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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.02.1937
Umfang: 8
Unterhalt Oe Kraftproben Skizze von Ernst W. Freißler. Den Gastwirt Georg Gröger nannten die Freun- . de» „Musklilaturschorschi' nnd Fernerstehende Bulach den „starken Wirt.' Das war nicht miß- «iver stehen — es gab weit und breit keilà zweiten ,,i>> ihn. Der Leginn seines Ruhmes verlor sich ' , .Halbdunkel der Legende, er war eben „schon .niuer' stark gewesen, wenn sich auch die „über menschliche Gewalt' erst in den Mannesjahren eingestellt hatte. Ge prächsweise legte er wohl

auch eine geballte ^aust auf den Tisch, groß wie ein mittlerer Kohl kopf oder er ließ die Stammgäste den prallen Me'ps suhlen, zu dessen Umspannung zwei gute Minneshände nötig waren. „Prost Schorsche!' mute dann ein Begeisterter, und die Gemeinde tat roh Bescheid. Wer brachte den ersten Mißton in den schonen Wohlklang? Natürlich eine Frau — wie hätte es anders sein sollen! Der Wirt war lange ledig geblieben, was niemand wunder nahm: wie hätte er auch so leicht die wirklich zu ihm passende Ge jährt», finden

bleiben. Der Sautanz wurde ein ungeheurer Erfolg die Wirtschaft drei Tage proppenvoll, ein Bieraus- schrank wie im August. D»nach hätte das Mäd chen gehen sollen, aber der Wirt fand mit einmal, die alte Anna sei nachgerade gar zu klapperig ge worden und könnte eine ständige Hilfe gut brau chen. So blieb die Neue. Die Stammgäste hatten nur zu loben: arbeitsam war die Marie, flink, bescheiden, anständig — und dabei oerstand sie einen Spaß und quietschte nicht gleich wie eine Türangel

, wenn einmal na ja! Das Mädel hatte alle Aufmerksamkeit so sehr auf sich gezogen, daß der starke Wirt darüber fast ein wenig ins Hintertreffen geriet. Vielleicht hü teten sich die Gäste auch, die Vorzüge des Haus herrn gar zu grell ins Licht zu rücken, denn wo jeder hofft, wird-keiner'gern gelobt. Der Wirt brachte sich selbst in Erinnerung, als eines Abends' spät ein alter Stammgast beim Be zahlen ein wenig zärtlich werden wollte: Da suhr Eröger unvermittelt hoch, hieb die Faust in die Tonbank/und brüllte „Schluß

!', daß ein Todes- schrecken über die Runde fiel. Von da an ließen es sich alle gesagt sein, daß der Wirt wegen der „Neuen' nicht viel Spaß verstand — wohl weil er selber allerlei' im Sinne hatte. Genaueres erfuhr niemand — der Wirt sprach so wenig wie je, nur lein G'rinsen bekam etwas Maskenhaftes. Merkwürdig genug, schien es der Maria nicht ganz recht zu sein, daß alle nun mit einem Schlage Io betonten Abstand hielten. Sie bekam eine Art, ài gen zu werfen, die man anfangs nicht an ihr gekannt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 27.01.1923
Umfang: 10
Verdienst der jetzigen merkt hätte, aber er trank den Wein nicht, sondern roH bloß daran und sagte: „Wasser und. Feuer Machen nicht Wein; , - So schenk uns doch Richtigen Leitacher ein!' - Wieder lachten die Gäste. Doch der Wirt wurde diesmal ernstlich böse; er hieß das Nörgele ver logen und ungerecht und schwor, daß er beim Ein kellern und Ausschenken redlich gehandelt habe; er könne nicht dafür, wenn der Wein nicht besser sei. Da schaute' ihn das Nörgele durchbohrend an und sagte in drohendem Tone

: „Auf Deinem Gute Nächstes Jahr . - . Wächst lauter - /MWrig ' dünne War'!' Noch einen stechenden Blick warf das Nörgele auf den Wirt, dann ging es still hinaus. Der Wirt erschrak wohl über die ungute Pro phezeiung, denn er wußte, daß mit den Nörgelen nicht zu-spaßen sei, doch meinte er, man brauche schließlich nicht Vlies buchstäblich zu nehmen. Allein er hatte sich-getauscht. Tenn als nun wieder die Zeit des Wimmens kam, da waren seine Trauben ganz unsagbar' schlecht geraten; die Beeren zeigten sich groß

und glänzend, schmeckten aber gerade so, alZ^ ob Regen Wasser darinnen wäre. ^,Mit Deine Weimer kannst huier 's Viech füt tern,' spöttelten die Nachbarn. - Hlnd der Wirt ging unter den Pergeln umher unZ^ wußte nicht^was er anfangen sollte.' D-a riet. ihnsl- jemand, -das „Pemmerer Weibele' auf dem ^ NMn, eine bekäliNte Hexe und Wahrsagerin, zu Nachrichten', den 27. u. 28. Jänner 1922 Bauleitung hervorzuheben, daß ist die Verlän gerung des Kanalaushübes nach oben und unten und die Tieferlegung der Kanalsohle

, und ist der rasche und klaglose Abschluß derselben besonders auf das Entgegenkommen der anwesenden Ingenieure und Vertreter der Behörden Lurückzuführen. - Auch die Verlegung der neuen Hoch druck - Wasserleitung macht erfreuliche Fortschritte. So sind das Reservoir und die Grabungs- und die VerlegungÄlrbeiten in der Stadt zum Großteil vollendet. Die Bauleitung hofft, mit den ganzen Arbeiten bis Ende April fertig zu werden. befragen. Der Wirt meinte, dieser Ratschlag sei nicht schlecht und er werde ihn befolgen

. Wirklich brach er auch am nächsten Tage frühmorgens aus und stieg über Unterinn zum Ritten empor, um das Weibele aufzusuchen. Allein er konnte es nirgends fnlden. So mußte er unverrichteter Dinge wieder den Heimweg antreten. Gegen Abend traf er in Wolfsgruben ein. Hier rastete der Wirt eine Zeit lang bei einem Bauern, den er kannte. Dieser wollte ihn über Nacht behalten. Allein der Wirt versehte, daß er unbedingt heimgehen müsse, und nachdem sie zusammen „genachpelt' (zu Abend ge gessen) hatten, ging

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 26 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
gestiegen war, da dachte der Wirt, diesmal wolle er sich die Gelegen heit nicht entgehen lassen. Darum Hub er an, des Langen und Breiten zu erzählen, wie eS ihm mit seinem Wein und seinen Trauben ergangen sei, und schlieMch frug ' er den Fährmann geradezu, was der wohl von der Ärche halte. Doch der Putz gab keine Antwort. Darob wurde dem Wirte recht unheimlich zu Mute, und.als daS Boot ans Land stieß beeilte er sich, aufS Ufer zu kom- lnen. 'Still und scheinbar nachdenklich blieb der Putz sitzend

dann sagte er plötzlich halblaut und langsam Vor sich hin: „Verkellert und vergoren nächstes Jahr wie neugeboren!' Nachdem er diese Eselhaften Worie gesprochen, ruderte ler wieder seewärts und tauchte aus einmal samt seinem Boote unter> Ter Wirt aber, der aUs der sonderbaren Antwort nichts zu mache» wußte und dem daS ganze Erlebnis mit den drei Seepützen nicht behagte. lief über Stock und Stein quer durch den Wald, bis xr endlich wieder den Weg erreicht batte, der nach Unterinn führt. Ohn« Aufenthalt

ging er durch seine Leiten» pe-pgeln und fand, daß al e Trauben schon «elf w rew Also ordnete ec daS „Mimmeic' an und brachte seine „Weimer' in die GÜrstander. Es >dauerte nicht lange, da stach der Wlrt eines' Mor- gettö daS erste Faß an, um ieineu Reuerr zu kosten^ „O Saggerai' — das reinste Regenwasser. Solch einen Schrecken hatte der Wirt sein Lebtag nicht verspürt. Wie -niedergeschmettert lehnte er sich an daS Faß. —» Da hörte er aus einer Kellerecke LeiseS Lachen. „O jbu Nörgele, du znichtSI

Wart', wenn ich dich erwilch'l' schrie er ingrimmig, denn er wußte genau, mit wem er es zu tun hatte. Nnd daS Nörgele, bas hinter den großen Stanbem im finstern Winkel bet d«r Toragel saß, lachte noch lauter und noch schadenfroher, bis der Wirt ganz tvild wurde und am liebsten alle Fässer zerschlagen und den nichtsnutzigen Wein in de» Eisackfluß gefchllttet hätte. Da erschien plötzlich ein alter Tagwerker ^ans Wlumau an der Kellertüre und bat um ein Giaöl Wein. „Sell magst haben', sagte

der Wir^ „aber schmecken wird er dir nicht!' „O mei' versetzte der ürm'e Teufel „mir ist er leicht gut genug.' ; . 'I ' '! i! Inzwischen hatte der Wirt einen Krug gefüllt und reichte ihn dem Tagwerker. Dieser nahm oaS Gefäß und trank, ohne abznsetzen, bis auch nicht mehr ein Trövfl darinnen war. Dann gab er den Krug mit einem freudigen ,MergeltS Gott!' zurück und fetzte .hinzu: „Söll' an Wein Hab' ich mein Lebtag' nicht getrunken^' „Du,, tveißt', meinte der Wirt, — „grad kür an Narren halten lass

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 24.12.1925
Umfang: 12
nicht mehr das Auslangen und krochen entweder gegenseitig eng zusammen oder drängten sich ebenfalls um den glühenden Ofen. Uber was dann, weim man keine Stube und kernen Ofen hat? Dann muh man halt im Wirtshaus sitzen! Allein der Wirt ist schließlich auch nur ein Mensch und wind oftmals gerade in dieser Eigenschalst sackawb, namentlich, wenn er um Sch»A «l den Auch die eben erst eingeschlummerte Rose schob staunend den Kopf. Sie sah sich um — ein sonderbares Bild bot sich ihr: Der Gärtner stand aufgeregt

dazu, dies etliche male wiederholt, brachte es mit sich, daß bereits dem Vater Hartls nur mehr ein armseliges GW mit einer Wiese und einer Geis als Erbe ' Ä. Dies warf so gelingen Ertrag ab, daß en Vater die Arbeit verdroß, was W auf den Sohn offensichtlich vererbt hatte. Der Alte wurde «im Art Wurzengwbe-r, ließ da» Dütl gänzlich verlottern und errichtete !an der Straße eine Cchnapsbrennerei. Schließlich ward er bei sich selbst mehr Gast als Wirt mü> versoff sich urÄ> die Brennerei. Seinem Sohne Hartl verblieb

das bereits ganz baufällig gewordene GM und als erbgesessenem Einwohner jedes zweite Jahr ein Anteil am Holzfchlags im Ge- memdewalde. Die Anteile wurden unter den jeweils Berechtigten ausgelost. Zu verdienen gibt es auf einem Dorfs im Winter nicht viel, auch wenn man WLboitÄreu- diger wäve, als es der Hartl gewesen: die Kälte brach nicht und die Menge der Kreidestviche wuchs unheimlich. Breitspurig stellte sich darum der Wirt vor dem Pfelderser hin und AH ihn an: »Hartl, dös Stamperle (Gläschien> Enzian

das Schnapsglas an den Tisch bestell g das rand und beftchl: „Kellnerin! A Stamperle Kerscheler (Kivsch- Mt)I' „Rix, nix! Koan Tropfen!' siuhr der Wirt, aufgebracht dazwischen und nahm da« Glas an sich. Hartl schupfte die Achseln», erhob sich und sagte mit großem Bedauern itn der Stimme: „Tuast mir load lstoid^ Wirt^ daß d' durch dei' vagen« (eigene) Dummheit um dein Geld kimmst. Hockst drum wohl aa im G'nwcm- (Gcmeinde-ZlAIusschuhl' Sprachlos stand der Wdrt vor seinem Schuld ner !mÄ» glotzm ihn groß

an; so eine freche Rede war ihm noch van keinem Gast- widerfahren, eher umgekehrt. „Wo's um dei' Sach' gebt, solltest nit grob mit die Leut werden, dS dir daz-ua verHelsen wollen!' belehrte der Dorflump den Gemeinde» vaM, der noch immer nicht» weiter zu fagen wußte, als; - „Manndsv, mir bleibt der Verstand stiahnl' „No, i will dem magem Dich -weiterhel^ Horch auf, Wirt, t verkauf die mei' hus (Hönniges) Waldlos, dös mir von meiner Erbschaft Verblieben tst. Elf Stamm fe?n's und lissere bir's lins Haus

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.08.1936
Umfang: 8
hinzunehmen. Also sagte der Kellner: „Mein Herr, mäßigen Sie Ihr Betragen, ich lehne sonst die Bedienung ab!' — Da fuhr der Fremde vom Stuhl, schwoll kollernd rot, hieß den Ober einen dreisten Patron, dessen Crmahnunzen man sich verbitten müsse, — kurzum: Der Auftritt wurde so geräuschvoll, daß der Wirt kam, ohne freilich seine Schlichtungsversuche ob dieses Haders durchsetzen zu können: Der feine Gast griff nach Schal und Mantel,. In<Me„sich diq Röhre auf den Schädel und wand sich mit einem heftigen

„Pfui Teufel' durch die Drehtür. Der Pause voller Bestürzung und Groll folgte ein neuer Streit, sozusagen der Krieg unter Brü dern. Wie das so oft ist im Leben: Ein Fremd ling dringt ein, legt Feuer an, verläßt das Haus und freut sich des Brandes der andern! Diesmal also ließ sich' der Wirt den Hergang berichten, genau und Wort um Wort, bis er sei nem Kellner nicht ohne wütende Geste die Be lehrung gab: „Es sei, wie es wolle, Sie haben die meiste Schuld! Jawohl, Gustav, ein Kellner darf

keine Widerworte geben, diese Beherrschung ge hört zu seinem Beruf!' „Der Mann hat mich aber gekränkt. Hat meine Ehre angegriffen...' „Gustav, das Geschäft geht vor, das Wohl des Hauses ist Ihre erste Pflicht!' „Aber...' „Nichts aber. Merken Sie sich: Der Gast hat immer recht! Sie kapieren: Immer! — Wer er setzt mir.jetzigen Schaden?' .-»Der..Gayymed„schlpixg, pflückte seine..Nitmmer.' vom Frack, legte sie auf einen Teller, um sie dem Wirt so appetitlich zu servieren, wie man ein Pa stetchen zu reichen pflegt

. Und sagte dabei: „Be- daure, dann muß ich dieses Haus verlassen, leben Sie wohl!' — Stieg hinauf in sein Zimmer, packte' den Koffer, und da der Wirt ein bockiger Recht haber war, ging auch die Aushändigung des Zeug nisses ohne lange Schwierigkeit vonstatten. Am nächsten Tag — das Wetter strahlte — kam wieder ein feiner Herr ins Wirthaus, wieder trug der Mann, ein anderer als der von gestern, einen seidenen Schal, trug auch einen Zylinder nebst kinohaft feudalem Mantel. So etwas von Taille

, so etwas von Schnitt, der Wirt haf nur mit den Fingerspitzen dem Gast aus der Robe, so empfind sam knisterte die nobel modellierte Hülle. Den Wirt kränkte es kaum, daß der Besucher ihn keines Blickes würdigte, daß er vielmehr mit abgewen detem Kopf in den Sessel sank, um eine Portion Krebsschwänze, fetner eine Fasanenkeule zu ver langen, vielleicht auch Kalbsmedaillon mit Sauce bearnaise... Jetzt erst erkannte der Wirt, die Augen auf reißend, seinen entlassenen Kellner. Wo hatte der Kerl die feinen Klamotten

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.01.1938
Umfang: 8
aus einem Glase Bier. Als der Wirt ìiè Knicker einige Ttunden lang in feinem Gastzimmer beherbergt hat! chtte daß einer von ihnen auch nur Miene macht, die geringfügige Rechnung zu be gleichen, räuspert er sich kräftig und spuckt laut auf den Fußboden. Das Heißt soviel wis „Rasselbande' oder „Zechpreller' oder etwas Aehnliches. „Wir müssen wohl zahlen/ raunen sich die beiden „wilden' Zecher zu. Aber wer — das ist hier die Frage! Mag das Los entscheiden. Der an Iahren, aber wohl kaum an Weisheit Aeltere zückt

einen ro stigen Penny aus der Tasche. „Krone oder...?' — „Natürlich Krone', brum- mslt der Jüngere. „Krone gewinnt!' Schon wirbelt das Geldstück durch die rauchgeschwSngerte Luft. „Gewonnen! Keine Krone!' jauchzt der Aeltere. Da wird der andere verteufelt munter. „Feuer, Feuer! Es brennt!' schreit er durchs ganz Wirtshaus. Kopf los springen die nächsten Gäste von den Sitzen. Der Wirt eilt -schreckensbleich her bei. Im allgemeinen Getümmel ver schwindet der Verlierer dieser Wette auf Nimmerwiedersehen

. Den Aelteren aber trifft der Schlag. „Der Schreck Hat ihn getötet!' bedauern die Leute. Der Tote freilich redet nicht. Wenn er es täte, wäre es dies: „Lieber mit dem Schöpfer im Himmel abrechnen, als mit einem Wirt!' Die beiden Taucher Ein Ire und ein Schotte stehen am Rande eines tiefen Weihers und prahlen jeder, wie lange sie zu tauchen vermögen. „Gut, wetten wir!' schlägt der Ire vor. „Wir springen gleichzeitig ins Wasser. Wer zuerst wieoer an die Oberfläche kommt, zahlt dem Gewinner einen Schil ling

, nach Hückesdorf zur Kirmes zu kommen, aber in diesem Jahre hat sich der Son nenwirt noch etwas ganz besonderes aus gedacht. Er hat nämlich angekündigt, daß er in eine von den leckeren Würsten, die es bei ihm zu kaufen gibt, zehn Mark hineingebraten hat. Natürlich nicht einen Schein, sondern in lauter blanken Fünf- zigpfennigftücken. Und auch die hat er nochmal in eine Pergamenthaut gepackt, damit die Wurst nicht den Geschwack davon annimmt. Nun, was der Sonnen- wirt macht, macht er richtig, aber Ver schenken

Hab ich sie auch. War ja nicht zum Essen die Wurst. Aber den Zahn bezahlst du, du Leutebetrüger.. Sonst geh ich mit Dir aufs Gericht. Haft du verstanden? Da hat sich der Sonnenwirt ganz klein in die Ecke hinter den Schanktisch gesetzt Es ging auch alles wie der Sonnen wirt sich das ausgerechnet hatte. Keiner > von den Gästen der Kirmes ist an seinem HA A» n-kà» Lokal vorübergegangen ohne sich eine !°lel seine gute Idee ihn nun. gekostet Wurst zu kaufen. Aber trau einer den Wirten. Obwohl sie alle in sich hineinge stopft

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 14.12.1944
Umfang: 4
ein unterhaltsamer Kumpan gern ge- iiberschrien sich. • sehen war. In diesen Tagen war in Zehndorf bei Zu jener Zeit hatte der Wirt von einem Bauern cingebrochcn worden Grätsch, weiß Gott 'wie er hieß, zur und der Dieb hatte ihn empfindlich 8 besonderen Wache seines Hauses einen schröpft. Noch schwang sich die Be grüßen, überaus bösen Hund'namens gebenheit in aller Mund und a ''^“ a Jödl. Es war ein Tier nach der Art der Wirtshaustisch wurde :davon &et‘ dei. Bauernhundc; viele Väter mochten an Oa sagte der Wirt

komische Käuze reden sie liehen nicht und staken doch nachts im Walde umher. Und er lachte noch mals schaurig. »Ein Kauz«, sagte Karl Theodor, bewandert in der Vogelkunde wie ein Ornithologe. ' »Ein Kauz«, wiederholte Elfriede Herr werden würde, ohne ihn zu be rühren. Das war dem Wirt zuviel, es »gab ihm einen Stoß, als sei seiner Ehre etwas geschehen. Zum Teixl, sagte er heiser, zum Teixl. die Hand her. ich schlag-ein! Und der Felclmer Georg tat nach seinen Wünschen: unter dem atemlosen Staunen

der anderen kam der Händel zustande. »Und wann wird’s äustrag’n?' fragte der Wirt mit geröteter. Stirn. „Hiezt'. sagte Georg ruhsam . . • Der Georg führte alle in den dunklen Hof hinaus, wo sie durch das offene Fenster in den Gastraum sehen konn ten. Dann mußte der Wirt eine Kerze bringen, hernach den Jodl von der Kette lassen und ins Gastzimmer füh ren Da schoß der Hund im Raum herum daß die Stühle polterten und ihm der Geifer’ vom Maule troff. Denen beim Fenster, wurde schon beim bloßen Zusehen gruselig

, und einer meinte in jäh erwachter Besorgnis, sie sollten vom Spiel lassen, es könnte Blut fließen. Aber der Georg winkte mit der Kerze lächelnd ab und hub an. sich auszuklei den. Den Rock tat er ab, dann das Hemd und so weiter, kurzum, er zog sich splitternackt'aus. lind die anderen risSeil Augen und Maul auf. „Lösch’s Lieht im Gastzimmer aus!' befahl er dem Wirt, und der tat es und wußte' nicht, sollte er lachen oder weinen. ‘ Drinnen sprang Jodl kräftig bellend gegen die Tür. Als nun alle erwartungsvoll

über alle Maßen, da stand er wie gebannt. Langsam sträubten sich seine Haare, die Ohren legten sich flach.' Und dann stieß er plötzlich ein ent-. setzliches .Geheul aus, klemmte den Schwanz ein und sprang mit einem riesenhaften Satz aus dem Fenster mit ten in die Zuschauer hinein, heulte noch einmal auf und ward nicht. mehr ge sehen. ’ , Gleich darauf kam der Georg heraus; ein stummer Hohn überzog sein Ge sicht. „Na siachst'. sagte er zum Wirt, gab ihm die Kerze und kleidete, sich an. Die anderen führten

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.08.1928
Umfang: 6
Handtasche, die er mit sich führte. „Hier müssen wir aussteigen', sagte er. „Kom men Sie schnell, die Sonne ist bereits im Be griff unterzugehen, und mir haben Licht für unsere Nachforschungen nötig — jedenfalls vor läufig'. Die beiden Herren begaben sich zuerst nach .einem Wirtshaus in der Nähe. Asbjörn Krag erzählte dem Wirt eine Ge schichte, daß sie hergekommen seien, um fest zustellen, ob man ein Automobilrennen auf der Landstraße arrangieren könne. Der Start solle in Oslo sein. Der Wirt war gleich

Feuer und Flamme und bot den Herren seinen Beistand an. „Es ist nur eine ganz vorläufige Feststel lung', sagte Krag in tiefem Ernst. „Wir sollen untersuchen, ob die Wege gut genug sind'. Der Wirt versicherte, daß die Wege vorzüg lich seien und daß sie viel von Automobilen be nutzt würden. Das gab Asbjörn Krag Veran lassung zn der Bemerkung, daß er einen Vetter habe, der häufig mit seinem Automobil hier in die Gegend käme. Ob er ihn nicht gesehen ha be. Es sei ein ausfallend großes schönes grünes

Tourenautomobil. Der Wirt dachte nach und meinte, es fei wohl möglich, daß er dieses Automobil gesehen habe. Wenn er es sich recht überlegte, hätte er es wahrscheinlich mehrfach gesehen. „Mein Vetter fährt am liebsten spät am Abend, ja. sogar oft des Nachts', sagte Krag, „um Unannehmlichkeiten mit scheu werdenden Pferden zu entgehen'. Das fand der Wirt sehr begreiflich. Cr hatte auch mehrmals Automobilhupen in der Nacht gehört. Jetzt wandte sich Krag an Falkenberg. „Sagte Karsten nicht vorgestern

, daß er eine längere Tour im Laufe der Nacht machen wollte? Wenn er diesen Weg gefahren ist, ist er wahrscheinlich ganz bis Moß gekommen, und dann trifft es sich vielleicht so glücklich, daß er uns aus dem Rückweg mit nach Oslo nehmen kann. Haben Sie also vielleicht dies grüne Auto mobil gesehen?' „Nein', antwortete der Wirt jetzt. »Wenn er Oslo heute nachts um 12 Uhr verlassen hat. kann er nicht vor 1 Uhr hier gewesen sein — und da lag icy bereits auf dem Ohr'. „Natürlich', bemerkte Krag gleichgültig, „darüber

kann man auch wohl nichts Näheres erfahren, denn alle Menschen hier in der Ge gend schlafen natürlich zu dieser Zeit?' „Ich will gern jemand fragen', sagte der Wirt eifrig.' „Nein, nein', wehrte Krag ab, „das ist nicht nötig. Wir können ebensogut mit der Eisenbahn zurückfahren. Haben Sie Luft, uns zu begleiten, während wir die Landstraße in Augenschein nehmen?' sragte er den Wirt. Der Wirt war gleich dazu bereit. (Fortsetzung folgt.)

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.01.1911
Umfang: 8
. Der 40jährige Steinbre cher Elias Caviole aus Carano hat dem im THutsch- haus untergebrachten Pfründner Johann Rämeser .gestern nachmittags aus der Pfründnerstube einen Havelok emtwendet und denselben an den städtischen .Arbeiter Richard Ernst um 4 Kronen verkauft. Ernst machte gleich ein Geschäft indem er den Havelok für 5 Kronen an seinen Arbeitskollegen Johann Brun ner verkaufte. Nun kam aber die Polizei dahinter, nahm den Caviole in Haft und überstellte ihn heute dem Gericht. Der Wirt mit dem Totschläge

wieder. Der Metzgergehilfe trank ihn jedoch nicht, sondern goß ihn aus den Boden. In diesem Augen blick trat der Gefällswächter Köster in des Lokal herein. Als der neben dem Metzgergehilfen am Tisch sitzende Gast den Kofler erblickte, stand er auf, ging auf ihn zu und warf ihm, ohne ein Wort zu sprechen, seinen Ueberrock über den Kopf. Dieser plötzliche Ueberfall ließ nichts Gutes ahnen; der Wirt, .der gerade vom ersten Stock herunterkam und bei Antritt ins Gastzimmer diese sonderbare Szene sah, trat dazwischen und wies

dem Angreifer die Tür. Dieser packte den Wirt beim Genick, letzterer «and sich aus dessen Hände» und packte den elfteren um den Leib und trug ihn zur Haustür hinaus. Draußen warteten 5 bis 6 Burschen, die mit Gewalt in das Vorhaus eindringen wollten, welches Vorhaben aber die Wirtin durch Zuhalten der Tür verhinderte. DerGehilfe hat sich ebenfalls an dem Wirt vergriffen, wobei er ihm eine Kratzwunde bei brachte. Die Wirtin sah, wie einer der gewaltsam Einlaß begehrenden Burschen ein Messer aus der Tasche

zog und mit diesem durch die Tür nach der Wirtin zu stechen versuchte. Der Wirt machte voll ends die Tür zu. Die Wirtin bemerkte hinter einem im Vorhaus stehenden Bierfaß einen Stock, einen sogenannten Totschläger, den sie ihrem Mann reichte. Unterdessen kam aber auch schon die Polizei, zwei Wachmänner, zur Tür herein, von denen der eine dem Wirt den fremden Stock aus der Hand nahm und Aeußerungen machte, zu denen ein Wach mann nicht berechtigt ist. Nachdem die Wachleute zum Einschreiten

im Gastlokal keine Ursache fanden, entfernten sie sich. Das Benehmen des Metzger gehilfen und des Gastes, sowie der Versuch der au' der Straße wartenden Burschen, in das Gasthaus gewaltsam einzudringen, läßt darauf schließen, daß eine Schlägerei vorbereitet war, um dem Wirt Un annehmlichkeiten zu bereiten, was jedoch durch den Wirt, der von seinem ersten polizeilichen Rechte im Hause Gebrauch gemacht hat, vereitelt worden ist. — Nach dieser Schilderung erscheint dieser Vorfall allerdings in einem ganz

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 07.08.1920
Umfang: 8
mit Voranschlägen, Mustern und Ent würfen, auch mit Konzipierung, dient. „Gewiß, und wenn Sie drei wünschen', gab der Wirt zur Antwort. „Das Haus ist groß genug.' „Es ist sehr hübsch gelegen, mitten in der Stille des Waldes', fuhr der Polizeileutnant fort. „Wer diesen Ort für das Haus ausgewählt, hat jedenfalls Sinn für Natur und auch Geschmack bewiesen.' Der Wirt zuckte mit der Achsel. „Es freut mich, wenn es Ihnen gefällt', sprach er. „Mir wäre es lieber, wenn es anderswo läge. Der Erbauer

war ein Wassermüller, welcher sich einige Tausend Taler erspart hatte und glaubte, ein Wirt führe das bequemste Leben auf der Welt. Er steckte sein Geld in dies Haus und spielte den Wirt. Ganz klar war es nie in seinem Kopfe; hier ging es ihm schlecht, denn was er erwartet hatte, traf nicht ein und nach einem Jahr wurde er in ein Irrenhaus gebracht. Das Haus kam Zum Verkauf; ich erstand es für einen geringen Preis und doch noch zu teuer, denn von der hübschen Umgebung kann ich nicht leben und die Gäste

, welche hier einkehren, machen mich nicht reich.' Blum war aus dein Wagen gesprungen und trat in das Haus. Bis sein Zimmer in Ordnung gebrächt wurde, trat er in die Gaststube. Der Wirt warf auch jetzt noch prüfende und mißtrauische Seitenblicke auf ihn und erst als Blum bat, ihm eine größere Banknote zu wechseln, damit er den Kutscher bezahlen könne, wurde er freundlicher. „Kommen Sie und setzen Sie sich zu mir', sprach Blum, als der Wirt ihm auf sein Ver langen eine Flasche Wein gebracht

hatte. „Ich kann nicht allein trinken. Ist der Wein schlecht, so trifft Sie nur die gerechte Strafe, daß Sie ihn selbst trinken müssen.' „Ich will die Strafe ertragen!' rief der Wirt, dessen Gesicht sich immer mehr aufklärte. „Ich habe mich schon in so manchem verrechnet. Als ich diese Wirtschaft vor mehreren Jahren kaufte, schaffte ich mir guten Wein an, um meine Gäste reell zu bedienen; allein die Gäste blieben aus und diejenigen, welche kamen, tranken keinen Wein. Er liegt seit Iahren unangerührt im Keller, obschon

Sie weit in der Runde keinen besseren Tropfen finden.' Der Wein war in der Tat gut. „Holen Sie eine zweite Flasche!' rief Blum, als die erste schnell geleert war. Der Mann gefiel ihm mebr und mehr, obschon auch jetzt noch aus seinen Worten eine innere Mißstimmung heraus klang. „Sie sind wenigstens ehrlich und preisen Ihren Wein nicht mehr, als er es verdient. Wenn Sie nicht zu teuer sind, so werden wir manche Flasche zusammen auf meine Kosten trinken.' Der Wirt — Stein war sein Name — kam

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 27.11.1909
Umfang: 10
Seite 8 Tiroler BolkSblatt. 27. November 1909 Pankraz-Ulten; Knottner David, Bildhauer, Sankt Ulrich-Groden; Köster Paul Dr., Advokat, Bozen; Kurz Josef, Wirt, St. Leonhard-Passeier; Ladurner Mathias, Bauer, Algund; Ledochowsky Kasimir, Graf, Privat, Bozen; Lenz Peter, Bauer, ElvaS- Natz; Mayr Konrad, Backer, Gossensaß; Mumelter Heinrich, k. k. Steuereinnehmer i. P., Bozen; PaSler Peter, Bauer. Obervintl; Perarhoner Matthias, Wirt, St. Christina-Groden; Pircher Siegfried, Plattnerbauer

, Niederlana; Prinoth Matthias, Bauer, Prissian; Purger Ernst, Kaufmann, St. Ulrich- Gr öden; Schenk Wilhelm, Villabesitzer, Untermais; Stabinger Anton, Bäcker und Wirt, St. Veit-Sexten; Staffler Johann, Wirt und Oekonom, Mauls; Stimpsl Joses, Weinhändler Tramin; Thaler Anton jun., Bauer, Tramin; Tutzer Josef, Oekonom, Gries; Walcher Karl, Wirt, St. Michael-Eppan, Watsch- lechner Jos., Wirt, Oberlienz; Wiener Anton, Bauer, Hosern. Als Ergänzungsgeschworne: Abel Adalbert, Bäcker, Bozen; Führer Friedrich

, Tape zierer, Bozen; Mair Matthias, Oekonom, Gries; Mumelter Franz, Hausbesitzer, Bozen; Oberrauch Josef, Handelsmann, Bozen; Oberrauch Martin, Wirt, Sigmundskron; Pircher Alois, Güterschaffer, Bozen; Staffler Johann, Tiesnalerbauer, Neutsch; Trebo Engelbert, Wirt „zum Batzenhäusl', Bozen. Die Session soll nur von kurzer Dauer sein. Die internationalen Hoteldiebe, welche ebenfalls in Bozen verhandelt werden, sind wie eS scheint, sür diese Session noch nicht „reis!' Inhalt der „Souutags-Klumen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 05.09.1896
Umfang: 10
that, oder nach Schnaps ries. Jetzt schien es dem Franzosen-HieS an der Zeit, dem ausgehetzten, be trunkenen Mann seinen Plan mitzutheilen. Breitnieier kam ihm gerade gelegen; er konnte ihm dazu verhelfen, den verhasSteu Waldner zu beseitigen. Woher dieser Hass kam und wie er entstand, wird der Leser zu gelegener Zeit schon ersahrcn. Nachdem sich der Hies dnrch einen sorschenden Blick aus den Wirt überzeugt hatte, dass dieser wieder schlummerte, rückte er seinen Stuhl dicht zu Breitnieier

der Berauschte. „Jawohl, er allein, der Lump, der Halsabschneider!' bestätigte HieS, welcher zehnmal mehr Schnaps ertragen konnte, als Breitnieier. Dieser siel jetzt mit dem Oberkörper auf den Tisch und blieb so liegen. HieS stand auf, trauk den Rest aus dem Glase uud uäherte sich dem Wirt, ihn bei der Schulter rüttelnd. „Zahlen!' rief er. Dieses Wort ermunterte den Manu sogleich. Er nahm den Thaler, welchen ihm der Franzosen-HieS hinwars uud begann zn rechnen. „DieZeche von dem dort dazu — uud süllt

die Flasche mit schnaps!' verlangte Hies. Der Wirt nickte. „Sacra! Bist Du heute splendid!' .„Gebt mir schnell meine Sache uud scheert Euch zum Teusel!' kuurrte HieS. Nachdem er das übrige Geld in die Tasche, die gefüllte Flasche eben falls an sich genommen hatte, gieng er zu Breitnieier. Er musste deuselbe mit beiden Armen emporzichcn, sonst hätte er ihn kaum weitergebracht. — 61 — Leut genug. Wer heutzutag iu Arbeit steht uud seinen sicheren Verdienst bei uns hat, der kann von Glück sagen. Wo seid

Ihr denn bis jetzt in Arbeit gewesen?' „Im Schloss zu Fuchsberg', antwortete JohauueS Breitnieier finster. „So, im schloss? Da wäre ich au Eurer Stelle halt geblieben!' inciilte der Wirt. „Ich bin kein Hund, der sich mit Füßen irrten lässt!' „Ach so! Na gesallen mnss sich jedermann etwas lassen und mancher wär froh, er wär ein Huud — da köuut er sich doch satt essen!' Damit entfernte sich der Wirt, den bedanernöwcrten Man» in wenig tröstlicher Versassnng zurücklassend. Johannes Brcitmcier blickte siuster

» aiitwortetc» brummend, nur der Wirt sagte: „Grüß Dich Gott, Franzosen-HieS. Was schassst an?' „Einen Schnaps — und ein Krügel Bier!' lautete die kurze Antwort. v Der Fran;oscn-H!cs überblickte mit scharsein Aug die Stube und gieng dann aus das tleiiie Tischchen zu, au dem Brcitincier saß. Mit einem briiimiiciideil Laut, der eben so gut eine» Gruß, als auch etwas anderes bedeuten konnte, ließ sich der Man»! an dein Tische nieder. Der Wirt stellte ein GlaS Bier und eiu ziemlich großes Glas schnaps

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Dolomiten
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Seite 4 von 8
Datum: 11.07.1928
Umfang: 8
. Auch der Mann der Erschossenen wurde aus Campiglio hertei- geholt. Das war ein trauriges Wiedersehen. Endrizzi wurde ans Gericht Tione ab geliefert. o Von einem Betrunkenen erstochen. In der Nacht auf Sonntag wurde der Wirt Giuseppe Ealvagni inMezzolombardo zur „Roma', 48 Jahre alt, vom 29jährigen Steinbrucharbeiter Lorenzo Cavaciocchi aus Castiglione bei Bologna erstochen. Der Cavaciocchi war ein ständiger Gast und stand sich gut mit dem Wirt. Am Abend war Zahltag für 14 Tage gewesen. Der Arbeiter

war im Laufe des Abends bereits mehrmals in der Wirtschaft eingekehri, ein mal auch in Begleitung einer fremden Frauensperson. Der Wirtin hatte er eine Schuld von 72 Lire beglichen. Er hatte viel getrunken. Er stänkerte die anderen Gäste an, die sich an den Wirt wendeten, er möge ihnen Ruhe schaffen oder die Carabimeri rufen, daß sie den Ruhestörer abführen. Der Wirt erwiderte, es sei ohnehin gleich Polizei stunde. Um X12 Uhr schloß er die Wirt schaft und alle Gäste verließen das Lokal. Cavaciocchi

war von seinem Quartiergeber begleitet. Da überlegte er es sich vor der Haustür noch anders. Er wollte noch mehr trinken, kehrte zurück und verlangte von Ealvagni zwei Flaschen Bier. Der Wirt verweigerte ihm das Getränk, da es bereits 12 Uhr geschlagen. Der Betrunkene schimpfte und drohte mit dem Messer. Die Wirtin und ihr Sohn Bruno sahen die Klinge blitzen. Ealvagni redete dem rabiaten East freundlich zu, er solle schlafen gehen, morgen erhalte er das Bier. Cavaciocchi wurde immer zorniger. Bruno stellte

sich vor seinen Vater. Zweimal stach der Rasende gegen den Jungen. Um ihn zu entwaffnen, versetzte dieser dem Messerhelden einen Faustschlag, der aber nicht richtig traf. Bruno taumelte und in diesem Augenblick, als der Vater vom Sohne ungedeckt war, stieß Cava ciocchi dem Wirt das Messer ins Herz. Wie vom Blitz gefällt, stürzte der Mann zur Erde und war sofort eine Leiche. Das Schauerdrama hatte sich etliche Schritte vor der Wirtschaft auf der Straße abgespielt. Bruno stürzte sich auf den Mörder, der nun nochmals

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 06.11.1943
Umfang: 6
unternommen und schilderte in folgender Skizze vom Jahre 1891 seine Begegnung mit dem Steiner-Josele. einem Mit kämpfer des Sandwirtes: Unter dem Namen Steiner-Josele war der kürzlich erst verstorbene älteste Mann im Passeier bekannt. In Wirt lichkeit hieß er Josef Schwarz und ist im Jahre 1792 am 19. März in Wal ten, einem ganz kleinen Ort im Hinter- passeier, geboren. Er war der letzte noch übrige von den wetterfesten Kerlen aus diesem Tale, die an der Seite Hofers mitgefochten. Bor drei Jahren

zurück: ich begleitest sie bis zum Sandwlrtshaust, wo wir uns verabschiedeten. Der jetzige Wirt am Sand, eine entfernter Verwand ter Hofers, konnte mir auf Befragen über die Statur Hofers keine sichere Auskunft geben. „Wenn Sie aber was Gewisses üder'n Andrä hören wollen', meinte der freund liche Mann., „müssen Sie nach »Walten ..zum Steiner-Josele. detnoch selbst dabei gewesen und-diwon zm'erzähl«n'weiß.' ■> Diese/ Auskunft genügst, mich.: in gute Stimmung zu.' .brmgen, sBeim -roten „Ti roler

ein großen Mann?' fragte ich. „Ja, sell woll, dös war a starker Mann; lolchene fan im Tal wenig givach jen.' „Habt ihr oft mit ihm verkehrt?' frag te ich weiter. „O ja, wie oft han i die Stafetten übern Jausen nach Sterzing tragen. I war a flinker Bua, wie i noch jung g'we len bin, und hon sov'l guat lasen 'kennt! Da haben sie alleweil mi «'schickt', er zählte er weiter. „Seppele, geh' nu g schwind und laß' di nit verwischen', hat öer Hofer g'jagt. „Gib dös Papier bejm Wirt in Sterzing (der Name

licher gegenseitiger Begrüßung mußt«, ich mich zu den guten Leuten setzen und mit ihnen essen, was ich, da ick) hungrig war, ohne weiteres annahm. Während des Essens fielen mir zwei prächtige Knechte auf. Der eine, schon etwas älter, mit einem bärtigen, ausdrucksvollen Ge sicht. der andere groß, breitschultrig, mit noch jugendlichen Zügen und glattrasiert. Plötzlich kam mir in . den Siim, an einem von diesen Mannsbildern das Ho fer-Kostüm zu probieret 'Det Wirt er laubte dies. Im Ni« war der ältere

. Wenn man den Haufen Arbeit sehen könnt', was der all's g'macht hat in sein' Leb'n, do tat man verschrecken. Der Josele ist der älteste und fleißiaste Mensch im Passeier', erwiderst der Wirt. Wird er mich noch erkennen, wenn ich ihn besuche?' meinst ich. v sicher, er soll öfter von dem Herrn aus Wien gesprochen haben', entgegnest der Wirt. Früh am Morgen des nächsten Tages saß ich zu Pferde. Es war der Rat des dortigen Arztes, den Weg bei so vielem Schnee nicht zu Fuß zu machen. Das Pferd war sein eigen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.06.1941
Umfang: 6
? Schließlich weiß man, daß hier kein verkappter Millionär zu suchen ist. Sene Zeiten, da Reisende in abgelegenen Gasthäusern ermordet wur den, weil man in ihrem Felleisen Reich tümer vermutete did sind wohl schon lange vorüber. Und dann der Wirt, dieser sympathische —' Mit einem Male riß seine Gedanken- kette ab. War dieser Wirt wirtlich so sympathisch? Er versuchte, sich das Gesicht seines Wirtes zu vergegenwärtigen. Ein bräun liches dunkles Antlitz, schwarze Haare, braune, scharfblickende Augen

. Er hatte bei der Begrüßung seines Gastes zwei Reihen blendend weißer Zähne entblößt, um die Herr Kuhlmann ihn beneidet hat te. Aber, wenn man es richtig überlegre, dann wären es die scharfen glitzernden Zähne eines Raubtieres gewesen. Und nachher hatte der Wirt seinen Kutscher draußen im Stall in einer Art angebrüllt, die nicht mehr schön war. Also zweifellos ein jähzorniger, vielleicht gar ein bruta ler Mensch, oer über Leichen ging — In diesem Augenblick vernahm der ein same Gast ein feines kratzendes Geräusch

in sich auf und wun derte sich, daß man diesen Roman so hat» te loben können. So legte er ihn wieder zur Seite und starrte lange Zeit in das Licht. Erst als die Morgendämmerung sich ins Zimmer stahl und ein paar Vögel im nahen Wald schüchtern zu zwitschern be gannen, schlief er endlich ein- Sehr spät, mit blassem, übernächtigtem Gesicht, betrat Herr Kuhlmann das Früh- Der Wirt stand da und chimpste gerade heftig M bey unzuvep lässigen Elektriker. „Wissen Sie', wandte er sich erklärend einem Gast

zu, »wir haben nHmlich ün- ere eigene Stromversorgung. Me Bür sten am Dynamo sind seit einiger Zeit n-cht recht in Ordnung und müßten aus werden. Aber es ist kein Ver» aß aus die Handwerker. Immer oersvre- chen sie, herauszukommen, und tagelang wartet man vergeblich.' Und dann, als fiele ihm plötzlich noch etwas anderes ein, „Sie kennen Barry noch nicht?' wun- derte sich der Wirt und psi f kurz und durchdringend. Da kam aus dem Nebenzimmer, lang- sam und würdig, ein Hund, größer als ein Bernhardiner, so groß fast

, wollte es Herrn Kuhlmann scheinen, wie ein aus» gewachsenes Kalb, schneeweiß, mit lan ger gebogener Rute, ein prächtiges Tier. „Es ist ein ungarischer Hirtenhund*, erklarte der Wirt stà „Hier bei uns ficht man ihn selten. Wissen Sie. im Winters als es so bitter kalt war, haben wir in dem Zimmer geschlafen, das Sie jetzt be- wohnen — es war dort am wärmsten im Hause. Und nachts, wenn Barry sich langweilte, kam er herauf, machte die Tür auf und ließ sich vor unserem Bett nieder. nicht wahr?' „Schr twoiNg

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 09.06.1900
Umfang: 8
, wir prüfen jlcht, was noch in anderen Himmern zu finden ist.' Sie traten über den Flur nach der rechten Seite in mehrere dort befindliche Räume, fanden dieselben aber vollkommen leerstehend. Die Blumenverkäuferin behauptete auch, nie malsgehört zuhaben, daß dort jemand wohnte. Hierauf wandte sich Bennett jetzt nach dem Wirt des Hauses. Man führte ihn und seine Begleiter wieder über die Höfe zurück nach dem Vordergebäude und in einen Keller hinab, welcher eine Schankstätte niedrigsten Ranges

war. Ein aufgedunsenes Individuum kam ihnen entgegen. Auf die Frage Bennetts ob er der Wirt des HauseS sei, erklärte er: „Nein. Aber er heiße James Sangy, sei Schnapsverkäufer, habe diesen Keller schon seit 7 Jahren inne und lei auch schon seit 7 Jahren Verwalter dieses Hauses. Aber das mühte die.Polizei ja besser wissen wie er und was das andere anbelangt, das Wirtspielen, so wäre er zu diesem Posten von so einem gerichtlichen Federfuchser der City, welcher von dem Wirt beauftragt war. eingesetzt worden

.' „So — und wer ist denn der Wirt?' frug Bennett weiter. „Der Wirt? — Na. Herr Kommissar, das bin ich, aber — ach so I — Sie meinen den anderen. Na ja, der ist Ihnen sicher auch bekannt. Er hat hier herum ein halbes Du tzend solcher Buden, wie diese: Ein reicher Mann muß doch auch sein Geld irgend wie gewinnbringend anlegen, und glauben Sie. solche Spelunken wie diese, bringen mehr,, denn die schönsten Paläste in der Cily und Westend. Aber, was hat der Wirt hier eigent lich zu lhun? Der kennt hier die Bude

da sind, und die sind hier gewesen, als ich einzog, aber Miete bezahlen sie nicht. Die müssen früher so etwas besseres gewesen sein, sie wohnen hier aus Gnade vom Wirt. Ich glaube die Frau ist mal hübsch gewesen. Na ja, Sie wissen doch schon, das ist ja immer so. Aber sauber sind sie. das muß ihnen der Neid lassen. — — Ich bin zwei mal dahinten gewesen, sauberer war es. wie bei dem Gesindel ' hier heruml Na ja.' die Leute — er ist wohl Orgelspieler, ein öffent licher, kein kirchlicher, wissen Sie, geht mor gens weg, kommt in der Nacht

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 03.05.1941
Umfang: 4
gealtert, sie strahlte noch immer Mtz und Wn wie 'in den Kindertagen Zeitig am anderen Morgen wollte dtt fremde Gast ins Freie begeben. Wirt saß bereits draußen auf der Ban ! und rauchte seine Morgenpfeife. Er rück M diese« SW — gmutint »W sMni!' Konstrukteure auf immer neuen Zährten — Aver die Fehlschlage zahlreicher als die Erfolge. — Experimente tragisch und lo misch. — Die Passagier-Kammer au Stelzen. Die kriegerischen Ereignisse in Europa haben »zwar bis zu einem gewissen Grad die Schiffsbau

... te sofort zur Seite. Gar zu gern hätte er vom dem einsilbigen Fremden Näheres erfahren. Der wollte zunächst weiterge hen. Da entsann er sich des gestrigen Ge spräche? mit dem Kutscher und ließ sich neben dem Hausherrn nieder. Der Wirt erzählte lang und breit, was er von dem Upstalsboom wußte. „Dar über hat unser Eucken aus Aurich viel geschrieben. In seinen Büchern ist davon mehr zu lesen, als ich Euch erzählen kann'. „Ich kenne diese Geschichte', entgegnete kurz der Fremde und fuhr dann fort: „Habt

Ihr denn den Eucken noch ge kannt?' „Nein, Herr, aber mein Dater kannte ihn noch gut. Er hatte dazumal in der Pofthalterei zu Coldehörn bei Aurich oft zu tun, die Euckens Vater verwaltete. Er soll draußen ein großer Gelehrter gewor den sein, der Rudolf. Ob er jetzt noch lebt, weiß ich wirklich nicht'. »Er lebt noch', erwiderte kurz der Fremde, „aber nun hätte ich doch gern etwas zu frühstücken, Herr Wirt!' Gegen Mittag knallte es draußen vor der Tür. Der Kutscher war vorgefahren, um seinen Gast abzuholen. Schnell

kam der Wirt herbei, das Gästebuch und Gänsekiel in der Hand und bat den Fremden, sick noch einzutragen. Der schrieb fest und deutlich fernen Namen: Rudolf Eucken! Die alte Vaterstadt aber wartete auf ihren großen Sohn, den berühmten Phi losophen, den sie eingeladen hatte, um ihn in feierlicher Sitzung zu ehren. — Anrkennung im Iugendland ist für alle Zeiten wertvollster, inneklicher Besitz. Im gegenwärtigen Augenblick, der die Geschichte Italiens ent- scheidet, schmäht der Dumme, der kluge

erzählen'. „Wie lange haben wir denn noch bi dahin?' „Eine gute halbe Stunde kann es noch dauern'. „Dann laßt mich in Rahe aussteigen und holt mich morgen gegen Mittag oon dort wieder ab zur Weiterfahrt nach Au rich, wollt Ihr das?'. „Allemal will ich das, Herr', war die Antwort. Pünktlich, wie versprochen, hielt eine zalbe Stunde später die Postkutsche vor der Gastwirtschaft „Zum Upstalsboom', und der Wirt selbst half dem einzigen Fahrgast vom Wagen. Langsam und wie zerschlagen oon der langen Fahrt

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 01.05.1941
Umfang: 8
, dem er das größte Vertrauen schenkte — dem Astrologen Seni. Nur ein Riese hatte so ctivas zuwege bringen können, meinte der Wirt. Seit Jahrhunderten sei die Armbrust im Be sitze seiner Familie. Als sie angefertigt wnrde, sei es hier wohl noch anders zu gegangen — das heißt eigentlich vielleicht so sehr viel anders auch nicht, denn in der ganzen Welt hätten es zu allen Zeiten die Menschen an sich gehabt, daß sie die Be wegung der Ruhe vorzogen. Ob der Fremde seine Enkelin Emerentia schon <ze sehen Haber Die möge

füßig, nein, das kannte man nicht sagen, aber kräftig wie ein starkes Geschöpf. „Ja', sagte der Mann von irgendwo- zer zu dem Wirt, der dem Mädchen wohl gefällig nachsah, „viel anders können die vor Jahrhunderten hier herum auch nicht gewesen sein. Damals hießen sie wohl Sueven, und der Fluß wurde wer weiß wie genannt. Sie lebten in diesem Tal, !e kämpften mit Bären und glaubten, daß der große Donar über den Wolken wohne. Wenn es gewitterte, nahmen sie ihre Kappen ab und sagten ehrfürchtig

«? Tischtuch glänzte der Widerschein des Rotweins im Glas gleich einem blaßroja zitternden Herzen in der warmen Luft. Der Gast sah die alte Stadt mit ihren hohen Burgzinnen im goldenen Rauch u. Hörle manchmal wie aus unbestimmter Ferne Las Rauschen des eiligen Wassers. Der alte Fährmann und Wirt sab, in das Wochenblatt vertieft, neben dem Be sucher und buchstabierte, indem er die Lippen wie ein Kind bewegte, die Neuig^ leiten. Der Fremde beugte 'ich ein wenig vor und tas über seine' Schulter hinweg

geben, dag jene Väuerin am Ende doch Älück haben weide. Der frem de Mann sah empor und betrachtete das winzige Äunftwerk, aus dem es so lieblich musizierte. 2i!s sich der Vogel gleich dar' auf iu einem beherzten Vogen zum näch sten Baum iveilerschwang, sragte sich der Manu mit einem Gefühl seltsamen Er staunens, wie es möglich sei, daß die er- sreuiichlien Menschen derartiges ost kaum beachte». Der alte Fährmann und Wirt war un terdessen des Lesens überdrüssig gewor den. Cr gähnte und richtete

an den ande; ren die Frage, ob er ein schönes Altertum sehen wolle. Er sagte wörtlich Altertum. Ja, ycrii x^s, erwiderte der Manu. Also gut, sie gingen ins Haus, und der Wirt nahm eine Armbrust von der Wand, ein ungefüges lind bedrohlich aussehendes Ding mit einer dicken Darmschnur, die einer nach dein anderen zu spannen ver suchte. Lächerliches Beginnen! vom 1. Mai Italienische Sender: 7.30: Nachrichten-, 7.à Heimmeldungen von der BaUcm- frontl 8: Zeit, Heimmeldungen von der Lalkansront; 8.15

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 16.05.1908
Umfang: 10
statt. Uereinsanflösnng. Wie der letzte Obmann Josef v. Piristi im „Boten für Tirol und Vorarl berg' veröffentlicht, hat sich die Ortsgruppe Tra min des Vereines „Südmark' aufgelöst. Geschwornenliste. Für die am 1. Juni d. I. beginnende zweite Schwurgerichtsperiode beim hiesigen Kreisgerichte wurden folgende Herren als Geschworne ausgelost, und zwar als Haupt- geschworne: Aigner Johann, Wirt, Abfaltersbach. Amplatz Anton, Handelsmann, Montan. Ander gassen Florian, Besitzer, Mitterdorf, Kaltern

. Außer- brunner Josef, Oekonom, Gries. Battisti Josef, Handelsmann, Bozen. Canal Albert, Baumeister, Zwölfmalgreien. Dellemann Eduard v., Oekonom, Nals. Egger Anton, Unterwirt, Jenesien. Egger Josef, Wirt, Bad Isidor (Zollstange). Foradori Ro bert, Droguist, Bozen. Gemaßmer Karl, Wein händler, Meran. Hofer Karl, Optiker, Bozens Hof mann Willibald, Buchhändler, Lienz. Käser Johann, Kreuzerbauer, Lüsen. Lercher Peter Paul, Bauer, Ainet. Mair Alois, Müller. Waidbruck. Morl Anton

das weite Tal, im Hintergrunde links die niederen Apenninen, nahe am Bahndamm weidende Schafe, rechts Orvieto, dann Orte. Mir war so sonderbar zu Mute. Nur noch die Fahrt durch die römische Champagna, dann sehen wir Rom. An uns fliegen Sattler und Hausbesitzer, Meran. Pircher Franz- Besitzer und Wirt, Leifers. Pircher Georg, Bauer, Oberlana. Pircher Matthias, Lechnerbauer, Schönna! Prantner Joses, Abelebauer, Unternußdorf. Prenner Kassian, Bauer, Auer. Reich Hans, Uhrmacher, Bozen. Rella Franz

, Prokurist, Bozen. Schweigt Wilhelm, Besitzer, Kurtatsch. Siegl Rudolf Dr., kaiferl. Rat, Bozen. Steiner Virgil, Wirt, Windisch-, matrei. Tiesenbacher Bartlmä, Bauer, Burgsrieden. Vergeiner Alois, Wirt, Lienz. Wallnöser Kaspar, Müller, Prad. Walther Anton Dr. v., Advokat, Bozen. Walzl Anton, Wirt, Gargazon. Watschinger Jakob, Hausbesitzer, Brixen. Widmann Rudolf, Gansner, Dorf. Zelger Josef, Elblbauer, Kampenn. — Als Ersatzgeschworne: Auhuber Johann, Hausbesitzer, Zwölfmalgreien. Koch Karl, Schneioer

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Lienzer Zeitung
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Seite 19 von 26
Datum: 16.11.1907
Umfang: 26
Falsch verdächtigt. Kriminalroman von A. Wilcken. (Fortsetzung.) er lange Wenzel war in die Schenke zu dem Wirt ge gangen. Ich hörte lautes Sprechen aus einem kleinen Hinterzimmer ertönen, konnte aber nur wenig von dem Gespräche Profitieren. Denn mein Freund Holm war in der Gaststube verblieben und redete ab und an da zwischen. Ich hörte den Wirt keifen: „Meine Tochter verkaufen? Nein, sage ich. — Fünfzig- tausend Mark? Haha, das könnte dir wohl passen. — Willst den großen Herrn spielen, magst

nicht arbeiten.' Dann klang die andere Stimme gedämpfter her über. Wieder schrie der Wirt: „Geschäft gründen? Mit MMesn Gelde?' — Die andere Stimme mur melte etwas. — Der Wirt: „Du hast Geld? Ge stohlen ha? Bringst dich an den Galgen.' E5 wurde auf den Wirt eingeredet. „Und der Diamantring? he? Wo hattest du den her?' Ein längeres ruhiges Sprechen. Plötzlich stürzte der lange Wenzel hervor, blutrot im Gesicht. „Ge stohlen ist er, sagen Sie? Gestohlen? Verfluchte Geschichte.' Dann kam ein Wort zischend

zwischen seinen Lippen hervor: „Ochtelmeier!' „Hannes!' kommandierte Wenzel nach unserm Tisch herüber. Der Rotfuchs erhob sich. Beide verließen das Lokal. Der Wirt stürzte ein Glas Selters hinunter. „Ging 'n bißchen stür misch zu,' bemerkte ich, mir einen Kognak fordernd. „Man hat seine Plage, Gott sei's geklagt. Und ich kann nun mal keinen Ärger vertragen. Legt sich mir allemal auf die Magen gegend. Aber das können Sie mir glauben, seine Plage hat man.' Der Wirt ist diskret. Aus ihm war nichts her auszubringen

. Ich ver suchte es, aber vergebens. Ich war natürlich nicht als Dienstmann erschienen, zum Spionieren draußen hatte ich andere Toilette gemacht. Man konnte in mir den Dienstmann also nicht wieder erkennen. Unter andern Ilmständen hätte der Wirt mich mit Mißtrauen betrachtet; setzt war er zu aufgeregt.' Lberpostrat Sieblist-Magdeburg (Mit Text.) Ter Reubau der Dresdener Kuustgewerbeschule. Phvt. Fr. Shlv. Jahn. Der Kriminalkommissar fragte nicht wie gewöhnlich: „Haben Sie noch mehr zu berichten

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