nicht entspreche. Wenn wir heute von japanischer Politik sprechen, so müssen wir feststellen, daß sie für die große Allgemeinheit ein Rätsel gewesen ist. And zwar ein Rätiel von dein Tage an. an dem Japan an der Seit^ seines ehemaligen Feindes Rußland gegen Deutschland auf den Plan trat und sich dann auf dessen Besitz Kiaut- schau warf. Die einzige Lösung des Rätsels schien zu sein: Bündnis Japans mit England. Wie weit dieses Bündnis Japan verpflichte, das wußte niemand und die Folg^ war ein Gefühl
des Mißbehagens und der Sor ge. Man konnte nicht wissen, was da noch alles kommen werde. Nun sind aber vor kurzem mehrere Aeuße- rung.'n japanischer Persönlichkeiten und Zei tungen bekannt geworden, w.'lche das Bünd- nisverhältms zwischen Japan und England in sehr charakteristischer Weise beleuchten. Der Abgeordnete Kumanoto, Herausgeber der in Nagasaki erscheinenden „Jorudzi', veröffent lichte in seinem Blatte eine Unterredung mit dem bekannten Staatsmann Grafen Okuma, m welcher letzterer sagte: Japan sei
während oes Krieges in Ostasten unter Vom Schutze des Bündnisses mit England imstande gewesen, sehr wertvolle Rechte zu erwerben und seiner auswärtigen Politik weitere Ziele Zu geben. Auf Kumanotos Frage, ob Okuma den Tieg Englands und »einer Verbündeten für uwer halt?, antwortete Okuma, Japans Inter essen seien durchaus nicht unlöslich mit den Ee- soncken Englands verknüpft. In der Politik gebe es nur glückliche Freunde, unglückliche freunde werden bedauert, aber man müsse sie lassen, sonst liefe
man Gefahr, das ^chmsal des Landes für eine Freundschaft aufs ^ Zu setzen, die dem eigene» Lakde nichts mehr nutzen könne. Diesen Standpunkt werde man auch in England verstehen, dessen Politik sich ja nur auf dem Nützlichkeitsprinzip aufbaue. Zu diesen Aeußerungen Okumas nahm ein anderes japanisches Blatt, d>er „Tokijo Mai- nitschi', Stellung und konstatierte, Japan habe die Engländer nie als seine Freunde betrach tet, und fühle sich den Deutschen viel näher ste hend. Man brauche sich deshalb
den, aber die Regierung legte sofort ihr Veto ein. Ebensowenig war Japan bereit, China den Ententemächten näher zu bringen, um auch dort den deutschen Handel durch England tische Politik sei es schon, ein großes Glück ge wesen, dag Japan sich zu Anfang des Krieges nicht nach Verlin hin geneigt habe. Rußland, im Kampfe mit Deutschland, Oesterreich und Japan, hätte der Wegnahme Sibiri ens nur wenig in den Weg legen können und Japan stünde heute vor dem Baikalsee. Fer ner hätte Japan nach dem Süden vordringen