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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 26.10.1919
Umfang: 12
4 „Bonner Nachrichten', 26. Oktober 1S19 ^ menbruch, nur noch eine« ärgeren d-un i« R°,. uer ISIS, entgegen. Die Weigerung Renners, 5 versprochene Kantonalisierung auszuführen, die,z evidente Unmöglichkeit, die Versorgung des La^' auch nur einigermaßen sicherjustellen, das deutlicher sich abhebende Streben einzelner Land- teile „los von Wien' lassen den Ausbruch Verwicklungen als nahe bevorstehend erschein Man gewinnt allmählich die Ueberzeuguu«. dah, Wiener Regierung selber nicht mehr wisse

und uns dem wirt schaftlichen Ruin preisgeben. Wie weit die deutschösterr. Republik uns in dieser Be ziehung entgegenkommt, hängt von den Verhandlungen ab. Reg.-Rat Dr. Siegl beantragt zum Schlüsse seines Referates, die Versammlung möge das Präsidium ermäch tigen. mit der ital. Regierung diesbezüglich in Verbindung zu treten und bei derselben die 'Forderung nach einer wirtschaftlichen Sonderstellung Deutschsüdtirols stellen. KR. Vizebürgermeister Chriskanell regt an. es sollen bei den handelspolitischen

entgegen den Bestimmungen des Handelskammer, gesetzes vor Erlassung dieser das System des gelten den Gewerberechtes tief berührenden Frage nicht ge hört wurde, sondern inbesondere auch aus meritori- scheu Gründen, weil durch diese Verfügung in erprobte Grundsätze der Ausbildung des gewerblichen Nach wuchses Bresche geschlagen würde. Im Kammer bezirke Bozen ist das Handwerk seit alten Zeiten nach dem in deutschen Landen eingelebten, von der sterreichischen Gesetzgebung recipierten System

am Donnerstag, den 16. Oktober im Hotel Zeil- tral in Bozen eine, durch Beiziehung aller Vorstände der Gewerbegenossenschaften von Bozen verstärkte Ausschußsitzimg ab, -an der auch Herr Regierungs- Nat Dr. Rudolf Siegl, und Herr Oberinspektor Ang. Julius Gar ay, teilnahm-? > >5' ' , Gegenstand der Beratung bildete der Erlaß der ita'niisiden Regierung, laut welkem die nach 8104 b) der Gewerbe-Ordnung vorgeschriebene Ver pflichtung zur Ablegung der Gesellenprüfung aufge hoben wird und die Geueralkommissariate

ermächtigt werden, vom Rechte der Dispenserteilung mit ent sprechender Weitherzigkeit Gebrauch zu machen. Einstimmig wurde'eine Entschließung angenom men, in der gegen diese Verfügung, die ohne vorherige Anhörung der maßgebenden Faktoren erlassen wurde, und die gegenüber den wiederholten Versicherungen und Versprechungen der höchsten Stellen der italie> nischen Regierung, die bestehenden Gesetze und Ver waltungs-Einrichtungen zu achten und zu erhalten, in direktem Gegensatze steht

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 05.10.1898
Umfang: 10
über die gegenwärtige Lage in Oesterreich. Hier sei darum nur kurz Einiges aus der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses als grelle Illustration dazu skizziert, jener Atzung, in der bei Verhandlung über den Dringlichkeitsantrag Schwegel, als deren Verfasser nach dem „N. W. T.' Abg. Dr- v. Grabmayr gilt, die Opposition einen vollwichtigenErfolg Über das Ministerium Thun und über die von ihm 2 Stunden zuvor so empathisch angerufene, „geehrte Majorität', mit der die Regierung vollkommen geeint sei, zu verzeichnen

hat. Schwegel, einer der gemäßigtesten Redner des Hauses, zugleich einer der besten Kenner unserer handelspolitischen Verhältnisse, begründete in vor trefflicher Rede, die nach den Wiener Blättern einen großen und tiefen Eindruck auf daS ganze Haus mächte, den Antrag des verfassungstreuen Groß grundbesitzes, mit welchem die Regierung aufgefor dert wird, die geheimen Abmachungen Mit Baron Banffy vorzulegen und sofort in die erste Lesung der Ausgleichsvorlagen einzugehen. Er verlangte Aufklärung seitens

des Minister präsidenten über etwaige Konsequenzen <iner wirth schaftlichen Trennung unb fragtt nHch dem Wesen der zwischen den beiderseitigen Regierungen ge troffenen Vereinbarungen. Es sei Pflicht deS Ministerpräsidenten, die Hindernisse zu beseitigen, welche die Thätigkeit des Hauses lähmen. Geeint stand an diesem denkwürdigen Sitzungstage die ge- fammte Linke in dem Kampfe gegen diese Regierung und ihr System und in hocherfreulichem Einklänge stimmten die Angriffe der Redner, wie Prade (deutsche Volksp

), Lueger (christlich-sozial), Groß (Fortschrittsp.), Daszynski (Sozialdem.), zusammen. Mit glänzender Redekunst und vernichtenden Beweis mitteln rückten Sämmtliche der Regierung an den Leib, charakterisierten Sämmtliche die Politik ThunS Und der Majorität als darauf gerichtet, die Oppo sition zu Provdzierev, um das Haus heimzuschicken und den Ausgleich mittels des Paragraph 14 durchzu führen. Der Eindruck dieser Reden auf den Grafen Thun sei deutlich wahrzunehmen gewesen. Der Herr Ministerpräsident

hatte einen sehr schlechten Tag, vor sich eine feste Opposition, hinter sich eine wackelige Gefolgschaft. Abg. Prade erklärte namens der deutschen Volkspartei: Der Geheim vertrag mit Ungarn ist ein Verfassungsbruch, den die österreichische Regierung gemeinsam mit der ungarischen begangen hat an unseren Gesetzen zu Lasten der gesammten Bevölkerung Oesterreichs ohne Unterschied der Nationalität. Wenn dieser geheime Vertrag besteht, dann ist eS einfach Sache des Parlaments, dafür zu sorgen, daß diese Re gierung zum Teufel

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 21.11.1922
Umfang: 8
„SflMlrolet e«nd»;elt»«s.' «ienBaß» N» *!■ Bfcwwftff W m r %4\U 8 Die Rede des Abg. Dr. Reuk-Mkolussi ln der Kammer. Sitzung vom 17. November.) wkeine Herren! Erlauben Sie, daß auch wir Vertreter einer Keinen Minderheit, der aber :L e besondere Stellung im Staatsganzen zu- lommt, in gedrängter Kürze unsere Stellung zu der neuen Regierung ^Was'der Herr Ministerpräsident gestern aus führte, hat im allgemeinen jede frühere Italic nifd)« Regierung auch erklärt, vielleicht nickst niit

in Ordnung gebracht wer- den, daß das Gesetz wieder zu seiner natur gemäßen Bedeutung gelange und dergleichen. Worauf wir aber warteten, war, von der Re gierung eine Andeutung zu hören, wie sie sich den Fragen der neuen Provinzen und der nationalen Minderheiten stellen wolle. Im Programm der Regierung findet sich auch nicht «inmal eine Anspielung auf diese Angelegen heiten, die, wenn sie dem Großteil des italieni schen Volkes nicht sehr wichtig erscheinen, für uns doch Lebensfragen darstellen

.' Abgeordneter Dr. Reut-Rikolufsi: „Darf ich Sie, auf diese Ihre Bemerkung hm, daraus aufmerksam machen, daß erst kürzlich in unserem Lande zwei Daicken zusommen- gebrochen sind, weil Ihre Vorgänger in der Regierung eine Aufgabe von äußerstev Dring lichkeit vernachlässigt haben, daß man nämlich einen, zahlenmäßig so kleinen und in den be scheidensten Verhältnissen lebenden Volke nicht 300 Millionen entziehen darf, die es in Kriegs anleihe angelegt hat.' Ministerpräsident Mussolini: „Ähr wer det

der nationalen Minderheiten hat uns das Programm der Regierung nichts gesagt. Und doch muß sich die Regierung darüber klar sein, daß es sich um ein schwieriges und beson dere Rücksichten erforderndes Problem handelt. Wir wollen darum annehmen, daß die Regie rung Mussolini, wiewohl eine faschistische Re gierung, dessen eingedenk bleiben wird, daß sie die Regierung einer Großmacht und einer Na tion ist, welche außer politischen auch Rultur« »ifli+iien bat. Seit drei Jahren haben sich die politischen

geführt worden war: der Selbst bestimmung und der Freiheit dev kleinen Na tionen. Die damalige italienische Regierung wollte nun unserer Bevölkerung den Uedergang zum neuen Staate erleichtern und zog die Zügel nicht allzustrenge an. Aber bald setzte der zweite Abschnitt «in. jener des Mißtrau ens und aller jener Keinen und manchmal ge radezu komischen Maßnahmen, welche daraus entsprangen. Ich will von den Härten der Pressezensur, von der Verweigerung von Reise- S en und dergleichen DingeN

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.08.1940
Umfang: 4
und den Labourministern mit Attlee an der Spitze. Die Labouristen behaupten, die Geheimsitzungen dienten einzig dazu, Mißtrauen in der Öffentlich keit zu erwecken, während Churchill auf dem Standpunkt verharrt, solange eine Mehrheit von Abgeordneten Geheimsit zungen verlange, müßte sie zufriedenge stellt werden, wenn auch jede der Geheim sitzungen auf eine Beschwindelung der Abgeordneten hinauslaufe. Bemerkenswert ist, daß heute im Un terhaus der erste bezeichnende Angriff gegen die Regierung seitens der Labou risten

erfolgte, wennschon die Führer der Partei nun in der Regierung sind. Die Labourgruppe schlug durch den Abgeord neten Siloermann einen Antrag auf An nullierung der beiden zuletzt in Kraft ge tretenen Reglements der Landesvertei digung vor. Silvermann erklärte, wenn diese Verordnungen von einer skrupellosen Regierung oder von einein Minister an gewendet würden, böten sie Gelegenheit, den Zeitungen und den Einzelpersonen völlig den Mund zu verschließen. Innenminister Anderson, auf dessen Vorschlag

Defaitismus gekennzeichnet. Auch in dieser Hinsicht ist das Gesüge des Kabinetts Churchill durchaus nicht mehr fest. Und es ist auch kein Geheimnis mehr, dciß die Labourpartei nicht nur in nerhalb der Regierung, sondern auch un ter den Volksmassen immer mehr Ein fluß gewinnt. Es ist mehr ats lvahr- scheinlich, daß die Labouristen bei einer möglicherweise nicht mehr fernen Kabi nettsumbildung verschiedene, jetzt von den Konservativen besetzte Kommando stellen einnehmen werden. Besonders aufs Ziel genommen

und Manoilescu zu beginnen, als sehr wichtig betrachtet werden. Die Namittagspresfe weiß diesbezüglich zu melden, daß die bulgarische Regierung demnächst die Wahl der Delegierten für die Verhandlungen mit Rumänien tref fen werde; die Verhandlungen sollen nicht, wie anfänglich gemeldet, in Bukarest statt finden, sondern in der Dobrudscha und zwar auf einem in der Nähe von Ru- schiuk vor Anker liegenden Schiff. Die bulgarische Regierung erwarte nur eine Entscheidung von rumänischer Seike

eines Erlasses der Regierung von Vichy die französische Staatsbürgerschaft entzogen wird. Unter diesen befindet sich eine große Anzahl von Juden, die we^en ihrer in den letzten zwanzig Jahren auf verschiedenen Gebieten in Frankreich ent wickelten Tätigkeit bekannt sind. Von der Familie Rothschild steht Senator Hein rich Rothschild auf der Liste, von politi schen Persönlichkeiten der Abgeordnete Harry Mejer der Lazar-Bank, von den Industriellen der bekannte Autofabri- kannt Rosengart und Bouchard, von hohen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 05.10.1938
Umfang: 6
« Paris. 4. Okt. Kurz vor der außerordentlichen Sam- mersihung berief Avßeaminister Vonnel den italienischen Geschöftstrager zu ssch. um ihm mitzuteilen, daß der Mai »errat einstimmig beschlossen hat, dem ^uce, Lenito Mussolini die Ge Ihle tiefer Dankbarkeit der Regierung vud de» französischen Volkes für sein hohe» und weises vermiltlungs- und Ariedenswerk von München auszuspre chèa sowie ihm den Dillen Frankreichs bekanntzugeben, unverzüglich zur Nor malifieruug der diplomati scheu Beziehungen

vor, die vom Ministerrat einstimmig genehmigt wurde. Ebenso einstimmig beschloß die Regierung, vom Parlament eine Voll macht zu fordern, um àie durch die außerordentlichen Umstände der Fetzten Zeit erfordMich gewordene Festigung ber Finànz- tckd ' 'Wirtschaftslage sofort in Angriff nahmen zü Knnà Die Kammer bot heute das Bild gro ßer Anlässe. Sämtliche Plätze waren be setzt, auf.der Diplomatentribüne waren alle Vertreter ber ausländischen Mächte zu sehen. Präsident Herriot eröffnete Die Sitzung. Als Ministerpräsident

semer Aus führungen von einer neuerlichen Ovation, der sich auch bie Tribünen anschlössen, gefeiert. Er stellte sodann die Ver trauensfrage. Herriot machte Darauf auf merksam, Daß nur die Parlamentsgrup- penführer Erklärungen abgeben Dürfen und Daß jedem Redner nur 1Z Minuten Zeit zur Verfügung stehen. Die Sitzung wurde Darauf unterbrochen.und um 16 Uhr 30 wieder aufgenommen. Nach dem Abg. Walter sprach Der Kommunisten- abgeordnete Peri, der in einem scharfen. Angriff Hegen Die Politik Der Regierung

Der Falschmeldungen und sor-! derte die Regierung auf, einen Botschaf ter in Roma zu ernennen. Leon Blum beglückwünschte Dala dier zu seinem Erfolg, beklagte es aber, daß der Völkerbund nicht imstande ge wesen sei, die Integrität der Tschechoslo wakei zu wahren. (Zwischenrufe von den Rechtstribünen, Herriot mahnt zur Ruhe). Nachdem mehrere andere Abgeordnete ihre Zustimmung ausgesprochen hatten, stimmte die Kammer über die Verschie bung des Vertrauensvotums. Die große Mehrheit der Kammer stimmte zugunsten

der Regierung (S35 gegen 7S Stimmen, 3 Stimmenthaltungen). Der Präsident der Kammer kündigte an, baß vom Finanzminister eine Gesetzesvorlage ein gebracht wurde, mit welcher der Regie rung Vollmacht für die Neugestaltung der Wirtschafts- und Finanzlage des Landes gewährt werden soll. Die Sitzung wurde unterbrochen und um 22 Uhr zur Diskussion dieser Vorlage wieder aufge nommen. Im Senat verlas der stellvertretende Ministerpräsident Chautemps die Re gierungserklärung, die mit Ausnahme ewiger^ Senatoren

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.02.1938
Umfang: 6
Tat- fachen und einige Daten klarzustellen, die besser als jede Schlußfolgerung geeignet find, die frühere und jetzige Stellung nahme der fascistischen Regierung ver- stündlich zu machen. Von den verantwortlichen Stellen Ita lien» «erden die Begegnung von Berch tesgaden und die Entschlüsse des Bun deskanzlers Schuschnigg als die natür- liche Eakmcklung jener Beziehungen zwi- schen Deutschland und Oesterreich betrach tet. wie sie durch das Abkommen vom 11. Zu» lSZS auf die Grundlage gegen- fettiger

aufrichtiger Zusammenarbeit zwi- «chea dea beiden Ländern gestellt worden sind; eine Zusammenarbeit, die von der italienischen Regierung mit offenem Wohlwollen begrüßt wurde als Beginn einer uèueu Aera der Befriedung zwi- scheu dèa beidà Völkern, die durch Blut. Sprache und gemeinsame Kultur so tief miteiuauder verbünde« sind. Da» Abkommen vom 11. Juli legle das Wesen der österreichisch-deutschen Bezie hungen in der unumwundenen Erklärnag Oesterreichs als eines .deutschen Staa te»- fest und muhte

zu haben. Dies war die Aktion, die Italien in den Dreler- Sonferaizèa von Wien im November ISZö «ad von Budapest im Jänner die ses Jahres mit Beständigkeit und Folge richtigkeit entwickelte und die in der ge- meinsamev Erklärung vom 12. Jänner ihre festumrissene Formulierung fand. Die fascistische Regierung war und ist stets der Ansicht, daß das herzliche Ver trauen und die enge Zusammenarbeit zwischen den bttden deutschen Staaten nicht nur den unwandelbaren Gegeben- heilen der Wirklichkeit entsprechen, son dern

', schreibt'die „Frank furter Zeitung', „daß die von der Träg- Weite und der Bedeutung der Beschlüsse des 12. Februar genau unterrichtete Londoner Regierung begreifen wird, daß Deutschland und Oesterreich bei der Zu sicherung gegenseitiger Konzessionen kein anderes Ziel vor Augen gehabt haben, als ihre Beziehungen zu normalisieren und den Grundstein zu einer Zusammen arbeit zu legen. In London, und wir hoffen auch in Paris, wird man nicht zögern» anzuerkennen, daß die beschlos senen Maßnahmen

und einer friedlichen Neuordnung Mit teleuropas zu tun entschlossen hat, ist wahrhaftig nicht gering: die Unibildung der Regierung unter Berufung eines Politikers zum Leiter des Innenministe riums und des Sicherheitswesens, der das Vertrauen des Nationalsozialismus auf sein nationales Gefühl mit dem Bekenntnis zum Oesterreich vom Mai 1934 und der Vaterländischen Front ver eint, stellt eine so vertrauensvolle Nach giebigkeit des einen Staates gegenüber dem anderen dar, daß es schwierig ist, einen historischen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 17.02.1881
Umfang: 8
Annäherung der Parteien, die sich in der letzten Zeit zeigte, wieder aufgehoben wird. Die Debatte war anfänglich eine ruhige, bis der Abgeordnete Dr. Nieger das Wort ergriff und sich zu einigen Aeußerungen hinreißen ließ, welche die liberalen Mitglieder des Ausschusses veranlassten, das Sitzungslocale unter Prot-st zu verlassen. Der Verlauf der Sitzung des Sprachenausschusscs war folgender: Zunächst richtete Abgeordneter Dr. Herbst an die Regierung die Anfrage, ob sie die Anschau ungen des frühern

und erledigt werden muss. In Betrcff der Berechtigung der Regierung zur Erlassung der ^prachcnverordnnng wies der Minister auf jene für Galizien vom Jahre 1869 hin, welche von dem Vorredner gezeichnet ist. Darauf begründete Abg. Dr. Herbst den Ausführungen des Ministers gegen über nochmals seinen Antrag und sagte dabei, er leugne nicht das Verordnungsrecht der Regierung. Auf eine Frage des Abg. R. v. Chlumecky, ob der Regierung bestimmte Thatsachen vorliegen, welche sie zur Erlassung der Sprachenverordnung

veranlassten, erklärte Minister Dr. Prazak, die Regierung habe weitgehende Erhebungen gepflogen, wobei sich heraus gestellt habe, dass nicht bei allen Behörden die gleiche Praxis gehandhabt, d. h nicht bei allen Gerichten die Grundsätze gleicher Behandlung beider Nationa litäten befolgt werden, so dass die Regierung sich eben gedrängt sah, eine derartige Gleichmäßigkeit zu verordnen. Auf weitere Fragen Chlumecky's erklärte Minister Dr. Prazak, es sei eine Thatsache, ohne dass deshalb ein Gesetz erlassen

worden wäre, dass die Sprache des innern Dienstoerkehres die deutsche ist. Es wurde dies durch mehrfache Verordnungen ausdrücklich geregelt. In Krain, Steiermark u. s. w. dürste vielleicht nicht das Bedürfnis nach einer Spra chenverordnung vorgelegen haben. Sollten sich die Beschwerden von dort häufen, wird die Regierung nicht unterlassen, ihre Pflicht zu thun. Der Abg. Graf Heinrich Clam trat der Erklärung des Abg. Dr. Herbst, als habe die Regierung durch die be- wusste Verordnung

ein Staatsgrundgesetz verletzt, entgegen. Auf eine Frage des Abg. Grafen Wurm- braud antwortete der Minister Dr. Prazak, er habe wol,l von historischer Entwickelung der Sprachen- srage, nickt aber von historischen Rechten gesprochen. Die Judicate, die in der Sprachenfrage seither ^ er- floffen, seien noch nicht derart, dass sie als in einem flagranten Widerspruche mit der Sprachenverordnung st>hend zu bezeichnen wären. Sollte dieser Fall ein» tr»t>n, dann würde die Regierung nicht versäumen, dafür zu sorgen, dass

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.04.1921
Umfang: 8
: diese Hüte nehme ich mir heute alle nach Verona mit, worauf der Trentiner antwortete: Paß auf, du wirst eingesperrt. „Das macht mir nichts' ant wortete darauf der Veroneser, „ich war schon oft eingesperrt.' Das, meine Herren, sind die Vertreter Italiens, entkommene Zuchthäusler,, der AuÄourf der Menschheit, Verbrecher, die die Untat, die sie vielleicht durch Amnestie nicht ganz ab büßten, nun sortsetzen im Solde der königlichen Regierung. Meine Herren: Ich bin vor einigen Monaten m Nom

gewesen, als in der Sitzung ÄeS römischen Senates die Rati fikation des FriedenSvertrageS von Rapallo beraten wurde. In jener Sitzung war auch von den Deutschen die Rede. Wenn von uns Deutschen die Rede war, dann wurde von uns als von den Barbaren gesprochen. Meine Herren! Wenn wir Barbaren sind, waS muß dann das Volk von Italien sein, wenn eS diese Leute als' seine erlesensten Vertreter in die schönen Gaue Süsdtirols entsendet. Und nun möchte ich die Haltung der Regierung be sprechen: Können Sie sich erinnern

ein Blutbad anzurichten. Und dieselbe Regierung hüt keinen Finger gerührt, um die Mör der, die mit Bomben, Pistolen und Totschlägern bewaffnet waren, in Verona oder Ala oder Trient aufzuhalten. Dieselbe Regierung hat keinen Finger gerührt, um ihnen beim Äus- steigen in Bozen die Waffen abzunehmen. Und die königliche Regierung ist mitschuldig an der Bluttat von gestern. Noch mehr ist geschehen, liebe Landsleute: Das Zivil- kormnissariat hat offiziell Kenntnis bekommen von Depeschen, die von hier aus tzach

hat. Und so hin und hin, den ganzen, gestrigen Tag. Schon von früh morgens an, wo das Gesindel ausgestiegen ist und wo Man sie unt nassen Fetzen ivegiagen hätte können, wenn nicht Truppen auf sie gewartet Hätten. Nicht um die Bevölkerung schützen, sondern dies« Lausbuben und Mordbrenner. Den ganzen Tag haben die italienischen Offiziere mit diesen Lausbuben fra ternisiert. Die italienische Regierung, welche über diesen Truppen .steht, ist mitschuldig an der Bluttat von gestern. Noch ein weiteres Wort von gestern: Sie kennen

nichts machen. Es ist unerhört, was weiterhin vorgekommen ist: Fa schisten, die mit Bomben in der Tasche den Behörden über geben wurden, ließ man lachend ihres Weges laufen, obwohl schon der Besitz der Bomben an sich ein Vergehen gegen daS Sprcngstoffgesetz darstellt. Tie Negierung! ist die Draht zieherin dieses ganzen Unternehmens gewesen. Wir haben von der Regierung schon allerhand gehört, was ganz anders geklungen hat als die Anklagen, die wir heute als Mensch, als Deutsche und als Tiroler erheben müssen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 17.02.1882
Umfang: 8
der Klierfchen Jnter- pellation sei eine Verhöhnung (nicht Beschönigung, wie in dem gestrigen Telegramme steht. D. N.) des hohen Hauses gewesen, auf das entschiedenste entgegen; eine derartige Intention liege der Negie rung ferne; was die Autwort auf die Interpellation enthalte, s-i actenmäßig begründet. Graf Taaffe hob hervor, es sei schwer sich zu verständigen, wenn von einer gewissen Seite lediglich eine extreme Trennung angestrebt werde; die Regierung wolle nicht aus Oesterreich einen slavischen Staat

machen, doch ebensowenig gehe ihr Sinnen dahin, ihn als einen ausschließlich deutschen Staat zu decl^rieren; der österreichische Staat sei eine Bereinigung vieler Völker, die alle gleiche Rechte genießen sollen, und ihnen diese zn geben, sei die Ausgabe tieser Regie rung. Der Ministerpräsident betonte, die Ver weigerung des Budgets wohl vom deutschen, jedoch nicht vom österreiebischen Standpunkte zu begreifen; er sagte, man spreche von einer Marterkammer, in welche die Regierung gelockt zu werden Pflege

, so lange ein Tropfen Blutes in seinen Adern rolle, so lange er athme und bei jeder Gelegenheit vertreten. Die ehrliche und offene Kampfecbereit- schaft, mit der sich die Regierung gestern und heute an den in Verhandlung stehenden Fragen betheiligte, die Gewandtheit und Sicherheit, mit der sie jeden Angriff abzuwehren wusste, machte allenthalben den besten Eindruck und waren ganz dazu ange than, das Vertrauen der Majorität in diese Re gierung zu festigen und ihren Gegnern Achtung abzuringen. ZWien

hat zn dem ehrlichen Streben der Regierung, allen Nationalitäten ihr Recht angedeihen zn lassen nnd das Gleichgewicht im Staatshaushalte herzu stellen, volles Vertrauen. Handelsminister Frhr. v. Pino antwortet auf die gestrigen Beincrknngen Schaups bezüglich der serbi sche» Bahnen. Wen» dieser Abgeordnete andeuten wollte, dass die Uebergabe dieser Bahnen an ein frauzösischeS Consortittm auf Wunsch oder An empfehlung der k. k. Regierung geschehen sei, so müsse er bestimmt erklären, dass dies ganz aus der Lust

gegriffen sei. Die Regierung habe ihrer Com- petenz gemäß auf diese Verhandlungen keinen Ein fluss geübt und zu üben versucht. Adg. Schaup habe Beziehungen unfzufinden geglaubt zwischen der Vorlage der Verstaatlichung der Westbahn und dem angeblichen Projecte einer Wiederveipachtung an eine BetriebsgkfcNschaft. Es gehe jedoch nicht an, die Regierung verantwortlicki zu machen für allfälligs Projecte von aus- oder inländischen Finanziers, die entweder in letzterer Zeit gemacht wurden

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 26.05.1920
Umfang: 8
die Auto nomie für das Trentino von den Habsbur- gern verlangt wurde, die immer, «uch we gen des Protestes der Südtiroler, verwei gert wurde. Jetzt wirft sich die italienische Regierung den Deutschen in die Arme mu> biete ihnen aus den ersten Wunsch mehr an, als sie verlangen. Gegen diese Unvernunft der Regierung erhebt sich das ganze Tren tino wie ein Mann. Darauf ergrifs Sen. Gavazzi und nach ihm Abg. De Capitani das Wort, der die Haltung des heutigen italienischen Parlamentes brandmarkte

, das keinen Sinn und kein Verständnis für den Sieg Italiens hat und das die Lebensfragen des Landes zu Nebensachen macht. Er versprach, auf die Regierung einzuwirken, daß sie die Vertreter des Trentino empfängt und ihr?n Willen ohne Vorurteil anhört. Dann folgten Advokat Dr. Pinalli von Rovereto und Advokat Dr. Bosea- rolli, Präsident des Vereines „Dante Alighieri' in Bozen, der, wie wir hören, 15 Mitglieder zählt. Auch diese verlangten, daß die Regierung die Italiener hören und ihre Forderungen

. der in «it Allgemeinem Anzeiger. Schriftleitung und Verwaltung Bozen. Waltherplatz Nr. 1K. Mittwoch, den 26. Mai 1920 einem brillanten, temperamentvollen Schlußworte gegen die Regierung Nittis, den Patriotismus des Trentino seierte. Daraus wurde einstimmig folgende Ent schließung angenommen: „Die Versammlung erhebt angesichts der geplanten Einteilung der Venezia Tridentina, die nach der Forderung der Deutschen geteilt werden und eine ge trennte Autonomie für Südtirol erhalten soll, folgende Forderungen

: Daß die Regierung sofort jedes be dauerliche Mißverständnis beseitige und daß sie in der bevorstehenden Neuord nung der Venezia Tridentina zwar jenen Teil der Verwaltungszweige, den sie für gut hält, beibehält, dafür aber die un zerreißbare Einigkeit der Provinz nicht antaste, in welcher nach Beseitigung aller ausländischen Einflüsse die Zusammen arbeit der zwei Nationalitäten, die durch wirtschaftliche und örtliche Beziehungen verbunden sind, leicht möglich sein wird; daß die Regierung bei Berücksichti gung

des kulturellen Lebens der deut schen Bevölkerung in Südtirol doch alle Rechte der Italiener in dieser Gegend schütze und daß unter keinen Umständen heute eine Neuordnung geschossen wird, durch welche die Sicherheit der natürli chen Grenze Italiens gefährdet wird, die durch den Heroismus unserer Soldaten erobert wurde,- daß die Regierung die Annexion und die politischen Wahlen beschleunige, da mit die Venezia Tridentina ihre Vertre ter im Parlamente hat. dem allein die Lösung einer Frage zusteht

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 22.01.1912
Umfang: 8
Parisien' meldet, 'hat die sranzösijche Regierung bei der ita lienische» Aovstellimgen ivegen der Beschlaginahme der Schiffe ^.Carthage' und „M<ümba' erhoben. Die Regierung wird jÄcch lbis cms weiteres Still schweigen über die Natur ihrer Forderungen beob achten. Dur „Matin'^versichert, Frankreich ver lange die Freilvssnng ücr türksscheil Sanitätsper- seneu, . was Italien ablehnt. ^.Echo de Paris' schreibt: Italien such^Zeit zu getvinnen, üzn den Zwischei,sall dein Haager Schiedsgericht zir

unter breiten. ES soll der französische Regierung bis her nicht gelungen sein, von den machthabenden Personen am Tiber das Versprechen zu ehalten, daß derartige Zwischenfalle sich künftig nicht mehr ereMven würdeir. Der französische Botschafter ist mit besonderen Instruktionen roch Rem Mrück- ^?kel>rt. ^ ' P a r i s, 21. Jänner. Wie die Blätter mel den, ist. der snanzösische Danipser „Manuba' be reits »TamAQg, .früh in Tiuns iangekommeru Der Dcrnrpser „Carthage' wurde Samstag Abend dort erwartet

. Der .Hapitän des „Manriba' hat die Angehörigen des türkische^i Noteir Halbmondes tatsächlich in Cagliari ausschissen müssen. In struktionen der französischen Regierung sind'ihm nicht zugegangen, weil sein Schiff nickst in den Hafenssgcleitet, sondern auf offenem Meer festge halten wnrde. Der „Temps' versichert, die srcm- zösische Regierung beabsichtigt, von der italieni schen die Ablieferung des türkischen ^Samtäts- personzls zu verlangen. Paris, ^2. Jänner. Offiziös wird inbezug auf die Freilassung

des Schiffes „Carthage' bestrit' ten, daß die französische Regierung irgend eine 5 Montag. Seil 22. Jänner 1912. Verpflichtung übernommen hal wonach der Fluzap^ parat des AviattkerS Luval nicht nach Tripolis g?. langen werdenEine derartige Verpflichtung wur^e von der französischen Regierung abgelehnt, ist jedoch von dem Äoiatiker selbst auf dessen persönliche Ini tiative übernommen worden entsprechend - seinein Reiseprogramm, wonach er mit seinem Apparat von Tunis nach Kairo gehen will, um dorr Schauflüge

zu unternehmen. Par i ö, 22. Januar. Tic ^Frankfurter Zeitung' meldet: In den Wandelgängen der Kam mer unterhielt man sich gestern den ganzen Nach mittag über die Beschlagnahme der sranzöfischen Schiffe durch die Italiener. In den der Regierung nahestehenden Drputiertenkreisen hielt man daran fest, daß vie italienische Regierung die Schiffe bald freigeben werde, verhehlte sich aber nicht, daß durch die Vorgänge peinliches Aufsehen hervorgerufen worden sei und bedauerte die . Verzögerung in der Freigabe

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1919
Umfang: 8
Seite 2 bei der Wiener Regierung freundschaftlich ein und gab den Rat, in der Vereinigungsfrage praktisch zu bleiben, mit dem speziellen Hinweis, daß Deutsch österreich nach seinem Anschluß an Deutschland die gleichen Lasten und Bedingungen tragen müßte, die von der Entente dem Deutschen Reiche auferlegt werden sollen. Diese Diplomatenarbeit der Fran zosen ging zufällig Hand in Hand mit einer ge steigerten Tätigkeit monarchistischer Kreise, die hier in der Schweiz vielen Böden

haben und mit einer Agentur arbeiten, die vom internationalen Kapital sehr gut finanziert ist. So war man in der Lage, gute Arbeit zu leisten. Die Idee einer Donau-Kon föderation wurde in den Vordergrund geschoben; die Wiener Regierung setzte diesen Bestrebungen und Tendenzen energischen Widerstand entgegen. Die Gegenseite griff zu zugkräftigeren Argumenten und gab in Wien zu verstehen, daß die Wirtfchafk- und Ernährungsfragen Deutfchösterretchs Vonseite der Entente eng zusammenhängen mit der Haltung der Wiener Regierung

in der Anschlußfrage. Mau ließ dem Staatssekretär des Neichen n, Dr. Bauer in Wien, auf amtlichem Wege ein Memorandum zukommen, in dem erklärt wird, daß die politischen Kreise in Paris und London mit der Haltung der Wiener Regierung unzufrieden sind, daß man aber mit Deutschösterreich die besten Absichten habe. Es war der Beginn einer ganzen Reihe diplomatischer und politischer Versuche, die sich immer mehr stei gerten und die Form eines Zwanges annahmen. Demgegenüber setzte die Wiener Regierung die Ver handlungen

mit Berlin fort mit der sichtbaren Ab» ficht, schnell zu einer vollendeten Tatsache zu kommen. Als man in Paris erkannte, daß man in Wien nicht durchdringen könne, fuhr man mit großem Kaliber auf und es wurde die Mission Allize geschickt mit kategorischen Aufträgen um jeden Preis den Anschluß zu verhindern und den Verzicht bei der Wiener Regierung selber durchzu setzen. Man muß anerkennen, daß die Mission Allize ihre Aufgabe vortrefflich abgewickelt hat und zwar unter den Augen unsersr Militärmission

. Minister Allize begann seine Arbeit in den Re gierungskanzleien, in politischen nnd journalistischen Kreisen, in den Empfangszimmern der Industriellen, der Handels- und Finanzwelt, bot verschiedene wirtschaftliche Konzesstonen, die Einfuhr von Roh materialien an und ließ wissen, daß Deutschöster reich die Unterstützung Frankreichs in seinen wich tigen Friedensfragen haben hönne. Schließlich ging er so weit, daß er der Wiener Regierung eine Vorzugsbehandlung in der Friedensfrage versprach

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 01.05.1929
Umfang: 8
des Produktionspro zesses gegeben und gleichzeitig jede freiwillige Zersplitte rung des nationalen Wohlstandes ausgeschlossen. Nur aus diesem Wege ist es möglich, den Wohlstand des italie nischen Volkes zu erhöhen, in immer breitere Schichten zu tragen und dem Volke immer mehr die Teilnahme am Leben des Staates zu ermöglichen. Macht und Gerechtigkeit sind zwei voneinander un trennbare Begriffe für eine kluge Regienmg der Nation. Es ist euch bekannt, daß meine Regierung bereits die für eine vollständige Reform

einer Reihe von gesetzlichen Maßnahmen bedingen. Drei wesentliche Gesetze werden meiner Regierung unterbreitet werden: Eines über die Eheschließung und Ausführung der übernommeiten Pflicht, der kirchlichen Ehe bürgerliche Rechtskraft zuzuerkennen', Eines über die Anerkennung der kirchlichen Körper schaften und die Verwaltung des Kirchenvermögens; Eines über die freie Ausübung der im Staate zulässig erklärten Kulte. Die Wirtschaftspolitik, die durch die praktischen Resul tate, die durch die Valorisierung

der hauptsächlichsten natür lichen Hilfskräfte und durch den entschlossenen Willen, die nationale Produktion auf allen Gebieten zu vermehren, erzielt wurden, stark geworden ist, muß mit neuer Kraft daran gehen, dein fruchtbaren italienischen Volke das Notwendigste für sein Leben und zu seiner Verteidigung zu beschaffen. Die Landwirtschaft, welcher das sorgfältigste Interesse der Regierung gilt und gelten muß, muß trachten, in die Lage zu kommen, den Anforderungen des Landes ge nügen zu können und auch ins Ausland

die Fürsorgetätigkeit, dank welcher die Sozialpolitik des faschistischen Italiens zweifellos über der jeder anderen Nation steht, verstärkt werden. Meine Regierung hat außerdem mit größter Sorgfalt die verwandelten und heiklen Probleme des öffentlichen Unterrichtes studiert: Viele von diesen wurden bereits glücklich gelöst. Andgre werden nächstens einer Lösung zugeführt werden.- Die bisher erzielten Resultate sind sol cher Art, daß wir gine unmittelbar bevorstehende tief- j greifende und vitale Erneuerung

der nationalen Kultur ! und Erziehung Voraussagen können. Die staatlichen Text- j bücher für die Volksschulen, deren Ausgabe bevorsteht, ' werden zu dieser moralischen Erneuerung beitragen, j Nachdem die klassischen Studien geordnet und besonders i das Studium der lateinischen Sprache, die uns den unver- j gänzlichen Ruhm Roms durch die Jahrhunderte über- i liefert hat, als wertvoll bestätigt worden ist, beginnt nun ! meine Regierung mit der Neuordnung des technischen ! Unterrichtes

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 22.02.1890
Umfang: 8
, wie in den letzten Tagen, so wird wohl Eng land in nicht langer Zeit in größter Mehrheit zur katholischen Kirche zurückkehren. Und ist daS geschehen, wird der Protestantismus in Deutschland, schon lange im Niedergange begriffen, wohl auch dem Marasmus erliegen. Die italienische Regierung steht sich ebenfalls ge zwungen, Schutzgesetze für die Arbeiter anzuregen. Am 14. d. M. legte die Regierung der Kammer ein Project betreffend die Maßnahmen zu Gunsten der in Aus übung ihres Berufes verunglückten Arbeiter

vor. Das selbe beruht auf dem Principe der obligatorischen Ver sicherung der Arbeiter gegen Unfälle. Die Versicherungs prämie soll zu '/lg vom Arbeitsgeber, zu !/,„ vom Arbeiter entrichtet werden. Der Regierung Frankreichs kommt die Einladung der deutschen Regierung zu einer Arbeiterfrage-Conferenz sehr unbequem. Si? sieht wohl ein. daß sie mitthun muß, denn eine Republik darf in solchen Dingen nicht hinter einer Monarchie zurückbleiben, aber gerne thut sie es nicht. — Einen großen Verdruß verursachen

der Re- gierungS - Republik die letzten Wahlen, bei denen die Boulangisten mehrfache Siege davontrugen. Bereits sagt man, Paris kehre der parlamentarischen Republik den Rücken. Auch boulangistische Demonstrationen fielen vor. Auch der Herzog von Orleans ist der Regierung sehr unbequem; sein letzter Schritt hat ihm viele Sym pathien erworben; Marschall Mac Mahon beglück- Wünschte ihn jüngst zu seiner Haltung. — An der Ostgrenze werden die Garnisonen ergänzt, weil Deutsch land einen neue» Armeekorps jenseits

der Grenze auf stellte.— Daß Boulanger im Jahre 1887 zweimal den Krieg gegen Deutschland gewollt und angestrebt hat, wird von der „Nordd. Allg. Ztg.' behauptet und kann von der französischen nicht in Abrede gestellt werden. Die Regierung hatte große Mühe, den Kriegslustigen das Handwerk zu legen. In Spanien demonstrirten die Republikaner wieder einmal mit einer Volks-Versammlung in Madrid. Der Führer der föderalistischen Gruppe, Pi y Margall, trat als Hauptredner auf und erklärte, das correcte Vor gehen

der Königin-Regentin könne die republikanische Partei nicht von dem Streben einer spanischen Republik abbringen. Eine Zustimmungs Depesche Zonllas wurde begeistert aufgenommen. Das widerwillige Zugeständniß Pi y Margalls bezüglich der correcten Haltung der Königin-Regentin wird den Republicanismus wohl eini germaßen abkühlen. In Portugal hat sich die Regierung für umfas sende Maßregeln zu Gunsten der arbeitenden Klassen entschieden. Ein Gesetz über Kinder-und Frauenarbeiten in Fabriken, Vorlagen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.10.1922
Umfang: 6
de» gewesenen Bürgermeister« Dr. Perathoner an feen Gemeinfeerak verliefe^, welche nachstehend wiefeergegeben ist. „Geehrter Gemeinfeeratl M» mich feer geehrte Gemeinfeerat am 27. Jänner fe. I. zum zehnten Male zum Bür- gerinetster meiner Bctterstafet wählte, wurden von mancher Seite Zweifel- geäußert, ob feie kgl. Regierung angesichts fees Eifers, mit welchem ich die nationalen und kulturellen Interessen feer deutschen Bevölkerung von Bozen zu wahren und zu verteidigen bestrebt war, feie kgk. Bestäti

- 9 meiner Wahl zu erwirken bereit sein e. Die Regierung fand aver in meiner politischen Haltung und Gesinnung kein Hinder nis, feem König anfangs Juni fe. I. das Bestäti» guiigsldekret zur Unterzeichnung vorzulegen. Am 14. Juni fe. I. erschien das DesMgungs- oekret in feer „Gazzetta Uffioiale' und trat am gleichen Tage in Wirksamkeit, wie im Dekrete vuM-muMch betont wurde. Ich war ,also von itift fees Gemeinfee erwählter und Stadt. telegraphische' Mitteilung' *ibe»* ^enerStow nüssariates überrascht, bäh feer

'sah. meine Person auf einem nutzt ganz lichenl Wege zu opfern. Diese höhere Rücksicht mag feer Wunsch und die Hoffnung wesen fein, unsere Stadt vor gewalttätigen $ griffen feer »Faschisten, feie eiitm Staat im Staate Italien bitfeen und feeren Machtmittel nach feen Erfahrungen fees letzten Jahres größer zu sein 'cheinen -als feie feer kgk. Regierung, durch E» üllung eines ihrer Lstbl-in'gswünsche zu be wahren. Daß idles-e Hoffnung auf Seite feer Re gierung vorhanden -war, wird durch feie Ereig

, am 2. Oktober 1922. Dr. Julius Perathoner. Dank der Bevölkerung an de« langjährigen Bürgermeister Dr. Verathoner. Einsti-mmig beschlossen feie versammelten Ge meinfeeräte, nachstehende Entschließung anzu- nehmen: Seit 28 Jahren hat in Freud- unfe. Leid an der Spitze feer Gemeinde Dozon beispielgebenfe- durch Ebarakterstärke, Mannesmut und Arbeitsfreude Bürgermeister Dr. Julius Perathoner die andern auch feer Regierung auf -n Interessen, -aus unsere Auto feen Gebrauch feer deutschen cke unserer Baterstafet

in segensreicher le geleitet. Was Bozen unter Dr. Perathoner geworden, -was ihm feie Bürger Bozens zu danken haben, -ras wind -wohl erst einer späteren gerechteren Z-eit voll zum Bewußtsein kommen. Sein Name, sein Wirken werden stets ein Ruhmesblatt in der Geschichte -Bozens füllen. ~le -Italienische Regierung- hat es für notwen erachtet, unseren verdienten Bürgermeister seinem Anne <yu entfernen. Wir sind voll überzeugt, daß nicht nur unsere Bürgerschaft, ondern feie Regierung! selbst es noch empfinden

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.08.1924
Umfang: 4
Staatsbank, Romanow, trifft gleichfalls dieser Tage in Berlin ein. >1r ist gemeinsam mit Krassin von Mvs-kmr abge reist, mußte aber wegen Ertrankung einstweilen in Riga zurückbleiben. Ein tschechischer Freihafen in Hamburg. Berlin. 1. Augutst. Nach dem Versailler Frledensdiktat besitzt Ne tschechische Regierung ein Anrecht Einräumung eines Freihafens in Hamburg. Die Prager Regierung bat nun- mchr der deutschen eine Denkschrift Uber ihre diesbezüglichen Wünsche zugehen lassen, die von den z»iständig

deutsch-russischer Herstellung zwischen Teheran und Enseli wird de-mnächst versuchsweise ausgenommen werden. Die Land strecke von Enseli (Kaspisches Meer) nach Te heran dauert mit den vorhandenen Kraftwagen im besten Fall 20 Stunden -und Abstürze von den lebensgefährlichen Straßen sind an der Tages ordnung, so daß der Luftverkehr einen bedeu tenden Fortschritt darstellt. Abrüstungsphrafen. London, 2. August. Der Sekretär der Ad miralität, Ammon, erklärte gestern abends im Unterhaus, die Regierung

und 89 Torpedozerstörer an dieser ge waltigen „Friedensdemonstration' teil. Und das nennt man abrüsten! I Luftverkehrspolitik auf der Londoner Konferenz. Wie aus London berichtet wird, beabsichtigen die Alliierten, anläßlich der Koinserenz über das Dawes-Gutachten, auch den Antrag der deutschen Regierung aus Abänderung der Lustfahrt^Be- stimmungen zur Sprache zu bringen. Die >deut- sche Delegation wird hoffentlich bei dieser Ge legenheit, ohne ein BLatt vor Dem Mund zu nehmen, aus die Folgen der törichten Lustfahrt

, vor allem in vstasien nchmen. Nach der militärischen die patriotische Regierung in Spanien. v. pari», 4. Aug. Die pariser Vrehagentur meldet au» Madrid, primo di Rivera habe so eben erklärt, dah die erste, ausschließlich mili tärische Periode der neuen Regierung beendet sei und nun die zweite Periode, jene einer pa triotischen Regierung, beginnen werde. Die bolschewistische Gefahr in Rumänien. v Mall and. 4. Aug. Laut »Eorr. della Sera' ersuchte die bulgarische Regierung die Alliierten, ihr in Anbetrmht

der bolschewistischen Gefahr zu gestalten, da» standige Heer um S000 Mann zu verstarken. Tabatmonopol in Polen. Warschau. 4. Aug. Mit l. August ist in Voten da» Tabakmonopol eingeführt worden. Der Staat hat verschiedene Tabaksabriken auf gekauft. Indien auf dem Wege zur Selbst verwaltung. v. London. 4. Aug. Nach dem .Dailn herald' will die englische Regierung gemän den 1919 gegebenen Versprechungen Indien aus dem Wege zur Selbstverwaltung vorwärts helfen. Brasilien. v. Pari». 4. Aug. wie der „Gaulois' zu melden

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.05.1934
Umfang: 4
, das vom neuen Geiste erfüllt ist, eingedrungen ist und weil es den Gesetzen, die bereits das Leben des fafcistischen Staates in allen seinen Aktionen regeln, folgt.' Sie ist so reis, daß nicht nur Ita lien, fondern die ganze Welt neuerlich in diesen schweren Zeiten, die die Volker durchzumachen haben, das Licht von Roma erwartet. Der Senat hat mit Bewunderung uud Genugtuung und als Ausdruck der ewigen Ausgabe Romas die Bestä tigung der Führung der ausländischen Politik durch, die Regierung Ew. Majestät

vernommen. Die Geradlinigkeit, Ruhe und Festigkeit, wesent liche und traditionelle Eigenschaften der sascisti- schen Regierung, werden das Bild jener Harmo nie, welche Italien auch in der Lösung der drin gendsten Fragen sucht, leichter gestalten. Der Senat erkannt, daß soviel Expansionskraft des ruhigen Gedankens, der Doktrin und der klugen Festigkeit der Regierung jener völligen Eintracht des italienischen Volkes zu danken ist, welche Eure Majestät hervorhob. Der Senat sieht es als seine Ansgabe

des kulturellen National- gutes liegt, sondern auch der Charakter, und die Kraft unseres Volkes. Die. Schule hat Soldaten, Männer der Regierung, der Aktion und des Stu diums nach der Tradition, von Roma, in der die verbindenden Beziehungen zwischen Schule und Waffen bestanden, heranzubilden. Die tiefe Ver flechtung der kriegerischen Kräfte mit dem Leben ist eines der größten Verdienste der Regierung Ew. Majestät, das nicht genüge gelobt werden kann. Jedwede Anstrengung und jedwedes Opfer, das die Regierung

und wirtschaftlichem Gebiet. Die neuen korporativen Gesetze werden die Einheitlichkeit so ausbauen, daß auch nicht der kleinste Teil der Arbeitsleistung für das Vaterland verloren gehe. Der feste Wille der Regierung, auch nicht eine Handbreit Boden ungenützt zu lassen, hat sich bereits dort erwiesen, wo vor kurzem noch Sumpf herrschte. Noch grö ßere Erfolge wird unsere Landbevölkerung in der Zukunft erzielen. Die ernste Mahnung Ew. Majestät, daß der Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben der Staatsbilanz

, unter dessen Regierung die Lebensversicherungen durch zweck mäßige Gesetze geregelt wurden. Der Redner sprach dann von der Entwicklung, die die soziale Für sorge in Italien unter der fafcistischen Regierung genommen hat, und ging kurz auf die wichtigsten Fragen ein, die Gegenstand der Kongreßarbeiten bilden. Er fchloß seine Rede mit einem Hoch aus Italien und Roma. Pros. Medolaghi, Präsident des Instituts der Aktuare, berichtete zusammenfassend über die Ent wicklung der sozialen Fürsorge in der Welt; im Jahre 1895

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 19.07.1905
Umfang: 8
der Koalition veröffentlicht auf die Zirkularverordnung Aejervarys eine Entgegnung, in welcher es heißt: «a» Verbleiben der Regierung im Amte trotz des Mißtrauensvotums widerspricht der Verfassung; die Beamten und Mnnizipien erfüllen daher nur eine gesetzliche Pflicht, wenn sie bei der freiwilligen Steuerleistung und der Militärpflicht den Verfassung»» mäßigen Widerstand leisten. Es sei eine heilige Pflicht, eine verfassungswidrige Regierung unmöglich zn machen. <Privnr-Tclc»r>Zi»ii!c.1 Hof

vom Gewitter zerstört. Die Krise in Ungarn. Budapest, 13. Juli. Der leiteude Aus schuß der Koalition hat hente seine Ent gegnung auf die Zirkularverordnuug des Mini sterpräsidenten veröffentlicht, welche jedem ein zelnen Absätze der Verordnung eine polemische Erwideruug znteil werden läßt. Die wesentlich sten Stellen der nmfangrcichen Kundgebung sind folgende: Der Gruudirrtu m der Zirkularverorduuug besteht darin, daß die gegenwärtige Regierung sich als gesetzlich uud verfassungsmä ßig betrachtet, obzwar

sie nach der Behauptung der Zirkularverordnung sich aus eine parlamen tarische Mehrheit nicht stützt. In diesem Satze ist ein re v o l n t i o n ä r er U m st u r z unserer Verfassung enthalten. Die Ernennung des Kabinetts Fejervary war au sich gesetzlich, aber schon der Charakter, welchen sich diese Regie rung in dem au den Ministerpräsidenten gleich zeitig mit seiner Ernennnng gerichteten Aller höchsten Handschreiben zuschrieb, steht in Widerspruch mit unserer Verfassung. Da -5 Ver bleiben der Regierung im Amte

, nachdem das Abgeordnetenhaus der Regierung das Mißtrauen votiert hatte, biete offeukuudig dem im Gesetz- artikel III vom Jahre 1848 niedergelegten ver fassungsmäßigen Grundsatze Trotz, in welchem angeordnet wird, daß der König die vollziehende Gewalt nur im Wege eiues verautwortlicheu Miuistcriums ausübe» kann. So ist hiemit auch der Begriff der V e r a u t w o r t l i ch k e i t im Gesetze als Bedingung einer gesetzlichen nnd ver fassungsmäßigen Regierung inartikuliert. Dieser Begriss

der Verautwortlichkeit schließt sowohl die politische, als auch die rechtliche Verantwortlichkeit iu sich. Die politische Ver autwortlichkeit bedeutet jedoch, daß die Regie rung für die Rcgierungshandlnngen die Zn- stnumuug der Majorität der Volksvertretung be- N^en muß. Znm Bestände einer Regierung ist das Vertrauen der Majorität erforderlich. Eine Regierung, welche gleich zu Begiuu erklärt, daß sie nicht darnach strebe, dieses Vertrauen zn .gewinnen, nni? welche unabhäugig davvu regie re» will, stellt sich dadurch

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