Nr. 176 „Bozner Nachrichien', den 4. u. 6. August 1923 Seite S Iaasbrvcker Heimattag. Aus den Nord-Tiroler und bayerischen Blät tern klingt ein t^eistertes Echo der Jnnbrucke? Tagung der bayerisch-österreichischen Arbeitsge meinschaft des Inn-Salzachgaus u. des österrei chischen Gesamtverbandes für Heimatschutz. Ein Beweis str den Erfolg dieser Veranstaltung, de ren Wert und Bedeutung auch schon darin zum Ausdruck kam, daß aus Oesterreich der Bundes präsident und aus Bayern der Minister
mit eigenem Lehrstuhl auf den Unversitäten. Einem ähnlichen Thema galt auch der Vor trag des österreichischen Landesschulrates Dr. Fr. Beider aus Linz über Schule, Lehrer und Hei matkunde. - Der Lichtbildervortrag des Propstes Dr. Weingartn e r, eines bekannten Kenners und Kunstforschers seiner Heimat, fand vollen Bei fall. Ein-anderer Tiroler Heimatforscher, Prof. Dr. Wopsner, entwickelte interessante Bezie hungen über Entstehung und Ausbildung -des 2i roler Bauernhauses im Zusammenhang
Hos kirche erschuf Von dem bekannten ^nnsbrucner Heimat- und Lokalforsci^r Pros. Dr. Hammer erfuhr man zum erstenmal Genaueres über die Tiroler Architektensamilie der Gumvp. deren einer, Georg Anton Gumpp, der S^nfer und Erbauer tdW großartigen Barockpalastes, des Innsbrucker Lantchauses, ist. Dieser Heimatfor scher führte auch die Gäste der Heimattagung durch die Altstadt und genoß die Freude, gerade auch in diesen Tagen an dem Hause der Gumpp, einem der schönsten Bürgershäuser Ak-Inns- brucks
. Der Tiroler Heimatschutz hatte nicht wie der dayerische von Anfang an eine eigene Bau- beratungsstelve inne, sondern erhielt erst in letz ter Zeit eine gewisse Unterstützung in seinen Be strebungen, als Prof. Holzmeister zum Lei ter einer Bauberatungsstelle im Landesverkehrs amt berufen wurde. Die Tätigkeit des Tiroler Heimatschutzes geht natürlich zuerst auf das Er halten wertvoller Baudenkmäler und Ortsbilder aus. Sehr verdienstvoll wirkte -er um Erhal tung der unvergleichlich schönen Innsbrucker
. Die um die Tagung im besonderen bemühten Männer Schmid, München, Graf Trapp, Kom- merzialrat K. Zimmeter, Innsbruck, Stadtbau rat Wiesenberg, Regierungsrat Jnama. Dr. Vet ter, Prof. Hammer, Innsbruck und Hofrat Dr. Giannoni, Wien, hatte, wie schon das Pro gramm auswies, von Anfang an daran gedacht, den Heimatgedanken auch in sinnlich faßbarer Form weitesten Kreisen des Tiroler Volkstums anschaulich nahezubringen und alte Art und alten Brauch in einer Tiroler Trachtenschau auf leben zu lassen. In sinniger Weise