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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.06.1940
Umfang: 6
Sene z »AipenzeNnng- «sonnlag, den io. -Sunt i?4v-.'ivlii Die Ntionelt unserer tapferen LuWM in Frankreich, Matta- Noräsfrika unà im Roten Meer Roma. 1^. — Die Kriegsberichte — sagt richtig die Zeitung „Le vie dell'Aria müssen einen zusammenfassenden Bericht k^r 'Aktionen geben, ohne Einzelheiten, lchne vefonderes Eingehen auf die Epifo den. sie müssen schlicht, streng, würdig» ichematisch sein. In unserem Blatt aber, das Matt jener, die fliegen und kämpfen, wenden die von unseren

der obgenannten Länder ab, welche zweks Ausübung ihres Berufes in Italien leb ten. Auf dem Bahnhof Termin! waren Beamte des Außenministeriums zugegen. Heute zählt àie unerbittliche Wirklichkeit Berlin, 15. — Der Chef des Reichs presseamtes, Staatssekretär Dietrich, be tonte in einer in Brüssel an eine Gruppe Wttelmeer-Hßerre für Frankreichs Wirtschaft Durch die Kriegserklärung Italiens an Frankreich wer^-sn die Schiffahrtswege zwischen dem französischen Mutterlands und seinen afrikanischen Kolonien ent

ihrer Ausfuhr nach Frankreich, Der Wert dieser Ausfuhr be trug im letzten Jahr rund 800 Mill. RM. Mit seinen Kolonien war Frankreich. vom àrdàl abgesehen, nahezu autark. Darum bedeutet jeder Ausfall a>n Er zeugnissen der Kolonien eine Verschär fung des Mangels an Nahrungsmitteln und an kriegswichtigen Rohstoffen. Die Kolonien waren wichtige.Lieferanten für Weizen, Geiste und Olivenöl.. Algerien, Tunis und Marokko haben nahezu ihre ganze Weizenernte von 24 Mill. t an Frankreich abgegeben. Damit fällt gut

ein Viertel des französischen Weizenbedarss aus. An Gerste war Frankreich fast ganz von den Kolonien abhängig. Seine eigene Gerstenernte be trug nur rund 12 Mill. t, Marokko allein aber kann 15 Mill. t erzeugen, mit Alge rien und Tunis zusammen beträgt die Ernte über 25 Mill. t. Der größte Teil davon ging nach Frankreich, das damit seinen Futter korss erheblich ausfüllte. Beim Olivenöl ist es ähnlich. Das Oli venöl ist eines der wichtigsten Fette der französischen Küche. Frankreich sèlbst^èr- 01 «I5P4KKU0

>r ,ec omruio federale delle Talle Z- Riloarmio delle Äenezie sür den Agrarkredit un!i oer >iii^m5)e?enanl!^i:en von Verona und Trento iü-' den Loden, und illtelivrat'onskredii Sie ili Mitglied der federazione delle Talle dl Risparmio ve!le Veneile, Hit Calla vi . uparmio della Provincia dl Lorano utirt alle genannten Gescheite bei ven Haupt. nt?»n und /sillalen vurch zeugt knapp 5000 t, Tunis, Algerien. Marokko und Syrien-Libanon aber 91.000 t,, die fast ganz nach Frankreich gehen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.08.1936
Umfang: 6
. Der Kommunismus ist im Westen Europas tief eingedrungen. Seine Festungen sind Frankreich und Belgien, bis zur Militärrevolte auch Spanien. Er kontrolliert die wichtigsten Punkte der euro« päischen Besitzungen in Afrika, so in Belgisch Auch die Alvisio» 28. Oktober vor der Rückkehr in dt« Heimat Asmara, 4. August. S. E. der Gouverneur General Guzzoni hat der Division „28. Oktober', die sich anschickt» in die Heimat zurückzukehren, seinen Gruß überbracht. Der Gouverneur wurde vom General Somma en und passierte

dann die Schwarzhemden der Division auf dem Feld von Gura in Revue Nach ver strammen DefilietUng besichtigte der Gouverneur in Begleitung des Divisionskomman danten die Votivkirche, welche die Division „28. Oktober' zur Erinnerung an ihre glorreichen Ge fallenen in Deccnnere errichtet hat. JeuW-sranzös. MlsWsmhMllkgen Berlin, 4. August. ... .... Der Gouverneur der Bant von Frankreich, va» I HaMkstìberelàmmèn erörtert höbe, beyrie, war Gast des Reichsbankpräsidenten Dr. Gouverneur der Bank von Frankreich die Barbe

. Aus Paris wird hieZU gemeldet: Die „Jnfor» mation' schreibt zur Reise des Gouverneurs der Bank von Frankreich, daß feine Beratungen mit Dr. Schacht wertvolle Ergebnisse liefern kön nen. Es sei nicht ausgeschlossen, daß sie eine Er gänzung zu den Verhandlungen Über politische und militärische Fragen bringen. Ebenso wie Dr. Schacht in den Balkanländern den Abschluß von ' ^ ^ àne der reitungen für internationale Vereinbarungen vus wirtschaftlichem .und finanziellem Gebiet treffen. Elke solch« Verständigung

erstreb« auch die Bant kür Internationale Zahlungen» deren europäischer Geistlich bei verschieden«» Anlässen bekundet Hab«. Der Gouverneur der Dank von Frankreich wer sich auch nach Amsterdam und London begeben. 7000 Engländer massàie! in einer indischen Sr«nzskad! London, 4. August. Nachrichten zufolge, die ' dt« „British United Preß' erhalten Hat, soll eine schwere Schlacht an der indisch-afghanischen Grenze tm Gang sein. Die Stadt Sieves ist eingenommen worden. Dort wur den Alili englische

. Und deshalb die Militärverträge mit Frankreich und der Tschecho slowakei: deshalb die Drohung, die Montreux- Konferenz zu verlassen, falls seinen Wünschen nicht Folge geleistet wird. Allgemein bekannt ist der Skandal in Frankreich wegen der Überreichung von geheimen Konstruktionsplänen der Luft- kanonen sowie die Enthüllungen der „Deutsche Allgemeine Zeitung' über die engste Zusammen arbeit des russischen und tschechoslowakischen Gene- ralstabes. Alle diese Einzelheiten beweisen, daß die Pläne

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Volksbote
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Seite 7 von 12
Datum: 21.03.1935
Umfang: 12
Jahrgänge hat im Hinblick auf die letzten Ereignisse noch an Bedeutung gewonnen. Infolge de» Eeburtenausfalls in den Kriegsjahren werden die normalen Truppenkontigente in der Zeit von 1936 bis 1940 von 230.000 auf 118.000 Mann sinken. Es handelt sich keineswegs darum, die Effektiv bestände der Armee zu erhöhen, sondern darum, einen tatsächlichen Rückgang durch Verlängerung der aktiven Militärdienitzelt wettzumachen. Die Wiederaufrüstung Deutschlands entgegen £em Versailler Vertrag macht es Frankreich

zur Pflicht, wachsam zu sein. Die Tatsachen, die Frankreich ln diesem Zusammenhänge wahr nehmen muhte, bestanden schon seit langem. Werden wir uns mit der deutschen Aufrüstung und mit dem Fehlschlagen der Abrüstungs konferenz ein- für allemal abfinden? Dadurch, daß wir uns im Rahmen des Gesetzes über die einjährige Dienstzeit halten, haben wir gezeigt, daß Frankreich entschlossen ist. seine Ab rüstungsbestrebungen unter der Voraussetzung fortzusetzen, dah die entsprechenden gegenseitigen

Sicherheitsgarantien erlangt werden. In Wirklichkeit bestanden die zwölf deutschen Armeekorps und die 36 Divisionen schon vor der Erklärung der Reichsreglerung. Darüber hinaus wurde vor acht Tagen die Wiederherstellung des deutschen Militärflugwesens angekündigt. Wir haben es also mit einer planmäßigen und vor bedachten Politik zu tun. Würde alle Welt sich das Konzept Deutschlands zu eigen machen, dann wäre der endgiltige Zusammenbruch des auf dem Völkerbund gegründeten Friedenswerkes besiegelt. Frankreich

steht. Unrichtig ist, dah Frankreich seine Verpflich tungen auf dem Gebiete der Abrüstung nicht er füllt hat. Es hat die Effektivbestände der Armee um fast 80 Prozent verringert, die Militärdienst zeit von drei Jahren auf zwölf Monate herab gesetzt und die Flotte von 768.000 Tonnen auf 880.000 Tonnen gebracht. Das gleiche gilt für das Militärflugwesen. Wenn Frankreich nicht in noch stärkerem Mähe abgerüstet hat, so ist dies einzig und allein wegen der Aufrüstung jenseits des Rheins geschehen

. Das Deutsche Reich hat seine vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. Der Westpakt schien innerhalb kurzer Frist durchführbar zu sein und die Organisation des europäischen Friedens rückte endlich in den Be reich der greifbaren Möglichkeit. In London hat man eine Politik der Kriegsverhütung in die Wege geleitet. Diesen Augenblick hat Deutschland gewählt, um eine Drohung vorzubringen. Wenn nun Frankreich den Völkerbund mit einem für den Frieden so schwerwiegenden Akt befassen wird, so verfolgt dabei

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1923
Umfang: 8
Seite Z „Bozner Nachrichten', den 16. Jänner 1923 Nr. 12 chen, über daßWaß dieser Schwächung war man doch verschiedener ^Ansicht. Frankreich wollte Deutsch land zerschlagen^ Lloyd George hat jedoch niemals ganz mit den geschichtlichen Überlieferungen der eng lichen Kontmentalpolitik zu brechen gewagt. Durch ! die neunmonatigen Verhandlungen in Versailles zieht sich wie'Än roter Faden dieser Kampf um Deutschlands Westgrenze. Frankreich wollte den Rhein, und .es wollte, wie Marschall Fochs Denk

schrift zeigte, auch das Industriegebiet auf dem rech ten Rheinuser als Ausgangspunkt seiner Zerstücke lungspolitik. Dks damals verhindert zu haben, ist das Verdienst der Angelsachsen in Versailles ge wesen. Nicht verhindern aber konnten sie, um mit Lloyd George zu sprechen, daß die Reparationen zum politischen Erpressungsmittel für alle noch nicht erfüllten Wünsche Frankreichs wurden. Damit aber hatten die Alliierten ihre bremsende Macht über Frankreich aus der Hand gegeben, hatten ihr ganzes Spiel

den Nachsahren Ludwig XIV. gegenüber ver loren. ' Frankreich wollte nicht deutsches Geld, wollte auch beileibe nicht einen zahlungsfähigen Schuld ner. Deutsche Menschen wollte es, um seine Heere zu rekrutieren/deutschen Boden, um die Schätze sel ber auszubeuten, es wollte Deutschland für immer zerstückeln, um auf den Trümmern Euro pas, gestützt auf seine militärische Stärke, seine Macht auszubreiten bis in alle Weltteile. Mit der Ruhrbesetzung nun hat Frankreich die erste Etappe feines Zieles erreicht

. Selbstverständlich gedenkt es nicht auch nur^einen Zoll des neu „eroberten' deut schen .Bodens ohne Schwertstreich wieder herauszu geben. Man ist sich in England und Amerika heute klar darüber, wie. stark das mächtige Frankreich gegen die vitalsten Interessen der Angelsachsen arbeitet, und wie diese Interessen nicht nur mit einem wirt schaftlich lebensfähigen, sondern auch mit einem po litisch gefestigten Deutschland verknüpft sind. Die Überwältigends Mehrheit des britischen Volkes emp findet gut genyg

' richtet, offenbar offiziös, sehr energische Worte an Frankreich. Der britische Kabinettsrat hat be schlossen, diemmerikanische Demonstration der Trup- penzurückziehung vom Rhein nicht mitzumachen. ' - Was man von dieser geflissentlichen Kundgebung für die Entente zu halten hat, wird jedermann, der den englischenoDiplomatenstil kennt, zu würdigen Zvissen. England wird äußerlich niemals den Bruch Äollzichen, ehe-es nicht ausreichende Rückendeckung 'hat. Britische Politiker von Gewicht versichern

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 12.08.1922
Umfang: 12
noch gründlicher aufzeh ren, ja übersteigen. - ? . Es bleibt eben die alte Weisheit bestehen: Frankreich und die anderen Vertragsgegner können sich nur bezahlt machen, wenn sie die -Zahlungsfähigkeit Deutschlands wiederherstel len^ Der Weg ist zwar läng, führt aber sicherer -zum Ziel als die Pfänder- u. Sanktions- Politik des großen Hassers. Bevor Frankreich - sich nicht entschließen kann, in der Reparations politik zur Umkehr zu blasen und an die gründ liche Revision des Versailler Vertrages zu 1 gehen

, bleibt die Befriedigung feiner Ansprüche, -selbst in maßvollen Grenzen, ausgeschlossen. Sie der Welt die. Wahrheit über die Kriegsnr- sachen erzählen Würden, so würden Sie d -.ch Ihre eigene Regierung bloßstellen. Poincare hat S i^e in der Hand. Seine Schuld am Weltkriege können Sie Nicht gegen ihn ausspielen, da Sie sein Mitschuldiger sind, und mit Gewalt können Sie auch nichts gegen ihn ausrichten. Die wissen doch, daß Frankreich eine glänzend Ausgerüstete Armee von einer Million Mann

und im Rheinland allein 2400 Flugzeuge hat.! Lloyd George: Um Gottes Willen schwei-! gen Sie, schonen Sie mein graues Haupt. Ich weiß alles. Ich weiß, daß dies verräterische Ge sindel eine Armee auf den Beinen hat, gegen die wir machtlos sind. .Aber warum habe ich mich auch mit ihnen eingelassen? Warum ha ben wir nicht Deutschland unterstützt und das! verbrecherische Frankreich vernichtet? Dies Volk verdiente vom Antlitz der Erde hinweggefegt zu werden. Morgan: Während des Krieges sprachen

Nachrichten', den 12. u. 13. August 19Z2 Mit der Roßkur kommt Frankreich nicht zum.Zuge. . ' Cnglanö fürchtet sich. Am Vorabend der Londoner Konferenz ver öffentlichte die leitende englische Wochenschrift „The Nation' einen Artikel, in dem der be kannte amerikanische Großbänkier Frank Vanderlip, der die wirtschaftliche und poli tische Lage Europas wie wenige kennt, die Be- haupttung aufstellt, daß England von Frankreich terrorisiert sei. Er beschreibt, wie die englischen Staatsmänner einen ganz klaren

gegen theo retische Grundsätze verstoßen? Die wahre Erklärung für eine halbe Lähmung der britischen Aktion hat mir einen größeren Schock versetzt, als irgend eine andere meiner europäischen Erfahrungen. Bull- dogg-England, mit einer Geschichte voll von einem solchen Mut, daß es nichts auf Erden zu fürchten schien, fürchtet sich heute vor einem Bruch mit Frankreich. Es fürchtet 2700 französische Flug zeuge, bemannt mit den mutigsten und geschicktesten Fliegern der Welt. Es hat 800.000 Gründe

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 20.03.1923
Umfang: 8
bei den interalliierten Kommissionen innehaben. Daß die Ruhrbesetzung vielen und schweren Hindernissen begegnen würde, das sahen auch französische Politiker erster Ordnung, wie etwa Clemenceau, voraus, aber kein einzi ger italienischer oder französischer Politiker hätte vorausgeahnt, daß die großen Schwierig keiten, die Frankreich im Ruhrgebiet entge gentreten sollten, in Italien eine Strömung auslösen könnten, die zugunsten der vollen wirtschaftlichen und politischen Solidarität Ita liens mit Frankreich ins Feld

ziehen würde. Cirmeni.behauptet, daß diese Strömung tat sächlich nur in einer einzigen italienischen Zei tung zutage trat, einer Zeitung mit altherge brachten sranzysenfreundlichen Ueberlieferungen, die finanziell von «einer großen schwerindustriel len Firma abhängig ist und ihre Ansicht damit motivierte, daß einerseits Italien ein aller größtes Bedürfnis nach Kohle habe, anderseits Frankreich daran Ueberfluß haben werde, wenn es durch Besetzung des Ruhrgebie tes ein Kohlenmonopol im kontinentalen

Eu ropa erobert; auch sei zu bedenken, daß in Frank reich, wo die Bevölkerungszahl in Abnahme begriffen ist, großer Mangel an Arbeits kräften herrsche, während Italien, wo die Bevölkerung sich stark vermehrt, wieder in die ser Hinsicht Ueberfluß habe. Diese scharf ge führte Agitation blieb zuerst ergebnislos, sie fand keinen Anklang in Italien und nicht ein mal einen Widerhall in Frankreich, aber eines chönen Tages stiegen die Offiziösen des franzö- ischen Außenamtes von ihrer Höhe herab und teilten

die Msichten der italienischen Zeitung As grellste Licht, indem sie ihnen zugleich Bei- 'all zollten und sie ihrer . Unterstützung versicher en. Diese Haltung fand ihren Grund in den gro- zen Schwierigkeiten, welche Frankreich m Ruhrgebiet begegneten, und in der beliebten Gewohnheit der französischen Presse, die stets erst dann freundliche Worte für Italien üb rig hat, wenn Frankreich, wie man zu sagen ffle^t, das Wasser in den Mund läuft. Nichts wg ;a überdies mehr auf der Hand, als daß die offi ziösen

Pariser Organe, für das von einer italie nischen Zeitung so dringlich wiederholte Ange bot voller Solidarität mit Frankreich freundli ches Entgegenkommen zeigten, zumal da dieses Angebot zu einer Zeit gemacht wurde' die sich höchst kritisch für das politische und wirtschaft liche Frankreich zu gestalten drohte. Weniger auf der Hand liegen und sogar sehr merkwürdig wa ren aber die Nachrichten dieser französischen Or gane, die, von Rom aus datiert, mitteilten, die Agitation der erwähnten italienischen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 02.06.1924
Umfang: 8
- Seite 2 Ken zurückzuzahlen. Er habe dem Präsidenten sein Erstaunen darüber ausgedrückt, wie sich Frankreich nur auf ein so schlechtes Geschäft habe einlassen können. Herriot erklärte schließ lich den Zeitungsleuten, daß er, falls er wirklich die neue Regierung übernehmen sollte, an die ser Last schwer zu tragen haben werde. Lichtstrahl aus öen öeutschen unö französischen Wahlen. Hoffnungsvolle Aussichten für die Zukunft sieht der ehemlaige leitende Staatsmann Eng lands Lloyd George

durch die jüngsten Wahlen in Deutschland und Frankreich eröffnet. An sich am günstigsten seien die französischen Wahlen verlaufen. Frankreich, sagt er, machte einen kräftigen Ruck nach links, -zu gleicher Zeit wich Deutsch land nach rechts aus. Die. Franzosen werden nachgiebiger und vernünftiger und gleichzeitig die Deutschen halsstarrig und widerspenstig. Es ist das jedes Jahrhundert wiederkehrende Miß verständnis zwischen Gallier und Teutone, das für Generationen Westeuropa in Atem gehalten hat. Die Wahlen

haben weder in Frankreich noch in Deutschland eine entscheidende Bedeutung. Sie spiegeln nur die geistige Verwirrung wider, die allerorten die Nationen plagt. Frankreich kann sich nicht zu einem Entschluß durchringen, ob es aus seine Hoffnungen verzichten, oder seine ehrgeizigen Pläne weiter verfolgen soll. Deutsch land ist im Zweifel, soll es seine Bürde aus sich nehmen, oder soll es den Gefahren Trotz bieten. Die deutsche Rechte zögert unschlüssig angesichts des Sachverständigenberichtes, die Linke

in Frankreich ist sich nicht klar, was sie mit der ' Ruhr anfangen soll. Weder in Frankreich noch in Deutschland bietet-sich die Möglichkeit durch Parteienzusammenschluß eine genügend starke parlamentarische Mehrheit zu bilden, die das Ri siko einer geradlinigen Politik auf sich nehmen würde. In beiden Ländern ist es schwierig, die poli tische Lage richtig ahzuwägen. 23 Parteien gibt es in Deutschland und zum mindesten acht .in Frankreich. Die verwirrende Fülle politischer Sekten macht jede Berechnung

unpopulär ist? Eine Regierung, die die Steuern erhöht, um Entschädigungen an Frankreich zu zahlen, kann sich nicht die Liebe des deutschen Volkes er werben, und eine französische Regierung, die Steuern auferlegt, um Deutschland einen Teil der Reparationszahlungen zu erlassen, wird sich sicher in Frankreich keiner großen Populari tät erfreuen. Nach den letzten Wahlen kann sich in Deutschland keine Regierung, die gewillt ist, zu zahlen, nur auf eine kleine unsichere Majo rität stützen. Umgekehrt

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.10.1924
Umfang: 8
Seite 4 sogar noch verschärfte.) Eine starke deutsche Kriegsflotte konnte für England gefährlich werden. Ein starkes deutsches Kriegsheer war für England überhaupt nicht bedrohlich, es konnte nicht zu uns hinüber. Unsere Staatsmän ner hofften, Frankreich worde auch abrüsten, wenn Deutschland mir erst abgerüstet habe. Da mit haben sie sich hinter das Licht führen lassen. Frankreich denkt gar nicht daran, sondern spricht immer nur noch von seiner „Si cherheit', obgleich die von niemand bedroht

wird als vielleicht — von seinen eigenen afrika nischen Soldaten. Frankreich tut immer, als habe Deutschland noch gar nicht richtig abgerü stet, als halte es noch Soldaten und Kriegsma terial verborgen, natürlich nur, um nicht selber zu einer Llbrüstung genötigt zu werden. Hätte Deutschland ein seiner Größe entspre chendes Heer, so würde dieses einen Teil des französischen Heeres in Schach halten. Nun ge nügen die Heere seiner freiwilligen Vasallen Polon. Tschechien und Dänemark, Deutschland im Zügel zu halten

, und Frankreich kann seine ganze Streitmacht gegen einen anderen Feind verwenden. Wir brauchen uns keiner Täuschung darüber hinzugeben, daß wir damit gemeint sind. Und Frankreich sitzt uns verdammt dicht auf dem Nacken. Als die Kriege noch ausschließ lich zu Lande und zu Wasser geführt wurden, waren wir durch unsore Flotte geschützt. Seit dem sie aber auch in der Luft und unter dem Wasser geführt werden, hat es mit solcher Si cherheit ein Ende. Es ist nicht schön, zu denken, daß Frankreich wenige Stunden

nach erfolgter Kriegserklärung mit seinen Fliegern über unse ren Großstädten und Industriezentren erscheint und mit seinen Unterseebooten einen Weg für die Ueberfahrt nach unserem Land freimacht. Und dagegen gibt es keinen Schutz, als den Franzosen zuvorzukommen. Unsere Staatsmänner haben nicht recht zeitig genug erkannt, daß Frankreich, welches im Weltkriege doch nur durch das rechtzeitige englische und amerikanische Eingreifen vom Un tergang gerettet wurde, nun die Rolle eines Alleinsiegers

und damit eines Weltbeherrschers spielen möchte. Zwar reden die französischen Staatsmänner immer vom Frieden, aber man hat das unangenehme Gefühl dabei, als wenn es ihnen damit nicht Ernst ist. Niemand denkt daran, den Frieden zu stören, wenn Frankreich selber es nicht tut, wenn nicht Japan eine Weltherrschaft über den Stillen Ozean auszurich- tsn gedenkt, und wenn nicht Rußland seine innere Bedrängnis durch einen Krieg nach außen ablenkt. Und wenn nun diese drei Un ruhestifter sich die Hand reichne, wenn Japan Amerika

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 11.10.1924
Umfang: 10
sogar noch verschärfte.) Eine starke deutsche Kriegsflotte konnte für England gefährlich werden. Ein starkes deutsches Kriegsheer war für England überhaupt nicht bedrohlich, es konnte nicht zu uns hinüber. Unsere Staatsmän ner hofften, Frankreich werde auch äbrüsten, wenn Deutschland nur erst abgerüstet habe. Da- mtt haben sie sich hinter das Licht führen lassen. Frankreich denkt gar nicht daran, j sondern spricht immer nur noch von feiner „Si- j cherheit', obgleich die von niemand bedroht

! wird als vielleicht — von seinen eigenen afrika- j nischen Soldaten. Frankreich tut immer, als habe Deutschland noch gar nicht richtig abgcrü- stet, als halte es noch Soldaten und Krisgsma- - terial verborgen, natürlich nur, um nicht selber ; zu einer Abrüstung genötigt zu werden. Hätte Deutschland ein seiner Größe entspre chendes Heer, so würde dieses einen Teil des französischen Heeres in Schach halten. Nun ge- ! nügen die Heere seiner freiwilligen Vasallen j Polen, und Dänemark, Deutschland : int Zügel

zu halten, und Frankreich kann seine ganze Streitmacht gegen einen anderen Feind verwenden. Wir brauchen uns keiner Täuschung ; darüber hinzugeben, daß w i r damit gemeint - sind. Und Frankreich sitzt uns verdammt dicht auf dein Nacken. Ms die Kriege noch ausschlietz- j lich zu Lande und zu Wasser geführt wurden, ! waren wir durch unsere Flotte geschützt. Seit- j dem sie aber auch in der Luft und unter dem : Wasser geführt werden, hat es mit solcher Si cherheit ein Ende. Es ist nicht schön, zu denken

, ? daß Frankreich wenige Stunden nach erfolgter ! Kriegserklärung mit seinen Fliegern über unse- ! ren Großstädten und Industriezentren erscheint j und mit seinen Unterseebooten einen Weg für die Ueberfahrt nach unserem Land fteimacht. j Und dagegen gibt es keinen Schutz, als den ; Franzosen zuvorzukommen. j Unsere Staatsmänner haben nicht recht zeitig genug erkannt, daß Frankreich, welches ! im Weltkriege doch nur durch das rechtzeitige englische und amerikanische Eingreifen vom Un- ! tergang gerettet wurde

, nun die Rolle eines Alleinsiegers und damit eines Weltbeherrschers spielen möchte. Zwar reden die französischen j Staatsmänner immer vom Frieden-, aber man j hat das unangenehme Gefülil dabei, als wenn - es ihnen damit nicht Ernst ist. Niemand denkt daran, den Frieden zu stören, wenn Frankreich selber es nicht tut, wenn nicht Japan eine Weltherrschaft über den Stillen Ozean aufzurich- ton gedenkt, und wenn nicht Rußland seine innere Bedrängnis durch einen Krieg nach außen ablenkt. Und wenn nun diese drei

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 31.07.1924
Umfang: 8
' bringt eine übersichtliche Darstellung der drückendsten französischen Schul den. Dazu gehören zuerst jene, welche nach der bekannten französischen Auffassung von Deutschland vergütet werden sollen: sodann die im Krieg entstandenen Auslandsschulden. Das Konto der „Wiederherstellungen im zer störten Gebiet' belief sich am 31. Dezember 1923 cmf 118 Milliarden Papierfranken und nach dem Voranschlag werden noch 30 Milliarden dazu Kommen. Aus diesem Titel zahlt Frankreich pro 1924 bereits 7 Milliarden

31, also 64 Milliarden Goldmark. „Echo de Paris' erinnert in diesem Zusammen hange daran, daß der Londoner Zahlungsplan Frankreich 52 Prozent von 132 Milliarden hätte einbringen sollen: also genau so viel, als Frankreich aus obigen Titeln selbst schuldet. Die Einkünfte des Dawesplanes berechnet „Echo de Paris' mit 21 Milliarden Mark für Frankreich. Im Zusammenhang mit Dieser Sachlage empört sich „Eclair', daß der französische Ab geordnete Montigny den gegenwärtigen Debat ten in London nur untergeordnete Bedeutung

beilegt, da er die Einkünfte aus dem Dan? es-Plan mit' höchstens 3 Mil liarden beziffert, also dem zehnten Teil des französischen Jahresbudgets. Der Abgeordnete bezeichnet dabei noch den Dawes-Plan als die derzeit überhaupt bestmöglichste Lösung für Frankreich?. „Echo de Paris' macht sür diese Sachlage die Versailler Unterhändler verant wortlich. Zu dtzn französischen Schuldenaufstellungsn macht man in Deutschland folgende Feststellun gen: Die 150 Milliarden Papierfranken, die Frankreich auf das Konto

„Von Deutsch land zu erstatten' bucht, hat Frankreich durch die Notenpresse erzeugt und damit seine Währung, sein Budget und seinen Kredit rui niert. Frankreich hat alle Angebote Deutsch lands sür den Wiederaufbau durch Sachlieferun gen und Arbeitsleistungen abgelehnt. Frankreich hat seine Finanzmifere selbst verschuldet und ist im Begriff, es >in London mit den Bankiers zu verderben, die bisher den Frankenkurs gehalten haben. ^ das engliftheRegierungsorgan über Sie Räumung ües Ruhrgebietes. Die gesamte

ist es, daß man Frankreich fehr miß trau t, soweit seine Absichten gegen Deutschland in Betracht kommen. Als Frankreich die Ruhr besehte, hat Poincare durchblicken lassen, daß es ihm damit weniger auf eine Regelung der Reparationsfrage an kommt, sondern daß er nur eine Ausrede haben wollte, das Rheinland f e st z u h a l t e n, die Ruhr zu besetzen und Deutschland abzuriegeln. Jetzt taucht die Frage auf: Ist das noch Frankreichs Po litik oder nicht? Die Bankiers müssen die Sicher heit haben, daß das nicht mehr

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.05.1925
Umfang: 8
Sexte 2 Ziehungen normal und friedlich zu gestalten, ist un bestreitbar; es fragt sich aber, ob der geplante Pakt hiefür geeignet ist. ' Bietet er Deutschland und Frankreich gleiche , Vorteile?') ' Frankreich erreicht durch das Abkommen die feierliche und freiwillige deutsche Anerkennung des Versailler Vertxages, was die Westgrenze und die militärischen Bestimmungen geplant, damit zugleich den Verzicht Deutschlands auf Elsaß-Lothringen. Diesmal handelt Deutschland nicht unter dem Zwange

. Deutschland gäbe Elsaß-Lothringen engültig und moralisch preis, was Frankreich in derselben Lage nie getan hat: ja noch mehr, in den Augen der Welt erkennt Deutschland damit Elsaß-Lothringen als Frank- .reich gebührend, als altfranzösisches Land an, denn welches Volk aus der Welt gibt freiwillig ein Stück eigenen Volkstums ohne Zwang auf? Durch die Anerkennung der erzwungenen Ab rüstung und der Entmilitarisierüng der Rhein lande «ber gäbe Deutschland der Kriegsschuldlüge neue Nahrung, denn es räumte

durch die freiwillige einseitige Entwaffnung, der jedes Gegenstück «ruf französischer Seite fehlt, doch ein, daß Deutschland besonders gefährlich ist und 'oeshalb einer besonde ren Behandlung unterworfen werden müsse. Schon baß Deutschland waffenlos überhaupt dem wasfen- starrenden Frankreich seine Sicherheit garantierte, legt den Schluß nahe, daß eine solche Garantie ge rade von deutscher Seite besonders angebracht ist, also daß die Deutschen gefährliche Nachbarn sin'».' Von hier ist nur ein kleiner Schritt

noch zu der al ten französischen Behauptung, Deutschland habe verbrecherisch das friedliche Frankreich überfallen. Die Kriegsschuldlüge kann wieder aufleben. Deutsch land spielt Frankreich in den Augen der Welt für seine Propaganda neue Trümpfe in die Hand. Alles in allem hätte Frankreich jedenfalls den Borteil, daß ihm seine ganze Beute und die furcht baren Bestimmungen zur dauernden Niederhal- itung Deutschlands von Deutschland freiwillig und daher nun auch moralisch bindend und unanfechtbar bestätigt

und zugebilligt werden. Es brauchte keinen . Kampf gegen den Versailler Vertrag mehr zu.fürch- , ten. - , - Was erlangt Deutschland nun für Vorteile? ^ Er erhält von Frankreich ebenfalls die Zusiche rung, daß dieses die Grenzen respektiert. Das ist an sich schon viel weniger. Frankreich darf behalten, was es genommen hat, verspricht aber von weite rem Raub abzulassen. Das kann nur dem als ein vor 400 fahren. Der etschländer Bauernaufstand im Jahre 1525. ^ ' (Schluß.) ) ' Durch diese nachgiebige

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 06.03.1924
Umfang: 8
Frankreich das Rheinland be setzt hält. 6. Iuni 1 922. Tirard sprach sich ausführ- ,' lich und ganz offenherzig über die Trennung des Rheinlandes von Deutschland aus 2 2. August 1922. Die Lage in Deutsch land ist kritisch und es ist immer noch schwierig, zu verstehen, wie die französische Politik geändert wer den kann, wenn nicht als Folge der von den Ver einigten Staaten angenommenen Haltung... Wenn Frankreich die Kohlen des Ruhrgebietes an sich reißt, wird es mit ihnen, mit denen des Saar beckens

und mit der von Polen kontrollierten schle ichen Kohle in der Lage sein, einen überwäl tigenden Einfluß in Europa auszuüben, vielleicht wird es sich alle Staaten des Kontinents sozusagen tributpflichtig machen. Frankreich spricht von produktiven Pfändern, von denen es den Sach verständigen nicht gelungen ist, festzustellen, daß sie produktiv seien. Jetzt handelt es sich um eine Kon trolle der Wälder und Bergwerke. Frankreich weiß, daß diese unter seiner Verwaltung ein unbe friedigendes finanzielles Ergebnis

haben würden, aber es weiß auch, daß eine solche Kontrolle Deutschland weiter lahmlegen und Frankreich eine beinahe unumschräukte Macht über den Kontinent bringen würde. 2 6. August 19 22. Wenn Frankreich seine Haltung gegenüber Deutschland nicht ändert, wird dieses große mitteleuropäische Land immer tiefer und tiefer sinken und Frankreich selbst wird an verstärkten finanziellen Nötenzu leiden haben. 3. Jänner 192 3. Wenn Frankreich seine machtpolitische Behandlung der Reparationssrage zum Schaden des europäischen

Friedens und Han dels beibehält, so kann es eintreten, daß es eines Tages Englan du nd Deutschland einen wirtschaftlichen Pakt abschließen sieht, der die Billigung der Vereinigten Staaten findet. Dann stünde Frankreich von seinem früheren stärksten Verbündeten isoliert. Es kann nicht länger in Zweifel gezogen werden, daß Poincares Hauptziel darin besteht, seine.Sicherheit durch' eine Schwächung Deutschlands herbeizuführen. Dies bringt die alte Frage wieder auf: Wie lange darf das Bedürfnis

wird mit steigender Erbitterung fortgesetzt. Frischer Widerstand wird mit neuen Sanktionen beantwor tet. Kohlenförderung mit Bajonetten und Holz fällen mit Säbeln, das schafft mehrHaß als Reparationen. 2 5. Jänner 1923. Der schnelle Gang der Ereignisse beweist endgültig, daß die Gedanken, die einst die Köpfe von Clemenceau, Foch und anderen erfüllten, die in den Besprechungen vor dem Ver- sailler Vertrag im Rhein die Ostgren.ze von Frankreich sehen wollten, jetzt in die Tat umgesetzt werden. So steht

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 03.10.1923
Umfang: 8
Sekte 2 „Bozner Nachrichten', den 3. Oktober 1923 Nr. 224 sichert zu sein. In allen leitenden Stellungen in den besetzten Gebieten sollen weiterhin Per sonen der französisch-belgischen Regie bleiben. 5 Das Unerhörteste an Harte. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung' meldet aus.Paris: Eine sehr matzgebende Persönlich keit, die über die Absichten der französischen Re gierung genau informiert ist, erklärt, man müsse sich in Deutschland darüber klar sein, daß die Bedingungen, die Frankreich demnächst

Deutschland stellen werde, das Uner hörte st ean Härte darstellen werden. Die Deutsch land im Vertrage zu Versailles und späterhin auferlegten Bedingungen seien auch nicht im Entferntesten mit dem zu vergleichen, was Deutschland bevorstehe. Auf die Frage, ob etwa Frankreich zu weiteren Besetzungen deutschen Gebietes übergehen würde, wurde geantwortet: Ja, unter zwei Bedingungen: erstens im Falle eines Rechtsputsche s in Deutschland und zweitens, wenn kommunistische Unruhen ausbrechen sollten. Im Falle

kommunistischer Unruhen würde Frankreich dazu übergehen, -sie Ostgrenze des Ruhrgebietes und das gesamte besetzte Gebiet überhaupt hermetisch vom übrigen Deutschland abzuschließen. Die türkische Republik. Wien, 3. Okt. (Ag. Br.) Die „Neue Freie Presse' bringt eine Unterredung ihres Sonder berichterstatters mit dem türkischen Regierungs chef Mustapha Kemal Pascha. Dieser erklärte dem Journalisten, daß laut Verfassung die Sou veränität dem Volke zusteht, der Staat müsse daher republikanische Form

eintreten? Die Aussicht aus eine Verständigung scheine noch entfernt, dagegen scheine die Möglichkeit gänzlicher Verwirrung sehr naheliegend. Herr Stresemann hat Schwierigkeiten, Deutschland für eine Kapitula tion zu gewinnen, wie sie Poincare befriedigen würde. Dieser besteht nicht nur auf der Aufgabe . der passiven Resistenz als wesentlicher Voraussetzung von Verhandlungen, sondern ex hat eben so deutlich zu verstehen gegeben, daß Frankreich das Ruhrgebiet n ichträumen wird, bis Deutschland die letzte

Bedingungen stellt, sobald die passive Resistenz an der Ruhr dem Druck der Aus hungerung weicht, dann könnten Reparation und Versöhnung noch immer Hand in Hand gehen. Wie stehen die Aussichten für solche Bedingungen? Herr Poincare muß den Beifall nicht von einer, sondern von zwei öffentlichen Meinungen gewinnen, die jede von verschiedenen Motiven getrieben wird und ver schiedene Ziele verfolgt. Die eine ist die Meinung des i m p erialistischen Frankreich, das nur nach Herrschaft verlangt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 12.01.1923
Umfang: 8
verlautet, daß die deutsche Regie rung Frankreich am 15. Jänner die fällige Summe von 5 Ol) Millionen Goldmark bis zum letzten Pfennig zahlen werde. Das Ge rücht sei jedoch mit größter Vorsicht aufzuneh men. Dieser Pariser Meldung steht die strikte Er klärung des deutschen Reichskanzlers entgegen, baß Deutschland die Reparations-Zahlungen an Frankreich einstellt. - > Berli n, 12. Jänner. Die deutsche Regie rung hat gestern die Reparationsleistungen auch für Kohle eingestellt. Eine „Einladung'. ''. Essen

ist aus Deutsch land hernieder, gegangen. Gegen den Rat der Fachmänner aller Welt geht Frankreich vor. Daß es bei diesen Versuchen scheitern muß, ist unsere Ueberzeugung. Was geschehen konnte, um das Unheil abzuwenden, haben wir ver sucht. Das hereingebrochene Unheil zu lindern, wird unser Denken und Tun sein.' Der Ausruf richtet dann an alle Bürger die Ermahnung, »eiserne Selbstbeherrschung zu wahren und das Los der am schwersten betroffenen Landsleute nicht zu erschweren. Er erhebt Protest

und überreichte eine Protestnote seiner Regierung gegen die franzö sisch-belgische Ruhrbesetzung. In der Note finde sich keinerlei Anspielung aus Italien, sondern es werde einfach betont, daß die von Frankreich ins Werk gesetzten Maßnahmen zu den Rück ständen der deutschen Holz- und Kohlenliese- amng in keinem Verhältnis stehen. Es geht auch um Englands Haut. Bonar Law und Poincabe haben sich in Pa ris darüber gestritten, woran denn eigentlich die Konferenz gescheitert sei; den wahren Grund

hat «der als zu heikel keiner erwähnt, und doch ist er schließlich «ein alter Grund, über dem sich Frankreich und England schon öfters in ihrer Ge schichte in die Haare geraten sind. England sah in Poineares Vorschlägen den Ausdruck einer Poli tik, die Frankreich die wirtschaftliche und politi sche Herrschast über das sestländische Europa ge ben soll. Im allgemeinen gleitet auch die Presse über dieses tiefste Motiv, das die englische Repa rationspolitik bestimmt, -möglichst hinweg; doch wird es an folgenden

Ausführungen des großen Londoner Finanz-Organs, der „Financial News' doch recht deutlich angeschlagen: „Heute sind 48 Prozent der Eisenerzlager, 33 Prozent der Hochöfen für die Eisenprosuknon und 31.86 Prozent der Kohle des ganzen Konti nents in Frankreich, auf Gebiet, das Frankreich direkt kontrolliert, oder in Polen. Ist der sran- zö fische Plan einer Ruhrbesetzung ausgeführt, so würde alles Eisenerz, allsgenommen das schwäbische, 60 Prozent der Hochöfen, und 68,76 Prozent der Kohle unter Frankreichs

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1924
Umfang: 8
LezugsgebLhren: Zum Abholen monatlich Lire 5.80. Zustellgebühr monat lich in Bozen 50 Centesimi, in Gries, Rentsch, Bozner- boden 66 - CenZesimi. Per Post im Inland Monatlich Lire 6.30, ins Ausland Lire 10.80. Die fortlaufende Annahme . des Blattes gilt als Ubonnementsverpflichtung. Unabhängiges Landesblatt. Nr. IKK Tie Aussichten der Konserenz Das Ringen zwischen England und Frankreich, dessen Objekt zurzeit Deutschland ist, scheint jetzt an einem neuen Wendepunkt angelangt zu sein. Frank

reich hatte, nachdem es bei den Versailler Verhand lungen mit gewissen Forderungen in Bezug auf die Zerstückelung Deutschlands unterlegen war, seinen Vorstoß auf Frankfurt und Darmstadt gemacht, der aber diplomatisch so schlecht vorbereitet war, daß er auf das Verlangen Englands mit einem glätten Rückzug endete. Als Frankreich Anfang 1923 zu einem neuen Schlage ausholte, hatte es sich eine bes sere Grundlage geschaffen. Es stützte sich aus die U 17 und 18 der Anlage II zum Teile 8 des Ver sailler

Vertrages wegen Nichtlieferung der Repara tionen und rückte mit Belgien in das Ruhrgebiet ein. England hat die Berechtigung zu diesem eigen mächtigen Vorgehen von vornherein bestritten, aber nichts dagegen unternommen. Es hat wahrscheinlich geglaubt, daß Frankreich sich damit in der Welt ziemlich isolieren und an der Ruhr totlaufen werde. . . Auch in Frankreich sind erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der Poincareschen Politik ausgetreten. Schon Poincare mußte unter diesem Drruck, aber in nerlich

widerstrebend, seine Zustimmung zu der Ein holung eines Sachverständigengutachtens über Deutschlands Leistungsfähigkeit geben. Der Aus fall der Wahlen hat diese Entwicklung weiter geför dert. Jetzt will England diese Lage ausnützen, um nicht nur ^Frankreich aus dem Ruhrgebiet herauszu bringen, sondern vor allem auch eine Wiederholung solcher Extratouren für die Zukunft zu verhindern. Die.Beherrschung der rheinisch-westsälischen Kohlen lager und der damit in Verbindung stehenden In dustrie durch Frankreich

Mitglied verstärkt und damit das französische Übergewicht gebrochen wird. Ob die Konferenz sich hierüber verständigen wird, ist aber ebenso zweifelhaft wie die Frage, ob es gelingen wird, für die Zukunft ein eigenmächtiges Vorgehen Frankreichs hintanzu stellen. Ist dies schon zweifelhaft, so besteht auch heute noch keinerlei Verständigung darüber, ob und wann Frankreich die wirtschaftliche und fiskalische Freiheit des Deutschen Reiches wieder herstellen, wann es die deutschen Eisenbahnen im besetzten

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Dolomiten
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Seite 5 von 6
Datum: 12.08.1936
Umfang: 6
Mastenbroeck - Holland 1:05.2 (neuer olympischer Rekord); 2. Campbell-Argentinien 1:06.1; 3. Gisela Arendt-Deutschland 1:06.6 (deutscher Rekord); 1. Den Ouden - Holland 1:07.6; 5 Wagner-Holland 1:08.1; 6. Me. Kean-USA. 1:08.4. 4X200 m Freistlk-Maffel. 1. Vorlauf: 1. Frankreich (Natache-Talli-Caval- lero-Taris) 2:21.7; 2. Kanada 2:40; 3. Brasi lien 2:42.5. 2. Vorlauf: 1. USA. (Hutter-Gillman-Wolf- Medlca) 2:10.4; 2. Ungarn 0:20; 3. England 9;30.8 3. Barkauf: 1. Japan (Ausa-Sugiura-Taguchi- Arai) 8:56.1

(neuer olympischer Rekord); 2. Deutschland 2:21.4; 3. Schweden 2:35.3. In die Entscheidung gelangen demnach: Frankreich, Kanada. USA., Uirgarn, Japan. Deutsch land, und als die beiden schnellsten Dritten England und Schweden- 400 m Freistil für Herren. 1. Vorlauf: 1. Negami-Japan 4:52.6; 2. Ma- cionis-USA.; 3. Arendt-Deutschland. 2. Vorlauf: 1. LetserS-England 4:57.2; 2. Przy- wara-Deutschland: 3. Hellström-Dänemark. 3. Vorlanf: 1. Makino-Jopan 4:51.5; 2. Fla- nagen-USA.; 3. Wainwiright-Englano

. 4. Borlauf: 1. Gros-Ungarn 4:52.4; 2. Freese- Deutschland; 3. Ltetanen-Finnland. 5. B o r l a u f: 1. Udo-Japan 4:45.5 (neuer olym pischer Rekord): 2. TarlS-Frankreich; 3. Oirie- Kanada. 6. Bo-lauf: 1. Medlca-USA. 4:55.9; 2. Lcbgard- Peru; 3. Stam-Holland. Radfahren Als letzter Bewerb im Radsport kam noch daS 100 Kilometer-Straßenrennen zur Abwicklung. Die Strecke ging vom Ziel — Nordschleife der ÄvuS — durch die Gerade der Avus und Gegengerade gegen Döberitz, wo sich das olympische Dorf befindet

, dann herunter durch den Grunewald wieder zur AvuS. AlS beste Fahrer erwiesen sich die Franzosen, die im Endspurt siegreich blieben und so für Frankreich sowohl im Einzelfahren alS auch im Mannschafts rennen eine Goldmedaille errangen. Einzelfahren. Sieger: Charpentier < Frankreich. 1. Charpentlrr - Frankreich in 2:33-05.2 (Durchschnitt 32.210 Kilometer); 2. Lapebie-Frankreich 2:33.05.4, 3. Nievergelt - Schweiz 2:33.05.8; 4. Scheller-Deutschland 2:33.06; 5. Holland - England 2:33.06; 6. Dorgebray

- Frankreich 2:33.06$ 7. Favalli - Italien 2:33.06.2. Mannschaftsrennen. Sieger: Frankreich. 1. Frankreich (Charpentier — Lapebie — Dorgebray) 7:39.16' 2. Schweiz (Nievergelt—Buchwalder—Ott) 7:32.20; 3. Belgien (Garrebeek-Putzeys-Bandermotte) 7:39.21; 4. Italien (Favalli—Servadei—Ardizzoni) 7:32.22; 5. Oesterreich (Altmann—Höfner—Sehlanek) 7:39.2-1. Griechisch-Römisch Ringen. Endergebnisse aller Gewichtsklassen. 1. Bantamgewicht: 1. L o e r i n cz - Ungarn; 2. Svenfen-Schweden; 3. Brendel-Dmtschland

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 17.12.1923
Umfang: 8
-abends ließ Poincare dem deutschen Geschäftsträger die Antwortnote zu gehen. Darin stellt er fest, daß der passive Wi derstand in den besetzten Gebieten tatsächlich aufgehört hat und Frankreich immer bereit sein wird, mit dem amtlichen Vertreter Deutschlands über die Fragen zu diskutieren, die er einer Prüfung zu unterziehen wünscht. Frankreich be hält sich vor, über die in Diskussion gestellten Probleme mit den Alliierten jeweils in Aussprache zu treten. Bezüglich der Repara tionen müsse festgelegt

werden, daß Frankreich keine Verminderung der Machtvollkommenhei ten der durch den Friedensvertrag eingesetzten Kommission (Reparationskommission) zulassen wird. Gleicherweise könne keine Regelung an genommen werden, die nicht streng nach dem Friedensvertrage ist. Der Gedankenaustausch zwischen Deutschland und Frankreich kann we der direkt noch indirekt auf eine Revision des Vertrages von Versailles hinzielen. Bezüg lich Rhein und Ruhr ändert Frankreich nicht seine schon mehrmals kundgetane Absicht und kann weder

den französisch-belgischen^Behörden noch der Rheinlandskommission ihre Rechte kürzen. Frankreich ist bereit, die Vorschläge Deutschlands über die Schaffung eines Modus vivendi an Rhein und Ruhr anzuhören und sie eventuell unter Beigabe seines Gutachtens an die kompetente Behörde weiterzuleben. Beson ders nimmt Frankreich alle Aussprache über eine Verlängerung der mit den deutschen Indu striellen abgeschlossenen Übereinkommen an, um das normale wirtschaftliche Leben in den besetzten Gebieten wieder in Fluß

zu bringen. Hinsichtlich der Rückkehr der Ausgewiesenen be hält sich Frankreich das Recht der Einzelprü fung jedes Falles vor. Zum Schlüsse stellt die Note fest, daß die interalliierte Kontrollkommis sion noch nicht ihre Tätigkeit in Deutschland ausnehmen konnte «nd Deutschland solange nicht sagen kann, loyal seinen vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen als diese Kom mission nicht ihr Amt wieder ausübt. Berlin, 17. Dez. (Ag. Br.) Bei einer Presse konferenz erklärte Außenminister Stresemann gestern

u. a., daß der letzte Schritt in der Frage der Wiederaufnahme der Besprechungen zwi schen Deutschland und Frankreich von der Not des Volkes der besetzten Gebiete diktiert gewe sen sei. : Untersuchung der deutschen Leistungsfähigkeit. Paris, 17. Dez. (Ag. Br.) Die Repara- - twnskommission hat dem amerikanischen Be- ^ obachter mitgeteilt, daß sie beabsichtige, den Ge neral D a v o und Herrn Höver Aoung als amerikanische Sachverständige den Ausschüssen zum Studium der deutschen Leistungsfähigkeit zu ernennen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 12.03.1924
Umfang: 8
der Italiener, Libyen, überwachen?' Der Verfasser glaubt, daß diese of fene Sprache des großen englischen Blattes für Ita lien ein gutes Zeichen sei, denn sie beweise, daß man auch in England selbst für Italiens Interessen Sinn habe. Hoffentlich werde sich dieses Verständnis in nicht allzu langer Zeit auch aus das englische Außen- amt erstrecken. Macdonald, der es sich zur Aufgabe gemacht habe, im Verein mit Frankreich, Italien, Deutsch land und Rußland das große Problem des Wirt-, schastlichen

vor Frankreich. London, 12. März. (Ag. Br.) Das Unter haus lehnte mit 269 gegen 195 Stimmen einen Antrag ab. wonach England soviel Luft streitkräfte haben müßte, daß es wenig stens sich gegen jeden Angriff einer fremden Macht, auch der g rö ß t en.. Luftmacht er wehren kann. Der Vertreter der Regierung sprach gegen die Annahme dieses Antrages, da er darin einen direkten Angriff gegen Frankreich sehe. Unterstaatssekretär Thomson erklärte bei der Debatte über den Antrag auf Erhöhung der Luftstreitkräfte

, daß dw Arbeiterpartei durchaus nicht gegen die Rüstungen sei, solange nicht «uch die anderen Nationen ihre Rüstun gen einschränken. / Die weittragenden Kanonen. London, 12. März. (Ag. Br.) Im Unter hause sxagte gestern der Mgeordnete Hammon den Ministerpräsidenten, ob er davon Kenntnis habe, daß Frankreich an seiner Westküste weittragende Geschütze gegen Eng land ausgestellt habe. Weiters will der Frage steller wissen, was die Regierung dieser Tatsache gegenüber vorzunehmen gedenke. Maedonald versprach

verhält sich so wohl in Italien wie in Frankreich zur Vor kriegszeit wie 1 zu 7. Die Verhältnisse beider Länder sind aber verschieden. In Italien habe man bereits den toten Punkt hinter sich, während in Frankreich der No tenumlauf im Zunehmen begriffen ist. Die Grundlage der französischen Wirtschaft fei sehr gut. Jetzt sei die Offensive gegen den Franken im vollen Gange, heißt es, Einaudi fragt aber, ob es sich um eine wirkliche Offensive oder um eine Flucht vor dem Franken handle. ' Die Franzosen

sprechen ausschließlich von einer Of fensive und beschuldigen die Deutschen und die Engländer. Aber die Spekulation der Engländer, Deutschen, Oesterreicher, Schweizer und Holländer ist diesen selbst sehr gefähr lich, denn es sei doch leicht möglich, daß in Bälde die französischen Finanzen in Ordnung gebracht werden. Das sei aber auch der einzige Weg, um der Spekulation ein Ende zu bereiten. Die Spekulanten vors Gericht zu schleppen sei eine lächerliche Sache. Frankreich muß sein Budget sanieren, große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.11.1922
Umfang: 8
. Boznerboden S0 Cent. PoMooto-KoniÄ. Bo»«, ZmneisiW. den S November lSZZ. Der Kamps um die Dardanellen. Frankreich hat mit dem Sturze Lloyd Eeorges auf eine englisch-französische An näherung gehofft. Eine solche Annäherung jedoch kann nie als eine andauernde be trachtet werden. Der Gegensatz zwischen England und Frankreich ist uralt. Die französische Politik bezweckt mit der Nie derwerfung Deutschlands nichts anderes, als die Möglichkeit eines gemeinsamen Zu sammengehens zwischen England und Deutschland

für alle Zukunft auszuschalten. Mit dem Zusammenbruch Deutschlands wird Frankreich unbeschränkter Herr in Europa. Den Umstand, daß gegenwärtig in England eine Politik im Zeichen des Wahl kampfes nicht so fest und sicher nach außen wirken kann, da ein endgültiger Träger der Verantwortung fehlt, diesen Umstand will jetzt Frankreich ausnützen: Einerseits seine Rheinpläne zu verwirklichen, ander seits Englands Macht im Orient zu bre chen. Ob es ihm gelingen wird? Ob sich England seiner einstigen Machtstellung

er innern wird, durch kluge Benützung des europäischen Gleichgewichtes eine Fest- landsmacht durch die andere in Schzch ge halten zu haben? Mit der Unterschrist Äoyd Georges unter das Versailler Dik tat ist das europäische Gleichgewicht zer stört. die jahrhundertalte Macht, die Eng land auf die Festlandstaaten ausübte, ver nichtet worden. Frankreich zieht jetzt, ge stützt auf sein Heer, die Vorteile aus der Nachgiebigkeit Englands seit vier Iahren. Aber England wird sich seiner Tradition besinnen

. Wie sich seine Politik auch gestal ten mag, es wird nie freiwillig darauf ver- zichten, die erste Macht in der Welt zu sein. Doch muh diese Politik, die bisher von Deutschenhaß getragen wurde, von die ser Belastung frei gemacht werden. Der Gegensatz zwischen Englaild und Frankreich, der sich in der Orientfrage auf zeigt. wird durch die Ausführungen des englischen Arbeiterführers Mr. Ewer in helle, geradezu erschreckende Beleuchtung gerückt. Er schreibt: «Englisch-französische Feindschaft ist der Schlüssel

Widersprüche. Die Mel- ! düngen von einer Entführung des Sultans, i von Truppenzusammenstößen, stammen aus > Paris, so dag man nicht weiß, inwieweit sie im Sinne der französischen Politik gesärbl ! oder erfunden sind. Man muß aber anneh- - men, daß dieses Pressemanöver keinen ande- ^ ren Zweck hat. als die konservativen englischen Regierungsfreunde über den wahren Zweck der französischen Politik hinwegzutäuschen. Frankreich verfolgt zielsicher seinen Weg zum Orient. Die Orientkonferenz selbst rückt

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 18.07.1935
Umfang: 12
entgegengebracht. Unaeachtet. der begreiflichen schweren seelischen Erschüt terung führt er die Regierungsgeschäfte ohne Unterbrechung weiter. Alfred Dreyfus gestorben Dieser Tage ist in Paris Oberstleutnant Drey fu» gestorben. Sein Tod ruft die Erinnerung wach an die leidenschaftlichen politischen Kämpfe, die um die Jahrhundertwende der Fall de»! damaligen Hauptmanns Alfred Dreyfu» hervorrief, als ganz Frankreich sich darüber in zwei Parteien spaltete und neben dem großen Ringen zwischen der Staatsraison

und den Rechten des Einzelnen auch eine für Frankreich sehr nachhaltige Auseinandersetzung für und gegen den Antisemitismus ausgetragen wurde. Alfred Drenfus wurde am S. Oktober 185g als Sohn einer jüdischen Familie.in Mülhausen im Elsaß geboren. Rach dem-Kriege von 1870 bis 1871 optierten feine Eltern für Frankreich und zogen nach Paris. Der Sohn Dreyfus wurde 188g französischer Artillerieoffizier, rückte 1889 zum Hanptmann aus und kam 1803 in den Generalstab. Dort wurde er im September 1894 in einen Prozeß

verwickelt, der dann mehr als Am Donnerstag, 11. Juli, hat der neu« eng lische Außenminister Sir Samuel Haare im Unterhaus bei einer Debatte in* einer längeren Rede Erklärungen über die auswärtige Polittk abgegeben. Seine Erklärungen haben nicht einen neuen Kurs der britischen Regierung gezeigt- sondern ihre Außenpolitik lediglich nnt un gewohnter Bestimmtheit umschrieben. Besonderen Anlaß hat man in Frankreich, über- diese Veränderung gegenüber der ziemlich verschwommenen Sprache des früheren englischen

Politik gegenüber dem Kontinent kann man die Er klärung des Herrn Hoare über die tatsächliche Grundlage der Zusammenarbeit mit Frankreich bettachten. Die beiden Westmächtt. sagte der Minister, seien in erster Linie für die Gestaltung der europäischen Verhältnisse im Jahre 1919 verantwortlich und hätten demgemäß auch eine besonder« Verantwortung für die Aenderungen, die unter dem Drucke der Entwicklung an ver damals geschaffenen Ordnung Europa» heute vorgenommen würden. Au» diesem Grunde hätten

Großbritannien und Frankreich in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet, und „aus triftigen Gründen gemeinsamen Interesses' würden sie diese Zusammenarbeit auch in Zukunst fottsetzen. Für die deutschen Erwartun gen auf eine engere Zusammenarbeit mit Eng land bedeuten diese Ausführungen des brittschen Staatsmannes — vorausgesetzt, daß sie ganz ehrlich und vorbehaltlos gemeint seien, was be, Politikern lange nicht immer der Fall sein soll — zweifellos eine'gewisse Ernüchterung. Daß Hoare der gemeinsamen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 4
Datum: 29.05.1920
Umfang: 4
1919 zeigt. Rindfleisch: England 106, Frankreich 111, Jtalkeu 362, Belgien 115. Bereinigte Staaten 65. — Speck: England 156, Frankreich 380; Italien 322, Belgien 136, Ver. Staaten 109 — Brot: England 62, Frankreich 44, Jtalkeu 89, Belgien 277.. Ber. Staaten 84. — Zucker: England 290, Frankreich 432, Jtalkeu 283. Belgien 167, Ber. Staaten 110 — Milch: England 212, Frankreich 500, Italien 138, Belgien 256, Ber. Staaten 81. — Butter: England 110, Frankreich 242, Italien 296, Belgien 419. Brr. Staaten

93. — Käse: Eng- land 122, Frankreich 292, Frankreich 155, Belgien 403, Bereinigte Staaten 83 — Eier: England 347, Frank reich 26b, Italien 893. Belgien 958, Bereinigte Staaten 62. — Margarine: England 83, Frankreich 107V Italien —.—, Belgien 188, Ber. Staaten —.—. Tee : Eng land 86, Frankreich —.—, Italien —.—, Belgien 81, Ver. Staaten 29. — Kaffee: England 47, Frankreich —.—, Italien —.—, Belgien 193, Ber. Staaten 60.— Wir mau steht, stehen Belgien und Italien säst durchweg« voran; nur bet M lch

ur»d Zucker weist Frankreich die größte Steigerung ans. GrfellfchastSkapttalie». Das statistische Zentralamt beim Ministerium für Industrie tu Rom hat dte Angabe» der italienischen Statisttkea vollendet. Bemerkenswert sind darin die Ziffern betreff« drr Gesellschaften, die bi» 1 Jänner 1919. bestanden. Daraus ersehen wir 228 Kredttgesellschafte» mit einem Kapital von 1.099.74l.390 Lire. 148 Ackerbau- und W.-tubaugesellschaflrn mit 175.480.670 Lire Aktienkapital. 293

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