571 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1947/06_02_1947/TI_BA_ZE_1947_02_06_1_object_8384367.png
Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1947
Umfang: 8
. Vor 100 Jahren hatte Oesterreich immer noch die zentrale Stellung in Euro pa inne. Das Jahr 1918 und das Jahr 1938 bildeten den größten Tiefpunkt unserer Geschichte, während das Jahr 1945 und vor allem unsere Gegenwart die Grund lage für eine neue Auferstehung bedeuten könnte. Daher ist es kein Wunder, daß die Augen aller vaterlandsliebenden Oester reicher in diesen Tagen nach London ge richtet sind. Aber nicht nur unser Land schaut erwartungsvoll nach London, die ganze Welt hat dorthin ihren Blick

. Aber doch können wir ehrlich und vertrauensvoll an den Wiederaufstieg und an die Selbständigkeit unseres Vaterlan des glauben, wenn auch der Weg dorthin noch weit und schwierig ist. Wohl selten hat ein Staatsmann solche Verantwortung auf seine Schultern geladen, als Bundeskanzler Figl in den gegenwärti gen entscheidenden Tagen in London. Ge rade von seiner Persönlichkeit, von der Geschicklichkeit seiner Verhandlungen hängt sehr viel, ja vielleicht alles ab. Es gibt manche Kreise der Bevölkerung, bei denen man nicht selten

Vorwürfe gegen den Bundeskanzler hören kann. Er ver stünde wohl etwas von Landwirtschaft, aber von der Führung eines Staatshaus haltes habe er keine Ahnung. Sein bis heriges offenes und ungemein festes Auf treten in London — wie man es z. B. im englischen Rundfunk in eindrucksvoller Weise hören konnte —, dies hat alle Vor würfe zum Stillschweigen gebracht und als nicht gerechtfertigt erwiesen. Die Entscheidung in London wird von allen Kreisen der Bevölkerung und unserer politischen Staatsführung

aus, Dort lausen Kinder spielend um ihr Haus, Wie rennt der Hühner Schar zum Freßtrog hin — Ein stets bewegtes Bild, wohin die Blicke ziehn! Jetzt mahnt die Kirchuhr in der Arbeitsplag. I ß Die Stunden eilen auch zum letzten Tag — ß \ Sie hören's kaum, der Zeitlauf schreckt sie nicht, Sie werken ungerührt die Bauernpflicht. H Die Verhandlungen zum Slaalsverlrag Von zwei großen Ereignissen war die können, von Oesterreich ein gewisser Tribut letzte Woche der Verhandlungen in London gezahlt werden solle

geregelt werden parationsforderungen sollen. Großes Gewicht legt sie auf die Griechenlands Existenz eines freien, unabhängigen, be im Lichte dieser beiden Momente ihre Be- mokratischen Oesterreichs. deutung. Als Begründung s-in-r weitge- österreichisch- M-nwmndum henden Reparatronsforderungen ' J J führte der griechische Vertreter an, daß auch Das österreichische Memorandum wurde österreichische Truppen an der Besetzung am 29. Jänner dem Sonderdelegierten in Griechenlands teilnahmen, woraus eine London

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1902/31_01_1902/TI_BA_ZE_1902_01_31_8_object_8359407.png
Seite 8 von 16
Datum: 31.01.1902
Umfang: 16
nicht so einträglich, wie Industrie und Handel. Dabei hat es England so weit gebracht, dass es vvn seiner eigenen Landwirt schaft höchstens zwei Monate im Jahr leben kann. Wenn die mit Lebensmittel beladenen Schiffe sich zwei Tage verspäten, ist London schon in Verlegen heit. Was dies bedeutet, wird das Jnselreich erfahren, wenn es einmal in einen ernstlichen Krieg mit einer Großmacht verwickelt wird. Nichts ist dann leichter, als England auszuhungern. Aber schon in Friedens zeiten hat der Reichthum Englands

eine sehr dunkle Kehrseite, indem die Volksarmut immer mehr über hand nimmt. So gibt es gegenwärtig in London, der reichsten Stadt der Welt, 900.000 Personen, welche im Zustand der Armut und der Verkom menheit leben. 3000 Personen leben zu je 8 in einem Zimmer, 9000 zu je 7, 26.000 zu je 6, 400.000 Personen haben nur einen Raum zu ihrer Verfü gung. Für mehr als eine Million von Personen be deutet das Leben in London nichts anderes, als ein Leidensgang von der Wiege bis zum Grabe. Aehn- liche traurige Zustände

wie in London gibt es auch in anderen englichen Großstädten und vielfach selbst auf dem platten Lande, besonders auf dtzr unglück lichen Insel Irland. Akte Leute. In New - I ork besteht eine Gesell schaft, die sich das Studium der menschlichen Lebensdauer zur besonderen Aufgabe gemacht hat. Diese Gesellschaft will nun in der Person des Mos kauer Bürgers Jsai Rodwostri den ältesten Mann der Welt gefunden haben. Er zählt nämlich 13 6 Jahre und kann noch gut lesen. Sein Vater starb mit 120Jahren. Die älteste

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1953/01_01_1953/TI_BA_ZE_1953_01_01_2_object_8387156.png
Seite 2 von 12
Datum: 01.01.1953
Umfang: 12
ohne politische Ziele“ entwickeln. Deswegen also die Forderung aus Paris und London nach einem größeren „Mitspracherecht" der europäischen NATO- Mitglieder! Um so mehr, als die Franzo sen den „schwarzen Verdacht“ nicht los wurden, die Amerikaner würden etwa gar jenen Vorschlag aus Bonn unterstützen und Westdeutschland in den Nordatlantikpakt eingliedern. Diese gegenseitige Vertrauenskrise, verstärkt durch Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Aufteilung und Abgrenzung der Rüstungs lasten

K es se 1 r i n g und Bamcke, durch ihre maßlosen Beschuldigungen die Politiker in London und Paris kopfscheu machen, so daß man dort Überlegungen über den Wert der deutschen Partnerschaft an stellt; wenn die verfahrene Saarfrage trotz und infolge der Saar-Landtagswahlen Ende November die deutsch-französischen Beziehungen unter Druci hält, oder, wenn Adenauer mit Rück sicht auf innerpolitische und verfassungs-juri- stische Gegebenheiten die endgültige Ratifizierung der EVG und des „Generalvertrages“ bis zum Jän ner 1953

Wiederfewaffnung erst nach der Ende Mai erfolgten Unterzeichnung der bei den deutsch-alliierten Verträge in Bonn und Paris erhoben wurden. Um die endgültige Ratifizierung dieser Unter schriften zu verhindern und damit den „Kalten Krieg“ erfolgreich weiterführen zu können, traf Stalin umfassende Maßnahmen. Durch einen Diplo matenwechsel schob erGromyko nach London, um solcherweise zu betonen, daß er England wich tiger als die USA erachte. Überdies mochte er die Hoffnung hegen, daß ihm die Gruppe des „Labour

- Rebellen“ Bevan, der aus seiner Abneigung gegen Amerika kein Hehl macht, in die Hand Politische Schlaglichter 1952 Die Frage der politischen und militärischen Machtverteilung im Mittelmeerraum findet ihre besondere Aufmerksamkeit in London. Hier wird jede Tätigkeit der neuen und alten Mitspieler ent lang der „britischen Lebenslinie“ von Gibraltar bis Suez mit der Genauigkeit eines Meß instrumentes verzeichnet. Daher ist gerade die Stellungnahme der englischen Presse von Bedeu tung

— vor der türkischen Grenze liegenden Hafen —, Burgas, gelegt. Die Verbindung zwischen London und seiner Völkerfamilie in Afrika und Asien bietet, gesichert durch englische Garnisonen diesseits und jenseits des Kanals und den Flugzeugstützpunkt Cypem. die Wasserstraße von Suez. Hiedurch schwimmt der ganze Nachschub für die Kriege in Korea, Indochina und Malaya; eben so die britische Tankerflotte, die zweitgrößte der Welt, um Westeuropas Petrolversorgung sicher zustellen. Die Bedeutung des 166 km langen, im Jahre

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1953/01_01_1953/TI_BA_ZE_1953_01_01_3_object_8387157.png
Seite 3 von 12
Datum: 01.01.1953
Umfang: 12
Donnerstag, 1. Jänner 1953 Tiroler Bauernzeitun Nr. 1 Seite 8 dadurch nur, wie wenig er ihn fürchtete und wie endgültig er diesen Schritt selbst bewertet. In London erkannte man nach Faruks Abreise nach Capri bald, daß man nun mit Kairo besser über den Abzug der englischen Truppen aus der Kanalzone, über die Sudanfrage und einen aufzu richtenden Nahostpakt verhandeln könnte. Nicht nur, weil die wilden und beschämenden antiwest lichen Parolen in Ägypten verstummten, sondern auch deswegen

den Westmächten entgegenkom mender. Es hat tatsächlich den Anschein, daß Naguib nicht nur die bereits zugesagte Waffenhilfe aus London und Washington erhält, sondern noch zusätzliche Finanzhilfen erwarten darf. Die Be gründung dafür liegt offensichtlich in der Hoffnung der Amerikaner, den Nahostpakt — doch noch unter Einschluß Ägyptens zustande zu bringen, um solcherweise dem befürchteten kommunisti schen Vorstoß an die „Warmen Wasser“ der Nah ostküsten und nach Afrika eine Barriere vorzu legen. Im Lande

des schwarzen Mannes Mit General Naguib konnten sich die Engländer bereits über die grundlegenden Fragen des Sudans einigen. An der zukünftigen politischen Gestalt dieses riesenhaft ausgedehnten Landes, das man gerne als den „Wasserhahn für Ägypten“ bezeichnet, ist London ebenso interessiert wie Kairo. 1899 war im beiderseitigen Einvernehmen ein britisch-ägyptisches Kondominium errrichtet worden; der Einfluß Kairos war jedoch stets ge ring und seit 1924 lag praktisch die gesamte mili tärische und zivile

dazu — hatten sie einen neuen König — Faruk I. Nun — so einfach nahm man dies in London natürlich nicht zur Kenntnis. Übermäßig aber war die Be geisterung auch im Sudan nicht. Insbesondere ist es die U m m a - Partei, die als politisches Ziel die Selbständigkeit des Landes erstrebt. Einer ihrer Führer meinte: bei der Krone werden es die Ägyp Zielt 9 lieh warm an und kauf Dir die aus lOOprozentig reiner Herdbuchschafwolle hergestellte, licht- und waschechte Gietscherwolle bei der Wollverwertungsgenossenschaft Innsbruck

also, wenn die Fragen vielfältig — aber auch weitreichend sind. Da ist das Stammes führer-Ehepaar von Betschuanaland, Se- retseKama und die Londonerin Ruth Williams, dem das rechtmäßige Erbe durch das britische Kolonialamt vorenthalten wird; immer ernster ver folgt man in London die geheimnisvolle und grau same Tätigkeit der „Afr-ikaner Union“ in Kenia, insbesondere des Kikuyu-Stammes, die in der Weltpresse in der Schilderung der fanatischen „Mau-Mau“ - Morde ihren Niederschlag findet; da hört man von Nigeria

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1952/24_04_1952/TI_BA_ZE_1952_04_24_2_object_8386820.png
Seite 2 von 10
Datum: 24.04.1952
Umfang: 10
aus London beträchtliche Überraschung aus; sind doch erst wenige Monate vergangen, seit man an der Themse kurz und bündig erklärte, daß England —- mit Rücksicht auf seine Commonwealth-Mitglie der —. an einem rein europäischen Zusammen schluß nicht teilnehmen könne. Ehrlich gesagt, wirkte diese nüchterne Absage damals wie eine kalte Dusche und — begrub einige allzu hochflie gende Pläne von einem Vereinigten Europa. Jetzt aber hat die Regierung Churchill be wiesen, daß sie „bei aller Vorsicht doch den Mut

zur Initiative“ besitzt. Zwar ist die britische Zu sage kein „Ersatz für Divisionen“ — was bedeutet, daß sich Europa nun keineswegs etwa der Illus- sioh hingeben darf, in den Verteidigungsanstren gungen nachlassen zu können. Nein — aber: der Mut zur Initiative zeigt sich in den Auswir kungen der englischen Garantie-Erklärung. Seit den Tagen der Napoleonischen Kriege ist es das erste Mal, daß sich England bereitfindet, mit Deutschland eine MüitäraUiaius einzugehen. Das von London vorgeschlagene Ga rantie

-Abkommen erstreckt sich ja ausdrücklich nicht nur auf Frankreich und die Benelux-Staa- ten, sondern auch auf Italien und Westdeutsch land. Wer also -- wenn das Abkommen einmal in Kraft ist — Bonn angreift, befindet sich damit im Krieg mit London. Zweifellos bedeutet dies — sieben Jahre nach der totalen Niederlage . des nationalsozialistischen Deutschlands — einen großartigen Vertrauensbeweis Englands gegen über der jungen Bonner Republik. Dies vermerkt die Regierung Adenauer mit verständlicher

", die Amr Pascha, der ägyptische Außenminister, persönlich nach London überbracht haben soll. Darnach bestehe Kairo vor allem auf einer Er klärung, daß London grundsätzlich bereit sei, seine Truppen aus der Kanalzone Suez abzuzie hen. Überhaupt müßten die britischen Verstär kungen sofort zurückgerufen werden. In der Hauptsache geht es aber uro den Sudan. London — so verlangt die ägyptische Regierung — soll den Titel Faruks als eines „Königs von Ägyp ten und des Sudan“ anerkennen. Dies hat natürlich

seine Schwierigkeiten. Zwar ist die Verlegung der Verhandlungen aus der lei denschaftlichen Stadt am Nil ins kühle London ein kleiner Erfolg. Aber die Engländer haben den Su danesen zugesagt, daß sie ihnen vor der Entschei dung dieser Frage das volle Selbstbestimmungs recht einräumen werden. Nun gilt es jedoch, rasch zu handeln, und man hofft, bald wenigstens zu einem Kompromiß zu kommen, ohne dabei — und das ist das Wesentliche — der staatsrechtlichen Entscheidung der sudanesischen Bevölkerung vor zugreifen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1951/19_04_1951/TI_BA_ZE_1951_04_19_2_object_8386288.png
Seite 2 von 10
Datum: 19.04.1951
Umfang: 10
in aller Welt widerhallte — allerdings mit Ausnahme des so wjetischen Staatenblocks. So hat die Moskauer „Prawda“ bis heute noch keine Erwähnung über diese „Wachablöse“ in Tokio gebracht und die einzige östliche Stimme, die sich mit dem Ereig nis wohl oder übel befassen mußte — die „Täg liche Rundschau“ — machte es sich sehr leicht: MacArthurs Abberufung sei ein großes Eingeständ nis für sten Mißerfolg der Interventionisten in Korea. London zeigte über den Entschluß Trumans offene Erleichterung

eine sehr ordentliche Lektion zu erteilen — wenn mögliöh, China aus der Gewalt der roten Machthaber zu befreien. Entrüstung gegenüber England Nach der ersten Erleichterung über MacArthurs Entlassung folgte in London sehr bald wirkliche Besorgnis über die innenpolitische Lage in den USA. Man fürchtete rundweg eine Machtstärkung der Republikaner und damit eine mögliche Rück kehr Amerikas zum Isolationismus. Diese Besorgnis in London ist allerdings ge schwunden. Dafür aber schüttelt man nun in Wa shingtoner

haben, daß sie für ein Mitspracherecht Pekings beim japanischen Friedensvertrag und außerdem für eine Abtretung der Insel Formosa an Rotchina seien. Dem Unwillen der amerika nischen Bürger und seiner eigenen Politik Rech nung tragend, hat denn auch Truman erklären lassen, daß unter den gegebenen Umständen we der das eine noch das andere in Frage käme. Im übrigen hat London diese Meldung ausführlich dementiert. In Wirklichkeit hat es aber tatsäch lich — wie ein Sprecher des US-Außenministe riums erklärte — vor zehn Tagen

in Ägypten mit neuen Instruktionen aus London nach Kairo zu rückgekehrt ist. Mit leichter Hand Die Engländer wissen sehr genau, daß bei der tiefgehenden Gärung in Iran jede Unvorsichtigkeit ihres politischen Verhaltens den bekannten Satz vom „öl ins Feuer gießen“ sehr leicht in wort wörtliche Wirklichkeit verwandeln könnte. Sie ha ben sich deshalb auch nach dem Verstaatlichungs beschluß des persischen Parlaments, der vor al lem den Besitz der Englisch-Iranischen Ölgesell schaft trifft, große

aufgekreuzt sein und man rechnet mit einer Landung britischer Soldaten. Die Anglo-Iranian-Oil-Company gab bekannt, daß die amerikanischen Familien, die im Gebiet von Abodan leben, auf deren Ersuchen evakuiert wor den seien. Der Leibarzt des Schahs teilte mit, daß sich das Staatsoberhaupt vor Durchführung einer Blind darmoperation zur weiteren ärztlichen Untersu chung ins Ausland begeben müsse. Wohin der Schah verreist, ist noch nicht bekaÄnt. In London ist man sich allerdings klar dar über, daß män

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1952/28_02_1952/TI_BA_ZE_1952_02_28_2_object_8386738.png
Seite 2 von 10
Datum: 28.02.1952
Umfang: 10
Presse Über den „Ssrab&hemden tragenden“ Präsiden ten aus und verkündete laut und volley Scha denfreude, daß es Amerika sei, das die Spanier brauche und nicht etwa umgekehrt, Die „drei Weisen“ und die „zwölf Apostel“ Von der Londoner Konferenz kehrt© der westdeutsche Bundeskanzler Dr. Adenauer „merklich gedämpft“ nach Bonn zurück. Er selbst sagte, es sei die „spannungsvollste Kon ferenz“ gewesen, an der er jemals teilgenom men habe. Er betonte zwar, daß man in London zu einer Verständigung

über eine Reihe äußeret schwieriger Punkte gekommen sei. Seiner Mei nung nach, wäre in London die Gleichbereehti- „«roten Faden“ zu erkennen, mag nicht leicht fallen. Vielleicht gelingt es besser, wenn man alle Meldungen um zwei Schwerpunkte verteilt; das Werden der Europaarmee und ihre Beziehungen zum Atlantikpakt einerseits; zum zweiten aber die Ereignisse im Feme« Osten und deren Rückwirkungen auf dje Mächte. Seit John F. Dulles, Republikaner und trotzdem außenpolitisches' Berater Präsident Tru- mans

, in einem Vortrag betonte, daß man China von. der roten Herrschaft befreien müsse, ist man in London stark beunruhigt. Genau so, wie der amerikanische Kongreß von Truman di© Zusicherung abverlangte, keine geheimen Abkommen mit Churchill getroffen zu haben, fordert nunmehr die Labpur-Oppositipn klare Auskunft über die Bindungen, die der Premier in Washington bezüglich Ostasiens eingegangen ist, ' Man fürchtet an der Themse offenbar von neuem, daß die amerikanische Politik den Ko rea-Konflikt auf Rotchina

sch ©n Beziehungen. Das offene Miß trauen, das in der französischen Wehrdebatte ungeschminkt gegenüber Deutschland zum Aus druck gekommen war, ist durch die zwischen Adenauer und Skhuman in London geführten Geheimgespräche weder in Paris kleiner noch in Bonn weniger peinlich aufgenommen worden. Zudem kritisieren die deutschen Sozialisten mit aller Schärfe den in London erzielten Kom promiß über „die leidige Saarfrage mit nebel haftem Ausgang und dem amerikanischen On kelhinweis, sie irgendwann

Zusammenkunft gegeben. Die Koppelung der Europeartnee an den Atlantlkpakt Wenn schon ein Kompromiß, dann ist dies tasächlich ein bedeutender: über amerikanischen Vorschlag einigte man sich in London, den Mi nisterrat der NATO mit jenem der Europaarmes zu koppeln. Dadurch würde einerseits Frank reichs Bedingung, Deutschland nicht in die NATO aufzunehmen, entsprochen; andererseits ist Deutschland als Mitglied der Europaarmee in de? Lage, sich an den gemeinsamen Entschei dungen zu beteiligen. Fürs erste

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1948/09_09_1948/TI_BA_ZE_1948_09_09_2_object_8384974.png
Seite 2 von 8
Datum: 09.09.1948
Umfang: 8
, als dies, daß morgen eine neue Besprechung stattfindet." Besondere Ergebnisse sind wiederum nicht bekannt- geworden. Auch von Seite der Sowjets ist keine Erklärung erlassen worden. So muß die Bevölkerung einer Vielmillionenstadt die politischen Experimente der Welt büßen. Exilregierung der Tschechen in London Seitdem der Eiserne Vorhang über die Tschechei niedergegangen ist, arbeitet im Ausland, wie zu Hitlers Zeiten selig, eine sogenante tschechoslowakische Exilregierung. Die Mitglieder dieser Regierung trafen

sich in London zu einer grundlegenden Besprechung. Alle vier Sekretäre sind im Februar d. I. vor den Kom munisten geflohen. Mehr als zwanzig tschechoslo- wakische Mitglieder der früheren Regierung befin den sich derzeit in London, wie der englische Nach richtendienst meldet. — Der sozialistische Professor Wladimir Crajina wurde gestern in seiner Abwe senheit vor einem sogenannten „Prager Volksge richt" wegen Zusammenarbeit mit den Deutschen zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Eigentum wurde beschlagnahmt

. Balkan Ganz undurchsichtig bleibt der Vorhang über Bulgarien. Rach englischen Meldungen sollen keine j neuen Wahlen stattfinden. i moderne Bomber vom Kanal her gegen London in einer Höhe von 15.000 bis 20.000 Fuß (6000 m) vorgedrungen. Festtage in Holland Holland erlebte anläßlich der 50-Jahrfeier der Thronbesteigung von Königin Wilhelmine einen großen Nationalfeiertag. Königin Wilhelmine ent sagte nun nach einer Regierungszeit von fünfzig Jahren dem Thron und stellte unter ungeheurem Jubel

Zusammenarbeit wird vor allem in Erwä gung gezogen. Gegenüber diesen Friedensbewegungen der Ge genwart erlebt man in anderen Ländern wieder warnende Kriegserscheinungen: in London fanden ganz gewaltige Luftmanöver statt. Die größten und modernsten Bomber und Jäger stehen im Einsatz zur Verteidigung der Insel. Ein ganz neuer, ge heimer Verteidigungsplan wurde ausgearbeitet. Während einer Nachtübung haben mehr als vierzig Bomber die Verteidigungslinien durchbrochen und sind in das Zentrum von London

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1936/26_11_1936/TI_BA_ZE_1936_11_26_12_object_8382348.png
Seite 12 von 16
Datum: 26.11.1936
Umfang: 16
auf Lemberg ln die Brust getroffen hatte. 454 Dahliensorten. Die Dahlien stammen auS den Bergen von Mexiko. 1803 kamen die ersten nach Berlin, Paris und London. Man wollte sie anfangs als Gemüse züchten, erst später verwendete man sie zu Zierpflanzen. Heute gibt eS 454 Sorten dieser Blume. 610 Meter unter der Erde begraben. Bei Kattowitz ln Polen wurden drei Bergarbeiter in einem S10 Meter tiefen Schacht verschüttet. Ein Arbeiter konnte schwer ver letzt geborgen werden. Die beiden anderen dürften tot

ln London ge storben ist. Er hatte nämlich 60mal den Beruf gewechselt. Viermal war er verheiratet. Drei Frauen sind ihm ge storben. Seine Laufbahn begann er als Offizier. Er hatte ein beträchtliches Vermögen. Handgranaten mit Geheimzündern. vn England werden von einer Munitionsfabrik Handgranaten herge stellt, auf denen verschiedene Buchstaben und Zahlen an gebracht sind. Diese Zeichen müssen in einer bestimmten Reihenfolge eingestellt werden, sonst kann die Handgranate nicht explodieren. Dadurch

will man verhindern, daß der Feind erbeutete Handgranaten für sich verwenden kann. DaS kleinste Buch der Welt wurde in London auf einer Versteigerung um 20 englische Pfund verkauft. ES ist nur 1.95 Zentimeter lang und 0.65 Zentimeter breit. DaS Buch wurde in Amerika gedruckt. Sieben vahre auf die kranke Braut gewartet, yn London war einem Bräutigam am Abend vor der Hochzeit die Braut erkrankt. Ueber Vahr und Tag lag sie schwer krank im Spital. Der Bräutigam aber hielt ihr die Treue. Nun ist sie nach sieben Vahren

gesund geworden und das Paar 'hat sich glücklich vor dem Traualtar die Hand gegeben. Ein Verein der Langsamen, yn London hat sich ein Verein der Langsamen gebildet, vn den Statuten heißt es, daß allzu große Eile, wie sie das heutige Leben in der Großstadt mit sich bringt, gesundheitsschädlich sei und die Leute sehr früh alt mache. Diesem Uebelstand soll der Verein abhelfen. Eine Kirche auS Porzellanscherben. Auf einer kleinen Vnsel, die der englischen Herrschaft untersteht, hat ein Ein siedler

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1936/10_12_1936/TI_BA_ZE_1936_12_10_12_object_8382380.png
Seite 12 von 16
Datum: 10.12.1936
Umfang: 16
angestrengt worden war. Pferde mit Aluminiumhufen. Damit sie noch geschwin der seien, hat man in Frankreich die Nennpferde mit Huf eisen aus Aluminium beschlagen. Dadurch werde dem Pferd ein Gewicht von 500 Gramm erspart. Siebzehn Jahre nicht geschlafen. Auf der Reise von London nach Wien ist in Belgien der südamerlkanische Mil lionär Herbert Grunphle gestorben. Er hatte schon seit siebzehn Jahren nicht mehr schlafen können und wollte des halb in Wien einen bekannten Nervenarzt aufsuchen

. Der Kristallpalast in London abgebrannt. In London ist letzte Woche der Kristallpalast, ein bekanntes Ausstel lungsgebäude, abgebrannt. Der Schaden beträgt 40 Mil lionen Schilling. Mehrere hundert Menschen sind dadurch arbeitslos geworden. Der Riesenbau gehörte dem Staat. Wie eS ein Spihbub machte. In London kletterte ein Langfinger an einer Villa, die einem indischen Prinzen gehört, einem Rohr nach in den zweiten Stock und schlich sich durch ein Fenster in ein Zimmer. Dort stahl er für eine große Summe Schmuck

. Die Prinzessin weilte eben in einem anderen Raum. Der Stannlolsammler. In Norfolk in England hat ein Mann durch zehn Jahre Stanniol von Verpackungen ge sammelt. Er brachte eine derartige Menge zusammen, daß er sie nun um 13.000 Schilling verkaufen konnte. Das Geld schenkte der Mann der Kinderabteilung eines Spitals. Ein Religionskongreß. Der englische König soll nächstes Vahr im Mai in London gekrönt werden. Zugleich wird dort ein großer Religionskongreß abgehaltrn, der von allen Bekenntnissen deS englischen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1952/02_10_1952/TI_BA_ZE_1952_10_02_2_object_8387026.png
Seite 2 von 8
Datum: 02.10.1952
Umfang: 8
Politische Umsehan Österreich in der Weltpolitik Politische Kreise der westlichen Hauptstädte mochten tatsächlich gehofft haben, daß an der 259. Sitzung über den österreichischen Staatsvertrag an diesem Montag in London auch der sowjetische Sonderbeauftragte erscheinen werde. Sie glaubten, in ihrer letzten diesbezüglichen Note „alle so wjetischen Einwände gegen einen verkürzten Staatsvertrag berücksichtigt zu haben“. Nun, es ist bei diesem Glauben geblieben. Einen Tag vor der angesetzten

Österreichs. Und zu allem Überdruß erklärte der Kreml erneut, daß die Frage des Staatsvertrages nur im Zusammen hang mit der Regelung über Triest erörtert werden dürfe. Damit haben die Westmächte gleichzeitig die Antwort auf ihre an Moskau adressierte Triester Note vom 22. September. An diesem Tag wiesen nämlich London und Washington den sowjetischen Protest über die amerikanisch-britisch-italieni schen Abmachungen bezüglich Triest zurück. Die Bestimmungen beträfen lediglich die Verwaltung der Stadt

und verletzten den italienischen Frie densvertrag in keiner Weise. An der Kürze und Schroffheit besonders des amerikanischen Textes der Note konnte man unschwer die Verärgerung in Washington erkennen. Daß diese Verärgerung und Enttäuschung durch die nunmehr von den Russen vorgenommene neuerliche Verquickung der österreichischen mit der Triester Frage gerin ger wird, ist wohl nicht anzunehmen. Ja, selbst politische Kreise in London, die sehr zurückhal tend zu sein pflegen, äußersten sich dahingehend

-Gesamtplanung, daß man sich im Kreml noch eher mit dem Risiko einer Öster reich-Debatte vor der UNO abfinden mag. Jeden falls werden die drei Sonderbeauftragten der Westmächte in London auch über den brasiliani schen Appell bei der kommenden UNO-Vollver sammlung beratschlagen. Der englische Außenminister Eden, der eben von seinem Belgrader und Wiener Be such zurückgekehrt ist, erklärte, daß das öster reichische Volk „mit Tapferkeit“ auf seinen Staats vertrag warte. Dazu bringt ein englisches Blatt

, als man es ih Frankreich bisher kannte“, schreibt eine bekannte Schwei zer Zeitung. Demnach könne man sich manche internationale Auswirkungen des K P - Kon gresses der Sowjetunion erwarten, der in eini gen Tagen in Moskau beginnt. Darüber wird auch sicher auf der Konferenz der US-DipIomaten, abgehalten von den amerikanischen Missionschefs von Paris, London, Bonn, Rom und Moskau in der Bei diesen Verhandlungen war mehrfalls der im Vorstand der Steyrermühl tätige General direktor der Länderbank, Dr. Landertshammer

16
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1922/15_12_1922/TI_BA_ZE_1922_12_15_2_object_8369710.png
Seite 2 von 16
Datum: 15.12.1922
Umfang: 16
noch und der lodernde Kessel explodiert. Spitze«vscha»se lÄLSä S Pärchen, Wolldecken, Matratzengradl, Nebelstoffe, Wachstuch. Teppichhans Weiser Sk Fohringer, Imrichrmr?, Karrdharrsftraßs Nr. 3. „Zrrsammcmh-rmch oder Rettung —" das ist es. was die Zukunft angesichts der Not und Knebe lung des deutschen Volkes bringt. Dieses Entweder — Oder schwebt auch über den Köpfen jener vier Minister, die seit der vorigen Woche in London zusammensitzen, um über die Frage der deutschen Wiedergutmachungszahlungen zu beraten

. Diese Konferenz soll eine «Vorberatung" sein für die in der nächsten Zeit in Brüssel zusammentretende Wirtschaftskonferenz. Run wird aber dieser „Vor beratung" viel größere Wichtigkeit beigelegt, als der folgen den Brüsseler Konferenz. Kommt nämlich in London nichts gescheites heraus,wie soll denn dann in Brüssel etwas gescheites erfolgen. Darum hat auch der amerikanische Botschafter Harwey in, London ganz reckt, wenn er sagt: „Diese Londoner Konferenz 'ist die wichtigste Begebenheit seit 1918. Außer

einem Kriege gibt es noch andere Wege, um einen ückernationalen Konflikt herbeizuführen. Dazu gehört die Bedrückung eines Volkes durch ein anderes." Da meint also der Botschafter die Ge fahren, die aus der fortgesetzten Bedrückung Deutschlands entstehen. Dann sagt er weiter: „Wenn daher die Wirt- sLaftssrage auf dieser Londoner Konferenz nicht einiger maßen geregelt wird, dann hat auch die Beratung in Brüssel keinen Wert. Von der Zusammenkunft dieser vier Minister in London hängt also das Schicksal

aber noch die andere Meldung, daß man in dieser Konferenz auch über die Besetzung des Ruhrgebietes und eine neue Zollgrenze einig werden wird — also daß man neue Gewalt anwenden will. Allgemein ist man in Deutschland der Ansicht, daß eine weitere Besetzung einer Zerreißung des Reickes gleichkäme und größte Erbitterung wachrufen müßte. Daß man auf gegnerischer Seite keinen ehrlichen Willen hat, beweist auch die weitere Nachricht, daß man das deutsche ZahlrmgsattfteboL ab!eherte, das am 9. d. M. in London überreicht worden

17
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1937/30_09_1937/TI_BA_ZE_1937_09_30_11_object_8383057.png
Seite 11 von 16
Datum: 30.09.1937
Umfang: 16
(Spanien) berühmt. Es hieß, daß auch er im Bürgerkrieg vernichtet worden sei. Nun aber hat sich herausgestellt, daß dies nicht wahr ist. Nach wie vor pilgern Gläubige in Scharen zu ihm. Wohlfeiler Wein. Auf der Insel Mallorca (Spanien) war der Wein bis zum Bürgerkrieg fast so billig wie an dernorts das Wasser. In manchen Kneipen wurde Wein zur Mahlzeit umsonst gegeben. Die beste Zeit zum Denken. In London (England) veranstaltete eine Zeitung ein Preisausschreiben. Es wurde gefragt, welche Zeit

zum Denken am besten sei. Fast alle Einsender gaben dafür die Nacht an. Der kleinste Mann der Welt gestorben. In Hampstead (England) ist der kleinste Zwerg der Welt gestorben. Er war 50 Zentimeter groß, wog elf Kilo und ließ sich im Zirkus sehen. 50 Jahre wurde er alt. Zeitgemäße Mahnung. In London (England) ist ein merkwürdiges Plakat in den Straßen zu sehen. Seine In schrift lautet: „Two and two — Make four — Gun and gun — Make war“, zu deutsch: „Zwei und zwei — macht vier — Gewehr und Gewehr — macht

Krieg." Ein Zug aus Glas. In Lancashire (England) hat eine Glasfabrik zu Reklamezwecken zwei Eisenbahnwagen ge baut, bei denen außer dem Dach alles aus Glas besteht. Die Wände und der Boden sind aus blauem Spezialglas hergestellt. Auch ein gläsernes Badezimmer ist eingebaut. Kurioser Klub. In London (England) hat sich ein Klub der Freunde des Herzogs von Windsor gebildet. Er seht sich für die Ehre des abgedankten Königs und seiner Gemahlin ein, will jedoch keinen Wechsel auf dem Königsthron

. Die größte Vanknotensammlung der Welt. Die größte Banknotensammlung der Welt befindet sich in London. Nun ist sie gestohlen worden. Sie umfaßte 70.000 Bank noten aus allen Ländern und Zeiten. Typhus in Schweden. In Stockholm (Schweden) geht Paratyphus um. 115 Personen wurden ins Spital ge bracht. Haifische greifen einen Dampfer an. In Schottland griffen Haie einen Ausflugsdampfer an. Sie zerbrachen zwei 3Y 2 Meter über dem Wasser gelegene Fenster. Auf dem Schiff gab es furchtbare Aufregung. Der Mörder

19
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1953/12_11_1953/TI_BA_ZE_1953_11_12_2_object_8387624.png
Seite 2 von 10
Datum: 12.11.1953
Umfang: 10
, die man selbst im meist höflichen Paris nur mehr als „un vernünftig“ bezeichnen konnte. In Washington sagte man — und in London und in Paris nicht viel anders —, daß man der Note folgende Ziele der russischen’ Politik entnehmen könne: Auf nahme Rotchinas in die UNO; eine Fünf- möchte -Konferenz, wobei Peking eben seine internationale Stellung festigen könnte; EVG und NATO müßten nach sowjetischer Ansicht auf gelöst werden; ja, die Amerikaner hätten so gar ihre überseeischen Stützpunkte aufzu lassen. Und schließlich

über diese 18 Seiten Ablehnung und Propaganda ist allgemein. In Bonn schloß man daraus, die Sowjetunion wolle augen blicklich keine Dikussion über das deutsche Pro blem. In London sprach der an sich sehr maß volle Außenminister Eden von „unannehmbaren Bedingungen“, die — so führte er aus — „unsere Sicherheit untergraben und es Deutschland un möglich machen, seine Einheit in Freiheit wieder zugewinnen“. Trotzdem sei Großbritannien wei terhin bereit, „zu jeder Zeit und zu jedem Ort“ mit den Sowjets zu verhandeln

geherrscht habe — allerdings mit der Ein schränkung, daß die straffe Spannung überwunden sei.“ Naturgemäß ist die neue sowjetische Ablehnung, insbesondere für den britischen Premier Churchill, ein um so schwererer Schlag, als gerade er sich für ein Treffen auf höchster Ebene einsetzte. An dererseits ist es wiederum London, das erklärte, es werde nun — nach der von den Sowjets ver eitelten Konferenz von Lugano — „alle anderen Wege versuchen“, um den österreichischen Staats vertrag herbeizuführen

Ausschrei tungen. Der italienische Botschafter in London protestierte bei Eden gegen „die Art und Weise des Einschreitens der Militärregierung und der Polizei“. Er und die italienischen Blätter forder ten die Abberufung des englischen Stadtkomman danten von Triest, General Winterton. Außenmi nister Eden wiederum betonte in scharfen Worten, daß die Ausschreitungen in Triest und Italien „provoziert und zumindest teilweise von außen organisiert worden“ seien. Inzwischen bemühen sich Diplomaten

benötigt auch Öster reich. Bundesrat Dr. Le ebner Raab nach London eingeladen Der britische Botschafter in Wien, Sir Harold A. Caccia, überbrachte Bundeskanzler Ing. Raab im Auftrag des britischen Premierministers Sir Winston Churchill und der britischen Regierung die Einladung zu einem offiziellen Besuch nach London. Der Bundeskanzler dankte für die Einla dung, die er, wie er erklärte, mit großem Vergnü gen annehme. Er werde dieser Einladung voraus sichtlich Anfang Februar Folge leisten. Kirche

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1952/21_02_1952/TI_BA_ZE_1952_02_21_2_object_8386728.png
Seite 2 von 10
Datum: 21.02.1952
Umfang: 10
Politische Umschau Kampf l r_> die Europa-Armee Während am 15. Februar um die Mittagsstunde vom „Big Ben“ 56 Glockenschläge dumpf über London hallten, zogen 150 britische Matrosen die Geschützlafette mit dem Sarge König Georgs VI., geschmückt mit dem rotgoldenen königlichen Banner und den Kroninsignien des britischen Reiches, in feierlichem Marsch durch die Straßen zum Paddington-Bahnhof. Vorher noch hatten drei Königinnen von England, die 87jährige Königinmutter Mary, die Königinwitwe

Commonwealth ein zweiminutiges Schweigen gesenkt. London war so still, daß man nur das Zwitschern der Vögel hörte. König Georgs Heimgang wurde wahrhaftig zum Trauer tag in aller Welt. Bundeskanzler Adenauer Faure. Sie stellte jedoch nur eine Schwierigkeit dar — allerdings birgt sie auch etwas Gutes: Sie zerreißt auf jeden Fall jedes billige Phrasen gewäsch und macht die wirklichen Gegensätze erkennbar. In Deutschland waren es bezeich nenderweise die Sozialisten, die — kleinlicher parteipolitischer Vorteile

meinte, daß ein französisch-russisches Gespräch die gesamte Weltlage eventuell entspannen könnte. hatte sich, wie erwartet, anläßlich der Begräbnis feierlichkeiten in London mit den übrigen Staats männern getroffen. Sein Sieg in der vor zehn Tagen im Bonner Bundestag stattgefundenen Wehrdebatte hat dem deutschen Kanzler insbesondere den Weg zur Londoner Konferenz der drei westlichen Außenminister geöffnet. Nuh hat sich jedoch in der Vorwoche die weltpoli tische Bühne von Bonn nach Paris ver dreht

die Be denken Schumans vor — Länder mit territoria len Ansprüchen dürften nicht in die NATO auf genommen werden. Mit dieser Resolution zum Wochenende, die in den französischen Regierungsantrag eingebaut wird, konnte Ministerpräsident Faure „einer sicher scheinenden Niederlage“ entgehen. Bei der Abstimmung, die auf Dienstag vertagt wor den ist, rechnet man nunmehr mit den soziali stischen Stimmen und damit einer Mehrheit für das Kabinett. Inzwischen haben sich die drei Außenminister bereits in London

über das „deutsche Problem“ eingehend unter halten, ohne freilich irgend welche Entscheidun gen treffen zu können. Dazu ist vorerst das französische Abstimmungsergebnis vonnöten. Gewissen Meldungen entsprechend ist jedoch eine rasche Entscheidung über den deut schen Aufrüstungsbeitrag nicht zu erwarten. Desgleichen käme auch eine Aufnahme Deutsch lands in die NATO vorläufig nicht in Frage. Kanzler Adenauer, der noch in London weilt, wurde bereits zu der Außenministerkonferenz zugezogen. Über den Verlauf

21