, zu erzählen. Auch mich und meinen Bruder Max, der damals ebenfalls Lehrer in Tramin war, schilderte er als gefährliche Leute, da er wohl sah, daß dies im Sinne der Italiener gelegen war. Ich erftchr davon wieder auf Umwegen und fand es daher geraten, das Notdürftigste zu packen, damit ich jederzeit mich Verfolgungen entziehen könnte. Unsere Jugend war aber nach wie vor darauf aus, Gelegenheit zu erspähen, den ihnen verhaßten Italienern Streiche zu spielen oder sie die Verachtung, die sie empfand, wissen
. Meine vorhin angedeuteten Befürchtungen, daß man mich verhaften und vielleicht auch verschicken wolle, fan den sich nur zu bald bestätigt. Am 25. Juli 1919 wurde ich frühzeitig geweckt. Ein italienischer Feldwebel ließ mir die Nachricht zukommen, daß ich im Laufe des Tages verhaftet werden sollte. Da gab es für mich keine wei tere Wahl: ich mußte zunächst einmal Tramin den Rücken kehren, unternahm manche Irrfahrten und gelangte schließ lich über die Berge wohlbehalten nach Nordtirol. Als nun im Laufe
des Jahres 1919 die Militärver waltung in Südtirol in eine Zivilverwaltung umgewandelt wurde und damit gleichzeitig ein völliger Wechsel in den Polizei- und Karabinieriabteiilungen eintrat, glaubte ich wieder meine Rückkehr aus Nordtirol wagen zu können. Natürlich mußte ich, da ich ohne Erlaubnis der Italiener aus dem Lande gegangen war, auch wieder ans dieselbe Art hinein. Ich hatte Glück, es gelang und ich erschien eines Tages wieder in Tramin als ob nichts geschehen wäre. Ich lebte in völliger
sie in eine italienische. So verfuhr man mit den Schulen in Salurn, Laag und Branzoll, später auch mit jener von Leisers und Neumarkt. In allen übrigen Orten, so auch in Tramin, wurden vier italienische Sprach - stunden in den Unterrichtsplan eingefügt, für die italienische Lehrpersonen erschienen. Gegen die Erlernung der zweiten Sprache hätte sicher niemand etwas einzuwenden gehabt, aber die Art und Weise wie dieser Unterricht gehandhabt wurde, gab zu Bedenken Anlaß, denn es zeigte sich, daß die italienischen
