19. Januar 1910 Tiroler BolkSblatt Seite 3 Herr Dissertori kam nochmals zum Worte. Er besprach mehrere wirtschaftliche Angelegenheiten und Fragen des Weinbaues und kam dann auf die Grundbedingung einer gesunden Wirtschaft in Land und Reich zu sprechen und dies ist ein ver nünftiges Eparen und Haushalten mit den zur Versügung stehenden Mitteln. Im weiteren widmete er einige Worte den im „Tiroler' erschienenen ehrabschneiderischen Anflegelungen. Es war aber nicht nötig, man kennt Dissertori
Abschluß bildet in diesem Wahlkampse. Es war eine herrliche Versammlung. Ein mütig und ohne jeden Mißton. Die Begeisterung war eine geradezu stürmische. Es war eine der schönsten Versammlungen, an die wir uns je erinnern können. Inland. Gegen die neue Weinstener wurde am 10. d. M. in Trient eine Versammlung abgehalten, an welcher auch mehrere Abgeordnete teilnahmen. Wie der „Tiroler' die Kanernbnndler von Kalter« behandelt. In seiner Nummer vom 15. d. M. warnt der „Tiroler' die Kälterer Bauernbündler
, wie sie es mit der Ehrlichkeit halten. Aber fast noch empörender finden wir, wie der „Tiroler', dieser Regierungswaschlappen, die Kälterer Bauernbündler einschätzt. Wer gibt denn dieser Zeitung das Recht, die Bauernbündler von Kaltern als charakterlose Leute hinzustellen, die ihre Stimme um ein Gläschen Wein verschachern. Diese Männer sind viel ehrenfester und charaktervoller als der „Tiroler' und seine Sippschaft. Sie sind freie Männer, die nach ihrer Ueberzeugung stimmen, — mag auch der „Tiroler' sie dafür mit Kot
be werfen. Aber es wird auch hiefür noch die zahlende Zeit kommen, denn wir sind der Ansicht, daß für ein Blatt, das unsere Bauern sür so niederträchtige Leute hinstellt, in unseren Tiroler Bergen auf die Dauer kein Platz ist. Ausland. Rußland mobilistert? Die „P. V. K.' schreibt: A. Stolypin, ein Bruder des russischen Ministerpräsidenten, bringt im „Now. Wremja' eine für uns ganz unerwartete Nachricht. Er verdächtigt Oesterreich, daß es einen Verstoß gegen Rußland zu machen beabsichtige
mit der Ausschrist ,Die Aasgeier'. Es handelte sich um die Defrau dation des Pfarrers von Fiavö. Wir haben damit die sozialdemokratische „Volks Zeitung' nicht wenig geärgert. Das Blatt ist so wild geworden, daß eS in einem Atem völlig widersprechendes hervorwürgt. Anfänglich heißt es, die klerikalen Blätter hätten den Fall nicht gebracht, dann kommt später der Vorwurf, der Schreiber unseres Artikels hätte in der Eile mit dem er den Vorfall berichtet, manches nicht erwähnt. Ja, das „Tiroler Volksblatt' gehört