Donnerstag. 4. Juli 1946 Tiroler Bauernzeitung Nr. 27 Sekte 5 * tel anlögn, mit fleifchroate UnterKittl drunter? Unsere Burschen schaugn ja decht nit hin. Du muaßt a Extra-Komischer sein, daß Dir alles so auffallt. Ja richtig — die Schuach! Da hun i manchi gsechn, dö habn Schuach an, dö man in Wian Schimmipatschn oder Tangoschläuch ghoaßn hat. Werdn woll a Wianer gwesn sein. Tiroler Buabn wissen ja nit amol, was a Tango a Schiaber oder Foxtrott! ist, weil sie alle lei ^Wal zer, Ländler
zulöscht no von die Affen ostam- men. Die Pfennig trogen 's iatz nimmer um den Hols, sondern lassn 'n dein Bauch oihangen. Vorn isch meistens der Tiroler Gogl dran, und hintn a Heiliger af Schi. Uller soll er hoatzn. In Reimmichlkalender hun i den Heiligen nia gfun- den, aber der woatz ja a nit olls. Aber a Tiroler Heiliger weard 's nit sein, dö kennt der Reim- michl alle. Wenn ma wissn will, wos a Mensch wert isch, so muaß man ihn entweder in der Kirchn söchn oder in an Rausch. — Rausch gibts koane
kann und es ist a rechte Freud, weil man sicht, unsere Burschen stian nit lei grad, weil sie 's jahrelang so glernt habn, sondern weil sie wissn, sie stian vorm Herrgott. A Freud zum Zuaschaugn. I moan, liaber Sepp, am besten ist, mir tref fen uns amol auf der Waldrast, dann könntn ma in aller Ruah allerhand ausredn. Sollt dös aber nit sein können, so war vielleicht guat, daß mir uns öfter auf dö Weif' schreiben tatn. Aus jeden Fall, mach Dir lei koane Sorgen, unsere braver Tiroler Buabn heiraten eh lei Madln
mit an echtn Gwandl — die Schlampn und Flitschen bleiben übrig, dö mögn unsere Buabn eh nit — und so gibts wieder echte Tiro ler Mütter mit den echten Tiroler Kindern. — Auf dö Weis' werdn mir wohl a dem Weltsicher heitsrat auskemmen — wenigstens miar zwoa. Pfiat die Sepp, loß es auhearn rögnen. Urschl Opfachter. Wirksame Me M Mötftiet RMbvten Entgegen den Bestrebungen von anderer Seite, die Interessen des Bauern und des Dienstboten gesondert zu vertreten, bleibt der Tiroler Bauern bund
nach wie vor bei seiner Ansicht, daß dies nicht möglich sei, sondern, daß nur ein Zusam menhalt zwischen beiden sowohl in wirtschaftli cher, wie in politischer Hinsicht einen Erfolg für beide Teile bringen Könne und für unsere ge samte Landwirtschaft, insbesondere in wirtschaft lichen Notzeiten, am zuträglichsten sei. Aus dieser Erkenntnis heraus fühlt sich der Tiroler Bauern bund dazu berufen, nicht allein die Interessen des Bauern, sondern genau so auch die des Dienst boten und Forstarbeiters zu vertreten. Daraus ergibt