aus der Ta- cifvegulierung jene Mehreinnahme zufließen wird, welche im Vereine mit anderen Erhöhun gen der staatlichen Einkünfte zur Bedeckung der durch den Krieg veranlaßten Staatsaus gaben erforderlich ist. Sonntag, den 4. Juni Die Wirtin an der Mahr. Eine Schilderung aus gegenwärtigen Tagen von Kurd Eichhorn. Es war am 20. Februar 1810, als auf der Holzreife zu Bozen, außerhalb der Talferbrücke, der Mahrwirt Peter Mayr, der Mann, der sein Leben nicht durch eine Lüge erkaufen woll te, durch ein'Piquet französischer
werden solle, den man noch mit den Waffen in der Hand antraf. Aber trotz dem unterließ es der Mahrwirt nicht, sich an dem letzten Aufflammen der Tiroler Volkser hebung aktiv zu beteiligen. Ein Verräter lie ferte ihn den Franzosen aus. Er wurde zum Tode verurteilt, aber nach einer Anordnung .des Generals Baraguay d'Hilliers sollte das Urteil kassiert werden, wenn Peter Mayr sich zu sagen bereit gefunden, daß er die Kundma chung des Vizekönigs nicht gekannt habe. Es wäre dies freilich eine Unwahrheit
gewesen, aber wer würde sie dem Mahrwirt zum Vor wurf gemacht haben, um 'dessen Leben es sich handelte!. Peter Mayr brachte jedoch die Un wahrheit nicht über seine Lippen. Er erklärte, die Kundmachung gekannt, sie aber nicht ge glaubt zu haben. Seine Frau war, von verzweifelnder Angst gepeitscht, mit den Kindern in das Gefängnis gekommen. Aber weder das Bitten und Bet teln des armen Weibes, noch der Rat einiger Freunde konnten Peter Mayr dazu bewegen, seine Erklärung zu ändern. Und so ging der Held in den Tod
zu taufenden das schwarze Trauerkleid aufnö tiget. Das Mahrwirtshaus ist nach dem Tode des Wahrheitshelden in- die Hand verschiede ner Besitzer übergegangen. Aber erst etwa ein Jahr vor. Ausbruch des Krieges kaufte es wie der ein Mayr, ein kerniger Pustertaler: Jo hann Mayr aus Bruneck. Derselbe, ein jun ger, tüchtiger, schaffensfreudiger Mann, ver mählte sich im November, 1913 mit der Tochter des wertum in Tirol als Pferdehändler be kannten Peißerbauern von Sillian, einem schönen Mädchen. Die beiden
die Folge war, welche die herbeigerufenen Aerzte zu operativen Eingriffen nötigte. E- war am 18. August, als Johann Mayr, der noch beim Ersatzbataillon in Innsbruck weilte ein Telegramm erhielt, das ihn von der Sach lage verständigte. Der Oberst gab ihm kur zen Urlaub und als er, nach in fliegender Eile angetretener Fahrt, ins Mahwirtshaus stürz- te, teilte ihm schon unter, der Tür die Kellnerin in abgerissenen Sätzen mit, daß zwei wunder liebe Vüblen angekommen seien, daß aber die Frau schwer trank