dem Wirt seinen Verlust, eer sich sehr erzürnt anläßt, ihn Betrüger und Gaudieb nennt, der un um die Zeche prellen wolle und ihm endlich seinen Hut nimmt, ls Pfand für Lagerstatt und Abendbrot. Dann jagte er den urschen noch mit Schelten aus dem Hause. Traurig wandert dieser seinen Weg. Tie Sonne brennt heiß aas seinen unbedeckten Kopf, und er muß so fortwandern, ohne Aussicht, eine neue Kopfbedeckung zu erlangen, oder heute vunger uud Durst zu stillen. — Da naht ihm ein Reiter- eschwader
, an dessen Spitze ein iwher, reich gekleideter Herr sich e findet. Dieser fragt den Ge sellen, wo er seinen Hut gelassen mbe, daß er so barhaupt durch oie Welt ziehe. Darauf erzählt der Burfch all s in Unglück, das ihm widerfah- >en, und der Fremde ruft zür- i end aus: ,,So komm mit mir zu cem Wirt zurück, bei Gott, dein siecht soll dir werden!' Der Gesell gehorcht. Der Wirt erschrickt, als er ihn u? so vornehmer Gesellschaft wie» oersieht. Er erkennt den Herrn vohl, den Fürsten Waldemar ^on Anhalt
, und mit tiefem Bück ling heißt er ihn willkommen. Doch dieser blickt drohend und herrscht ihn barsch an: „Wo hast su das Geld verwahrt, das du siefem Gesellen gestohlen?' Mühsam lächelnd entgegnet der Wirt: „Ei, ei, hat mich der Bursch als Dieb verklagt, weil er mich um die Zeche geprellt nnd ich ihm dafür den Hut behielt? Hier ist der Hut; er ist so abgetragen, daß mir keiner einen Kreuzer dafür bieten möchte — mag er mit Hut und Zeche weiterziehen!' — „Hoho, so heißt es nicht, Spitzbube, so entkommst
du mir nicht. Auf, ihr Burschen, durchsucht das Haus nach dem ledernen Beutel dieses Armen hier!' Das ließen sich die Mannen des Fürsten nicht zweimal sagen, sondern stürzten in das Haus. Mit gerungenen Händen blickte der Wirt ihnen nach. „Sie werden alles ausplündern!' jammerte er, aber der Fürst rief ihm nur ein herrisches „Schweige!' zu. Nicht gar lange dauert es, da kehrten mehrere mit einem ledernen Geldbeutel zurück. „Das ist er, das ist mein Beutel!' rief der Gesell freudig. „Gemach,' antwortete der Fürst und ergriff
den Beutel, „be weise erst dein Recht daran, eher kannst du ihn nicht haben.' „Mein Heckeltaler ist darin, den mir die Mutter selig mit hei len Segenswünschen gab. Gott mit dir! Bleib fromm und halte dich recht! lautet seine Inschrift.' „Es stimmt,' rief der Fürst, „hier ist der Taler, wie du ihn beschrieben', und zum Wirt gewendet: „Nun, Schurke, leugnest Zu noch?' Der Wirt stürzte auf die Knie nieder und bat um Gnade, gitternd gestand er, daß er den Beutel gestohlen, während der Gesell geschlafen