. Noch ist es nicht lange her, daß die Herren der roten Parteiorgane sich bemüßigt glaubten, über den Vahlschwindel der ChristlichsoZialen „Aufklärung' za verbreiten. Nichtssagende und noch weniger be-- «tisende Angaben eines entlassenen Beamten des Lahltatasters wurden mit faustdicken Lügen verbrämt zu dem Zwecke, um der Oeffentlichkeit vor den „Haut- schlechten' Christlichsozialen das Gruseln beizubringen. Hm geht es den Obersozialisten, die sich so gerne i» da Rolle eines „Klubs der Harmlosen' gefallen
, da von den Christlichsozialen in der „unerhörtesten' »d, wie es in der roten Parteisprache heißt, in der .schamlosesten' Weise unterdrückt und vergewaltigt «d, wie dem Goetheschen Zauberlehrling. Es graut ihm vor den Geistern, die sie gerufen, und werden fie»m nimmer los. Das „Deutsche Volksblatt' dmzt recht pikante Enthüllungen zweier sozialdemo- lnchher Agitatoren über die Wahlpraktiken der beußeo, welche die „erlauchte' Sozialdemokratie, öietz »Unerreichten in Begriff alles Edlen,. Wahr- htWm, Guten und Erhabenen
Virtuosität beherrscht und praktiziert !?!' m ^ beiden Gewährsmänner des „Deut- Bolksblattes' erzählen — dieselben haben sich ^vereit erklärt, ihre Behauptung gerichtsordnungs mäßig zu erhärten — standen den Genossen bei den letzten Reichsratswahlen im Juni in der Leopold stadt allein 140 Legitimationen zur Verfügung, die mit Wissen des Genossen Schuhmeier, der im Wiener Judenbezirk als Kandidat aufgestellt und auch gewählt worden ist, im roten Hauptquartier sämtlich „verarbeitet' wurden
, wie der technische Ausdruck der Roten für den Wahlschwindel lautet. Aber die Genossen hatten mit dem in der Leopold-- ftadt verübten Wahlschwindel noch nicht genug. Im Laufe des Vormittags des 14. Juni wurden die beiden verläßlichen Falschwähler, der Reisende Richard Schwarz und der Agent Alfred Spira, in Gegen wart des Genossen Schuhmeier in den 9. Wiener Gemeindebezirk kommandiert, um das dort erliegende „Material' zugunsten des Genossen Winter, der im Wahlkampfe stand, „aufzuarbeiten'. Genosse Max Winter
in Gegenwart seiner Frau von dem sozialdemokratischen Zeitung?- verschleiße? Wolf, der als Obmann der roten Partei organisation in der Leopoldstadt fungiert, sowie auch von dessen Stellvertreter Samuel Bojnitzer daS Versprechen gegeben wurde, daß die Frau SpiraS, falls dieser wegen Wahlschwindel eingesperrt werden sollte, während der Dauer der Haft eine Entschädi gung von Kr. 5 pro Tag aus dem „Inhaftierten- Fonds' erhalten werde. Die Verwendung des „Ju- haftierten'FondS' als Fonds zur Beförderung