, Nr. 3. Seite ?. , Rußland hat ein doppeltes Spiel gespielt,' mag es berechnete Tücke sein, mag der Kamps der kriegerischen und der friedlichen Strö mung am Hofe das treulose Schwanken ver ursacht haben. Es zieht den Weltteil mit in einen Strom von Vlut. Aber ist es wirklich wahr, daß Frankreich, daß gar England an dem schrecklichen Werke der allgemeinen Ver nichtung teilnehmen müsse, weil es die Un treueoder die Schwäche der zarischen Politik gebietet? Es ist ein grauenhaft lächerlicher Gedanke
, daß dieses Frankreich der Demo kratie und der bürgerlichen Freiheit, das nie- - mals so friedliebend war, wie in den letzten Iahren, das in diesen Jahren der Krise so deutlich, wie nun das deutsche Volk selbst, jeden Abscheu vor dem Kriege 'bekundete, nun Hekatomben (Hunderttausende) von Menschen darbringen und schlachten soll, bloß damit sich der Zar seines Protektorates (Schutzes) über Serbien ungestört sreut. Das Bündnis der Republik mit dem nordischen Absolutismus MußläniH war eine Verbind düng wider die Natur
gegen Deutschland.' „Das deutsche Volk ohne Ausnahme, ohne Parteiunterschied, hat heute den Krieg, den Rußland und Frankreich ihm aufgezwungen, als seinen Krieg aufgenommen, als den Krieg auf Leben und Tod, als den Krieg um das Dasein der Deutschen, als Volk und Staat. Das ist dieser Krieg: denn er ist der Krieg der Einkreisung, der Krieg, den Rußland, Frankreich» Eng» land seit Jahren vorbereitet hat» der Krieg, der das deutsche Volk zurückschleu« dern soll in Machtlosigkeit und Elend. Rußland hat ihn in Szene
gesetzt (hervorge rufen), indem es mobilisierte, während es noch zu verhandeln schien. Indes kleidet sich Frankreich in das Gewand des Friedlichen. Aber während es zu vermitteln scheint, trifft es kriegerische Anstalten und schon einen Tag vorher, ehe es aus die Anfrage Deutschlands, wie Frankreich sich in einem russisch-deutschen Kriege verhalten wolle, ausweichend antwor tet, legt es für die Dauer des Krieges den Be lagerungszustand über Algier und Tunis. Es ist entschieden, während es unentschieden
er scheint und läßt sich den Krieg erklären, den es durch seine Patrouillen und Flieger auf deutschen Boden eröffnet hat. Und der Dritte im Bunde, England, ist nicht minder entschieden. Wer die Rede liest, die Grey heute im Parlament hielt, weiß, daß England eingreifen will und eingreifen wird, und daß die Verletzung der Neutralität Belgiens durch Deutschland bloß einen Vor wand bildet. Würde England das Schwert auch ziehen, wenn Frankreich die Neutralität Belgiens verletzte? Die Frage