.Neueste Zeitung' Nr. 235. Die innerjolitiie M in Wien. Die Mailänder Rede Mussolinis. Rom, 7. Oktober. Die Rede Mussolinis vor der Asso- ciatione Costituzronole in Mailand hat allgemein ent täuscht, denn Mussolini wich einer Erklärung Mer die strittigen Punkte zwischen ihm und den Liberalen aus. Mussolini gab, wie schon kurz berichtet, nur einen Ueberblick über das, was seine Regierung bisher ge leistet hat und was auch von der gemäßigten Opposition anerkannt wird. Mussolini sagte
in seinen Ausführungen u. a., die alten Parteien hätten auf die junge Generaiion, die aus dem Kriege geboren sei, keine Zugkraft mehr. Nur die Regierung habe die Zustimmung der Nation. Die Aus gaben, die die Regierung sich für die Zukunft gestellt habe, beträfen vor allem eine wirtschaftliche Erschließung des Südens, -der in vielen Teilen um h u n d e r t Jahre zurück sei und in keiner Weise Schritt hakte mit dem Wachsen der Nation. Wir haben geschlossene Märkte vor uns, und wenn ein Volk wächst, hat es nur drei
Handels vertrag in Verbindung, wenn sie auch zum Teil auf Konto einer Cap tat ro benevolentiae der oberitalienischen Industrie zu setzen sein dürfte, die der Regierung etwas entfremdet worden ist und in derer: Kreisen die Furcht vor einem deutschen wirtschaftlichen Aufstieg immer wieder wachgerufen wird. Nachdem Mussolini in der inneren Volitiit die Grün dung dreier neuer Universitäten in Mailand, Florenz und Bari angekündigt hatte, sprach er über drei Punkte der inneren Politik in einer Weise
, durch die scharfe Pole miken hervorgerufen werden. Er gab nämlich zu ver stehen, daß er die Regierung nicht verlassen werde, wenn das Parlament ihm ein Mißtrauensvotum erteilen würde, denn er sei ja auch nicht durch das Parlament an die Regierung gekommen. Ferner sagte er, daß der jenige, der die Auflösung der Nationalmiliz verlangt, etwas Absurdes verlange und daß er diejenigen, die eine solche Forderung erheben- als seine Feinde betrachten werde. Endlich erklärte er mit Anspielung ans den rechts liberalen
aus den An strengungen aller Bürger hervor, die bereit sind, ihre Pflichten, jeder getreu an seinem Platz, zu beobachten. Die Regierung hat ihre Verpflichtungen vom Juni und September treu eingehalten. Sie hat die Gefängnisse nicht geöffnet, die schuldigen Bürger werden ihre Schuld zu büßen haben. Nach der Ermordung Casalinis habe Mussolini streng faschistische Repressalien verhütet." Das Genfer Protokoll für Amerika undrskutabel. Washington, 7. Oktober. Die amerikanische Diplomatie ist den Vorgängen in Genf