: Welche Aussichten bestehen für ober gegen die Ratifizierung d es Abkommens? Die sozialdemokratische und christlichsoziale Partei werden ratifizieren. Für letztere liegen vertrauliche, aber desto zuver- - ästiger Nachrichten vor, daß selbst jene, welche gewisse Be denken hegen, schon aus Parteiditzziplin sich fügen. Die Großdeutsche Partei ist sonach im Fall der Ablehnung durch die Reichsparteilertung keinesfalls mehr das Zünglein an der Wage der Ratifi zierung, sondern lediglich darin, ob das jetzige Kabinett
bleibt oder fällt. Daher lautet die weitere Frage: Bietet das Ver öl eiben des Kabinetts überhaupt, zumindest aber für den nationalen Gedanken Vorteile o der überw regen die Nachteile? Die Frage stellen heißt sie beantworten — Vorteile aus nnem Kabinettssturz sind glatt zu verneinen, weil diese unsere Stellungnahme zumindest recht gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen konnte. Als unsere Partei im Juni einen K o n t r o llm i n i st er ins Kabinett entsandte, so stellten
gehalten, weil all diese Tat sachen keinesfalls eine innerliche Anerkennung, des St. Ger- mainer Vertrages involvierten, sondern eben nur ein den Verhältnissen Rechnungtrageu beinhalteten. Daher könnten lediglich bisher unbekannte gruno- l egend neue außenpolitische Argumente eine Ablehnung der Verantwortung, so wie es bei St. Germ alln der Fall war, r echtster--/ Ligen, zumal der Austritt der nattonalen Partei aus der Regierung für die Weiterentwicklung des nationalen Gedan kens gefährlich
werden kann, die aus den schwerwiegendsten, rein zahlenmäßig zu belegenden Gründen aus der Reichsregierung anläßlich des Londoner Ultimatums cmsschied. Wie manches wäre anders geraoe auch in !der Anschlußpflege, wenn diese nationale Partei seit her an der Regierung mttgewirkt hätte — vielleicht brauchte heute in Wien keine Lana-Debatte geführt werden! Daher erheischen politische Gründe das Verbleiben kxt der Regierung, um die Durchführung des Abkommens zw kontrollieren, das in richtiger Hand Vorteile, sogar große- nationale Vorteile