" 30 g Anzeigen-Annahme in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes Jnnshrucker Xeiiung Samstag 14 . November isz« Nummer 265 Arwerän-erte Frontlase vor Maörit An der Front von Madrid, 14. Nov. Der Sonderberichterstatter des „Deutschen Nachrichtenbüros" teilt mit: Am Freitag nachmittags überflogen einige Flugzeuge in beträchtlicher Höhe die Stel lungen der Roten vor der Segovia- brücke und belegten sie mit zahlreichen Bomben. Daraus schlugen sie die Richtung nach der Hauptstadt
ein und warfen zahl reiche Bomben auf die Madrider Mon tanakaserne. Die Kaserne selbst sowie das umliegende Stadtviertel waren minu tenlang in eine schwarzgraue Wolke gehüllt. Auf dem Rückflug gerieten die nationalisti schen Flugzeuge in einen erbitterten Kampf mit acht Jagdflugzeugen der Roten, von de nen eines abgeschossen wurde. Die Gesamtlage der Madrider Front war am Freitag wenig verändert. Die nationalen Truppen konnten ihre Linien abschnittsweise verbessern und heftige Angriffe mühelos
Bewegung. Am Promenadendeck ist alles leer, die' Deckstühle stehen einsam und verlas sen, nur einige Reisedecken liegen verstreut auf den Sitzen, zwischen Kissen, Büchern und Sonnenbrillen, umher. Es ist heute schwül, ja, schrecklich schwül, und die warme Brise vom Golf ist ein Vorzeichen, daß man in die sem heißen Monat keine niedere Temperatur im Roten Meer zu erwarten hat. Am Ende des langen Promenadendecks steht einsam ein Mann in weißer Uniform, ruhig über die Reling geneigt, und schaut aufs Meer
, und die Hohen fels ist jetzt im Roten Meer, auf der Höhe von Port Sudan. Wieder ist Nachmittag und die Sonne brennt unbarmherzig nieder, der Him mel ist wolkenlos, und die See spannt sich wie ein blaues Tuch in die weite Ferne. Dies mal ist das Promenadendeck nicht leer, son deren einige Fahrgäste schlafen in ihren Stühlen den müden, bleiernen Schlaf der Tropen. Kein Windhauch ist zu verspüren und die Luft ist durchglüht von den glitzernden, flimmernden Strahlen. Am Ende des Prome nadendecks steht
wieder einsam der Steward und blickt verloren in das weite Meer. Das malayifche Kindermädchen schläft in ihrer Kabine, sie ist die Hitze gewöhnt; neben ihr liegt im Bettchen der kleine Junge Dixie. Dixie erwacht. Eigentlich hat er gar nicht ge schlafen, sondern er hat im halbwachen Zu stand nur so hingeträumt und immer an sei nen roten Ball gedacht. Er richtet sich jetzt auf und schielt zum Kindermädchen hin, ob es schläft. Oh, sie schläft gut. In feinem kind lichen Gemüt fällt ihm jetzt wieder der Ball