kollegen Dr. Resch außerdem als Vertreter der Regierung in den Zionistenkongreß schickte, störten chm die engeren Parteigenosten daS Konzept; und das ist's, was den wochen langen Rummel so wundersam macht. Im letzten Augen blick ist ja die Maste gefallen und es wird nun offen zu gegeben, daß der Plan zu der „Einspruchskundgebung" — man weiß ja, was damit gemeint war und worauf sie zielte — nicht bloß von der Hakenkreuzlerei ausgegangen ist, viel mehr an ihr „verschiedene christliche", nämlich
christlich- soziale Vereine intensiv beteiligt gewesen sind. Nun sollte es ja kein Einspruch gegen die zionistische Bewegung, es sollte vielmehr der Protest gegen die Abhaltung des Zionistenkongresses in Wien sein. Das Haupt der christlich- sozialen Regierung ladet also den Kongreß nach Wien und sichert ihm gastliche Aufnahme zu; gegen diese Abhaltung organisieren die christlichsozialen Vereine aber den Gasten- Protest und wollen sie unmöglich machen! Ein liebliches Bild, wert, daß sich alle Menschen
und öffentliche Unterstüt zung, die er bei den Christlichsozialen gefunden hat, hätte der ganze hakenkreuzlerische Rummel natürlich keine Be deutung gehabt, keinen gewinnen können! Vorgestern fühlte sich Bundeskanzler Ramek bemüßigt, in einer Preffekonserenz zu erklären, die Behauptung, die Bundesregierung habe «bic Fühlung mit den Mehrheits- Parteien verloren und daß ein Teil der chrisKichsozialen Partei den Versuch unternehme, durch eine intrigante Po- litik die Stellung der gegenwärtigen Regierung
. Oder was ist es anders als ein Scharfmachen gegen Ramek, wenn der „Anzeiger", in den Spuren der „Reichs post" wandelnd, die Wiener Polizei, die bekanntlich ein In strument der Regierung ist und in deren Auftrag gegen die Hakenkreuzlertrawallmacher einfchritt, bös anfaucht, die Lcmsbubenstreiche völkischer Windjackenslegel als die „Vor läufer einer ganz neuen innenpolitischen Entwicklung" be grüßt, und versichert, «daß seine Sympathien bei jenen seien, welche für das Recht der bodenständigen Bevölkerung gegen den Uebermut
, die von ihren Nebenarbeitern verlangen, daß sie sich ebenfalls organisieren sollen, arme Teufel, die die Not dazu treibt, ein Stück Brot sich anzueignen, für die ist dem „Anzeiger" keine Strafe zu hoch und zu schwer; randalierende Hakenkreuzler müßten aber, wenn es nach den Willen der „Anzeiger"-Herren ginge, eine Extra-Aus zeichnung erhalten, d i e eigene Regierung soll gestürzt wer den, die die Hakenkreuzlümmel notgedrungen auf die Frnger klopft. Die Arbeiterschaft sieht den von einem Teil der christ lichsozialen