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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 27.10.1880
Umfang: 4
von den Höhen deSPiedi- castello uns mit einem großen Zapfenstreich von Seite dex RegimentS-Copelle eingeleitet, welche nachdem sie diA belebtesten Straßen durchzogen, dem Herrn Be- zitkshauptmaiili. Hosroth von Rungg und dessen Frau Gemahlin^ welche in Vertretung Ihrer königl. Hoheit Prinzessin Stefanie von Belgien» die Stelle als Fah- g^h:',Ärstelk - ich ^ habe^gmy versäumt, im Hause ihres Voters meinen ^Bisuch^u^mSiSik.' Graf W. nickte beifällig und Baron Oskar stand eine halbe Minute später

vor Gabrielen, eine tiefe Verbeugung muhend. Gabriele, welche bei der großen Menge der Gäste den Baron OÄar auch noch nicht gesehen hatte, wurde durch Ins plötzliche Auftauchen OSkars in eine hold selige Verwirrung pebracht. Sie reichte ihm fast zitternd die Hand und die übliche Begrüßung zwischen Gabriels und Oskar fand statt, worauf Oskar Gabrielen die Ur sache seiner Anwesenheit aufklärte. GSbimtt war. sehr schweigsam und Den' flqOskar gegenüber ^n fort»^ währender Verlegenbtit zu. befinden, aus Ursachen

, die leiOlnraHm v»>en, - 'deiilr' 'offenbar wollte ^ Gabriels gern etlyaS über die Schicksal; der Personen wissen, denen sie'em^sil löwHchländ so nähe stand, 'aber sie w'-tgte) aus Furcht, Schreckliches zu ersahrm, nicht'zu fr?M- Oskar machte dieser Situation ei» Ende, indem er brMn' den Arm zum Tanz b ot und bald drehte sich nach de^ Klängen des WahnsemHaar^ weiHes^e^ill^eMme° Ausmerksamkeit auf sich zog. Nach dem Walzer flüsterte Oskar Gabrielen in's Ohr: ^ . M -'shKnchmssu M n. M. wo>>elle oe Durandot

, gestanen sie mir eineumerredung unter vier Augen.' « Gabriele wnrde aus'S Neue verlegen, doch sagte sie entschlossen: .Gehen wir in einen der kleinen Nebensäle, dort können Sie mir sagen, was hier Niemand hören darf.» Oskar führte Gabrielen in einen der kleinen Salons wo» du ° tanzeüde»«DaMn ' und Herren sich auszuruhen nenmutter' 'Übernommen hatte/nn Ständchen brächten. Der datauffölgende Tag, vom herrlichsten Wetter be günstigt. wurde ebenfalls mit Pöllerschüssen begrüßts Vormittags versammelten

WeiMllteT^A^einer.ÄAhMrmerei über meine unglückliche Neigung zu Ihnen hatte ich es niedergeichrie» be?. M>. später iß es mi.r< abhanden gekommen, ich trug ^ es mii^mir Munr inÄ»' eS^waVqWnliH im» Garten^ Jbres väterlichen Schlosses verloren.' >' AntH'.MAvh tiem, der imMsinNigk Nfthmnf. des Grasen. Broderode wP-jetzt sonnenklar. ..Ich danke -Ihn«» 'herzlich^Kr 2Jhee ^Dssenheit.' sagte Oskar mit Wärme zu Gabrielen und erzählte ihr, daß Graf Brode- rodedaS Billet damals gefunden, es aus sich bezogen

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 13.05.1944
Umfang: 8
Oskar von Miller der Schrittmacher elektrischer Energiewirtschaft und Schöpfer unserer Etschwerke 'Von Dr. Ing. Georg innerebner 10 Jahre sin- es erst her, seit Oskar ?on _ Miller jeine Augen für immer schlon und schon ist dieser Name ein Be» sirlff geworden, nicht nur für dos deut- fche Volk.allein, sondern mr die ganze Welt; seine größte Schöpfung, dös be- . kannte und melgenanNte Deutsch« Mu seum zu (München hät seinen Ruf über Land und Meer getragen und deutsches Schaffen und Wirken erst

enge ren Heimat entscheidenden Einfluß ge«- nommen. denn ihm ist-es im Verein mit den damaligen Leitern der Stützte Bo» ' zen und Meran zu danken, daß in Süd stirol'schon in den neunziger Jahren des- vorigen Jahrhunderts ein Werk entstand, dessen Planung damals so kühn war. daß es selbst nach rund 50 Jahren ohne wesentliche Aenderung allen gestellten Anforderungen entspricht. , Um''das überragende Wirken Oskar von Millers ganz zu erfassen, wollen mit seinen eigenen Lebensweg kurz über schauen

für/ die Weiterentwick lung der Elektrotechnik so, grundlegendest Ausstellung. Die ganze Welt horchte-aut und die-'Fachleute. begannen' den Anbruch eines neuen energiewirtschaftlichen' .Zeit alters erst zu ahnen,, während es vor den geistigen Äugen Oskar von Millers schon als vollendete Tatsache dastand. - : Damit tritt. nun. auch unser. engeres Hermatgebiet .in den Wirkungsbereich dieser epochalen technischen Großtat, und, dem weitblickenden Geist der damaligen Bürgermeister von Bozen und Meran, Dr. Julius

Perathoner und Dr. Roman Weinberger ist es zu danken, daß' keine Stümperarbeit. geleistet, sondern durch Berufung Oskar von Millers in groß- -Wgiter Weist «in Werk .geschaffen wurde, das für die damalige Zeit nicht unerhörten Spannung von.10000 Volt nur eine einmalige technische Leistung übertrug. bedeutete, sondern auch all« kleinlichen^ Daß heute noch ein Modell der dama» Sonderbestrebungen dem Rllgememinter- ßg en Etschwerke einen Ehrenplatz im Deutschen .Museum rinnimmt» bezeugt Auffassungen

Meran de» Ausbau der Wasierkrafb Gebiet estergiewirtschaftlichen Zusammen« der Passer in der Lazag. einen ebensol- fchlusses muß aber die Gründung und chen der Etsch in der Nähe der alten der Ausbau des Deutschen Museums iy Töllfage und «ist eventuelles Clektrizitäts- München als das Hauptwerk Oskar von werk mit Gasmotorenantrieb? Millers betrachtet werden» denn in die- Da griff, gerufen von den Städten alle seine chochflie- der Tatkraft zukunftsweiser Stadtherren oder auf - den genialen Weitblick

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 31.12.1880
Umfang: 8
: eS ganz und gar ruiniren. Ob der Pole Dunajewski weiß, was uns noththut? Wir zweiseln; aber unsere Abgeordneten find da, eS ihm zu sagen. Sie mögen also ihre Pflicht thun. die Brusttasche voll Geld, ein freier, reicher Mann.. . - Hast Du nicht die schönsten Weihnachten in ganz Liverpool ? Ein leises Weinen in der Nähe störte ihn aus. Ein etwa vierjähriges Kind kauerte verlassen, verzweifelt auf einer Treppenstufe und schlotterte vor Kälte. „Armer Wurm!' sagte Oskar. E» that ihm so wohl, fremdes

Un glück zu sehen, das ihn von seinem eigenen ableitete. Er trat zu dem Kinde hin und fragte es, warum es weine, wer seine Eltern seien und ob es heim wolle. Das Kind weinte sort und antwortete nicht. „Das ist eins, woran Christkindlein ganz vergessen hat.' murmelte Oskar spöt tisch, als habe er die göttliche Güte aus einen Fehler er tappt. Er hob das Kind auf und bemerkte ein Blechtäfel- chen an dessen Halse. Kleinen Kindern hängt man in den großen Städten Englnnds die Adresse um den Hals

.) Oskar hatte sich freiwillig in die Höhle des Löwen begeben. „LegeKohlen auf, Mama, denGentleman friert,' sagte eins der Kinder. Nur mit Mühe konnte Oskar einige Worte der Erwie derung stammeln. - ' „Ach, Sie find fremd hier, Sir, sind kein Engländer und sprechen unsere Sprache schlecht,' bemerkte der Police mann. „Aus welchem Lande kommen Sie, wenn ich frage« darf?' „Aus . . . der Schweiz,' stotterte Oskar, nach Fas sung ringend. „Aus der Schweiz! So weither! Und am Christabend

nicht bei -den Seinen zu-Hause, das ist hart.- Das muß harr sein sür Sie, Sir, denn Hie müssen ein gutes. Herz, baden.; W stehst KHjtieS! 6«dkrn Mgetü UWjGGMk Er sprach nicht weiter. Mit zitternder Hand setzte er den Helm wieder auf. Seine Lippen zuckten in höchster Aufregung und seine Augen hingen starr an den Zügen O-kars. Oskar ließ sein Glas fallen, daß es in Scherben ging und sank stöhnend in den Lehnstuhl zurücke Erschreckt, suhren die Kinder zusammen,, die Mutter starrte verblüfft aus die unbegreifliche Scene

. Der Policemann aber, der mitilerweile nach hartem Kampfe seine Ruhe wieder ge wonnen hotte, zog eine Photographie aus der Brusttascke. Oskars Photographie. I „Kohlschwarze, ungewöhnlich buschige Brauen,' sagte der Policemann, das Bild mit Oskars verzerrtem G-sichte vergleichend, „tiefliegende schwarze Äugen, leichtgekrümmte Nase, dichtes schwarzes Kraushaar, ungewöhnlich schöner, schwarzer Vollbärt . . . - ' i «Ich hab' ja keinen!' rief Oskar krampfhaft. „Sie haben ihn rasirt, Sir,' und die Farbe der Haut

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 21.05.1904
Umfang: 12
nach Amerika und nach einigen Jahren ließen sie mich als Waise hilf los auf fremder Erde zurück. Oskars Vater nahm sich meiner an; ich war erst 1b Jahre und unfähig, selbst für mich zu sorgen. Er nahm mich mit in die Grube, er bildete mich später weiter aus, kurz, bei seinem Tode hatte ich schon bedeutende Fort schritte gemacht auf dem Wege meines Berufes. Oskar und ich waren stets ein Herz und eine Seele gewesen, trotzem wir in den Jahren verschieden waren. Schwerlich hätte ich das Ziel erreicht

Firmen empfehlen sich bestens be- votkommendem Bedarf und sichern prompte, solide Bedienung zu. H. Coradini, Rasier- und Friseur-Salon, „Hühner» äugen- und Nägel-Operateur'; aufmerksamste Be dienung. Laubengasse 2, Bozen, Bindergasse 28, vis- a-vis Hotel Mondschein. Der Kommerzienrat hatte Wolldorf gebeten, sein erstes Zusammentreffen mit Oskar ohne Zeugen geschehen zu lassen. Oskar schien einen ähnlichen Wunsch ausgesprochen zu haben, denn Ella und Frieda führten die Gäste in das Besuchszimmer

und Ella flüsterte Bertha leise zu: „OSkar erwartet deinen Vater.' „Lass' mich erst zu ihm gehen, Ella, bitte.' „Dort im Wohnzimmer findest du ihn.' Schon war Bertha gegangen und in wenigen Sekunden stand sie dem Jugendfreunde gegenüber. „Bertha!' — „Oskar!' Das waren die ewzigen Worte der Begrüßung. „Du weißt alles durch Max, fei gut gegen meinen alten, gebeugten Vater. Er hat ein schweres Kreuz getragen. Alles, was deine Großmut mir geschenkt, ich gebe es dir zurück, nur gib meinem Vater

, München. „Sohn meines Freundes, ist das die Vergeltung, die ich sür deine armen Eltern verdient, die ich über den Ozean getrieben in Elend, Not und Tod!' „Onkel Huber, nun sind es der Anklagen genug, nehmen Sie meine Hand, Sie bringt Ihnen die Verzeihung meines Vaters.' „Und deine Mutter, Oskar? Hat sie eS mir denn nicht vergeben, daß ich ?s wagte, das Heiligste einer Gattin und Mutter in den Staub zu ziehen? Wenn sie die Qualen in meiner Brust gesehen, sie würde mir vergeben

, nun bitte ich, wünschen Sie mir Glück; und du, Mama, hole mir Ella und die Freunde.' Als man sich gegenseitig begrüßt, begann Oskar: „Vielen ist die große Neuigkeit keine solche mehr, aber die Mama, Ella und Frieda kennen sie noch nicht, darum präsentiere ich hier meinen Freund Max Wolldorf und Bertha Huber als glückliches Brautpaar.' (Schluß folgt.)

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 21.05.1913
Umfang: 8
Nr. 36, 2. Stock abbolen. Die Vorstehung. Hotel Schgraffer in Konkurs. Das Kreis- gericht hat mit 19. Mai die Eröffnung des Kon kurses über das Vermögen der Firma »Hotel Schgraffer Kleiber und Kreiner' sowie über das Privatvermögen der persönlich hastenden Gesell schafter dieser Firma Josef Kleiber und Josef Kreiner bewilligt. LGR. Baron Riccabona wurde zum Kon- kurSkommissär, Advokat Dr. Oskar Luchner zum Masseverwalter ernannt. Tagsatzungen am 31. Mai, 1. und 10. Juli 1913. Uon Montenegriner« verfolgt

a Kr. 3 20 (nicht bei Tischen) eingereiht, welche Plätze schon ab heute zu haben sind. K .K.Ha«ptfchießstand,Kozen .Bestgewinner beim Kranzlschießen am 12. Mai. Haupt: Kreidl Alois, v. Grabmayr Alois, Faller Ludwig. Mahl knecht Heinrich, Egger Josef. PattiS Eduard. Plank Karl, Damian Alois, Wieser Alois, Schmuck Joh., Pernthaler Franz, Pfeifer Alois. — Jungschütze n- hauptbeste: Pedron Josef, Mattevi Wilhelm, Pircher Josef, Riegler Anton, Schaller Oskar, Schlechtleitner Josef. — Kranzbeste: Schlecht- leitner Josef. Faller

Ludwig. Figl Anton. — Schleckerbeste: Pattis Eduard, v. Grabmayr Alois, Wieser Alois, Plank Karl, v. Grabmayr A., Kreidl Alois, Faller Ludwig, Mahlknecht Heinrich, Mattevi Wilhelm, Pedron Josef, Egger Josef, Schaller Oskar, Mattevi Wilhelm, Figl Anton, PattiS Eduard, Plank Karl. — Serien für Altschützen: Kreidl Alois, v. Grabmayr Alois, PattiS Eduard. Faller Ludwig, Häsele Anton, Wieser Alois, Mahlknecht Heinrich, Pernthaler Fr., Mehner Ludwig, Plank Karl, Schmuck Johann, Damian Alois.— Serien

für Jungschützen: Pedron Josef, Riegler Anton, Soravia Eugen, Schaller Oskar, Pircher Josef, Pseiser Alois. — Armeefigurenscheibe: Faller Ludwig, Bram- böck Peter, Schaller Oskar, Pfeifer Alois. Kreidl Alois, Mahlknecht Heinrich, Mattevi Wilhelm, Pedron Josef, Schmuck Johann, Zambelli Peter, Wieser Alois. Häfele Anton. K. k. Hanptfchießstand Bozen. Best- gewinnerliste beim Kranzlschießen am 18. Mai. Haupt: Rigger Ludwig, k. k. Major, Pitter- tfchatfcher Fritz, Wieser Alois, Riegler Anton, von Grabmayr Hans

. Pittertschatfcher Fritz mit Wieser Alois, Meßner Ludwig, von Grabmayr Hans, Riegler Anton. — Serienbeste für Altschützen: Pattis Eduard, Kreidl Alois, Meßner Ludwig, Lageder Alois, von Grabmayr Hans, Faller Ludwig, Schaller Franz, Wieser Alois, Saltuari Franz, Pitterschatfcher Fritz, Pank Karl, Thurner Josef. — Serienbeste für Jungschützen: Pircher Josef, Pedron I., Riegler Anton, Mattevi Wilhelm, Schlechtleitner Josef, Soravia Eugen. — Armeefiguren- fcheibe: Schaller Franz, Brambock Peter, Schaller Oskar

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.07.1891
Umfang: 6
, Gemeinderäthe und Publicisten aus allen Gruppen der republikanischen Parlaments und Landesmehrheit. Mit Hülfe des Branntwein monopols, neuer Erbschafts- und Vermögenssteuern sollen das Octroi, die Verbrauchsabgaben, die Grund steuer, die Patentstener und alle Circulationstaxen abgeschafft werden. Ein Monstre-Meeting in Paris wird nächstens stattfinden und der Anfang der Agi tation in allen Departements sein. Meraner Tagesbericht. Meran, S. Juli. -Z- Oskar von Rcdwitz. Ein Telegramm aus München

, welches uns gestern erst nach Schluß des Blattes zuging, meldet, daß OSkar v. Redwitz vorgestern in der Privatheilanstalt St. Gilgenberg bei Bayrenth seinen Leiden erlegen ist. Die Stelle, welche der Dahingeschiedene in der deutschen Literatur einnahm, können wir heute nur mit kurzen Worten würdigen. Hier in Meran, wo der Dichter seit langen Jahren weilte, wird sein Name auch in anderer Hinsicht unvergessen bleiben. War doch sein Haus hier gewissermaßen der Mittelpunkt des geistigen Lebens

, von dem so manche befruchtende Anregung hiesigen Kreisen zu Theil wurde. Mit Wohlwollen und regem Interesse hat Oskar v. Redwitz stets das Empvrblühen Merans verfolgt und so mancher schwung volle, formvollendete Vers, den er geschaffen, predigt mit beredter Zunge die Schönheit dieses Erdenfleckes, auf dem der Dichter seine letzten Lebensjahre verbrachte. Wie wir erfahren, wird die Beerdigung deS Dahinge schiedenen morgen, Freitag, in München stattfinden. -I- 5 Freiherr Oskar von Redwitz ward am 28. Juni 1823 zu Lichtenan

losgelöst und auf die Höhe seiner dichterischen Schaffenskraft erhoben hat. 5 -» Es ist hier nicht der Ort, um ein abgeschlossenes Bild deS dichterischen Schaffens zu geben, das mit Oskar v. Redwitz zu Grabe getrogen wurde. Wie jeder echte Dichter, dessen Streben aus Erreichung der höchsten Ideale gerichtet ist, hat Redwitz in setner dichterischen Entwicklung verschiedene Epochen durchzu machen gehabt, während deren er zu Zelten wohl auch auf falsche Bahnen gerieth, bis er sich endlich in nimmermüdem

jugendlichen Schaffensdrangs, der ihm bis in seine letzten Lebensjahre erhalten blieb, zum Repräsentanten einer Richtung emporrang, die in ihrer echt deutschen Gemüthstiese, ihrer classischen Ruhe und Formvollendung, wie eine Insel der Seligen über die schmutzige Ftuth deS modernen Naturalismus empo» ragt. Daß Oskar v. Redwitz mit seinen, dem schlich testen, alltäglichen Familienleben entnommenen Stoffen und mit seinem Abscheu vor allem Obfcönen doch in unserer Zeit nicht nur ein sehr zahlreiches

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1932
Umfang: 8
. Wie sie ihre Söhne so ansah, erschienen sie ihr m'.t einemmal ganz fremd. Oskar trank seine Milch und sah gelassen drein — sein gutgeschnittenes, kluges Gesicht sah dem verstorbenen Bater ähn lich. war aber im Ausdruck anders — etwas Ueberlegenes. Spöttisches kam oft im Blick und Lächeln zum Ausdruck, er sah aus wie ein Mensch, der sich nur von seinem Verstand re gieren läßt. Eugen Hatto die Augen gesenkt ihm tat die Mutter leid, und als Oskar sich wieder mit seinem Frühstück beschäftigte, nahm Engen rasch

und verstohlen der Mutter Hand, drückte sie und lächelte ihr ermunternd zu: es ist so schlimm nicht gemeint, es kann ja noch alles gut werden. Da lehnte er sich weit m seinen Stuhl zurück, ließ den Kopf hintenüber sinken und sog in tiefen Atemzügen die bal samische Frühlingsluft ein. „Herrlich hier zu sitzenI Und wenn man die Augen schließt, wie träumerisch das Bienenge- summe klingt und dazu als Grundakkord die Stimme des Meeres — nicht war. Oskar?' «Schuh—macher und Poet dazu!' Mens d'eser und knisf

, Federspiel für schuldig befunden und zu 3 Jahren Gefängnis, 1Ü25 L. Geldstrafe, weiters zu 3 Monaten Arrest und 200!) Lire Strafgeld verurteilt. übrig haben, das kann ihm bei seinen Bildern nur zugute kommen.' «Ist es dir bewußt, kleine Mutter', begann Oskar und zündete sich eine Zigarette an, „wo her uns spießbürgerlichen Alltagsmenschen aus dem Geschlecht der Förster eigentlich der Kot- tesfunke dieser soeben von dir betonten echten Künstlernatur gekommen ist? Soviel ich weiß, haben wir entweder

in deiner noch in unst-res Vaters Familie einen Michelangelo zu ver zeichnen gehabt'. Es war sicher von Oskar nicht böse gemeint und sollte wohl harmlos klingen, aber für Eugen lag etwas Aufreizendes in den Worten, und er unterdrückte nur mit Mühe eine ra'che Erwiderung. „Du brauchst das nicht so spöttisch zu sagen, dummer Junge', sagte Frau Klärchen statt sei ner. „Du hast sa keine Ahnung, was Eugen kann und leistet'. „Verzeihung, Mütterchen, hast du die?' «Natürlich Hab ichl Jedenfalls viel mehr als du! Viele

, «sich protegieren lassen zu müssen. Was ich davon zu sehen bekommen habe, wirkte schandervoll. Ich Hab eben Dusel gehabt.' „Und echtes Künstlerblut und Talent bis in die Fingerspitzen!' vollendete die Mutter. „Dis Leute reißen sich sa darum, dir Porträt zu sitzen!' „Daher schon jetzt die guten Einnahmen!' Oskar, mit seinem Frühstück fertig, rückte etwas nervös auf seinem Stuhle hin und her. „Sei nur ruhig, kleine Mutter, ich liege dir auch nicht mehr lange auf der Tasche! Und Hab ich erst die sicher in Aussicht

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1944
Umfang: 8
Gösellschastsschicht eines Landes in einem einzigen Roman gespiegelt entdecken zu wollen? Im Erzählwerk „Das Bildnis des Dorian Gray' von Oskar Wilde scheinen die Voraussetzun gen für ein vollgültiges Nahebrinaen der „Männer und Frauen vom Stande', wie sie um die Jahr- hundertwende Klubs und Salons der Insel bevöl kerten, durchaus gegeben zu sein, und zwar in jeder Richtung: Der Verfasser selbst ist ein echter Sproß jenes hochvermögenoen Kreises, wie er auf der schau migen Oberfläche einer Weltmacht allmählich ent

', furchtbar auftut. Bei ihm passen die Umrisse seiner Erdentage ganz zu der Atmosphäre, die den „Dorian Gray' durchweht, und schon aus diesem Grunde dür fen wir ihn als wertvollen Zeugen nehmen, der feine Wahrheitsliebe gar nicht besonders zu beteuern braucht: die Blutsverwandtschaft mit seinen Helden entbindet ihn von jedem feierlichen Eide. Sebastian Melmoth, so ist der bürgerliche Name Oskar Wildes, ist. einer „alten englischen Familie', das heißt einer Familie mit altem, auf englische Pfunde lautenden

Gran' wim melt von Homosexuellen. Oskar Wilde selost hätte in diesem schillernden Gehabe eine Hauptrolle spielen können. 1895 unterbrach ein Sittlichkeitsprozeß seine Laufbahn. Er wurde zu zwei Jahren Kerker ver urteilt. Die scheinheiligfromme Gesellschaft vollzog, wie' es nicht anders zu erwarten war, an ihrem bis dahin von ihr verhätschelten Liebling ein furchtbares Strafgericht: die Buchhändler warfen seine Bücher auf oen Kehrichthaufen, und die Theaterdirektoren setzten in Eng seine Stücke

vom Spielplan ab. Denn es war n England nicht verboten, so zu sein, wie nun Wilde einmal war, wenn nur-der Schein gewahrt blieb. Ein Schwerverbrechen dagegen war es, sich erwischen zu lassen, und dieses Verbrechens hatte sich Oskar Wilde schuldig gemacht. Im Zuchthaus schrieb Oskar Wilde eine Ballade und Erinnerungen. Entlassen, flüchtete er nach Paris. Hier starb er, bis zuletzt ver folgt, am 30. November 1900 in einem Alter von 44Zahren. So ist denn Oskar Wilde nicht nur i,m Hinblick darauf

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.10.1880
Umfang: 4
auf diesem Wege nicht sslgen, schon weil sie den Sultan Sie wohl Abstand und haben Sie sonst einen Wunsch, so bitte ich darum.' Wider alles Erwarten zeigte sich Gabriele nach diesen Worten des Freiherrn von Oskar wie umgewandelt. Sie erhob sich, wischte die Thränen aus ihren Augen und er» klärte mit Entschiedenheit: „Bester Baron! Ihre Theilnahme ist für mich sehr wohlthuend, aber mein Schmerz ist nicht von der Art, wie Sie zu vermuthen scheinen. Ich bedaure in dem Tode des Grasen Broderode nicht den Verlust

nach diesen Worten Gabriele und Oskr sand einige Momente Zeit, über das Benehmen des räthselhaften Fräuleins nachzudenken und das Haupt über die Widersprüche, die er in dem Wesen GabrielenS bemockt zu haben glaubte, zu schütteln. ES währte auch nur eine kleine Weile und Gabriele kehrte im Reisecostüm zurück, mit bleichem Antlitz, welches viel Summer unb Herzeleid zu verrathen schien. Ein An fing ,von Freundlichkeit jedoch erglänzte auf GabrielenS Gesichte, als sie Oskar wieder gegenüberstand und sie be» ganz

, als es ihr bei mir oder in Paris gefällt.' „Diese Bitte würde Ihnen von Ihrer Frau Mutter ge wiß nicht verweigert werden und deßhalb mag das Mädchen getrost mit Ihnen reisen', entgegnete > Oskar. „Ich habe das auch vorausgesetzt', fügte Gabriele hinzu, »denn Auguste hat gleich wie ich bereits ihre Sachen gepackt und ist eben hinuntergegangen in den Schloßhof. Indessen bin ich Ihnen sür die Güte. Ihrer Frau Mutter herzlich dankbar.' Oskar öffnete jetzt die Thüre und bot Gabrielen den Arm zum Geleit. Ohne eine Silbe zu sprechen

, schritt er dann mit Gabrielen die weitm Vorsäle entlang Md die breite Schloßtreppe hinab, an deren letzter Stufe der Wa gen hielt, welcher Gabrielen zur nächsten Stadt bringen sollte, von wo dieselbe ihre Weiterreise nach Paris fortzu setzen beabsichtigte. In der Vorhalle, welche durch sechs breite Stufen von dem Hofraume getrennt war, blieb Gabriele stehen, löste ihren Arm aus demjenigeir Oskars und blickte denselben mit ihren wunderbaren, großen Äuge» lange und schmerzlich in's Antlitz. Oskar hielt

bei ihm einen schlechten Ruf zu hinterlassen.' Oskar schien um eine Antwort im Zweifel zu fein, aber antwortm^mußte und wöllte er und er sagte deßhalb ohne ' jede Härte. mehr im Tonedes Wohlwollens: „Mich und , die Meinen trifft keine Schuld, daß Alles so gekommen ist, wie es eben kam, auch wir müssen die bittere Conse- quenz eines düsteren Verhängnisses tragen. Fassen Sie Muth, Gabriele, für Sie ist bei dem Unglück Alles oder ' — Nichts verloren und jedenfalls werden Sie in Ihrer Heimath, in Paris bei Ihren Talenten

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Meraner Zeitung
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Seite 15 von 18
Datum: 30.08.1903
Umfang: 18
. prakt. Arzt m. G. u. T., Radeberg b. Dresden Oskar Rehfeldt. Kaufm.. Köln Franz Frank. Kaufm.. Berlin Alfred Lergetporer, Wien - Richard Schaller, Bozen A. Kaufmann, Prof. m. G- u. K., Krems, Niederösterreich Rob. Gabriel, Obering. m. G, Wien Mustertal Niederdorf 1154 M. ü. d. M. Laut Meldimg im Gemeindeamte: Angekommen vom 2V. bis 27. SllMft. Aste Nr. 11 Uebertrag von Liste Nr. 10: 1141 Parteien mit LVVS Personen. Hermine Granichstädte», Gesangsmeisterin m. M. u. Schw., Wien I. Pfann, Kanzleirat

b. B. F. Valentin, Lüneburg Dr. Valentin, Hamburg Anton v. Groß emer. Apotheker. Wien Andrä Stainer, k. k. Finanz-Oberkommissär m. G., Bozen Franz Schlicker. Kaufm., Berlin Ataria Bertoluzzi, Trient Dr. Fritz Eckhard. Chemiker. Mannheim Andra Bernthaler. Fleischhauer, Meran Dr. Oskar Mascher. Rentier m. G., Wien Therese HaaS, Priv. m. T., Brünn Theresia v. Eschenbacher. Ossiz-Wwe., Wien Ernst Ludwig Pimer, stud. phil., Berlin Fritz Hamlmeyer. stud. jur., Berlin Arthur Geiger, kand. Phil.. Berlin Adolf Kuina

m. S., Zentr.-Dtr., Leoben Alex. Ritter Tusch v. Thal z Rettenthurm, l. k. Minist.-Rechn.-Revident, Wien Dr. Oskar Mascha m. G., Advokat, Wien Dr. Alb. Bodart, Kfm., Wien Anton Start, Mannsburg Rudolf Redl, Wien Dr. Emil Machatschek, Fulnek F. Selka, Regierungsrat t. P., Wien Frau Charl. von Ugron, Ungarn Hans Barton, Wien. Franz Florian, k. k. Baurat, Wien M. Vincotte, Paris G. Fraukenbusch, Wien Dr. I. Pollode, Univ.-ZZozent, Wien Graf Paul v. Mülinen, k. k. Beamter i. P. Klagenfurt S. Krouteiner

, München C. Krafft m. G- u. S., Baumstr., Heiibronn Phllipp Kauer, Beamter, Wien Karl Bockenhuber, „ „ Emerich Wögerer, k.k. Steuereinnehmer, Aigen Mina v. Hellrigl, Bez.-Hauptm.-Wwe. mit Tochter, Meran Reinhold Duzeldt, Diesden Theodor Söhn, Baurat, Nürnberg Ed.-Steioert m.G.und S«W.,kfm.,Wöhlan Dr. B. Steinert, Arzt,Gosittz I. v. Pitreich m. Tochter, Wien Wilhelm Mattauch, Haida.. Heinrich Richart, k. k. Professor. Wien Frau Maria Richter. Wien OSkar Leo, Betriedsingenieur, Brünn Joses Radwaner

Wilh. Schmeißer, Bolingen C. Ligwart, Tübingen Dr. H. Maier, Prof., Tübingen Urban Elslot m. G., Narmen Karl Schutzbier. Monteure Joh. Frauendienst, Monteure Martin Heckmann, Elbville a. Rh. Hanschka, Wie» Oskar Herzog, Berlin Gustav Herzog, Reg.-Rat, Bromberg Josef Maier, Kaplan, Wolfsberg Anton Stres, Katechet, Klagenfurt Joh. Unterluggauer, Reltg -Lehrer, Klagenf. F. DappiS, Klagenfurt Otto Bayer in. G. n. S.. Apoth.. Budapest Dr. Fraugott, Burthart Ferd. Samen m. G.. Beamter. Wien Fritz Maurer

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 19 von 20
Datum: 03.08.1902
Umfang: 20
m. Frau München Oskar Blümel, stud. cant., Wien Hans Zaun, Regierungsrat, Köln Heinrich Kraft. Färbereibesitzer. Nürnberg Rudolf Langbein. Beamter m. Sohn, Wien Alexander Günther, Beamter m G- n. S., Wien Heinrich Treßler, Dresden Fortsetzung. k. Hauptm. d. N. Scheibershafen, Offizier m. G., Metz F. Memberger, Jng., Berlin Georg Heiß, Nürnberg Friedr. Generlich, Jng., Berlin Otto Steban, Schüler, Chemnitz Otto Winkler, Lehrer, Stollberg Heinr. Obownik, Gaswerkdir. ni. G-, T., n. S., Graz Thesi Baronin

Schurda, Wien Cläre Frciin v. Schurda, Wien Milla Donath ni. S. n, Köchin, Brüun R. Lomniatzsch m. G. Leipzig Dr. Ladislaus Henoch, Riinist.-Vizesekrqär, Wien Karl Lohfs, Kfm. m. G. n. 2 T , Steglitz Hans Mayer, Kfm., Breslau Albert Schmitz, Techniker, Breslau B. Deichsel. Kfm., Berlin Karl Deichsel, Kfm., Breslau Oskar Kiefert. „ „ Karl Curs, „ „ Albrecht Herrmann, Lehrer, Breslau Hermann John, kögl. Militärinteiidautur- Sekretär, Breslau Arthur Habranke, Breslan Kurt Schembera, Kfm., Breslau Oskar

M. ü. d. 21t. F. Gornß, Privat. Finnie Tr. Otto Wanne. Advokat in. G., Hainvurg Zusammen Kl2 Parteien mit 937 Personen. Hychpusterta! (1644 M. ü. d. M.) E. Schwiher's Gasthof n. Pension AntholzerwilÄsee Graf von Meran Angekommen v. 25. Juli b, z. 1. August Nr. 3 Amtlich gemeldet vom 11. Tr. Sigmuud Schotte! m. G-, Wien Chr. Mali, Kunstmaler, München Oskar Riesberger, Beamter, Wien M. Liebold, Freiberg (Sachsen) Oskar Jäger „ „ Panline Schmatz, Linz Anna Aigner, Linz Maria Sieberer, Marburg Stefanie „ Fanny

!. Präsident Leo Wilhelmi, Berlin Dr. Johann Zindler, k. k. Hofrat und Gemahlin, Innsbruck Edmund WeMM' Kaufmann. PysM. Exzellenz Fr. Hermine v. Hosser/Innsbruck K. u. k. Akademiker Ludwig Edl. v- Hoffer, Oskar v. Hoffer, stud. gymn.. Innsbruck Frau Profefsor A. Grützner mit Sohn, Meran Reichsgerichtsrat Heinemann mit Frau und Sohn, Leipzig Senatspräsident Suskind mit Frau und Sohn, Stuttgart R. Ködderitqsch, Naumburg W. Buchheim und Frau, Freiberg a. Sa. Elise Grüel, Lehrerin, Magdeburg Hedwig Prantner

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 21.05.1904
Umfang: 12
in Bautzen ein Testament, aus dem wir folgende Stelle mit teilen: „Wenn ich mich frage, was mich zum Mör der gemacht, so weiß ich nur eine Antwort: der Ans dunklen Aergesgrnnden. Bon Nelly Franz. 46) (Nachdruck verboten.') Als das Testament eröffnet wurde, sah fich Frau van der Felden als Universalerbin des im mensen Vermögens. Nun konnte Oskar seinen Wunsch befriedigen und zur Heimat kehren. Er hatte durch den Pfarrer über die Verhältnisse auf der Grube Auskunst erhalten, und so lag

, als man fich endlich trennte. Jeder hatte so viel zu fragen und zu er zählen, daß Stunde um Stunde verrann, ohne daß man der Heimkehr gedachte. So glückliche Menschen hatte Ella gewiß lange nicht gesehen. Als Ella zu Hause das Wohnzimmer betrat, saß die Tante schlafend im Sessel am Ofen. „Tante Friederike, du schläfst?! Ich bringe dir srohe Kunde — ich bin Braut, glückliche Braut von Oskar Thalau!' „Treibe keinen Scherz mit mir, Kind — oder meckt mich ein Traum?' „Ich scherze nicht und du träumst

, wenn du mich verstießest.' — Früh am folgenden Morgen war Herr von Eschenbruch schon auf der Grube. Er konnte die frohe Kunde nicht länger im Herzen verschließen. Ella wurde schon von Oskar erwartet; gestern hatten fie so wenig Zeit zum Plaudern gefunden und sie hatten sich doch so unendlich viel zu sagen. Bertha und Huber saßen noch beim Frühstücks tisch, als von Eschenbruch eintrat. „Guten Morgen, Herr Kommerzienrat, guten Morgen, Fräulein Bertha! Ich bringe eine frohe, doppelt frohe Neuigkeit.' „Ich weiß, Ella

ist Braut vom Maschinenmeister Sondern.' „Weit gefehlt, liebe Bertha! Ja, fie ist Braut, aber von —- Oskar Thalau!' Huber war wie elektrisiert aufgesprungen. „Von wem, sagen Sie? Höre ich denn recht — von Oskar Thalau?' „So ist der Gespiele der Kindheit wieder da? nun kehrt auch alles Glück auf der Grube wieder.' „Und niemand hat ihn erkannt, trotzdem er so lange fast täglich mit uns verkehrte. Ist Ihnen nie eine Aehnlichkeit aufgefallen?' »Ja, ja, es waren Thalaus Züge; gleich, als ich ihn das erstemal

sah, mahnte er mich an den toten Freund. Gott sei Dank, daß ich diesen Tag noch erlebt habe. Nun wird mir die Erde leicht sein, wenn ich sterbe.' „Oskar läßt Sie bitten, mit seinem Freunde Wolldorf und Fräulein Bertha ihn heute noch zu besuchen, er sehnt fich danach, Sie wiederzusehen.' „Ja, ich komme, er soll nicht lange warten — es verlangt mich nach Frieden, nach Glück.' >,Dann fahren wir also zusammen und werde ich Sie nach Tisch mit dem Schlitten abholen.' Dankend nahm Huber das Anerbieten

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 22.05.1920
Umfang: 8
du, Liebster, ich habe gerade ein neues Jackenkleid nötig.' „Liebes Kind, so große Sprünge können wir damit nicht machen. Bedenke, daß davon die Erb schaftssteuer, die Stempelsteuer, die Begräbniskosten, die Gebühren für den Notar und was weiß ich, abgehen — was übrig bleibt, reicht bestenfalls —' »Du wirst das Geld selbstverständlich in Pa pieren anlegen,'^rief Vetter Oskar. Oskar war bei der Bank. Er galt in Geldsachen als Fachmann. »Natürlich werde ich es anlegen,' sagte ich. »Uebergib

es mir nur getrost, ich kaufe euch km gutes, sicheres Papier.' „Was sollen wir damit tun?' fragte meine ckran unwillig. »Wir spekulieren —' meinte Oskar trecken. »Und mein Jackenkleid — ?' „In einigen Wochen wirst du dir drei Jacken kleider kaufen können,' tröstete Oskar. „Wenn wir Glück haben,' schaltete ich ein. „Wir haben Glück — verlaß dich drauf. Ein Kollege van wir hat in drei Tagen zehntausend Mark an Schantungbahn verdient. Zehn-tausend — Mark.' „An Schantungbahn — ?' „Wie ich sage.' „Das ist sicher

nicht nach Tante Rosalies Sinn, daß Ihr ihr Geld so leichtsinnig aufs Spiel setzt,' wendete meine Frau ew. ,Wer spekuliert, ist wie ein Tier auf dürrer, magerer Heide/ pflegte sie zu sagen.' „Tante Rosalie spekulierte selber,' erwiderte Oskar; „freilich, sie hatte Pech — werl sie nicht auf den Rat von Fachleuten hörte.' „Ach so, darum — sind es nur noch zehn tausend Mark,' nickte ich verstehend. „Wir werden sie mehren.' Oskars Zuversicht flößte uns Vertrauen ein. Die Erbschaftsregulierung dauerte

einige Mo nate. Die Erbschaft ging zu zwei Dritteln drauf dabei. Von der schönen runden Summe blieben nur noch ein paar Tausender übrig. Meine Frau sah ein, daß das für ein Jackenkleid kaum mehr in Frage kam, wenn man noch einen passenden Hut und passende Stiefel dazu rechnete. Ich packte also die Erbschaft in meine Brieftasche und begab mich zu Oskar auf die Bank. „Kann man damit noch etwas anfangen?' fragte ich. „Allemal. Aber es wäre gut, du legtest noch ein paar Tausender aus deinem Konto

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 21.01.1904
Umfang: 8
omptsdlsn. „Das wollen wir schon machen, ich habe noch eine leichte Kiste, da setzen wir ein Dach darauf, machen ein paar Fenster hinein und eine Tür, und dann wird das Ganze recht hübsch von innen und außen angestrichen.' »DaS ist alles ganz leicht gesagt, aber die Aus führung ist schwer.' „Nicht so schwer, wie du denkst, Geduld und Ausdauer hast du ja.' „Daran soll'S nicht sehlen.' „Deine kleine Freundin ist ein gutes Kind, aber die Tante verdirbt sie.' „Du solltest dergleichen nicht mit dem Oskar

von Eschenbruch es wüßte, ginge es dem gädigen Fräulein nicht gut. Der ist nicht stolz, der achtet auch seine Arbeiter, und darum haben sie ihn auch so gern. Doch nun an unsere Arbeit, jetzt werden wir Baumeister. Aber erst noch ein „Danket dem Herrn'.' Oskar verlebte ein paar srohe Stunden bei seinem alten Freunde und mit Freude sah er, wie geschickt Konrad alles zu machen wußte.' „So, jetzt kannst du es leicht vollenden, Oskar, ich trage eS dir hinauf, es würde dir zu schwer werden.' „Nein, nein

, du bist müde vom Arbeiten, ich will es schon selbst hinausbringen.' „Nein Kind, das geht nicht, und so müde bin ich auch noch nicht, daß ich die kleine Last dir nicht abnehmen könnte. Zudem möchte ich den Direktor auch gern spechen.' „Papa findest du zu Hause. Nun, dann laß uns gehen. Adieu, Anna, habe Dank für die schönen Klöße.' „Adieu, Oskar, vergiß deine Freunde nicht.' Voll Freude wurde die Arbeit des Nachmittags in Oskars Zimmer getragen, um dort später vollendet zu werden. Dann suchte er den Papa

aus, um ihm zu sagen, daß Konrad Hellborn ihn zu sprechen wünsche. „Laß ihn kommen, mein Kind, und dann gehe du zur Mama, eS werden wohl Geschästssachen sein, über die er zu berichten hat.' Oskar entfernte sich und Hellborn trat beim Direktor Thalau ein. „Nun, was gibt's denn Gutes, Konrad, oder wohl gar Schlechtes? Du schaust fast wie ein HiobS- bote aus. Nur heraus mit der Sprache, du weißt, ich habe es gern, wenn man mir offen sagt, wie es da drinnen ausschaut.' ^Darum komme ich eben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 10
Datum: 26.05.1904
Umfang: 10
Aus dunklen Mergesgründen. Von Nelly Franz. (Nachdruck verboten.') (Schluß.) „Bertha, du? Seit wann?' „Schon in der Woche vor dewem Namensfeste.' „Das hätte ich ahnen sollen!' „Nicht wahr, dann wärest du vielleicht weniger melancholisch den Abend gewesen, wodurch du mich so glücklich gemacht. Aber bedenk?, hätte deine Eifer sucht dich nicht in die Einsamkeit deines Zimmers getrieben, so wäre vielleicht zu spät von dem Brande Kunde gekommen.' „Und deine kleine Frieda wäre jämmerlich ver brannt, OSkar

zu bitten. Als man endlich nach Hause fuhr, da waren es lauter glückliche Menschen, die im Schlitten saßen; der Kommerzienrat schien um zehn Jahre verjüngt. OskarS Genesung schritt nun rasch vorwärts und bald machte er in Ellas Begleitung erst kleinere und dann größere Ausflüge. Freilich waren die rauhen Wintertage nicht eben günstig für einen Ge nesenden. Eines TageS war er bis zur Kolonie gegangen und er sowohl wie Ella freuten sich schon auf Hell- bornS erstauntes Geficht, wenn Oskar

sich ihm zu erkennen gab. Hellborn hatte sewe Schicht beendet und ganz wie vor Jahre» dampfte auf dem reinlich gedeckten Tisch eine mächtige Schüssel mit Kartoffelklößen, wozu die Wurst ebenfalls nicht fehlte. Drei rot bäckige Kinder sahen erwartungsvoll die,Mutter an, als die Tür sich öffnete und Oskar mit Ella eintrat. Man wünschte ihm he^lich Glück zu seiner Genesung und die Männer schüttelten sich wie alte Freunde die Hand. „Hatten Sie mich erwartet, Mutter Anna, Sie mein Leibgericht gekocht?' teil mit 100

Gericht kennen.' „Wirklich nicht? Ich meinte doch, früher hätte einmal ein kleiner Junge von euch ewe Einladung zu diesem Essen erhalten, und der großgewordene Knabe ißt es noch für sein Leben gern.' Hellborn hatte unverwandt den Sprecher an gesehen, plötzlich schloß er ihn in seine Arme. „Oskar, mein Junge, mein Freund, so habe ich mich doch nicht geirrt!' „Aber Konrad, Herr Thalau ist doch kein Kind mehr!' mahnte Anna. „Lass' mich nur, der Oskar kennt mich.' „Da gebe ich Euch Recht, Vater Hellborn

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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 18
Datum: 24.07.1898
Umfang: 18
Friv Adler, Wien Georg Archolnow in. G. Architekt, Berlin Gras Wallsrcin, in. G. n. T., StaatSanwalt Nicdcrlande Gcorg Bromc u. G., Hannovcr Oskar Steckner in. Fam., Leipzig Lim Lißl, Hofschanspielcrin, Mannheim Adolf Mareck, Graz A. Brun, Ban-Inspektor, Köln Karl Bortfeld, Braiinschweig Heinrich Emcrich m G, Preßburg P. W. Straßman, Gyuinasial-Lchrcr, Berlin Tr. Waldiniir Eaeie, Agrani Julie Edle v. Somlor, Wicn Earola Edle v. Somlor, Wicn Eriiest Reimer, Lehrer, Wicn Friedrich Schenke, Berlin

Oswald, Wicn Frau Dr. Herinine Herz, Wicn Adele Klopp, München Michacl !l>!ayr m. Fam., Wiesbaden Theodor Iahn, k. Afessor, Berlin E. Bodniailu, Beamter, Äozen Seb. Schölter, in. Fam.. Losen Dr. Gahser m. G., Bozen v. Iawct m. G. u. 4. T., Berlin Elsa Rcmel, Wicn Peter Äiemcl in. Fam., Wien Gisella InrbiU, Venedig Richard Weiß, Wicn Viktor Hölbling, Jngcnicr. Wicn Zluna Hölbling Oskar Edler, v. Navecl, Wien Helene Witte, Bcrlin Bcrtha Wciusiciu, Bcrliu Sindels Siippan m. G-, Dresden B. Maa.ß Wicu

u. G., Dresden Fran v. Bötticher m. T., Riga Sophie Tiinin, Hamburg Frau Direktor Wilh. Droge, Hamburg Oskar Giittmaiiil u. Familie, London Dr. Karl v. Wingard, Chemiker, Wien August v. Brcindlbcrger, Offizier, Innsbruck Adolf Refch in. G. u. T., Bukarest Alex. v. Tobien n. G., Riga Ioh. Wittcnberger, Kfm., Wien Dr. Rudolf Endlicher in. Schwester, Wien Heinrich Emincry u. G., Preßburg Anna Schraube, Merseburg Sigm. Komm, Wicn Felix Schöllcr, Fabrikant, Osnabrück Alwin Milan ». G., Gaiben Hugo Daler, Major

, Innsbruck Kail Scheidemantel n. G., Dresden Boduiger u. G., Amt., Wien Äioser, Bmt., Wicn Ernst Wcißker n. G-, Thüringen Rudolf Lyro, Oberfinanzrath, Trieft Friedrich Napp, Triest Oskar Napp, Trieft Dr. Heinrich Grünbaum in. Fam. u Drfch., Wicn Julius Bauer, Wicu Dr. Gg. Wiuklcr m. G., Arzt, Mcißcn Dr. Fcrd. Kvrek, Professor, Wien Dr. Ioh. Lang u. G., Wicu Tr. Heinrich Adler m. S.. Wicn Emil Lenith, Ingenieur, Augsburg Barou Ernst Schönbcrg, Schloß Ballans Baronin Bctti Schönbcrg, Schloß Ballans

Tr. Richard Pohl u. G-, Wicn Ernst Wcißker n. G., Schlciz Oskar Bern, Wien Fcrd. Jähniugcii u. S., Burg Paul Schmcißcr, Burg Max Osncr, Martonasar Bela Osncr. Martonasar I. Händl, Rcvisor, Müuchcii Adam Schcwniug, NUinchni Franz Taweua, Riva Ferdinand Brühler, Brnneck August Hutter in. G., Graz Dr. P. Haubold, Seiniiiar-Oberl., Cheinnitz Tr. Wilhelm Heuiie, Oberlehrer, Landsberg Hermann Baumhaucr, Ksm., Breslau Rektor Hochler, Eberswalde Louise LaUemand, Private, Leipzig Auguste Härtung, Leipzig Hauns

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 11.12.1907
Umfang: 8
zwischen jeder Audienz ausruhen und am Dienstag dem Kronprinzen die Regierung überlassen. — König Oskar 11. war am 21. Jänner 1829 in Stockholm als der dritte Sohn König Oskars I. geboren und folgte am 18. September 1872 seinem Bruder Karl XV. auf dem Throne von Schweden und Norwegen. Letzteren hatte er inne, bis am 6. 2uni 1905 Norwegen die Union mit Schweden kündigte und Oskar II am 26. Oktober 1905 auf Norwegen verzichten mußte. Er war seil 6. Juni 1857 mit der Prinzessin Sophie von Nassau vermählt

; aus dieser Ehe gingen vier Söhne hervor. Der Kron prinz Gustav Adolf, der nunmehrige König G u st a v V. von Schweden, wurde geboren am 16. Juni 1858 und ist seit 1881 mit Prinzessin Viktoria von Baden vermählt. König Oskar II. widmete sich von Jugend auf mit vielem Interesse der Marine, nahm an mehreren See-Expeditionen teil. Seine Studien machte er in Upsala, beschäftigte sich vor seiner Thronbesteigung viel mit geschichtlichen Forschungen und literarischen Studien, schrieb mehrere geschichtliche

Monographien, gab mehrere Gedichtesammlungen heraus, seine Reden wurden auch ins Deutsche überseht. König Oskar war ein warmer Freund und Förderer von Wissenschaft, Kunst und Industrie. Auch mehrere arktische Expeditionen wurden von ihm unterstützt. Seine Regierungszeit zeichnete sich durch eine leb hafte Entwicklung auf fast allen Gebieten aus. Trotz seines Entgegenkommens erstarkte in Norwegen der Trennungsgedanke immer mehr, der am 6. Juni bezw. 26. Olt. zu vollständiger Lösung der Personal union führte

, was König Oskar sehr schwer an- lam. Der neue König Gustav Adolf hat drei Söhne, der älteste Gustav Adolf, nunmehr Kronprinz, ist geboren am 11. Nov. 1882. Japan nnd Nordamerika. Aus London wird geschrieben: Die Berufung des japanischen Botschafters in Washington, Grafen Aoki, nach Tokio zur Berichterstattung über die Beziehungen der nord- amerikanischen Union zu Japan offenbart mit greller Beleuchtung die Tatsache, daß sich die Spannung zwischen den beiden Großmächten während der letzten Monate

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 23.04.1912
Umfang: 8
hat deine Frau entschieden recht, Oskar. Auch ich leide durchaus nicht, daß die kokette Witwe bei Tisch neben dir sitzt; der Anstand muß gewahrt werden.' Mit sehr energischen Schritten näherte sie sich der Tafel und nahm mit eigener Hand eine Veränderung an den bereits mit Zetteln belegten Plätzen vor. „Meinetwegen macht, was ihr wollt; ich lasse alles über mich ergehen!' rief Oskar im höchsten Grade erzürnt. „Ob ihr mir recht gründlich die Freude an meinem Geburtstag verdorben habt, das gilt euch gleich

. Ihr besitzt wenigstens die Genug tuung, euren Willen durchgesetzt zu haben.' „Verzeihe mir, Oskar', bat Margarete und trat zaghaft näher. „Ich habe dich ja sehr lieb und möchte dich gewiß nicht gern einer Freude be rauben, aber ...' „Lieb?' unterbrach er sie gereizt, während er laut und höhnisch auflachte; „ich danke für eine Liebe, die sich durch Eifersüchtelei zur drückenden Fessel macht.' Unterdessen fuhren die Wagen unten vor dem Portal des Schlosses an. Elegante Herren und Damen stiegen

auch der Gastgeber, Graf Oskar, nicht fehlte, hatte sofort nach ihrem Eintritt die Baronin umringt, welche mit der Haltung und Miene einer an Huldigungen gewöhnten Fürstin alle ihr gespendeten Aufmerksamkeiten entgegennahm. Wieder öffneten sich die Türen, um neue Gäste einzulassen. Ein schelmisches Lächeln überflog Klo- Feuerwehrkommandant, Leopold Meß»« «,z und Georg Strickner als zweiter Kaw^ Stellvertreter, als Schriftwart und Kas?^ Heidegger, als Stelgerobmann Josef als Obmann der ersten Spritze

einem korpulente Herrn auf den Fuß trat. Entsetzt wandte er M um, sich zu entschuldigen, aber, o weh, bei dm hastigen Bewegung verwickelte er sich derart m Schleppe einer Dame, daß er fast M Boden g stürzt wäre. Purpurrot und nach allen Seiten schuldigungen stammelnd, suchte er dessen unge^ . mutig weiter vorzudringen; da erbarmte M > Oskar, der ihn jetzt erst bemerkte, seiner ihm sreundlich entgegen und führte ihn M / Gemahlin. Nachdem die üblichen Begrüß s und Borstellungszeremonien vorüber

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 16
Datum: 06.04.1912
Umfang: 16
und ebenso viele Verwundete zu verzeichnen. Kämpfende Herze«. Erzählung von Alinda Jacoby. 40 Nachdruck verboten. Mit der Gewandtheit einer richtigen Welt dame plauderte die Baronin in der anziehendsten Weise über nichtssagende Dinge und sorgte dafür, daß keine Ebbe in der Unterhaltung eintrat. Auch Gras Oskar erschien nach einiger Zeit und gab der Freude Ausdruck, einen so angenehmen Besuch bei seiner Frau vorzufinden. Margarete beobachtete eifersüchtigen Auges das Mienenspiel der schönen Mgen Witwe

. Um ihren inneren Aerger zu verbergen, wandte sie sich mit irgend einer gleich gültigen Frage an Oskar, der seiner Frau einen tief entrüsteten Blick zusandte. Wie durste sie es wagen, ihrem Gaste gegenüber einen so beleidigenden Ausspruch zu tun.' „Lieber Graf, Sie versprachen vor einiger Zeit, mir Ihr Pflanzenhaus zu zeigen, Sie wissen, ich schwärme sür schöne Blumen. Darf ich Sie jetzt um die Freundlichkeit ersuchen, mich hinzuführen?' bat die Baronin nach einer Weile. Graf Oskar erklärte sich mit großer

Liebens würdigkeit bereit und reichte der schönen Frau galant den Arm. Margarete folgte ihnen in qualvoll Peinlicher Stimmung. Oskar suchte die Unfreund lichkeit seiner Frau durch verdoppelte Aufmerksamkeit gut zu machen; er wich nicht von der Seite der Baronin, flüsterte ihr versteckte Schmeicheleien zu und ging zuletzt in seiner Galanterie so weit, ihr die schönste blühende Pflanze seiner Sammlung zum Geschenke zu machen. Endlich verabschiedete sie sich; der Graf ließ es sich nicht nehmen

hat sich mein Ungehorsam gerächt; wie habe ich kämpfen und büßen müssen seit jenem Tage, an welchem unser Bund geschlossen wurde! Ich habe nicht vermocht, Oskar glücklich zu machen, und ich

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 20.04.1912
Umfang: 12
. „Wenn Sie denn für sich selbst keine Schonung kennen, so handeln Sie wenigstens etwas rücksichtsvoller gegen ein so zartes Kind wie Ida.' „Da Sie mir dies zur Pflicht machen, werde ich natürlich gehorchen', antwortete Klothilde, während wieder tiefes Rot ihr Antlitz überflog. Sie verneigte sich leicht gegen die Anwesenden und verließ den Park. Einen Augenblick nachher hörte Konstantin mit innerer Genugtuung den Wagen vom Hause abfahren. 19. Graf Oskar feierte heute seinen Geburtstag. Da seine Mutter sich in den letzten Tagen bedeutend

5 n v - dennoch schien irgend etwas das Miß- 5' erregen-, denn ihre Sürne YH m leichte Falten. nickt?- »ibt'Ä, stimmt etwas «n ^ Oskar, der eben eintrat. Margarete zuckte Leicht zusammen. „O ich sah mir eben die von dir belegten Plätze an', erwiderte sie nicht ohne Verlegenheit, „und da kam mir der Gedanke, ob es nicht besser sei, wenn wir Konstantin den Platz neben Fräulein Klothilde gäben.' „Was denkst du? Konstantin würde es mir ja nie verzeihen, wenn ich die klein.' Gouvernante neben ihn setzte

Gefahr in seiner Nähe.' „Schade für ihn, abgesehen von seiner Unbe holfenheitist er ein Müsch, der es wohl verdient, daß man ihm Ehre erzeigt', erwiderte Margarete mit gutmütigem Lächeln. ^Nnn, er wird jedenfalls sehr zufrieden mit seinem Platze sein.' „Ich denke wohl', bemerkte Oskar zerstreut, „doch sage nur, hatte die Falte, die ich vorhin auf deiner Stirne bemerkte, wirklich eine tiefere Bedeutung, als die Sorge um die Plätzeverteilung?' «Ja und nein', gab Margarete zögernd zur Antwort

. „Wenn ich ganz offen gegen dich sein soll, Oskar, dann muß ich allerdings bekennen, daß meine sorge nicht oberflächlicher Natur ist. Darf ich dir verraten, was mich quält?' „Gewiß, warum nicht Z Ich vermute, daß eS sich wieder um irgendeine törichte Einbildung von dir handelt.' „Oskar', sagte Margarete, näher zu ihm heran tretend, „du hast meine Bitte nicht erfüllt. Ich We dich gebeten, Frau v. Dietmar nicht zu diesem Feste einzuladen, du hast es dennoch getan, trotz aller vernünftigen Vorstellungen

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