

des Werkes nickt so erheblich, daß die Schönheit des Bildes völlig vernichtet morden wäre: der hochentwickelten Reltaurationstecknik gelang denn auch die Behebung des Schadens. 1931 wurde ein anderes Bild von Neinbrandt, das ebenfalls in der Amsterdamer Neiàgalerie hängt: der „Anatomische Unterricht' von einem jungen Mann mit Axthieben beschädigt: der mar aber weder walinlinnia. noch wollte er zu, wenn auch sragwürd'iaer, Be rühmtheit komm; er fühlte sich nur durch die realistische D.i^'!e'!i'nn

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Seite 5 von 8
Datum: 21.10.1932
Umfang: 8
beträgt Lire 20. Alle weiteren diesbezüglichen Auskünfte werden beim Gewerbesärderungsinstitut Bol zano, sowie bei Herrn Vinzenz Fertl, Schnei dermeister in Merano, erteilt, wo auch àie An meldung zu diesem Kurs entgegengenomi''',! wird. Km neues Bild in der Waàlhà Seit gestern sehen wir an Stelle des bisheri gen ovalen Gemäldes vom Pfänderhotel bei Bregenz. für das die Reziprozität mit einem Meraner Bilde dort erlösen ist, eine Ansicht des meerumspülten Städtchens Crado. der berühmten sommerlichen

als „Aquae gradata?' be zeichnet, um anzuzeigen, wie sanft die Abstu fung des Strandes dem Meere zu verlief. Im k. bis 12. Jahrhundert hatte Grado eigene Pa-> triarchen, verbündete sich dann um 700 mit Ve nezia und war big zu dessen Blüte kirchlicher Mittelpunkt der nördlichen Adria. Auf der nahen, kleinen Insel Bgrbano. zu der uns ein Boot in 45 Minuten hinübcrbringt. steht eine im 6. Jahrhundert gegründete, um: 1K00 erneuerte Wallfahrtskirche mit byzantini-^ scher Madonna. Das hübsche Bild soll unsere

magischen Schein. Zauberhaft das gesamte Bild! Dies stellten auch die zahlreich erschienenen Gäste fest, die sich im mer wieder an der von vielen fleißigen Händen geschaffenen Dekoration — verantwortlich hier für zeichnete die einfallsreiche geschickt« Haus frau. Frau Welz — erfreuten. In diesem Rah men wirkten nun auch die entzückenden Kon zer'-. Jodel- und Tanzeinlagen des Meraner Aspenländlergnartettes besonders attraktiv. Ganz reuend die von mehreren Paaren in Ori ginaltracht as,?eig.'?n Volkstänze

.. Das war ja der Schrank, der noch von dein Vater des gnädigen Herrn geblieben war. Aber —. der alte Mann ging langsam vorbei. Im Schlafzimmer stand er lange mit an» dächtig gefalteten Händen vor dem Kinde»- bettchen, in-dem der kleine Karl schlief. Selt sam! Der alte Penner mußte nicht normal sein. Die Lina sah genau, wie große, schwere Tränen in seinen Bart kollerten. Und da, leise schrie das Mädchen auf, jetzt hatte der alte Bettler ein Bild von der Wand genommen, ein kleines Bild, das über dem Kinderbettchen hing

schnell nach den Augen, nm eine Träne wegzuwischen. ' Da da vor ihm war sein Junge, der sich durch eigene Kraft emporarbeitete. Der hatte es nicht verdient, daß jetzt einer kam, ein verlauster, dreckiger Landstreicher, der sich für seinen alten Vatsr qusgab. Nein, das hatte er wirklich nicht verdient. „So sagen Sie doch wenigstens, alter Mann, was Sie mit dem für Sie wertlosen Bilde be ginnen wollten!' sagte Noorden halb ärgerlich, halb hilflos. «Das Bild stellt meine Mutter dar

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Seite 2 von 8
Datum: 28.04.1937
Umfang: 8
vollständigste vorzeitliche Entdeckung gemacht hat te, denn sowohl von Erwachsenen wie auch von Kindern beiderlei Geschlechts hat man Schüdelkno- chen zur Verfügung. Von dem sogenannten „Java- Menschen', der mit seinen SW.lM bis eine Million Jahren bisher als ältester Fund angesprochen wurde, gibt es nur ein kleines Stück der Hirn schale. Und auch die Skelett-Teile von rund MV Ne- andertal-Funden gestatten kein annähernd so ge naues Bild, wie es jetzt der „China-Mensch' bietet. Prof. Weidenreich berichtet

an seiner Autheu izität hat viele Polemiken her vorgerufen, denn das Bild würde im Falle der Tchtheit ein sensationelles Dokument aus dem Leben Mozarts bedeuten. Das Porträt stellt einen etwa sechzehnjährigen Knaben, am Klavier sitzend, dar. In der rechten Ecke trägt das Bild die Inschrift: 1?ö7, Paris. Vor den Ziffern sind noch einige Buchstaben er kennbar, und man kann ein „N' entziffern, viel leicht sogar zwei. Vermutlich wird das Wort vor der Zahl „Anno' heißen. Die Signàr des Ma lers fehlt. Im Jahre 17M

hat sich Mozart al? zehnjähriger Knabe in Paris aufgehalten. Das Bild stammt aus dem Jahre t7ö7. Aber das beweist nichts Oftmals vollenden Maler ein Bild später, auch wenn sie ihr Modell nicht mehr zur Verfügung haben. Das geheimnisvolle Pariser Bild weist einige sehr charakteristische Ähnlichkeiten in den Ge> >ichtszügen mit authentisch?» Mozartporträts auf. Kennzeichnend für Mozart ist die Form seines Mundes ml.- den beiden wie schmollend in die Höhe gezogenen Mundwinkeln. Wir finden diesen Zug

. Aber, ob sie ausgeprägt genug sind, um eine Identifi zierung möglich zu machen? Das kann man nicht unbeding. bejahen. Ein zweites Bild zeigt Mozart im Alter von sechs Jahren in einem Kleid, das Maria Theresia ihm geschenkt hatte. Auch hier bemerkt man die mindelförmigen Augen und die hinaufgezogenen Mundwinkel. Im Jahre 17<Z7 hatte der Maler Thaddeus Helbling aus Salzburg Mozart am Flügel filmend gemalt. Die Zeiciàng ist verschwommen, aber trotz aller Undeutlichkeit finden sich auch hier die charakteristischen

Merkmale der Aug?n und des Mundes. Zum Beweis aber, n-'' wenig Mnib- würdigkeit Bildern beizumessen ist. sei hervorge hoben, daß der Maler M'z-i''t mit dunklen Augen darstell', während er in Wirklichkeit hellblaue hatte. Jn Italien hatte der damalige Modemaler Tignarali nan M^iy, e!n N^rlnit ^'macht. Al? Jahreszahl steht auf dem Bild 1770. Das Dalum kann aus den verschiedensten Gründen nicht stim men. Mozart war damals 13 Jahre alt. Auf dem Bild sieht er mindestens zwanzigjährig aus. Er trägt

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Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1934
Umfang: 8
keine Grenzen, mehr. Jeder will der erste sein, der seine Kerze am hei ligen Licht entzündet, denn.der Segen der aus dixWMstiy mhen wixd.wi^d ^größer sein,! als der Lohn sür alle anderen heiligen Handlungen. Schreie ertönen, ein Licht entflammt, einer war der Erste, einer war Sieger. Es ist ein seltsames Bild, wie die eben noch dunkle Grabeslirche Heller und Heller wird, eine Kerze nach der anderen stammt aus und eine wogende Menge überstrahlt von unzähligem Kerzenglanz strömt glücklich aus der Kirche

hinaus ins Freie. Neugierig stehen die Araber da und beschauen sich dieses seltsame Bild. Fromme Pilger beugen sich wieder unter ein Kreuz von gewaltigen Ausmaßen. Fünfzehn Men schen müssen dieses Holzkreuz tragen, gefolgt von einer Prozession von Gläubigen. Stumm schreitet die Menge den Weg, den vor säst-LOW Jahren der Künder der christlichen Lehre ging, umgeben von der feindlichen Menge römischer Soldaten. Aber außer Pilgern, Gläubigen und Ungläu bigen füllen auch Karawanen von Touristen

, aber keines kann als authentisches Porträt im wahren Sinn des' Wortes gelten. Trotz der beispiellosen Ver ehrung Jesu durch seine Jünger und ersten An hänger hat keiner von ihnen das Bild seines Mei sters uns durch irgend ein Kunstwerk übermittelt. Wenn einer dieser Urchristen aus feinem römischen Katakombengrab auserstünde und vor ein Bild, das Christus darstellt, geführt würde, so könnte er es sicher nicht erkennen und nur vermuten, vor einem Porträt des Erlösers zu stehen. Wenn man ihm aber das etwa aus einer Mauer

eingegrabene Bild eines Fisches, eines AnkerS, einer Taube mit dem Oelzweig, eines die Leier spielenden Orpheus, einen Hirten mit dem Lamm zeigte, würde er diese sinnbildlichen Porträts sofort als die Christi er kennen, denn unter ihnen stellte in den ersten Jahr hunderten die Kunst der Katakomben den Heiland dar. Als die Menschen gestorben waren, die Jesus persönlich gekannt hatten, schwand die Erinnerung an seine leibliche Erscheinung aus dem Gedächtnis der folgenden Geschlechter. Man gedachte auch Wohl

des Verbotes des Alten Testaments, sich von nichts im Himmel und auf der Erde ein Bild zu machen. Im übrigen waren gerade die Christen der ersten Zeiten so fest von der unsichtbaren Gegenwart des Erlösers in ihrer Mitte überzeugt, daß sie gar nicht das Bedürsnis hatten, ihn sich auch bildlich zu vergegenwärtigen. Die ersten Versuche, ihn in porträtähnlichen Darstellungen festzuhalten, stammen aus den: dritten Jahrhundert. Aber bei diesen noch recht primitiven Bildern in den Kata komben des Kallistus

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Seite 3 von 6
Datum: 24.08.1939
Umfang: 6
ist um so deiner- kenswerler weil Agram keine Niederlassung war. Als die „Gioconda' Leonardo da Vin cis vor dem Krieg aus dem Pariser Mu seum des Louvre gestohlen wurde, war es eine Weltsensation. Man schrieb den Diebstahl dem berückend „rätselhaften' Lächeln der Mona Lisa zu, und Max Schillings komponierte sogar über das Thema eine Oper. Das lächeln habe ei nen Bildfetischislen hypnotisiert, hieß es. Zivei Jahre suchte man in alter Welt nach Leonardos Meisterwerk. Erst dann fand man es. Das Bild des „Gleichgiltigen', Mei

sterwerk Walteaus aus dem 17. Jahr hundert, das gleichfalls heimlia) aus dem Louvre entwendet wurde, hat der soge nannte „Dieb' bereits nach zwei Mona ten am 14. August eigenhändig dem Pa riser Untersuchungsrichter wiedergebracht Der Diebstahl hat sast das gleiche Auf sehen erregt, wie damals das der Gio conda. Das Wort „der Eleichgiltige' könnte uns etwas kalt und gleichgültig lassen. Sieht man das Bild, ist man leicht be geistert: Die Gestalt eines jungen, hoch mütig dahertänzelnden Dandy, eines Bean

aus Adelskreisen, hat ein fast noch blasierteres Lächeln auf den Lippen als die Mona Lisa und eine noch herausfor derndere Haltung. Als Kunstwerk ist es vielle Millionen Francs wert. Warum hat der junge Vogulawsky, LS Jahre alt, Sohn eines Weißrussen, in Paris geboren und naturalisiert, das Lild gestohlen? Um es weiterzuverkau fen? Ganz gewiß nicht. Ii» Gegenteil: Er war vernarrt in das Bild, wie es nur ein junger Kunstrusse vom Mont martre sein kann, nnd er wollte das „ver wahrloste, miszhandelte

er gutgläubig. Während er das Bild heimlich und sehr behutsam in seiner Dachkammer, ge nannt Atelier, behandelte, schrieb er eine Broschüre: „Warum ich den „Gleichgilti gen' stahl'; darin versuchte er die man gelhafte Pslege der alten Meisterwerke nachzuweisen. Ihr Absatz sollte durch den sensationellen Diebstahl — und seinen Tod gesichert sein. Er selbst wollte nichle profitieren. Daß ^-crge nie daran gedacht hat, das Vild weiter' zu verkaufen, glauben ihm heute bereits die Anwälte, Sachverstän digen

und der Untersuchungsrichter selbst. Trotzdem hat der Untcrsuchuugsrichter, dem er sich stellte, ihn festnehmen und in die Semite? schassen lassen. Die Experten, sogar der Vertreter des Louvre-Direi- tors, glaubten ihm ebenfalls, ja, sind überzeugt, daß er recht habe. Dock) ha! er insofern das Bild verändert, daß er die Ränder des Millionenbilds gewa schen, den Himmel gereinigt hat. so daß er wieder in ursprünglicher Helle leuch tet, er hat einen ..Diavolo', das vor dem Weltkrieg wiedererstandene alte Spiel

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.04.1937
Umfang: 6
in reißenden Flüssen 25 bis 30 km schwimmend zurücklegten. Auch der Löwe schreckt durchaus nicht vor dem Wasser zurück und schwimmt dank seiner ausge sprochenen Muskelkraft mit großer Schnelligkeit. Er bietet mit den angezogenen Vorderfüßen im Wasser das Bild, das er zeigt, wenn er auf dem -esien Land jagt. Dagegen sind die Hinterbeine lang ausgestreckt im Wasser. Manche Forscher be« haupten, daß Ver Löwe kein Bedenken trägt, ins Wasser zu springen, um Antilopen den Weg zur Flucht abzuschneiden

' /. Achter und somit zwei Gesichtskreise. Tie- à? 'nmerfört auf dèr FlüchMflndem ttM ^ rückwärts schauen können: eine kleine à kmng, und schon liegt der Feind in dem Gesichtsfeld. Das andere Auge achtet nach den Weg. und Mensch und alle Wirbeltiere tragen der Welt auf ihrer Netzhaut, aber wie rm. ''k der Mattscheibe des photographischen >,! ,5 steht es köpf. Nun ist unsere Netzhaut We Empfangsstation, ein Nerv leit»t den Äntkuck weiter, und' erst im Gehirn wird endgül tig gèsH»n. Das kopsstehende Bild

wird im Gehirn wieder adradegerückt. Ein eifriger Forscher wollte dem, Gehirn die' Arbeik deb Umkehrens abnehmen. Er' bnute einen Apparat, der das Bild umkehrte, unti bpnd sich den' Apparat vor die Augen. Jetzt siel' m»s die Netzhaut ein ordentlich aufrechtstehen des Bild. Das Gehirn war aber an seine Arbeit so sehsr gewöhnt, daß es das Bild nochmals umkehrte. Dar Forscher sah nun wirklich alles kopfstehen, ob- gheich in seinem Auge die Welt aufrechtstand. W?nn e» nach oben greifen wollte, griff

er nach unten, und den Stuhl zu seiner Rechten suchte er mit ^en Händen links. Der Forscher mußte alles erst ge danklich konstruieren und war ständig in maßlosen Schwierigkeiten Er bekam Schmindelansälle und fühlte sich krank, abn tapfer behielt er seinen Ap parat vor den Augen. t Nach' à paar Tagen hatte das Gehirn endlich ^egriffdn; daß es nicht notwendig sei, das Bild nochmals, umzukehren. Der Mann gewöhnte sich an sM WmbM uM sich: wieder die Dinge aufrecht ' ilo sich das Gehirn an das aufrechte Bild

gewöhnt hatte, band der Mann seinen Apparat oon den Au- gen. Nun sah er wieder alles kopfstehen. Das Bild stand auf der Netzhaut der Auaen umgekehrt, und das Gehirn hatte verlernt, das Bild umzudrehen. Wieder griff der Arm nach oben statt nach unten, und nach links statt nach rechts Wieder stellten sich Kopsschmerzen und Schwindelanfälle ein. Endlich begriff das Gehirn, daß es wieder leine Arbeit antreten müsse, die Bilder umzukehren. Nach ein paar Tagen sah der Mann wieder in normaler Weiss die Welt

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.12.1938
Umfang: 6
ein sehr wichtiges und zeitgemäßes Problem behandeln, denn der italienische Fischfang und die Pro paganda für den Fischkonsum bilden ei nen bedeutenden Faktor im Sinne der Bestrebungen für die wirtschaftliche Un« abhängigkeit auf dem Gebiete der Le bensmittelversorgung. Außerdem werden die Zuhörer durch Wort und Bild viele interessante Einzelheiten des italienischen Fischereiwesens kennen lernen lind auch ^ über den Nährwert des Fisches genau unterrichtet. Zum Vortrag hat jedermann freien Eintritt

alles was den Gärtnern in die Wege kommt, entwurzelt. Dem Passanten bietet sich da ein für Merano völlig ungewohn tes Bild. So manche neugierige Frage blieb unbeantwortet, denn die Leute ken nen meist selbst nicht genau die Pläne und Absichten ihrer Direktion. Wir woll ten daher einige nähere Erkundigungen einholen und erfuhren, daß der Park vollkommen umbepflanzt wird. Bisher war die Fläche zwischen den beiden Stra ßenzügen von nahezu manneshohcn Immergrünsträuchern dicht eingesäumt. Dadurch ergab

zu kommen, muß man sich darüber klar sein, daß beim Film, auch beim Tonfilm, das „Bild' im Vorder grund des Interesses steht. Wort, Musik und Geräusch treten hinter das Bild zu rück. Die Komposition zu einem Film kann deshalb nur dann wertmäßig be urteilt werden, wenn man von ihrem Verhältnis zum Bild ausgeht. Darnach wollen wir die Filmmusik in drei ver schiedene Arten aufteilen: in Szenennm- sik. Affektmusik und Untermalungsmusik. Unter „Szenenmusik' ist all jenes Mu sizieren im Film zu oerstehen

, das durchs das Bild direkt bedingt ist, d. h. durch singende oder auf Instrumenten spielen de Personen oder durch Mechaniken (Grammophon, Radio), die im Bild ge zeigt oder zu ihm gedacht werden müs sen. Diese Art ist die erste überhaupt, ge wesen und heute noch die selbstverständ lichste: sie ist dem Film am leichtesten einzuordnen. Zu ihr zählen natürlich al le Lieder und Tanzschlager im Film, auch alle Opernteile (in Sängerfilmen) und fast die ganze Musik der „Operettenfil me'. kurz alle Kompositionen

, die von den Personen der Filmhandlung gesun gen und gespielt werden oder zu denen im Bild getanzt wird. Szenenmusik ist es also, wenn etwa in „Schlußakkord' Teile der Neunten von einem sichtbaren Orche ster gespielt werden, wenn in „Zauber der Boheme' fast der ganze vierte Akt von Puccinis Oper verwendet wird, wenn in „Patrioten' die Mundharmoni ka endlos das „Paris' leiert, wenn jp den jährlichen „Broadway-Melodien' zu den großen Tanzszenen aufgespielt wird. Szenenmusik ist es aber auch, wenn ein Darsteller

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Seite 6 von 6
Datum: 06.09.1935
Umfang: 6
einem an die Staffelei leh- ienden Bild nähern, um es aus der Nähe anzu- ehen. „Anekdotik. Ein Genie sollte sich nicht damit iligeben, Anekdoten zu erzählen.' Ärubicy setzte seine Brille auf und notierte sich nnt Mühe eine schmierige fürstliche Adresse-, er hatte mit dem Fürsten einen Abschluß für zwei sym bolistische Bilder getätigt, die innerhalb der näch sten Jahre zu liefern waren, um in Rußland als Leweis dafür zu dienen, was ein italienischer Maler, ein „Gläubiger', zu leisten oermochte. Unterdes wurden

Grubicy an der Jacke. „Der Kuchen von Cova', belehrte ihn dieser, „ist nicht für Bären, weder für weiße, noch für schwarze.' Segantiiii rief ihn aus dem Studio. „Alberto! Komm und schau dir das Bild an.' Er zog aus dem Haufen der an die Wand ge lehnten Bilder das größte hervor. Das Bild war ziemlich weit gediehen: die Gruppe der Figuren heb sich vom Hintergrund der Berge ab. „Das soll in Venedig angemeldet werden!' „Und der Titel?' „Rückkehr ins Vaterland.' xxxiv. Drei Monate später war das Bild

fertig: Se gantini wollte es nach Mailand befördern und von dort nach Venedig schicken. Fradeletto, erster Sekretär der Venediger Zweijahrausstellungen, hatte darauf bestanden, daß das Bild beizeiten ab gesandt werde. Die divifionistischen Freunde, vor allem de rMaler Pellizza, baten Segantini, nach Venedig zu kommen und das Hängen der Bilder zu überwachen. Nachdem Segantini sich mit Bice beraten, be schloß er, das Bild bis Chiavenna zu begleiten und sich zum Eröffnungstag in Venedig einzufinden

Zollbeamten und einige Leute, die-mit ihnen in Castasegna umherlungerten, er kannten den Maler und baten ihn, die Kiste aus zumachen, ihnen das für die Ausstellung bestimmte Bild zu zeigen. Der Deckel war kaum zugeschraubt, und Segantini konnte die Bitte erfüllen Das Bild wurde aus der Kiste genommen, auf eine Bank ge stellt und an die Wand gelehnt. Der Anblick rief verblüfftes Schweigen hervor: es war ein Bild, keinem anderen ähnlich. Man erkannte im Hin tergrund die Berge von Mqloja mit der Eigenart

der Kunst er» reicht, indem - er mit der Kraft, der Wahrheit wir ken und erschüttern kann. Der Alte vor ihm ruft in ihm plötzlich das alte, liebe, väterliche Bild Berrettarossas wach, der vielleicht schon seit vielen Jahren auf einem Friedhof am Tessin ruht, mitten unter nassen und klanggefüllten Feldern. Kaum reißt er sich für kurze Zeit aus dem. warmen Kreis der Familie, so packt ihn schon die Vergangenheit. Zsortietzuna wlal verantwortlich: Mario Serravo».

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Seite 7 von 8
Datum: 04.12.1931
Umfang: 8
der Ja^, Etta warf hin und wieder ein nich! nur wegen seiner meisterhaften Durchfüh- auf eine Madonne zu schtmen. Dw Mittet er» daznnlchen. Heino hing indes mit erstar- rung und der auffallenden Schönheit der Dar» hiett er zur Verfugmig gestellt. Seine Abreise ^àn Händen unter dem Balkon. Als sie nach gestellten, sondern auch weil das Bild unvollen- saute rasch erfolgen. Minuten, die ihm Ewigkeiten düntten. den Bab bei war. Hals. Brust, Kleidung hatte der Kunst» Für beide aber stand fest, day sie stch

nur den Namen der dies Bild, i h r Bild, wie sie sagte. Me fanden, H^en Bein unbemerkt durch den Park nach Dargestellten: Gräfin Etta Hardegg. trotz Wache,, und Spähern, eine Möglichkeit, sich ^,5. Er fand für seinen Unfall eine ErNS- Cines Sommertags kan» der junge Kunstge- ZN verständigen, und eines Nachmittags, als und blieb lange ans Krankenbett gefesselt, lehrte Hütt in die Galerie und wurde schon Klaus und Viktorzur Jagd waren, kam Heina à-z er von ihm aufstand, war Etta fort, zu Ver keim ersten

Rundgang durch dies Bild gefesselt, unbemerkt ins Schloß und auf Mas Zimmer, uxmdten. Er suchte vergebens die Signatur des Malers. Die Tür wurde versperrt. Er malte. Sie hatten wandte sich an den Kastellan. Der nannte nur auf Wochen lang nur von fern gesehen. Jetzt den Namen der Dargestellten» worauf Hütt, im waren sie sül) wieder nah und allein. Und in Seite >' Glauben, mehr wisse jener nicht, sich wieder dem dieser Stunde des Abschieds wurden sie sich voll» schönen, von langen,' dunkeln Locken

umflosse» à über die Gefühle klar, die so lange in ihnen nen MSdchengesicA zukehrte, in dessen schwarzen geschlafen hatten. Wie ein Sturm kam die Liebe res ^'0 c -a »>oNo^ über sie. Ns «Helikon alles »IN tirs» lind dls oieie^, oa^ Sie sahen sich nicht mehr wieder. Darum wurde das Vild nicht zu Ende gemalt', schloß der Kastellan nach einer Weile. »Es kam erjt nach Iahren in die Galerie. Es gab kein ande res Bild der Gräsin Etta. Darum nahm man Augen

war und dessen malerische Qua litäten ihn noch bedeutender dünkten. Bei der Mahlzeit sprach der Kastellan mit er staunlicher Sachkunde von der Galerie und er zählte viel von den letzten Hardeggs, die er, schon seit vielen Jahren im Schloß, gilt kannte. Als sie bei Wein und Zigaretten saßen, hielt Hütt die Frage nicht mehr zurück, ob das Pa stell Etta Hardeggs von dem Galeriebild kopiert und nach der Phantasie ergänzt oder eine selb ständige Schöpfung und wer der Maler wäre. Er bat das Bild von der Wand nehmen zu dür

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Seite 3 von 8
Datum: 11.06.1939
Umfang: 8
mit plötzlichem Ruck die Tür aus! Was nun geschah, läßt sich kaum be schreiben: Die al'e Marie kam wirklich die Trevpe herauf! Sie hatte einen gräß lichen Eulenkopf, rote Augen, hinkte auf beideu Leinen und röchelte schwer und mühiam. Sie war um die .Halste kleiner, als ich sie eigentlich kannte Dabei hatte sie einen Buckel, der sich ständig zu bs- iuuerung! Anblick. Nur einen Augenblick nahm ich das sürchtrliche Bild in mich auf. dann schrie! ich auf. Eine Enttäuschung, irgendwie! hintergangen zu sein, ließ

- gemürselten Menge von kleinen Leuten und feilschenden Juden. Er sah den Ver steigerer mit dem Gerichtsdiener an der Wand und den Hauswirt, ungerührt die einkommenden spärlichen Gulden über schlagend. daneben. Ein arg verstaubtes Bild stand, vorerst noch völlig unbeachtet, in einer Ecke. Der Meister sah es und — hatte blitzschnell einen — nun ja, einen Plan. Rembrandt, sorgsam sich bückend und gute Weile beobachtend, wischte ein wenig den Staub ab und besah das Bild, schein bar immer stärker gefesselt

. Der Haus wirt hatte sogleich den Meister Rembrandt van Rhyn erkannt und stieß, als er ihn derart über dem alten Bild sah, auf der Stelle den Auktionator an, und der, ein tüchtiger Mann .nahm eben dieses Bild als nächsten Gegenstand unter den Ham mer. Und wirklich: Rembrandt bot als erster und ohne Besinnen fünfzig Gulden:! Sol ches Angebot reizte, mußte ganz einfach die Raffgier van Schovels, des Haus wirtes reizen. Wenn schon der große Meister, der doch gewiß das Höchste von seinen Kunst verstand

, so viel bot, was mußte da dieses Bild am Ende wert sein! Rembrandt war mit allem Eifer bei der Sache und ging, nachdem der gierige Wirt ihn schnell überboten, Zug um Zug geriet schier außer sich vor Eiser, deu» die Zahlen kletterten eine wahre Jakobsleiter: Rembrandt, der Wirt — der Wirt, Rem brandt. Und wieder der Wirt, lind noch einmal der Meister! Bis am Ende Rembrandt dem Herrn van Schovel einen kleinen Vorsprung ließ und das Bild endlich den: gedunsenen Wirtsgesicht zugeschlagen wnrde. Für Freund

mir jetzt unter vier Augen, wieviel mag das Bild wert sein?' Rembrandt wirst noch einmal, wie ab- lchiednehmend, seinen Blick auf das Bild und antworter seelenruhig und vergnügt: „Unter uns gesagt: zwei Gulden!' Der Hauswirt, der die Zahl in seinem Rechenkasten nur zu deutlich vernommen, aber immer noch nicht anders konnte als glauben, daß Rembrandt sich gewiß über den endgültigen Verlust des heiß umstrit tenen Bildes suchse, entgegnete, halb ver legen: „Oh, verehrter Meister, wie konn tet

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Seite 3 von 6
Datum: 11.11.1936
Umfang: 6
. Die Technik der Zisternenpunktion ist etwas schwieriger; wenn man sie jedoch tadellos beherrscht, ist der Eingriff für den Patienten vielleicht noch schonender. s AovoUs von àlaroàvs» lHoloilldi .-gekauft wollen Sie sagen', erwiderte mir der ,'vr. „Wie gekauft? O seit wann kaufen denn ihre eigene Bilder?' — „Ich wußte nicht, , k es ein Maler war', sagte der Direktor, „und Mochte es nicht glauben, nach dem Geschmack ° urteilen. Er hat ein höchst mittelmäßiges Bild enorm hohen Preise angekauft

er und reichte mir das Register. Tische der Verwaltung lagen. Ist es in der Tat möglich, daß ein junger unbekannter Künstler ohne Vermögen und Talent 6000 Francs für ein Bild ausgeben kann? Ich ersah nur zwei Quellen, aus denen das Geld herrühren konnte. Entweder hatte ein eben solcher Kenner wse er selbst mit gutem Geschmack seine Kleopatrà gekauft, oder die Coeur dame hatte ihn zum Liebling erkoren.. Ich wollte klar darin sehen und fragte daher, ob die M»>pa- tra verkauft sei. Wir durchblätterten und lasen

gewissenhaft das ganze Register durch. Nein: es ist kein Angebot für dieses Bild gemacht worden. So sehr es mich betrübt, diese neue Sorge zu Ihren väterlichen Befürchtungen hinzufügen zu müssen, so fühle ich mich doch verpflichtet, Sie zu benachrichtigen, daß Ihr Neffe vielleicht den schlüpfrigen Pfad des Spiels betreten hat, . Rufen Sie ihn schleunigst zurück. Ich habe mir seine Adresse geben lassen und werde ihn morgen, obwohl ich mich kaum auf den Füßen erhalten kann, persönlich aufsuchen. Ihr Montare

einer schwachen stunde, und Cornelius war davon geheilt und hatte bereut. Aber es genügte, um in des Onkels Seele eine ganze Reihe von Besorgnissen zu erregen, welche sich von jenem vergangenen Fehltritt nährten und sich rapide vergrößerten. Außerdem sprachen die Tatsachen gegen ihn. Niemand wußte besser als der Onkel, daß Cornelius keine beträchtliche Summe besitzen konnte, wenn er sein Bild nicht verkauft hatte; und da das Bild nicht verkauft war und die Summe in seinem Besitz gewesen war. so mußte

er sie Im Spiel gewonnen haben. Das war klar. Dazu kam noch seine Aufschneiderei. Er hatte, um seine Achtung wieder zu erlangen, ihm vorgeschwindelt, daß sein Bild verkauft sei, während er die entge gengesetzte Versicherung erhielt. Alles das er zürnte ihn im höchsten Grade — und dem ersten Impuls nachgebend, schrieb er seinem Neffen fol gendes Billet: Valerian Valdi an Cornelius Valdi. Torino, am 11. September. Herr Nessel Ich wußte, daß du leichtsinnig, phantastisch und eitel bist, aber ich hielt

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Seite 6 von 6
Datum: 07.09.1935
Umfang: 6
vuvttsuL74! non kmono reuci oo?o > vzncmni non ave. vano ìc 5oui5>se zioàne N4ccoon>4.cx7«4 Monopol.««) ii^>.i4no oci Na//aele Laizuni 76 ^ Kornau «1er Lergs Es ist fast wie Heimweh nach dem Dunkel jener Jahre: aus solcher Ferne gesehen, erscheinen ihm die Leiden der Kindheit wie ein Vorspiel zur Weihe seines jetzigen Lebens. Das Bild wird in die Kiste zurückgelegt und ausgeladen, dann fährt man weiter nach Chiavenna. Ruhm? Größe? Rol lende Räder die Straße hinab. Schwere und dich tere Luft, Geruch

; der April war vom Sirokko beherrscht und schwül. Segantini beeilte sich, das Bild zum Largo Cairoti zu schaffen, um es Alberto zu zeigen. Alberto erwartete ihn am Bahnhof und ließ das Bild auf einen offenen Wa gen laden. Sie fuhren vorbei am Festungswall der Porta Nuova, über die Via Solferino und die Via Pontaccio und kamen bald an, Als man das Bild aus der Kiste hob, waren die zwei Freunde entsetzt. Konnte die Luft ihm so geschadet haben? Ja — das Werk schien garstig, furchtbar, grauen Haft

. Sie waren sprachlos: Grubicy beschränkte sich darauf, ein paarmal »Uhm! Uhm!' zu knurren und nervös an seiner Zigarre zu kauen. Als er aber sah, daß dieses Schweigen Segantini noch verzweifelter machte, und daß seine Enttäuschung grenzenlos war, klopfte er ihm auf die Schulter. „Wie willst du es bei solchem Licht beurteilen? Warte bis morgen.' In der Tat stürzte der Träger tags darauf, als er das Bild auspackte, atemlos zum Seiur Alberto. Er solle kommeil und sehen: ein so erschütterndes Bild sei noch nie

dagewesen! Begeisterung und Rührung steckten alle an, die aus der Portierloge kamen und das Bild im Hofe aufgestellt sahen. Dieses hatte bei Tageslicht die überzeugende Kraft seiner Helle wiedergewonnen. Der in die Heimat zurückkehrende Leichenzug wurde noch tragischer durch den glänzenden Hintergrund der Berge, de ren Gletscher schimmerten und die der Schatten der Wolken wie ein Leichentuch bedeckte. Lächelnd empfing Grubicy Segantini, der in übelster Laune aufgestanden war, umarmte ihn, schob

sich in seine Taubheit und fuhr fort, feine kleinen> musikalischen Bilder zu malen, sie mit ästhetischen Erläuterungen und psychologischen Bekenntnissen zu versehen. Als nach seiner Ankunft in Venedig das Bild in die Räumlichkeiten der Ausstellung in den Giar dini getragen würde, durfte er dank einer von Fradeletto und Selvatico erhaltenen Sonderer laubnis der Unterbringung beiwohnen. „Rückkehr ins Vaterland' schien farblos, das Sujet unge eignet, die Technik überholt. Nach einem Rund gang durch die von Künstlern

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Seite 4 von 4
Datum: 08.06.1940
Umfang: 4
, das zwei ge trennte Sichtmöglichkeiten für das Auge bietet. Also für jedes Auge ein Fenster und für jedes Fenster ein Bild, das auf einer Schiene verschoben werden kann. Bei einem normalen Auge gleicht sich die Sicht der beiden Augen auf die beiden Bilder so aus, daß nur ein einziges Bild im Gehirn des Menschen empfangen wird, ein Bild, das aus der Zusammen ziehung der beiden Augen-Eindrücke ent steht. Wenn aber bei einem Menschen ein Augensehler vorliegt, sieht er ganz getrennte Bilder

werden auch Bilder aufgebaut. Aber wenn man bei schielen den Augen getrennte Bilder bringt, dann nimmt das rechte Auge das eine Bild auf und das linke Äuge ein anderes Bild, wobei sich dann meist eine Ermü dungserscheinung .entwickelt, die dazu zwingt, nur mit dem einen Auge zu sehen. Das andere Auge wird vernach lässigt und langsam schwächer. Nun zwingt man die Augen auf fol gende Weise sich den vorgesetzten Bildern anzupassen: auf dem einen Bild ist ein Käsig, auf dem anderen Bild ein Bogel. Im ersten

Augenblick sieht das schielende Kind mit deni einen Auge einen Käfig und mit dem anderen Auge einen Vogel. Nun werden die Bilder auf der Achse verschoben und näher aneinander ge bracht oder auseinandergezogen. Man ersucht das Kind unter allen Umständen Vogel und Käfig im Auge zu behalten. Und auf einmal ruft das Kind aus: „Jetzt ist der Vogel ini Käfig.' Damit ist der erste Erfolg erzielt. Man hat die beiden Augen gezwungen ein einheit liches Bild aus zwei verschiedenen Ein drücken zu formen. Lange hält

wuchernder Entwicklung. Nur zu hcrufig gehen die furchtbaren Hurrikane, die vom Karibi schen Meer herüberkommen, über diese Everglades hinweg. Sie lassen ein Bild trostloser Zerstörung zurück — es ist als ob ein Riefe mit rauher Hand alles zer drückt hätte, als ob gleichzeitig Ueber- schwemmung und Feuer diese fruchtbare Natur heimgesucht hätten. Doch ein Jahr später hat frisches Grün die Trümmer überwuchert. Man sieht nicht mehr von der Vernichtung — bis zum nächsten Hur rikan. Realität«», unci 9e/«ioe

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Seite 3 von 8
Datum: 06.03.1938
Umfang: 8
ist.' Und so, von Neugier getrieben, schritt er über die Hallig gegen das Dorf. Er Holte den verstaubten Kalender vom Schrank, wischte die Staubspüren vom Glanzdruck neiu, von den zarten Wangen, den dunklen Augen und den roten Lippen der wunderschönen Dame. Cr tat es mit der ganzen Sorgfalt seiner neunzehn Jahre. Und er konnte es einfach nicht verste hen. daß er dieses Bild Monate hindurch achtlos hatte aus dem Schränk liegen las sen. Er verbarg den Kalender unter seiner Jacke und wanderte zurück zum Strand, ging

über den Steg an Bord und stieg gleich Hinunter in die winzige Kajüte. Dort setzte er sich aus die Kaie und holte den Kalender unter seiner Jacke hervor, betrachtete das Bild.darauf, wieder und wieder... Und nagelte dann den Kalender an die Kaiütenwand, dem Bett gerade ge genüber. Durch das einzige Bullauge Fischfang waren. Wenn sie auch sicher siel ein dicker runder Sonnenstrahl auf war, so paßte es ihr doch nicht, daß Klas das Bild der Dame, dann ein Schatten > sich drückle. . . . Der Schatten blieb

sich in die Ecke und schaute wieder aus das Bild der Dame. Unheim lich zart blühte das Antlitz da im Schat ten, der nicht vor dem Bullauge wegge hen wollte. Denn da draußen stand Bar bara am Kai und lugte über die Reling des Kutters, schaute nach Klas aus, den sie vom Dorfe herkommen — mitten durch den Frühling hatte gehen sehen: groß wie ein Baum und mit schlagenden Hosenbeinen. Wenn sie sich nicht ge täuscht, so Hatte Klas ein Lied in vis steise Brise gepfiffen. Das hatte sie van der Bleiche gelockt

: sie wollte ihrem Klas guten Tag sagen. Und nun war er nicht da. Sie bückre sich, lugt durch das runde Kajütensen ster, aber auch da konnte sie keinen Klas entdecken. Aber — da Hing ja ein Bild von ei ner fremden Frau! Sie kniete sich auf die Holzbohlen und schaute genau hin — da sah sie, daß es nur ein Kalender war. Er schien voll kommen überflüssig zu sein, denn er war nicht einmal abgerissen. Die verschnör kelte Jahreszahl stand auf dem ersten Blatt. Sie richtete sich aus, schaute noch einmal über das Deck, .rief

war. ging er ins Dorf, ins Haus der Eltern und aß sein Abendbrot. Dann ging er. eine Pfeife rauchend, zurück, zündete die Petroleumlampe im schau-! kelnden Wng an und saß auf dem Bett-, rand. Abend für Abend, den Blick auf das Bild .der Dame gerichtet. Und dann kam ein Tag, an dem er vom Funker im Leuchtturm einen alten Radioapparat geschenkt bekam. Das brachte noch.mehr Fremdes aus die In sel. Und die Flucht begann. Da saß Klas und hatte den Hörer um den zerzausten Kops: sah und horchte in die Weite

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Seite 3 von 8
Datum: 21.10.1934
Umfang: 8
mit einem Kranz schö ner Rosen davon!' antwortet der Leiter des Rennens, „und so ein Bild nimmt sich reizend aus. Allerdings kommt es manchmal auch anders. Einmal siel einer d<r Sieger ausgehungert über seinen Triumphpreis her und versuchte ihn aus zufüttern — na, der hat aber schöne Augen ge macht, als er an die stacheligen Dornen kam —' Der Maun, àer àen Frauen äas Lesen verbieten wollte Der brave Sylvain Marechal, der 1803 das Zeit liche gesegnet hatte, würde, wenn er heute auf der Erde erschiene

unerträglich zu machen. Die Vernunft gibt dem Mann den Degen und die Feder, der Frau die Nadel und das Spinnrad.' Mlcker aus àer Seme Staät Ein Bild gehl auf die Reise. — Das Auto und die Zahrhunderke. — Das literarische Rennen. Paris, im Oktober Paris hat hohen und seltenen Besuch erhalte». Man denkt gewiß, daß damit einer der Monarchen gemeint ist, die gerade um diese Zeit der sranzösi- volles noch dazu. Kurz, es handelt sich um ein Er eignis, das durchaus aus dem Rahmen fällt, aus dem Bilderrahmen

wenigstens. Das lvar nämlich so: Ein Rubens, den man etwa auf zehn Millionen Wert schätzt und der sich im Museum von Grenoble befindet, machte dem Kon servator des Museums schon seit einiger Zeit große Sorgen. Das Bild war stark restaurationsbedürftig, man holte viele Experten an das „Krankenbett' und schließlich wurde entschieden, daß man das lei dende „Bild' nach Paris zur Wiederherstellung schicken solle. Das war leicht gesagt, aber man mußte ja daran denken, daß das Bild unter dem Transport

weiter heftig leiden könnte uud es muß ten ganz besondere Vorsichtsmaßregeln ergriffen werden, um noch größeren Schaden zìi verhüten. Es wurde also in Grenoble ein Meister der Pack kunst herbeigerufen, der das Bild, um ein Ausrol len der Leinwand zu umgehen, in eine Riesenkiste oerpackte und diese Kiste unter sorgsamer Bewa chung zum Bahnhof transportierte. Da es sich, wie gesagt, um einen illustren Fahr gast handelte, war ein Sonderabteil ini Zuge nach Paris reserviert worden, ein Abteil, in dem außer

die Restaurationsarbeiten begannen. Und bald wird das berühmte Bild geheilt wieder die Rückreise nach Grenoble antreten. » Paris hat jetzt wieder seine Attraktion: die Au tomobilausstellung. Schon Wochen vor der Erösf- Die osi» «te? D« Votum oke? tnttieckunA «5t Es-vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht etwas Neues über Christoph Columbus und die Ent deckung .Amerikas, „zu. unserer. Kenntnis, gelangte. Bald sind es die Spanier, die Columbus für sich in Anspruch nehmen, bald die Katalanen, bald die Portugiesen, bald die Mexikaner

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