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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.12.1911
Umfang: 8
zu frieden sein, obzwar sich die Macher ärgern werden, daß ihnen ein fetter Brocken weggefischt wurde, von den bösen Lienzern, die man in Brixen ohnedies nicht verbeißen kann. Von dem Gelde wird sicher auch so manches arme Christenkind unserer Stadt was genießen können, was gewiß richtiger und bes ser angebracht erscheint und nur dadurch möglich war, weil glücklicherweise in Tirol noch nicht alle Orte vor der Bst-bofstadt und einem solchen Ss^naggerlverein auf dem Bauche liegen. Meran. (Anton Sigmund

vor dem Bozener Schwurgericht.) Am Mittwoch vormittags stand der frühere Redakteur des Mera- ner Scharfmacherblattes und spätere Sekretär der Gastwirtegenossenschaft des Kurbezirkes Meran, An ton Sigmund, geb. 1879 in Schmichow wegen des Verbrechens der Veruntreuung vor den Schran ken des Gerichts. Der Beschuldigte kam im Jahre 1907 als Sekretär des Vereins der Baugewerbe interessenten nach Meran und übte sich als solcher im Zusammenkleistern von scharfmacherischen No tizen für die damalige „Alpenländische

. In dieser Eigenschaft war ihm ein Sparkassenbuch des Unterstützungsfonds der Gast gewerbeangestellten mit einer Einlage von 436 K bei der Meraner Sparkasse unter der Ermächtigung anvertraut, unterstützungsbedürftige Gastgewerbe angestellte nach freiem Ermessen mit Gelbeträgen zu beteilen. Aus diesem Einlagenbuch hat Sigmund zweimal widerrechtlich Geldbeträge behoben und für sich verwendet und zwar am 29. April und 20. Mai 1911, an welchen Tagen er 400 K und 25 K behob. Am 20. Juli 1911 trat der Verwalter

der Krankenkasse einen kurzen Urlaub an; bei diesem Anlasse übergab er dem Beschuldigten gegen Em pfangsbestätigung den baren Kassenstand von zu sammen 1666 K 44 h, sowie die Kassenschlüssel. Am 22. Juli lieferte ihm der Einkassierer der Wirtsge nossenschaft, Johann Waibl, an eingesammelten Krankenkassenbeiträgen 100 K zwecks Abgabe in die Genossenschaftskasse ab. Am gleichen Tage abends, einem Samstage, teilte Sigmund dem Waibl mit, er werde am nächsten Montag später ins Bureau kommen, da er über den Sonntag

übergeben worden war, ein Betrag von 1531 K fehlte und daß aus dem in der Kasse mit dem Bar gelde verwahrten und mit diesem dem Sigmund übergebenen Einlagebuch der Gastwirtegenossen schaft ein Betrag von 400 X widerrechtlich erhoben war. Sigmund blieb verschollen bis zum 15 . Nov., an welchem Tage er sich völlig mittellos bei dem Untersuchungsrichter des Landesgerichtes Innsbruck mit der Selbstanzeige stellte, daß er die mehrange führten Geldbeträge unterschlagen und sich dann ins Ausland gewendet

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 28.06.1902
Umfang: 16
— Ein Wölkchen kommt gezogen, Und vom geträumten Paradies Ist jede Spur verflogen. Und fühl' ich das, so weiß ich kaum, Was weckt mir Liefern Schauer, Daß gar zu kurz der Freude Traum, Oder so kurz die Trauer? Emanuel Geibel. Erzherzog Sigmund u»u Tirol. (Erzfürstliche Jäger und Schützen.) Viele unserer alten tirolischen Landessürsten waren ebenso so tüchtige, als passionirte Jäger und Schützen. Das Land Tirol selbst, solange es noch im grünen Kleid unabsehbarer Waldungen prangte, eignete sich ganz

, um das vor handene Material waidmännisch zu pflegen und zu behandeln. Der erste Landessürst, welcher als tüchtiger und passtonirter Jäger auftritt, ist Erzherzog Sigmund. Derselbe trat 1446 unter großem Froh locken der Tiroler die Regierung des Landes an und heiratete nach 2 Jahrcn die Prinzessin Eleonora von Schottland, welche in dem späteren Streite ihres Gemahls mit dem Bischof von Brixen tapfer auf Seite des ersteren stand und in diesem Streite auch eine nicht unbedeutende Rolle spielte, woraus man schließen

konnte, daß Prinzessin Eleonora sich, wie alle Frauen, auch in Angelegen heiten des Mannes eingemi>cht habe. Sigmund erhielt von den unter ihm entdeckten. [ außerordentlich reichen Silberbergwerken in Schwaz \ und dem dadurch in Umlauf gekommenen vielen i Gelde den Beinamen des „Münzreichen", j einen Titel, den er ungefähr so verdiente, wie ! Fritz II. von Preußen den Beinamen des „Großen", j Die reichen Frücht des Bergsegens fielen größten- *) Noch das Jagdnormale der Erzherzogin Klaudia vom 12. Mai

haben. Eine bestimmtere Sprache als diese zu gebrauchen, ist unmöglich. Eine Operation von besonderem Ernste ist erfolgreich ausgeführt worden und läßt alle Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang. Wir wissen, daß mindestens drei bis vier Tage hindurch und vielleicht noch länger Ungewißheit bestehen muß, doch es ist ein Trost, zu wissen, daß die Dinge theils in die Hände von Ausländern, welche das auS den Silbergruben von Schwaz gewonnene edle Metall in ihre eigenen Säcke füllten. Erzherzog Sigmund hatte nebstbei

auch gar keine Anlage zu jener Tugend der Sparsamkeit, die jetzt in allen Finanzprojekten so kräftig gepriesen wird. Er warf vielmehr oas Geld förmlich zum Fenster hinaus, oder, wie man jetzt zu sagen pflegt, er ließ das Geld unter die Leute kommen, und zwar sowohl das Geld, welches er von Haus aus hatte, als auch jenes, welches er von den allezeit lieben und getreuen Tiroler Landständen geschenkt oder geliehen erhielt. Sigmund war ein fröhlicher Mann und sah das Leben für kein Faftenpatent

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.11.1932
Umfang: 6
, denn der Kardinallegat wollte es ver meiden, dieses Hochfest der Kirche in Brixen zu feiern, dessen unrechtmäßiger Bischof Georg Golfer samt den Kanonikern in Nachwirkung des Streites von Nikolaus C u s a mit dem Herzog Sigmund noch immer in Unge horsam gegen den Hl. Stuhl verharren. Nun betraten wir das Eisacktal und kamen am 15. April (Ostermontag) nach Klausen, eine Stadt des Bistums Brixen, 20 Meilen von Bozen weg. Der Eisack, dessen Name man von „eisig" ableiten kann, entspringt zu oberst in den Alpen

. Am 17. April ging es im Eifacktal, das immer enger und unfruchtbarer wird, weiter, nicht ohne Gefahr wegen der Wegkrümmungen und wegen der abschüssigen Stellen des Flusses. Nach 20 Meilen Wegs erreichten wir den recht schönen Ort S t e r z i n g. In diesem Tal sind Silbergruben, aus welchen Herzog Sigmund großen Nutzen zieht. Von hier fttegen wir den Brenner hinauf: er ist die P a ß h ö h e und vielleicht die wahre Grenze Italiens, wenn wir mehr auf die entsprechende geographische Abgrenzung

, 20 Meilen von Sterzing entfernt. Am 18. April erreichten wir nach einem Abstteg von 15 Meilen das breite und für die Gegend recht liebliche Inntal. Aber Weinreben gedeihen hier nicht; wir sahen von Brixen bis Regensburg keine Weinstöcke. Im Inntal erhebt sich die ansehnliche und schöne Stadt Innsbruck, was sagen will „Brücke des Inn". Hier residiert gewöhnlich Herzog Sigmund, der in früherer Zeit, wo er die kirchlichen Angelegenheiten nicht sehr begünstigte, so oft apo stolische Legaten durchzogen

ab und führte ihn in liebenswürdigster Weife in einem feierlichen Aufzuge, an . dem Klerus und Volk teilnahmen, zur Kirche und dann in das Quartier. Der Herzog lud uns ein, drei Tage in Innsbruck auszuruhen, wir genossen feine volle Gastlichkeit. Während unseres Aufenthaltes erschienen die nach Regensburg ziehen den Gesandten Venedigs, die Sigmund ebenfalls der Tafel beizog; er gab ein großes und glänzendes Gastmahl nach deutscher Art. Die ergötzlichen Haller Bäder. Am 22. April, kurz vor Untergang

der Sonne, ritten wir, nachdem die auf Pfählen ruhende Innbrücke übersetzt war, weiter nach der fünf Meilen entfernten Stadt Hall. Herzog Sigmund gab uns das Geleite und nahm uns auch hier äußerst liebenswürdig auf. Es ist ein für die Beschaffenheit des Land striches sehr behaglicher Ort, geschmückt mit den schönsten Gebäuden. Außerdem gibt es hier Bäder, die mit erstaunlicher Kunstferttgkeit erbaut sind. Kalt- und Warmwasser steigen von unten bis zu oberst empor, die Innenräume sind mit Breitem

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 10.08.1923
Umfang: 12
fand. Im Jahre 1284 ist für die Straße über den „Värtr" eine eigene Wegmacher- und Vorspann-Ordnung erlasset: worder:. Int Jahre 1334 er scheint ein Hans von Egelsee, genannt Feigensteiner, als „Pfleger von Clausen Ferrenstein", welcher dieselbe samt Gericht Imst und der Steuer laut Pflegebrief von Herzog Leopold auf Lebensdauer erhielt, wofür er dem Herzog 140t) Gulden Schulden nachgelassen hatte. Von 1425 bis 1439 ist Sigmund« Hendlcin Inhaber von Pfleg und Zoll Fernstein. Die Straße führte

damals hart am See vorbe^ Herzog Sigmund ließ dann den Turm auf dem hineingestreckten Fclsenvorsprunge im Felsenbecken der zwei Seen, die, mittels einer ' Erdzunge vott einander getrennt, der obere und untere Schloßsee genannt werden, die Veste S igmunds bürg erbauen, deren Ruinen heute t:och den romantischen Zattber der Gegend un gemein erhöhen. Sigrnundsburg war das erste der „Sigmunds schlösser", au denen Herzog Sigmund baute. Es war seit: Lieblingsschloß. Aus den Jnventaren jener Zeit

auf die zwei Schloßteile, wie heute. Die alte Klause zu Fernstem tvurde schlecht weg unteres Haus zu Sigmundsburg genannt. Am liebsten Werlte Herzog Sigmund auf dieser Iegdbnrg an der alten Landmark des Fern au unzugänglichen: Felsblock im smaragdgrünen See. Damals ging cs im Schlosse gar lustig und lebendig her, nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht mit Musik, Tanz und Spiel. In der Finsternis erglänzten die Fenster flammenhell und spiegelten sich in den Seen, die fleißig befahren und abgefischt

Sigmund eine Kapelle bauen, worin ihm ein Kaplan die Messe las; sie wurde 1478 vollendet. Im Jahre 1446 waren vom Herzog Sigmund dem Hans Kellner die „Vesten Vernstain mit Ihrer zugehö ren, auch allem Zeug und varender Hab" pflegeweise ver liehen worden. 1462 trat dann Christof Kellner „zu SiegmuttdSburg", der Sohn des Obigen, das „untere Haus ruck Gesäß zu Siegmundsburg" mit dem Zoll, der seit alter Zeit zur Klause Fern stein gehörte, auf Geheiß des LandeSfürsten dem Kaspar Frech in Pflegschaft

Karl von Spaur „Ober- rmd Ntederhaus zu Siegmundspurg mitsambt Zoll ynnzuhaben bevolhen", der 1499 dem Jörg Bran- disser die „Pfleg zu Siegmundsburg am Verrenstein" übergab. I,: den Jahren 1474, 1475 und 1480 weilte Sigmund zum „Gejaid" besonders lange Zeit auf diesem seinem Lieblingsschlosse, an dem er stets bauen ließ. (Fortsetzung folgt.) - o.P@clraii€lasco. j| fl InnsM (Bltstiit), nur Schlosserg. II M J Flachseintausch gegen Bauernleinen, Cottcne, M Zephlre, Wassertuche (Mollino) 0 85—2 m breit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 10.05.1932
Umfang: 8
Gründen einsetzen — und es muß Verwahrung eingelegt werden, daß von „Außenstehenden" versucht wird, auf den Spielplan Einfluß z« nehmen. Die „Heilige Genoveva" und ähnliches begehrt der Großteil des Innsbrucker Publikums wohl nie. Unglaublich, aber dokumentarisch bewiesen ist, daß 3(tit Hur — Der letzte Lag. 19] Geschichtlicher Roman von Oskar Wohrle. Copyright 1932 by „Der Bucherkreis, G. m. b. H.". Berlin SW. 61. Sigmund liest. Zweimal liest er, dreimal. Sein kup ferner Bart kommt ins Wallen

der Komtur an der Spitze des stolzen Reiterzuges die Pfalz. „Besser allweil zum Schmied als zum Schmiedlein!" denkt er. Diese halbe Stunde bei Sigmund -hat ihm mindestens >das Doppelte an Kosten und das Hundertfache an Zeit gespart, als wenn er den Weg von- unten aus durch den Schvanzenwall ge macht hätte. -Seine sonst -harten^ abweisenden Züge nehmen die Freundlichkeit und Verklärung eines Psortenheiligen am Jetzt -hat er's den „heidnischen, schweinischen Hunden" ge geben! Rache für Tannenberg! Rache

, ab Zirl 7.56, ab Flaurling I 8.05, ab Telfs-Psaffenhofen 8.12, ab Stams 8.21, ab Silz 8.27, ab Oetztal 8.36, ab Roppen 8.42, ab Imst 8.49, ab -Schönwies 8.59- ab Landeck 9.11, ab Pians- 9.20, ab Stren gen 9.28, -üb Flirs-ch 9.35, ab Pettneu 9.44, an St. Anton 9.52 Uhr. Die Fahrpreise 3. Klaffe für Hin- und Rückfahrt nach St. Anton betragen von Jnnsbruck-Hbf. und Westbhs., Völs, Der Komtur kehrt sich im Sattel und lächelt. Die zwanzig Ritter, die seine gute Laune sehen. lächeln mit. Sigmund

ein, und zwar zahlen die Firmlinge für die Berg- und Tal fahrt bei der Patscherkoselbahn die halbe DoWtag-skartc d. i. 8 1.50, deren Begleiter die ganze Bolkstagskarte, d. i. 8 3.— für die Berg- und Talfahrt. Diese Karten können entweder an der Kaffe der Tafftation oder im Tiroler Lcm- Sigmund tritt aus dem Fenster zurück und setzt sich wieder an den Tisch. Nachdenklich stützt er den Kops in die Hand. Hundert Eindrücke kommen, Mer kein brauchbarer Gedanke. Unvermerkt döst Sigmund ein. Dieser fünfte Juli

, der Krach mit Barbara. Sigmund splirt das ankriechende Alter. Siebenundvierzig Jahre sind eben keine fünfundzwanzig mehr. Sein summendes'- durcheiu- anderqnirlendes Hirn- hat eine kurze Ruhestunde wirkt ick verdient. Aber es kommt nicht zur Rühe. Es rast dahin wie ein durchgehendes Pferd. Es verarbeitet die Geschehnisse des Tages zu wilden, galoppierenden Bildern. Der König träumt. Qualvolles träumt er. Prag brennt, die vielen Türme flackern wie pechene Fackeln. Ein Ungeheuerlicher Kelch ist umgestürzt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.05.1932
Umfang: 8
euch vor «den Fäusten des Henkers. Ganz recht darum, was ich angetragen habe, und mit Zustimmung des Ge hirns zu verteidigen: Euer Hus mag brennen! Diese Antwort steht fest in Sigmunds gestrafftem Sinn; er achtet deshalb nicht mehr groß darauf, was Herr Kepka daherredet. Wichtiger als Herrn Kepkas meißelndes Wort ist König Sigmund das Flügelgesumm einer gelbbeinigen Wespe, die in regelmäßigen Abständen anfliegt und «an den Brüstungsstein des Fensters eine Röhre aus speichliger Erde baut. Sigmund hat ihr schon

am frühen Morgen zugesehen, als Herr Heinrich von Piron, des Konziliums Syndikus, seine Anflvartung machte und daraus andrang, mit Hussens Prozeß unter allen Umständen morgen zu Ende zu kom men. Und vorhin, eine Viertelstunde vielleicht, ehe die Böh men sich meldeten, als er den wütenden Krach mit der Kö nigin hatte, da brachte «diese Wespe eine grüne Raupe mit angeschleppt, die sie mit vielem Flügelgeräusch in die kleine Röhre versenkte. Er, Sigmund, hatte mitten im zornigen Schreien ausgehört

, «hergeholt, «was die Welt «beut, und diese Beute in die- Röhre geschleppt und diese für die nachkom mende Brut verdeckelt! Brut? Hat er denn selber welche? Wieder fällt Sigmund der Austritt mit Barbara ein. Wozu dieser Kampf, der täglich mehr Nerven kostet? Ist das Ergebnis denn wirklich des Aufwandes wert? Mag sie ihre Wege gehen, wie sie will; mag sie sich einen Bereiter, einen Stallknecht ins Bett legön, wenn sie nichts anderes fiud«et! Er selbst tufls genau so. Er nimmt jede Schürze

werden kann: Geld oder Potenz, oder, noch besser, womöglich «beides«. Geld schaltet von vornherein neun Zehntel aller Konflikte aus. Ist Geld im Haus, so brozzelt die Küche. Ist jedoch kein Geld da, so stürmt der Unfriede aus jeder Ritze. Und er, Sigmund, hat nie Geld. Ihm zerrinnt es unter den Fin gern, wie Schnee im April. Er mag heranschasfen, so viel er will, er mag's mit den- listigen, mit den schäbigsten Mitteln begreifen, er kann's nie zum Bleiben zwingen. Der Teufel weiß, es war doch ein glänzender

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Alpenland
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Seite 8 von 14
Datum: 13.04.1920
Umfang: 14
dem Baukomitee überwiesen. Ein weiterer Antrag derselben Gemeinderäte betreffend die Holzgewinnung in Kranewllten, der dahin ging, daß man die doriselbst verbliebenen Wurzelstücke der Bevölkerung zur Ausrodung überlassen möge, wurde eben falls durch Ueberweisung an das Baukomitee erledigt. Vizebürgermeisier Rapoldi interpellierte hierauf in der AnaalLgeobeLt ins gegen MaolüratZraL Dr, Sigmund ein gesetzten Untersuchungsausschusses. Vor einiger Zeit sei zur Prüfung der gegen genannten Magistratsrat erhobenen

Anwürfe ein Untersuchungsausschuß, bestehend aus den Herren Dr. Eder. Loceck und dem Interpellanten, eingesetzt worden. Die Fraktion der Tiroler Volkspartei und ebenso der Gemeinderat Müller haben diesem Untersuchungsaus schüsse das betreffende Material schriftlich vorgelegt. Diese sch-'ftliche Ausarbeitung sei dem Magistratsrat Sigmund amtlich übergeben Warden., damit derselbe Gelegenheit habe, sich dar dem Untersuchungsausschüsse gegen die Beschwerden zu rechtfertigen. Magistratsrat Sigmund

Herr Gemeinderat Dr. Eder lest, daß es sich bei dem Vorgehen des Magistratsrates Tokio, Sigmund nicht, wie Gemeinderat Rapoldi sich ausgedrück, -a,te. um eine Sabotage des Unterstlchungausschustes handle, da demselben die Materialien des Ausschuss"? erst vor kurzem zugekommen seien. Sigmund werde sich zu ^en gegen ihn erhobenen Beschwerden dem Untersuchung-,us- schllsse gegenüber in der nächsten Zeit äußern. Dr. Edar der insbesondere das langsame Arbeiten des Unt nsuchungs- ausschistes mißbilligte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 23.01.1934
Umfang: 8
angewendet, um gegen weltliche Stellen wirksam Vorgehen zu können. Nicht nur über einzelne Orte, sondern über ganze Länder wurde das Interdikt verhängt. Mit dieser kirchlichen Strafe wurde zum Beispiel das Land Tirol im 15. Jahrhundert kurz hintereinander zweimal belegt. Das kam so: Im l'^ärS des Jahres 1450 starb der Bischof von Brixen, ^Johann Rötel; um die Nachfolgerschaft hob sofort ein großes Streiten an. Schließlich ernannte das Brixner -Kapitel den Kanzler des Erzherzogs Sigmund, den Pfar- !rer

Leonhard W i e s m a y r, zum Bischof von Brixen. In Rom fand diese Ernennung keinen freudigen Widerhall. Miesmayr war nämlich Mitglied der sogenannten kirch lichen R e f o r m p a r t e i, die die Kirche in deutschen Lan den von Rom unabhängiger machen wollte. Das gefiel nun dem Papst Nikolaus V. nicht; er schickte den Brix- nern einen zweiten Bischof, den geistlichen Herrn Nikolaus jvon Eusa. Wenn einer eine Reise tut . . . Die Brixner Domherren und der Erzherzog Sigmund protestierten

I Einige Jahre später überfiel Herzog Sigmund mit mnen Rittern den Bischof in Bruneck höchstpersönlich. Wieder wurde das Interdikt über das Land Tirol verhängt und außerdem auch noch eine Art Waren- vlockade. Man verbot den italienischen und deutschen Kaufleuten. Waren durch und nach Tirol zu liefern. Wer dieses päpstliche Verbot mißachtete, der sollte mitsamt dem Orte, in dem er wohnte, mit dem Bannfluch belegt werden. Sigmund und alle Einwohner Tirols, also weit über hunderttausend Menschen, wurden

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 11.05.1932
Umfang: 8
in diesem Beutel der Zweckmäßigkeiten nicht einst auch ein gewisser Geleitsbrief?" „Ich habe ihn abgeschworen und für ungültig erklärt." „Das ist ja gerade Ser Mumpitz! Kannst du öeneen Schatten abschwören und für ungültig erklären?! Genau so gut könntest du ihn mit der Schere abschneiden und ans ein Luchbrett wickeln!" „Ah pah!" „Nichts Ah pah!, Sigmund. Dieses Ah pah! ist keine Antwort! Du mußt ans eine bessere sinnen. Ans eine, die nicht bloß wegschiebt, sondern die widerlegt. Vergiß nicht, brennt der Böhm

morgen tatsächlich, so wird man dir diesen Geleitsbrief in die Ohren zetern, solange du lebst!" „Bleib mir mit Moral vom Leibe! Politische Haudlun-- gen wollen mit politischer Elle gemessen werden." „Meß sie, womit du willst! Du hast dafür gut zu stehen, nicht ich! Ich wollte dir nur geraten haben. Aber mir scheint, du nehmest heute nur Brautrat an." Brautrat?" „Ratet mir gut, sagte die Braut, nur ratet mir nicht ab!" Sigmund lacht. Wieder ist es das gleiche, beinahe unhövbare Lachen

von einem Magister, der größenwahnsinnig geworden ist, weil er meiner Schwägerin Beichte hören durfte. Nein, wer mir jetzt noch entgegentritt und mein Werk behindern will, den zertrete ich!" Sigmund schweigt. Der Psalzgraf zögert mit einer Antwort, Er kann zwar Sigmunds Gesicht im Dunkel nicht erkennen, aber etwas in der Stimme des Königs hat ihn stutzig gemacht. Weiß Gott, er, Ludwig, des Reiches Erztruchseß, ist doch auch kein heuriger Hase, er hat mancherlei Wind der Welt sich um die Ohren blasen lassen

, er versteht es, auch in verschlossenen Gesichtern zu lesen, aber wenn der eben gehörte Ton echt ist, so hat er sich bisher von Sigmund schwer täuschen lassen. Steckt hinter dieser Gestalt, die in allen Farben schillert, die alles ans dem Handgelenk zu lösen scheint, die leichtfertig tut, listig, verschlagen, die 'oft dreist und unverschämt ist. die alles auf. den eigenen Vorteil hinzutreiben versteht, steckt da wirklich mehr dahinter, als nur der Drang zu glänzen, zu genießen, mitzunehmen? Steht

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 10.06.1913
Umfang: 8
würdiger Tatkraft, ein Priester seltener Art, der Vater der Armen, Unheilbaren und Notleidenden, eine Zierde unserer theologischen Diözes-.-nlehranstalt, Msgr. Dr. Waitz, dessen unermüdlichem, selbstlosem Schaffensdrange die Eisackstadt einen Großteil ihres Aufschwunges verdankt, ist die hohe Würde, aber auch die schwere Bürde eines geistlichen Oberhirten übertragen worden. Wir katholische Tiroler rufen darum heute unserem hochwürdigsten Weihbischof Sigmund ein schmerzbewegtes Lebewohl

, aber auch ein freudiges Glückauf nach. -je * * Die Feierlichkeiten wurden am Samstag nach mittags mit der Stunde des Aveläutens eingeleitet. Zu den Glockenklängen erdröhnten donnernde Pöller- salven, das große Ereignis verkündend. Die Straßen der Stadt waren reich mit Fahnen geschmückt, ebenso die f. b. Hofburg, in der Msgr. Dr. Sigmund Waitz, nachdem er bei denk?. Franziskanern zwei Tage in klösterlicher Zurückgezogenheit sich auf die Weihe vorbereitet hatte, Wohnung nahm. Das Portal des Domes zierte ein Monogramm

teilzunehmen verhindert war, mit ihren Söhnen Franz, Dr. Hans und Doktor Otto sowie den Frauen der beiden letzteren. Dieser Empfang bei Weihbischof Sigmund gestaltete sich überaus rührend. Der neue Weihbischof war durch das unbedingt notwendige Nichterscheinen seines lang jährigen Mitarbeiters, Bürgermeisters von Guggen berg, so tief ergriffen, daß ihm die Tränen in den Augen standen. Er kündigte gleich einen Besuch auf Seeburg, dem Anwesen des Bürgermeisters, an und ist auch im Laufe

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 28.06.1902
Umfang: 16
für uns im Frieden wie im Kriege war, sondern auch ein Landesvater in des Wortes vollster Bedeutung. Zagend ergreife ich die Zügel der Regierung, denn eines solchen Fürsten Nachfolger'zu sein, ist schwer; zagend, aber auch in festem Vertrauen auf Gottes Beistand und die Liebe meiner Sachsen. Denn wie Erzherzog Sigmund schied 1496, 69 Jahre alt, aus diesem Leben, über dessen Jammerthal sich zu beklagen er im Allgemeinen keine Ursache hatte, denn fast sein ganzes Leben war ein Freudenspiegelsee

, aus dessen lustigen Wogen er viel herumgefahren ist. Er starb zu Innsbruck, ungern wie alle Leute; denn noch kurz vor seinem Tode bat er seine Räthe, um erfahrene Aerzte zu schicken, die ihm „das Lebm um etwas fristen und verlängern möchten." Sechs Jahre vor seinem Tode schon hatte Sigmund seinen Vettern, den nachmaligen Kaiser Maximilian, nach Tirol berufen und ihm die Regierung über die Tiroler überlassen, wobei er sich jedoch unter anderem ausdrücklich bedingte, daß Maximilian ihn „allenthalben jagen

und wohnen lasse." Erzherzog Sigmund liegt in Stams begraben in der landesfürstlichen Gruft, deren Zugang aber der patriotische Tiroler, welcher die Ruhestätte seiner alten Landesfürften besuchen will, seit längerer Zeit vermauert findet. (Aus „David v. Schönherrs Schriften") — Tausend Kronen für eine ange tragene Ohrfeige. Der Hund des Großfuhr mannes Alois Manko in Wien, so erzählt die „Reichspost", belästigte den Eisenbahnbeamten Eduard Schwarz und wurde von diesem mit dem Fuße weg geschoben. Manko

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 12
Datum: 07.07.1912
Umfang: 12
dasselbe: „In der hierortigen Station wurden den Be- dicnsteteten Spengler-Lampist Sigmund Kaspar und Stationsarbeiter Ignaz Maschat die Medaille für 40- jährige treue Dienste verliehen, und zwar kam die Me- daille für den Erstgenannten zirka einen Monat früher hieher. Von meiner Seite wurde nun geplant, die Medaillen beiden Bediensteten gleichzeitig im Beisein der Sisenbahnbediensteten im Speisesaale der hierortigen Restauration, als den für diese Zwecke geeigneten neutra len Boden zu übergeben. Nun erkrankte jedoch

der . Spengler-Lampist Kaspar Sigmund und war nach einer Mitteilung des behandelnden Arztes bei dem hohen Al ter des Kranken ein plötzlicher, letaler Ausgang nicht ausgeschloffen. Ich wollte deshalb die Medaille nicht mehr länger zurückbehalten und schickte sie dem Ge nannten mit folgendem Begleitschreiben: „Zl. 2409. Franzensfeste, am 15. April 1912. Herrn Kaspar Sig mund, Oberlampist, Franzensfeste. — Nachdem es in folge Ihrer Erkrankung nicht möglich ist, Ihnen die von Sr. Majestät verliehene Ehren

- ' tionsarbeiter Maschat konnte ich schon mit Rücksicht auf den kranken Sigmund keine weitere Feier veranstalten und übergab Ersterem die Medaille in Gala-Uniform in Gegenwart zweier Zeugen in meinem Bureau. Es kann deshalb weder von einer Verschärfung der bestehen den Gegensätze, noch von einer absichtlichen brüsken Be handlung der Arbeiter gesprochen werden, sondern ist an dem Unterbleiben der feierlichen Uebergabe einzig und allein nur die Erkrankung des Oberlampisten schuld. Weiters wurde zur Feier

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 10.11.1923
Umfang: 8
Freitag früh. — Anfragen ist Rückantwort-Porto beizulegen. Nr. 17. Samstag. 10. November 1923. 36. Aakrgang. ZU Mied des WIMM Ir. SiWmd. Es geziemt sich wohl, dem ersten Primarius und ersten Direktor unseres Krankenhauses, der infolge der geänderten politischen Verhältnisse vor kurzem unsere Stadt verlassen hat, zum Abschied einige Worte zu widmen. Dr. Sigmund kam im Jahre 1912 nach Brixen, als mit dem Bau des Krankenhauses begonnen wurde, um schon bei der Erbauung, und inneren Einrichtung des Hauses

auf die Dauer nicht ertragen, war groß. In der Erkenntnis, daß ein Hauptübel der Mangel einer einheitlichen zentralen Zeitung im Haus selbst sei, entschloß sich der Gemeinderat Ende 1922, für das Haus eine Direktion zu schaffen, einen der Aerzte zum Direktor mit genau abgegrenzten Befugnissen zu ernennen und diesem den größten Teil der Verwaltungsaufgaben zu übertragen. Dr. Sigmund wurde Direktor. Der Erfolg stellte sich ein; zum erstenmal eigentlich seit der Er bauung kein Defizit mehr, HStzÄexn sogar cin

kleiner Ueberschuß. Da wir Dr. Sigmund nicht bloß als sehr geschickten Chirurgen, sondern auch als aus gezeichneten Organisator auf allen Gebieten kennen, schreiben wir diesen glänzenden finanziellen Ersolg zu einem großen Teil ihm persönlich zu, wenn gleich wir nicht verkennen, daß alle in Betracht kommenden Angestellten im Krankenhaus eifrigst mitgearbeitet haben. Und dieser große Erfolg mag für Herrn Dr. Sigmund beim Verlassen unserer Stadt die beste und vielleicht einzige Genugtuung sür

manche teils gewohnheitsmäßige, teils bös willige Nörgeleien seiner Mitbürger an seiner Tätigkeit gewesen sein. Herr Dr. Sigmund gehörte bereits, obwohl er Vorarlberger ist und in seinem Temperament nie von allen hiesigen Mitbewohnern verstanden wurde, zu einem sast wesentlichen Bestandteil von Brixen. Man wird ihn überall vermissen, da er sür alle möglichen Interessen Verständnis zeigte und überall gerne mittat. Er war ein guter Gesellschafter, hatte Witz, Temperament und war stets hilfs bereit

. Namentlich seine engeren Freunde und Bekannten sehen ihn nur mit dem größten Be dauern scheiden, da er in ihren Reihen eine kaum ausfüllbare Lücke hinterlassen wird. Ganz unaufgeklärterweise war Herr Dr. Sigmund bei der Behörde als Italienerfeind angeschrieben, was zur Folge hatte, daß seine Option abgewiesen und er sogar des Landes verwiesen wurde, was bisher nur ganz wenigen, besonders schwarz An gekreideten passiert ist. Wir sind überzeugt, daß Dr. Sigmund nichts gegen Italiener getan

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 17.06.1932
Umfang: 8
diese Maß nahme, sieht sich aber zurzeit außerstande, ihre Regelung zu verhindern. Petri Felsen. Jetzt, wo der Fall Hus aus der Welt geschafft ist, die verderbliche Irrlehre mitten ins Herz getroffen, schlafen sich die Hauptleute und Generale der Kirche Krakt an zur nächsten drängenden Ausgabe, zur Beseitigung des unheilvollen Schismas. Auch der König schläft herrlich. Jede Minute seines Hcrrschertages war gefüllt bis zum Rand, Ungutes und Gutes wirr durcheinander. Sigmund hat einen prächtigen Traum

; er lacht. Doch nicht die junge rundschenkelige Fran zösin lacht er an, nicht ihr weißes Gesicht, das wie ein« Kirschblüte leuchtet, nein, der König lacht eine dunkle, eben- holzene Truhe an. Wenn er den schweren, nägelbeschlagenen Deckel hebt, glänzt es metallen aus der Tiefe heraus. Ein Haufe Silber und Gold glänzt ihn an. Kein Wunder, daß Sigmund lacht. Es ist ihm gelungen, aus schnödem Perga ment Geld zu machen. Alchimie, kein Unkenbrenner der Welt kann sie besser! Der braucht

für seine Goldmacherknnst lebendige Kröten, die er im Tiegel auf's Feuer setzt. Für Sigmund tut's schon eine tote geschabte Kalbshaut. Die Verschreibung der Ordensritter hat sich ihm zu blinkenden Schildtalern gewandelt. Er muß sich dagegen wehren, so sehr berollt ihn rundum das Gold ... Noch eine Seele in Konstanz träumt diese Nacht von Geld, von vielem Geld. Das ist Herr Johann von Schwärz lich der Bürgermeister der guten und getreuen Stadt. Doch ihm wird kein Geld gebracht, im Gegenteil, ihm wird es weggeholt

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 24.08.1950
Umfang: 10
in Ehrfurcht und Untertänigkeit bleibe. Das ist keine Bauernkunst und darum gehen wir weiter in den nächsten Saal. Der Bauer trägt die Gotik Jetzt beginnt die Gotik, So nennen die Gelehr ten die Kunst, die bei uns so zwischen 1300 und 1500 entstanden ist. Man könnte genau so gut Kunst des Mittelalters sagen. Und dieses Mittel- alter steht bei uns im Zeichen des erstarkenden Bauerntums. Wer hat dem Herzog Friedl mit der leeren Tasche die Treue gehalten, wie er vom Kaiser Sigmund, einem Böhmen, verfolgt

worden ist und sich auf den entlegensten Bauernhöfen verstecken mußte? Der Adel hat ihn feig im Stich gelassen und wollte Tirol an die Bayern verschachern. Bauer und Bürger haben damals die Freiheit Tirols verteidigt und ihrem geliebten Herzog Friedl wieder zum Recht verhelfen. Seit dieser Zeit (so um 1400) sind die Bauern neben den Rittern und Prälaten im Landtag gesessen und haben angeschafft, was im Land zu ge schehen hat. Wie dann der Herzog Sigmund, den man den Münzreichen nennt, vor lauter Ver

schwendungssucht Tirol an die Bayern verkaufen wollte, da haben wieder die Bauern und Bürger im Landtag den unfähigen Sigmund zur Abdan kung gezwungen und den jungen Kaiser Max zum Grafen von Tirol gemacht. Der Bauer war in Tirol ein freier Mann und hat nur den Lan desherrn über sich anerkannt. Er hat sich aber auch an den festen Grundsatz gehalten: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, gebt Gott, was Gottes ist. Dem höchsten Herrn zu Ehren hat er hunderte von Kirchen erbaut, eine herrlicher

von allen Aposteln gefallen, weil er dem Malchus das Ohrwaschl abgehaut hat? Siehst du Sepp, so ist auch der Stephanus ein Heiliger so recht nach dem Willen des Volkes. Gleich im nächsten Saal sind die Bilder von dem Pustertaler Meister aus St. Sigmund. Wieder ist die Geschichte des heiligen Stephanus gemalt. Dieser Heilige war den Tiroler Bauern besonders sympatisch, wohl weil sie auf den Feldern alle Jahre so viele Steine zusammenklauben mußten, so daß sie sich gut vorsteilen konnten

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1851
Regesten und urkundliche Daten über das Verhältniss des Cardinals Nicolaus von Cusa, als Bischof von Brixen, zum Herzoge Sigmund von Oesterreich und zu dem Benedictiner-Nonnen-Münster Sonnenburg im Pusterthale : von 1018 - 1465
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Seite 38 von 42
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Wien
Umfang: 40 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen ; 7,1/2
Schlagwort: p.Nikolaus <von Kues> ; c.Sonnenburg <Sankt Lorenzen, Pustertal> / Kloster ; f.Regest ; <br />p.Nikolaus <von Kues> ; p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; f.Regest
Signatur: II 102.980
Intern-ID: 272560
, Brauneck, Buchenstein, Neurasen, Lampersburg lind Kelburg (Arnold von Niederthor, Bartholome von Liebten stein, Caspar Ti'autsun , Caspar Res- ner, Sigmund Lutauher und Jacob Lutacher) der Eide, womit sie dem Capitel ver pflichtet waren, damit sie Behufs der Friedensunterhandlungen unter die Botmässig- keit des Herzogs von Venedig übergehen könnten. Handlung etc. p. 470, 1462, 24. October. Brixen. Arnoldus de Niederthor, miles in Sab ion a, Bar- tholomaeus Lichtensteiner in Braunecka, Caspar Trautsun

in Puchenstein, Caspar Resser in llesen, Sigmuxidus Lutacher in Lampersburg, Jacobus Lutaci)er in Kelburg, capitanei et castellani castrorum dictorum et arcium ecclesia© Brixin. manifestum fa- ciunt , quod teneamus et gubernamus dieta castra nomine prineipis Venetiarum donec factum fuerit concordium etc. (,,Zerschlägt sich der Friede, kehrt alles in den alten Stand zurück; dein Herzoge Sigmund müssen die Burgen fortwährend offen stehen.') 1462, 30. October. Bötzen. Herzog Sigmund bevollmächtigt den Abt

. Venedig. Eröffnung der Fri eden »Unterhandlungen in Ve nedig. — Weitläufige Verhandlungen. — Gesandte von Seite des Herzogs Sigmund waren : Jh\ Gregor von Heimburg, Jacob Trapp, Oswald Wolkensteincr und der Kam mermeister des Herzogs. Handlung etc. p. 238 — 247. 1462, 2. November. Venedig, Rede, welche Gregor von Heimburg vor dem Senate in Venedig hielt, und worin er das unredliche Vorgehen Roms, so wie das redliche Streben des Herzogs Sigmund zur Wahrung seiner Rechte und zur Herstel lung

, welche im Laufe des Jahres 1462 zwischen dem Herzoge Sigmund und den Venetianischen Fri cd ens Vermittlern stattgefunden. Handlung etc. p. 240. 1462. Darstellung der Benebmungsweise des Herzogs Sigmund und des heil. Stuhles zu Rom bei den Venetianer Verhandlungen. (Aus einem Schreiben des Pap stes ad omnes Christi Fideles etc.) Handlung etc. p. 494—495. 1462. Antwort des Herzogs Sigmund an den venetianischen Gesandten Nico laus Grossus , Secretar der venetianischen Herrschaft, welcher am Ende des Jahres 1488

mit neuen Antragen nach Innsbruck kam, Handlung etc. p. 277, 1463, 30. Januar. Venedig. Schreiben des Dogen Christopherus Mauro an den ( Herzog Sigmund, wie er die Anwesenheit des päpstlichen Legaten a Latere (Cardi- nalis Nicenus) in Venedig benützen werde, um die Irrungen zwischen dem Cardinal Sti. Petri ai Vineula (Cusanus) und dem Herzoge beizulegen. Lichnowski VII. — K. 1c. G. Arci. 1463, ina März, Neuer Ausbruch der heftigsten Feindseligkeit awiflehen Cn- saniii und Herzog Sigmund (loterea

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