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Volksbote
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Seite 9 von 12
Datum: 16.04.1931
Umfang: 12
hafte Summen eingelegt. Daß es dann vor der Bank zu sehr stürmischen Szenen kam,, ist begreiflich und Polizei mußte die ^'ank umstellen. Der polnische Staat ist auch in Mitleidenschaft gezogen, weil ihm die Bank noch große Steuerbeträge schuldet. Seid ohne Arbeit Auch Jlot an den großen Spielbanken? — wird nicht um Geld gespielt? Wer hätte nicht bei den Worten „Monte Carlo' oder „Roulette' einmal aufgehorcht, den Wunsch verspürt, Fortuna in die Locken Ku fassen, einmal sein Glück zu versuchen

und in aufflackerndem Leichtsinn alles auf eine Karte zu fetzen. Wie viele, die in die Gefahr gerieten, kamen darin um und wie wenige lwlderftanüen ihr. Sei es in Monte Carlo oder in Biarritz oder in den großen Schweizer Kurorten, wo nur ein Einsatz von zwei Fran ken geduldet wird, es ist überall das gleiche Bild: der Dämon der Spielleidenschaft macht sich in jeglicher Gestalt breit. Hier sind die prunkvollen Säle, wo Tausende die grünen Tische umlagern und die Croupiers mit sadistisch-gleichgültigem Lächeln

die Gewinne für ihre Bank etnftreichen. Die höchsten Umsätze werden heute wohl in Biarritz erzielt. Der Ruhm Monte Carlos verblaßt dagegen. Dem Fürsten von Monaco, der bisher von der Spielbank recht bedeutende Einkünfte bezogen hatte, wurde kürzlich mit geteilt, daß die Bank weiterhin nicht mehr in der Lage fei, die bisherigen Summen an ihn zu zahlen. Francois Blanc, der Gründer der Spielbank von Monte Carlo, ehemals Kell ner, hatte In wenigen Jahren soviel Millionen errafft, daß er dem Fürsten von Monaco

Spielergeschichten existiert, ist es vor allem das elegante Seebad Biarritz, das sich zu einem neuen Monte Carlo auf putzt. Hier treffen sich die leidenschaftlichen Spieler und die zeitweiligen Müßiggänger jaus den Kreisen der Hochfinanz, di« sich in bitterem Ernst oder leichtfertigem Zeitvertreib ihr Geld abnehmen lassen. Das ist eben das Sonderbare und Unerhörte, daß es immer noch genug Dumme gibt, die auf dieses aus geklügelte System raffinierter Bankiers hereinsallen. Wer an einigen Spielbanken nüchtern

noch Tag für Tag am grünen Tisch sitzen und sich das aussichts reichste Spielsystem ausrechnen. Eifrig notieren sie alle Gewinnziffern und derweil verlieren sie viel oder wenig, je nachdem es der eigenwilligen Kugel gefällt. Wie unsinnig es ist, das Rollen der Kugel berechnen zu wollen, mag ein Beispiel zeigen. Ein bedeu tender Mathematiker errechnet« mir einmal, i daß nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung in Monte Carlo die Kugel in fünf Jahren ein mal bei Zero Halt machen müsse. Diesem Gesetz

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