vom 1. März d. I. zu sprechen, womit der Verkehr für Wurzelreben freigegeben wurde. Ich verkenne die Motive nicht, welche die Regierung für gewisse Länder zu dieser Verordnung geleitet haben mögen, aber ich kann es nur tief beklagen und bedauern, daß man da wieder in eentralistischer Weise vorgegangen ist, und daß man das Land Tirol — ein seuchenfreies Land — ebenso behandelt hat, wie verseuchte Gegenden. Unsere Bevölkerung war bisher gewohnt, in dem Verbote des Verkehrs mit Wurzelreben einen Schutzwall
gegen die Verschleppung der Reblaus zu sehen, und diesen Schutz wall hat die Regierung nun entfernt. Es ist begreiflich,, daß infolge dessen in den Kreisen der weinbautreibenden Bevölkerung, welche sich über die Folgen dieser Ver ordnung klar war, eine große Beunruhigung zutage ge treten ist. Diese Beunruhigung, hat sich in Zeitungen verschiedener politischer Richtung Lust verschafft (Abge ordneter Dr. Angerer: Welche eonfiscirt worden sind!) und ein Blatt,, welches einer der meinigen entgegen gesetzten Richtung
angehört, wurde deswegen sogar eon fiscirt. Mit solchen Maßregeln wird man den Unmuth der Bevölkerung über die für Tirol verfehlte Regierungs verordnung nicht beschwichtigen und so etwas trägt nicht dazu bei, etwas Verfehltes zu saniren. Ich glaube, die Regierung erkennt jetzt selbst an, daß die Verord nung, welche sie erlassen hat, ohne darin für .Tirol etwas besonderes zu stipuliren, etwas Verfehltest'wa? und ich glaube im Budgetausschusse ich Habe» es: wenigstens gelesen— wurde neulich diese Sache
zur Sprache gebracht und aus dem, was damals — nicht vom Herrn Minister, von dem ich bemerke, daß er allen Gebieten der Landwirthschaft im Lande Tirol reges Interesse und eine thatkräftige Unterstützung zu- theil werden läßt — von einem Regierungsvertreter im Ausschüsse gesagt wurde, geht hervor, daß derselbe eigentlich selbst zugegeben hat oder einzusehen scheint, daß die Maßregel für das Land Tirol nicht zweckent sprechend sei, denn der Regierungsvertreter hat bemerkt, die Regierung keinen Anstand
worden sei. Eine so bureaukratische Auffassung 6 kr als in den Worten liegt, daß die Regierung etwas !? ^ verfügen werde, sobald dazu von den landwirth- Hastlichen Kreisen eine Anregung erfolge, könnte ich lr ich nicht theilen. Ich glaube, wenn man sieht, daß .^^ttsehltes geschehen ist, wenn man sieht, daß ? Maßregel, welche das Land einer so großen und wenten Gefahr aussetzt, beseitigt werden soll, da sollte an nicht warten, bis irgend ein landwirthschaftlicher ^ Landes culturrath