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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 6
Datum: 01.12.1927
Umfang: 6
. So hatte ich die Zeit vom 9. April bis 23. Juli im italie nischen Gefängnis zugebracht, nur weil ich keinen Waffenpaß für meinen alten, ungeladenen Revolver hatte und den jungen Fa- schiften unverhohlen meine Auffassung über ihr Land gesagt hatte. Irgend eine Schmähung gegen Mussolini aber hatte ich mir niemals zu schulden kommen lassen. Andreas Hofer und Giarratana. Am 22. November waren es 160 ^zahre, daß Andreas Hofer der Sandwirt von Passeier, das Licht der Welt er blickt hat. Diesen Jahrestag des größten

Tiroler Freiheits helden zum Gegenstände einer Gedenkrede zu machen, be hielt sich der neue Diktator der Provinz Bozen und außer ordentliche Parteikommissär Abg. Giarratana vor, der ch Brixen über Andreas Hofer einen seiner Ansicht nach über aus „gelehrten' Vortrag halten zu müssen glaubte. Giar ratana ist bekanntlich bestrebt, als vielseitiger Mann zu gellen und glaubte sich nun auch befähigt, als „Forscher tirolischer Geschichte' in die Oefsentlichkeit treten zu kön- nen. So betrat Giarratana

, gestützt auf seine „reichen und tiefgründigen Kenntnisse tirolischen Wesens und der Lan desgeschichte' den Vortragstisch und sprach über die Gestalt und Persönlichkeit Andreas Hofers. Es wäre eine unbillige Forderung gewesen, diese neu? wissenschaftliche Befähigung Giarratanas keinem weiteren Kreise als dem engen der aufmerksam und andächtig lau schenden Zuhörerschaft zur Kenntnis zu bringen. So hat Bozens neuer Diktator denn auch nicht gezögert, seine Ausführungen in der faschistischen Presse

der Provinz in deutscher und italienischer Sprache zu veröffentlichen, um seinen Ruhm als „wissenschaftlicher Gelehrter' zu begrün den. Auch wir haben natürlich nicht versäumt, uns ein gehend mit den Geistesblitzen Giarratanas zu befassen und sind zu dem immerhin bemerkenswerten Ergebnisse ge langt, daß Giarratana wirklich seit 160 Jahren der erste Forscher ist, der über Andreas Hofer Neues zu berichten wußte. Die gesamte Welt war bis zu dem Zeitpunkte, als Giarratana seine Entdeckungen verkündete

, von dem „pein lichen' Jrrtume befallen, daß Andreas Hofer in den Sturm tagen des Jahres 1809 den welschen Horden Napoleons entgegentrat, sie wiederholt aus dem Lande hinausjagte und damit die Freiheit seines Heimatlandes vom Joche des welschen Korsen erkämpfte. Der glühende, heiße, unbezähm bare, hemmungslose Drang nach Freiheit beseelte Andreas Hofer vor mehr als eineinhalb Jahrhunderten genau so stark und lebendig, wie heute in seiner Heimat die Deutschen Südtirols, die seit bald einem Jahrzehnt

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 4
Datum: 01.03.1930
Umfang: 4
erhältlich. Andreas Hofer- und Noldin-GedSchtnis- fcier in Wien. Der 120. Geburtstag Andreas Hofers wurde in Wien mit besonderer Festlichkeit begangen. In der Peterskirche wurde das alljährlich vom Bund der Tiroler in Wien veranstaltete feier liche Hochamt abgehalten, während gleichzeitig auch an allen übrigen Altären Gedächtnismessen stattfandcn, von welchen die eine Hochw. D r. Kolo, unser bekannter Vorkämpfer für Süd tirol, las. Heuer wurde dem Gottesdienst durch die Mitwirkung der kath. akademischen

Sängerschaft „Waltharia' eine er höhte Weihe verliehen, welche mit gemischtem Chor die Krö nungsmesse von Mozart sang. Am Schlüsse des Hoch amtes stimmten alle Andächtigen, die dicht gedrängt die große Kirche füllten, das Andreas Hoserlied an. Von der Peterskirche marschierten die Teilnehmer in ge schlossenem Zuge über die Kärntnerstraße und Ringstraße in den Musikverein. Die Fahnen des Bundes der Tiroler und des Andreas Hofer-Bundes eröffneten den Zug, denen ein« Tiroler Trachtengruppe

, dann di« Mitglieder des Bundes der Tiroler und des Andreas Hofer-Bundes, 'sowie zahl reiche Abordnungen anderer Verbände folgten. Der Musikvereinssaal war bis auf das letzte Plätzchen besetzt. Die Hauptleitung des Deutschen Schulvereines Süd mark mit Exzellenz D r. Groß an der Spitze, welche diese Kundgebung veranstaltet hatte, war vollzählig erschienen und vor allem akademische Körperschaften, die Ortsgruppen des Deutschen Schulvereines Südmark, Turner und vieie andere Vereine hatten starke Vertretungen

entsendet. Die Gedächtnisfeier begann mit einer vom Obmann des Bundes der Tiroler Direktor Neumair verfaßten Vorrede, die — in ergreifender Weise Andreas Hofers Sterbestunde dichterisch vollendet schildernd — vom Südtiroler, Herrn Oskar Mellitzer meisterhaft vorgetragen wurde. Dann sang die Univ.-Sängerschaft „Ghibelinnen' das Andreas Hoferlied, dessen feierliche Klänge von den Teilnehmern stehend angehört wurden. Sodann betrat, lebhaft begrüßt, Nationalrat D r. Kolb die Rednertribüne. Er schilderte

vor allem Andreas Hofers Persönlichkeit. Feierte ihn als einen Volksmann, der — ohne das hohe mili tärische Talent Speckbachers oder den Fanatismus Haspingers zu besitzen — doch durch die Macht seiner Persönlichkeit, durch eine nicht in Worte ausdrückbare suggestive Kraft das Volk mit sich riß und so die Tiroler zu immer neuen Heldentaten begeisterte. Der Geist des Märtyrers Andreas Hofers war es auch, der dem Lande Tirol einen neuen Märtyrer in der Person des Sa- lurner Advokaten Dr. Josef Noldin erstehen ließ

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 01.09.1934
Umfang: 8
hatten. Nicht zu unter schätzen war das Selbstvertrauen der Tiroler, das sie sich im ersten Befreiungskämpfe.geholt hatten. Ohne Andreas Hofer wäre diese Befreiung wohl nicht leicht denkbar, es gebührt ihm wohl das Haupt verdienst an derselben. Durch sein rechtzeitiges Em streifen in der Aufftandsbewegung brachte er dieselbe m geordnete Bahnen und wurde so als Führer all seits anerkannt. Ihm zu danken ist auch die Mitwir kung des Militärs, das zwar nicht in großer Zahl teilnahm, 'aber doch imstande war, die einzelnen

persönlich unter fertigt. Doch gab der Erzherzog wieder in einem Befehl vom 21. Juli General Buol den Auftrag, .langsam das Land zu verlassen und die Pulver- und Bleworräte den Tirolem zu überlassen. Andreas Hofer sucht« Buol zurückzuhalten, aber es gelang ihm nicht. Gleichzeitig mußte auch v. Leinir^en Andreas Hofer ln der Borg; zu Innsbruck* (Franz von Defregger). Mit Genehmigung von Franz Hanfstaengl, München Trient verlassen und sich Buol anschließm. Da di« Anführer der Tiroler kn Acht erklärt wurden

, zogen auch viele von diesen mit den Truppm mit. Dal- mnter war auch Speckbacher, den Andreas Hofer zwischen Bruneck und Mühl bach traf, als er von der vergeblichen Reise zu Buch zurückkehrte. Gr soll zugerufen haben: „Seppl, sie führen dich in die Schand!' Speckoacher sprang vom Wagen und kehrte um. Tirol blieb Speckbacker erhalten. Mit Empümng sah das Volk das Abziehen der Tmppen und der AchÄhrer» Verwünschungen aller Art gaben ihnm das Geleit«. Von dm abziehenden. Truppm gab es nicht wenige

Ortschafüm» ijt Brand stecken. Ein« andere französische Brigade zog durch das Etschtal bis Trimt vor, wurde aber von den bereits durch Hofer aufgebotmen Bürggräflern und anderm Schützmkompagnien unter Hauptmann Jakob Torggter zum Wzug gezwungen. Am 31. Juli kam Andreas Hofer aus dem Pusterial zurück und traf bei Mauls den Rest der abzkehendm österreichischen Tmppm. Diese noch zurückzuhaltm gelang chm auch nicht. Der Kampf in der Sachsenklemme. In Sterzing traf Andreas Hofer schon die Stadt voller

zurückzuziehen, hart verfolgt von den Schützen. Die zurückgebliebenen Sachsen kämpften mit unermüdlicher Tap ferkeit weiter und erst-die hereinbrechende Dunkelheit machte dem . Kampfe Andreas Hofers letzter Gant;. (Franz von Defregger) Mit Genehmigung von Franz Hanf» staengi, München «in Ende. Die Sachsen ergaben sich, nachdem ste ot« ganz« Munition verschossen hatten und die beiden Kampftage ohne Nahrung waren. Die Vuluste der Tiroler waren verhältnismäßig gering, die d« Feinde schätzte man auf 1000 Mann

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
Georg Hauger. Von Karl Milius Irr diesen Tagen werden die Gebeine Georg Hangers von Wien nach Jnnsbmck gebracht und in der Hofkirche, dem Mausoleum Andreas Hofers, neben Pater Haspinger bei« gesetzt. Damit findet einer der merkwürdigsten und eigenartigsten Helden aus den Tiroler, Freiheitskämpfen des Jahres 1809 «nun eine seiner würdige Ruhestätte und die verdiente Ehmng. Hauger war kein Tiroler. Aus Frciburg im Breisgml eilte der damals kaum siebzehnjährige Student der Philosophie

er beim Durchmärsche durch Mantua die Ausgra bung der Gebeine Andreas Hofers und ihre Ueberführung in die Heiinat. In der später 'folgenden langen Friedensepoche trat er in den Zivilstaatsdienst über und wurde Strasonstalts- verwatter. Auch da war es ihm möglich, sich auszuzeichncn und sich die Anerkennung der höchsten Behörden zu erwerben. Er starb in Wien 67 Jahre alt am 13. November 1859 und wurde im Friedhof von St. Marx beerdigt. Bon seinen acht Kindern dienten drei als Offiziere. Fünf

seiner Enkel sind noch am Leben und zwar Oberinspektor Göttlich Feiger, Johann Feiger, Hans Hanger., Matilde Go kling und Valerie Niegner. Die beiden hervorragendsten Leistungen Georg Haugers, der Kampf um die Lienzer Klause und die Heiin- bringung der Gebeine Andreas Hofers besprochen wir hiemit ausführlicher: 1. Der Kampf um die Lienzer Klause. Zweimal schon, im April und Ende Mai 1809 hatten sich die Tiroler erhoben und den Feind aus dem Lande gejagt. Da kam die Schlacht von Wagram und darauf

am 12. Juli der Waffenstillstand, von Znaim, durch den alles wieder verloren ging. Von allen Seiten rückten nun große französische Kolon nen nach Tirol.voc. Am 30. schon war Marschall Leftbre in Jnnsbmck. Doch Andreas Hofer verzagte , nicht. Ebenso rasch rief er die Tiroler zu den Waffen und wenige Tage später kam es in. der Sachsenklemme und im Oberinntal zu erbitterten Kämpfen. Im Pustertal war die Lage besonders gefähtlich, weil durch Kärnten eine starke Brigade unter General Ruska heranrückte. Hofer

sehnlich erwar teten Kolonne von großer Bedeutung und so hat Georg Han ger durch sein entschlossenes Vorgehen in der Lienzer Klause auch zu diesem größten Sieg des Tiroler Fretheitskampfes we sentlich beigetragen. 2. Die Heimbringung der Gebeine Andreas Hofers. Andreas Hofer wurde nach seiner Erschießung auf der Bastei nächst der Porta Ceresa in Mantua am 20. Feber 1810 nicht in einem Friedhof, sondern im 'Garten der Kirche St. Gior gio, also in nicht, geweihter Erde, begraben. Bald schon

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.07.1926
Umfang: 8
Seite 2. Folge 14 Das Andreas Hofer-Denkmal in Kufstein. Die Enthüllungsfeier. Die alte malerische Tiroler Grenzstadt Küfsle-n stand am Sonntag, den 11. Juli im Zeichen eines großen Festes. In ihren Mauern^ in denen der deutsche Frei heitsgedanke schon so manchesmal begeisterten Ausdruck gefunden, wurde ein Denkmal aufgerichtet süzr den Edelsten und Besten des Landes Tirol, ein Wahr zeichen für deutsche Volksgenossen,, die mit ihren Brü dern im Süden urn, das Schicksal 'ihrer zerrissenen Heimat

Iranern, ein Wahrzeichen aber auch für alle guten Deutschen, die jenseits der politischen Grenzen wohnen, denen die geschichtliche Ueberlieferung eines Volkes noch etwas gilt und die für die Belange der deutschen Freiheitsbewegung noch etwas übrig haben. Ein Denkmal Andreas Hofers wuchs in Kufstein aus dem Boden, aus dem Boden jener Erde, die getränkt ist von dem Blute eines Volkes, das vor mehr als hundert Jahren schon sein Ganzes einsetzte für Freiheit und Ehre und das guch in dem blutigen

! Hier soll der Deutsche, wenn, er erstmalig den Fuß in dieses Land setzt, an die glorreiche Vergangenheit! und an die traurige Gegenwart Tirols erinnert wer den. Das Standbild ' Andreas Hofers in Kufstein soll ihm sagen, daß er mithelfen muß an der Befreiung des Landes, wie es die Hoferleute zu Beginn des vorigen Jahrhunderts getan haben. Und ge'hts heute nicht mit der Flinte und dem Morgenstern in der Hand, dann gehts mit dem Geist.. Der Merlaus des Festes war ungemein glanzvoll; schwerlich hat 'Kufstein je ein Fest

hielt folgende Enthüllungsansprache: „Heilig und geweiht ist die Stätte, an der wir in dieser Feierstunde stehen. Zu unfern Häupten schwebt der Geist Andreas Hofers und seiner Kampfgenossen, der Geist, der in hartem Ringen um die Heimat gefal lenen Helden. Und sie alle neigen sich segnend zu uns hernieder, zu uns, die wir berufen sind, in schweren Tagen Wegbereiter zu sein einer neuen und so Gott will auch besseren Zukunft für unser Volk und für unser Land

sest zuhalten an unserer heißgeliebten Heimat, an unserm großen deutschen Volke. „In diesem Sinne möge nun die Hülle fallen, die unfern Augen bisher dich verborgen hat, Andreas Hofer! . . . Und wenn du nun in Erz gegoffen zu uns herniederblickst, dann mögen deine Lippen, wenn auch stumm, immerdar uns mahnen, unsere Pflicht zu tun bis zum letzten Atemzuge. „Dir, Andreas Hofer, vor dem wir nie bintreten wollen, um schamrot werden zu müssen, dir und deinen Kampfgefährten und all den gefallenen Helden

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 4
Datum: 01.04.1925
Umfang: 4
gegen Andreas Hofer. Als seinerzeit die Italiener Südtirol besetzten, hat man die Andreas Hofer-Tradition zunächst nicht anzugreifen ge wagt. Andreas Hofer, der die Unabhhängigkeit Tirols gegen die Bayern verteidigte (der Kampf gegen die Franzosen wurde natürlich nicht beachtet), sollte sozusagen den Gegensatz Tirols zu seinem nördlichen deutschen Nachbarn versinnbildlichen (!). Deshalb wurde das Tiroler Denkmal in Meran nicht zerstört, sondern es wurden nur die Strophen „Zu Mantua in Ban den' ausgemeißelt

; auch die Kaserne behielt weiterhin den Namen „Andreas Hofer-Kaserne'. Nun haben sich die Italiener wohl davon überzeugt, daß dem Tiroler Volk doch die Ge stalt Andreas Hofers ein für allemal die des Befreiungs kämpfers gegen Wälsche in Person bleibt, und sie gehen dazu über, in der gewohnten, jeder Kultur baren Weise, gegen diese Tradition anzugehen. So verlautet, daß sämtliche auf Andreas Hofer hinweisenden Anschriften von dem Passeier Haus haben entfernt werden müssen und daß in Zukunft jede Beziehung

auf den Helden verboten sein soll. Der „Volks bote', welcher zum 12 . Februar, dem Jahrestag der Ergrei fung Andreas Hofers in seiner letzten Zufluchtshütte, dieses Ereignisses gedacht hatte, wurde sofort beschlagnahmt. Durch dieses Vorgehen gegen die geheiligte Tradition des Tiroler Landes wird — so hoffen wir bestimmt — Italien den Willen der Tiroler zum weiteren Ausharren gegen die Ver- wälschungspolitik nur noch steigern. mnt neue Hetzerei der „Adnla'. Unter überstehendem Titel schreibt die „Züricher

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 15.02.1929
Umfang: 8
„5>et Südtiroler' Seite 4. Nr. 4. Innsbruck, 15. Februar 1928. Zum 12«. Todestag Andreas Kofers Zum 20. Feber 1809—1929 Noch ist der Hofergeist nicht tot Im Dolomitenland. Flieg, roter Aar, 's ist höchste Not, Und weck den Wirt von Sand! Auf, Haspinger, Held Feuerbart, Auf, Peter von der Mahr! Auf, Sigmair, auf zur Heldenfahrt! Schon sinket unsre Schar! 'Ihr Helden aste, stehet auf, Zum letzten, blutgen Tanz. Wir kämpfen um den Friedhof schon. Aus, Katharina Lanz! Heran, heran, was fechten

kann! Zum letzten Aufgebot! Wir wollen sinken Mann für Mann In einem freien Tod! Wir kämpfen um ein Heldengrab In freier, deutscher Erd, Da, Fluch! — in welsche Hände gab Man freien, deutschen Herd! Solang der Rosengarten loht Im Abendsonnenbrand: Wir schwören treu bis in den Tod Dem deutschen Hoferland! —o— Der Gehelmprozetz gegen Andreas Kofer. (Nach französischen Quellen) Bevor der von Verona kommende Eisenbahnzug, an den historischen Stätten Custozza (24. Juni 1859) und Villafranca (11. Juli 1859) vorbei

, in die Stadt Mantua einfährt, grüßt den Reisenden die große Zita- della di Porto bei der Porta Mulina. Diese Zitabella (Fort) war das M i l i t ä r g e fä n g n i s, in dem am 5. Februar 1810 Andreas Hofer und sein Schreib ber Kajetan Sweth (1785—1864) als „Staatsgefan gene von Rang' interniert wurden. Die Gerichtsver handlung gegen Hofer fand aber nicht in diesem Ge fängnis, sondern im Palaste des Grafen Franz von Arco-Chieppio-Ardizzoni, wo das Kriegsgericht sei nen Sitz hatte, statt, und zwar anr

V a n d e r e r. Zur Verteidigung Andreas Hofers wurde ihm als exoffo-Vecieidiger der italienische Advokat Tr. Joachim Basevi beigeben. Dieser, ein Israelit, 33 Jahre alt, war ein ungemein talentierter, strebsamer Jurist, Rechts gelehrter, der 1777 geboren, aus einer alten Driestiner Familie, -stammte und am 8. Februar 1867 in Mailand als Nestor der Mailänder Advokaten und bekannter wis senschaftlicher Publizist im hohen Alter von fast 90 Jah ren starb. Dr. Basevi stürzte sich mit wahrem Feuereifer auf die ihin gestellte

von Tirol und Vorarlberg, die an der Insurrektion terlgenommen haben, eine volle und gänzliche Verzeihung auszuwirken( ?), so daß sie weder in Rücksicht auf ihre Person, noch ihres Vermö gens irgend einer Untersuchung unterliegen können.' Ter Verteidiger verlangte dolle Amnestie für Hofer. Er verwies ferner darauf, daß die Prokla mation des Vizekönigs vom 25. November 1809 kein Gesetz sei, vielmehr nur Wünsche und Drohungen des Vizekönigs enthalte. Er zitierte die Unterwerfungs- Schreiben Andreas Hofers

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 15.07.1926
Umfang: 8
V. d. fo Im heiligen Land Tirol. Aujslein — und Bozen — zwei Feste. Die Flammenzeichen der Tiroler Berge, die Sams tag nachts aus Aillaßj der Enthüllung des Andreas! Hofer-Denkmales in Küfstein und der Weihe des Toten males der gefallenen Tiroler Heldensöhne aufleuchteten, der Widerhall der Glocken von den Türmen der S.adt, die den Festtag einläuteten, die Poller- und Kanonen schüsse, die den Festtag bis zu feiner Neige begleiteten, sind nicht nur eine ernste'Mahnung und Warnung an die welschen

, zu welchem Symbol Andreas Hofer den Tirolern und den Deutschen des Reiches geworden ist, in Erz gegossene glühende Freiheit und Heimatliebe, die zum Himmel ragt. Auf dem der Kussteiner Stadt nahen Kalvarien- berge mit seiner prächtigen Rundsicht auf die Berge, hat das Denkmal seinen Platz gefunden und ist eine sinnige und harmonische Verbindung mit denr gleich zeitig eingeweihren Totenmale für die gefallenen Helden söhne Küssteins. Die Not des Landes un> Volkes von Tirol von 1809 und die Knechtschaft

und Schmach der Jahre 1918—1926 fanden hier ihre vollendete Ver körperung in den beiden Denkmälern, die letzten En des in gemeinsamem Leid, gemeinsamer Nor, gemein samer Treue austlingen in den Namen „Andreas Hofer'. Und so war das Kussteiner Fest nichr nur eine Feier des Landes Tirol, sondern wurde zu e.ner Heerschau des Deutschtums und kündete einer ganzen Welt den Geist Andreas Hoferch der noch! heute lebt, herrlicher, zuverfichllicher, hossnungsfreudiger als je zuvor, den deutschen und Tiroler Geist

eine frische herbe Morgenluft eines kommenden Sonnentages^ einer- Ausblick in die Zukunft. 'Die „Kriegsschuld' Dchrtsch- lands ist heute bereits als „Lüge' gebrandmarkt. Urch' es kommt auch die Zeit, und sie ist nicht mehr fern, Kufstein und Bozen, zwei Feste; zu gleicher Ze t, haben zu llar und deutlich! gesprochen, wo auch! das Lügen gebäude des ,welschen Sieges' zusarnmenbrechen wird und muß. ' Das Land Tirol, die Heimati Andreas Hofers, ist unbesiegt, unbesiegbar militärisch und ftgeiffig. .Mili

^ Geist bleibt und bleiben die Machtmittel des säschistischm Gewalt- staates wirkungslos. Denn Sieg ist letzten Endes Ueber- legenheit des Geistes und nichr lebloser Materie, nicht rohe Gewalt, sondern innere 'Kraft und Stärke. Und das Fest Andreas Mosers,, das Fest des Totenmales der gefallenen Heldensöhne Tirols in Kuf stein war eine machtvolle Kundgebung und Aeußerung deutscher unbeugsamer, unbesiegbarer Kraft. Und innerer Stärke. Das Wesen des Festes, nicht die äußeren Erschei nungsformen allein

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 10
Datum: 15.07.1928
Umfang: 10
des Andreas- Hofer-Bundes Wien: „Der Andreas-Hofer-Bund von Wien und die ihm befreundeten Vereine schließen sich Euch! an und beglückwünschen Euch, zur Protestkundgebung. Der Kampf um Südtirol dauert unbehindert fort. Jeder, der uns daran hemmen will, ist ein Verräter am deutschen Achzigmillionenvolk.' Die Ortsgruppe des Andreas-Hoser- Bundes Augsburg depeschierte: „Einig mit Euch im Pro test, werden wir nie aufhören, für Deutschsüdtirol zu kämpfen.' Der Gruß der Tiroler Nationalräte. Die Tiroler

bei der begeisterten Zuhörerschaft auch die Worte mit welchen der letzte deutsche und nunmehr verbannte Bürgermeister der Heimat Andreas Hofers, JosEPixner aus St. Leonhard im Passeier di edrückende Seelen- und Leibesnot seiner Südtiroler Heimat, besonders die der deutschen Jugend schilderte: „Hier beim Denkmale Andreas Hofers, erklärte Pixner, appelliere ich im Namen Deutschsüdtirols an das Weltgewissen, das es sich der Südtiroler erbarme und sie um uns und ihrer Jugend willen aus der Knechtschaft erlöse

und die Herzen lohte, verkündeten des Tiroler Volkes einzige und größte Sehnsucht, die Einheit und Freiheit des Landes: — Bis Salurn ! ! ! ' Die würdige Feier fand um 9 Uhr abends mit dem Andreas-Hofer-Lied chreu Abschluß. Italiens ewige Lüge. Zur Zwangskundgebung der Südtioler Invaliden in Rom. Die faschistische Presse jubelt und triumphiert. 500 Kriegsinvaliden aus Südtirol, welche in den Verbänden des ehemaligen österreichisch-ungarischen Heeres sich für die Ein heit und Freiheit ihrer Tiroler Heimat

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 15.01.1933
Umfang: 8
eine Schar unter Haspinger über den Jausen gegen Sterzing, während drei Kom pagnien unter Peter Hofer und Andre Jllmer am 14. November frühe gegen Meran losgingen. Ruska, der die Stadt Meran und die Höhe des Küchelberges besetzt hatte, sandte einen Ver trauten an Andreas Hofer, um ihn zu einer Besprechung zu laden, requirierte aber sogleich Verstärkung von Bozen und sandte eine Truppenabteilung ins iPasseier, um dasselbe zu beruhigen. Die in Risfian zu mittag einquartierten Passeirer- Schützen empfingen

Schlacht am Berg Jsel führt er dert linken Flügel, stürmt am Abend das Dorf Witten und -richtet die erbeuteten- Kanoiten gegen die verschanzte Triumphpsorte -in Jmisbtück. Am nächsten Tage' zieht er an der Seite Andreas Hofers unter dem brausenden Jubel der Innsbrucker in die Tiroler Landest Hauptstadt ein. Doch -schon fällt' ein Wermutstropfen in den Becher seiner Freude. Der .Kapuzinerprovinzial mißbilligt die kriegerische Tätigkeit des Paters Joachim und befish'tt ihm, in sein Kloster zurückzukehren

. Andreas Hofer bittet für bei Freund und Haspinger zieht Ende Juli nach Brixen, um die Bergpässe der Brirener 'Klause «sei den neu an rückenden Feind zu verteidigen. Hier werden auf seinen Rat die „Steinbatterien' jeingesührt, wodurch „die Berge zu wandekn begannen' tztnd der Tod furchtbare Ernte unter den Feinden hielt. Run aber steigt chm der Erfolg zu Kopf. Die Gesetze der Kvl'egskmtst sind -ihm genau so fremd wie den übrigen Führern des Freiheitskrieges. Er versteht nur msist.etha.fi, günstige

Stellungen zu wählen und den Feind zu verblüffen und zu überrumpeln, sein Feuergeist aber weckt Tollkühup heit. Er geht allen Ernstes daran, mit seilten Schützen nach Wien zu ziehen, um dott den mächtigen Korsen selbst aufs Haupt schlagen zu können-. Er will Napoleon b» siegen. Andreas Hofer jist dagegen und so bricht Uneinig keit in die Führung ein. Haspinger unterrichtet den Ober» kommandant'en nicht mehr von seinen Plänen und jetzt wendet sich das Blatt der Erfolge. Am 3. November 1809 muß er Häklein

räumen-, muh sich sogar bis auf Innsbruck zurückziehen,. Andreas Hofer ist geneigt, die Friedeiisvorschläge jdes bayerischen Kronprnr- zen angunchmen; aber Haspinger zerreißt die Proklcunaf tionen und treibt Andreas Hofer zu neuem Ansstand. Darin liegt die tragische Schuld des Helden. Wieder wird am Berg Jsel die Entscheidungsschlacht geschlagen — schon nach drei Stunden heften die Bayern den Sieg an ihre>- Fahneni. Jetzt verschließen Verbitterung und Verbissenheit Haspingers Ohr

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Seite 8 von 8
Datum: 01.02.1933
Umfang: 8
und Roqueville, die Gebeine in die heimatliche Erde zu überbringen. Sie exhumierten die Leiche Andreas Hofers, und kaum hatten! sie auf ihrem Marsche Tiroler Boden betreten, kam die Weisung von der LanüesresgieynNg Innsbruck, Hofers Gebeine dorthin zu führen. Bei der Ueber- führung wurde sie einige Tage inr der Propsteikirche zu Bozen ausgesetzt, dann zu Innsbruck in der Servitenkirche. Die feier liche Beisetzung erfolgte aui kaiserlichen Befehl am 28. Feber 1823 in der Hofkirche, unter ungeheuerer Teilnahme

, für die ganze Menschheit. Und die Stätten ihrer Kampfhandlungen Ladritsch und Sterzing, Berg Jsel und Strub-Paß, Pontlatzerbrücke und der Küchel berg bei Meran werden, heilige Stätten bleiben für alle Menschen, denen das 2-elbstbestimmungsrecht der Völker keine leevo Phrase ist. So betrachtet ist auch Andreas Hofer ein Märtyrer, nicht nur für Tirol, sondern auch für die Sache der Mensch- heit. Sein Leben mrd sein Tod war ein flammender Protest gegen die Vergewaltigung der Idee

des Selbstbestimmungsrechtes und bewußt oder unbewußt ist er für diese Idee gestorben. Mag Hofer durch seinen Wankelmut und seine Verbortheit am un richtigen Platz noch so viel gesehlr haben, durch seinen Dod hat er diese tragische Schuld tausendfach gesühnt, denn er ist mannhaft wie ein Held für die Sache, die er als die richtige erkannte, in den Tod gegangen, das müssen auch seine Feinde zugeben. Und so konnte auch Andreas Hofer am Vorabend vor seinem Heldentode sagen: So srarrd ich denn im leyron Glühn des Lebens, Die nächste

wir im Lick vergöttern. Von denen noch der Nachwelt Hymne spricht? Sie hielten aus in Kampf und Sturmeswettern, Und standen treu bei Jugend, Recht und Pflicht. Das Schicksal kann die Heldenbrust zerschmettern, Doch einen Heldenwillen beugt es nicht, Gemächlich wag der Wurm im Staube liegen. Ein ckles Herz muß kämpfen und wird siegen. So betrachtet haben die 13 Kugeln zu Mantua am 20. Feber wohl den Andreas Hofer getroffen, nicht aber getroffen haben sie die Idee, für die er gekämpft, gelitten

haben, die für ihre Ueberzeugung zu kämpfen, urrd wenn es sein muß, zu sterben wissen. Und in diesem Sinne wird der Grab hügel zu Mantua bezw. die Hofkirche zu Innsbruck immer ein Wallfahrtsort bleiben für die Menschen, die Freiheits liebe und Ueberzeugungstreue bis in den Tod zu achten und zu ehren verstehen. Und in diesem Sinne sollen wir vom Andreas, Hofer-Bund mll Stolz seinen Namen tragen. Mögen andere witzeln über den Bauerngeneral im schlichten Lodenrock, wir wissen, daß er für eine hohe, heilige Idee gekämpft

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Seite 4 von 6
Datum: 01.06.1927
Umfang: 6
Cle- meneeaus vom 2. September 1919 die Antwort erhielt, daß eine Grenzänderung nicht in Frage kommen könne. Aber der Protest Oesterreichs wurde von den Sieger mächten immerhin zur Kenntnis genommen. Die Rede Hitlers hat auch in Nürnberg erbittert und hat der dortige Andreas-Hoftr-Bund nachfolgende Erklärung ver. lautbart: In der am Mittwoch im Kolosseum stattgesundenen - nationalsozialistischen Versammlung brach Adolf Hitler, wie er sagte, aus Gründen der Realpolitik, eine Lanze für Mussolini

und Italien als den künftigen Bundesgenossen, wobei er vergaß, daß Italien in . aller Welt als der treuloseste und unzuverlässig- ä fte Vertragskontrahent zn allen Zeiten gegolten hat. ~ Daß Hitler für seine Person, weil wir angeblich SüdtireM nicht helfen könnten, erklärt, es sei für alle Zeiten der-' loren, ist seine persönliche Angelegenheit. Er hat aber gleichzeitig den Andreas-Hofer-iBund als eine Art frent- flü'chtigen, leeren Protestverband und eine Filiale der Bayerischen Volkspartei bezeichnet

. Dazu erklären wir, daß der Andreas Hofer-Bund und alle ihm in Ziel und Arbeit verwandten Organisationen znr Erhaltung des südostdeutschen Kulturgebietes Männer ans aller d utsch- bewußten Lagern zu seinen Mitgliedern zählt und nur ein Ziel kennt: Die Erhaltung des Deutschtums im b- drückten Südoften und die Freiheit. Wir haben schon im Kampf gestanden, als Hitlers Einfluß noch nicht war, und werden uns auch, durch! die Anwürse Hitlers nicht davon abhalten lassen. Der Abend hat gehe gt, daß Adolf Hitler

mit dem Aufbau des Grenzschutzes, seinen Zielen und Bestrebungen nicht im mindesten vertraut ist. Mag er in italienischen Blättern gerühmt werden, während wir im 'Kampf um die deutsche Sprache in Italien und der Tschechoslowakei auf das bitterste verfolgt werden. Daran, daß der Feind unsere Deutsche Kulturarbeit mit aller Macht bekämpft, möge man uns erkennen.' ?S Andreas Hofer-Bund und Hitler*. JS Zu der Aeußerung, die Adolf Hitler in einer national- sozialistischen Versammlung in Nürnberg

gegen den An dreas Hofer-Bund gemacht hat, nimmt jetzt, nachdem die Nürnberger Gruppe des Bundes, wie hier mitgeteilt wurde, bereits eine Erklärung abgegeben hat, auch die Hauptgruppe München Stellung. Unter dem Datum München, den 19. Mai, erklärt die Hauptgruppe München des Andreas Hofer- Bundes: Herr Hitler hat in einer am 11. Mm ds. Js. in Nürn-. berg abgehaltenen nationalsozialistischen Versammlung den An dreas Hofer-Bund als eine Art frontflüchtigen leeren Protestver band bezeichnet und sich sogar

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 01.08.1928
Umfang: 8
, Südtirols, jenes am schwersten leidenden deut schen Leidlandes nicht vergessen würden, war vorauszusehen. Schon auf der Durchreise durch die Landeshauptstadt Tirols ließen es sich . Tausende von deutschen Sanges brüdern nicht nehmen, für Stunden dem Geiste Andreas Hofers, des altehrwürdigen Heldenführers im Kampfe um die Einheit und Freiheit des Landes zu huldigen. Es waren durch prächtige Banner nachgenannte neun Gesangvereine vertreten: Männergesangverein Berlin „Caci lia Melodia' 1856; Berliner

der Freiheit umloht, Freiheit ist Leben, Knechtschaft ist Tod!' so schloß das wuchtige Lied auf die Freiheit des deutschen Vaterlandes. Ehrung Andreas Hofers. Hierauf ergriff Oberstudiendirektor Dr. Bolle namens des Berliner Sängerbundes das Wort zur Huldigungs rede vor Andreas Hofer. Anknüpfend an die letzten Worte des ausgeklungenen Frech eitsliedes, dankte er für die herz liche Begrüßung und wies in entflammenden Ausführungen darauf hin, daß von der brausenden Nordsee bis zum Erz monument

des Heldenführers Andreas Hofer der Geilst der Frecheit im Liede der deutschen Sängerschaft stets lebendig sein werde, auf daß einst die Stunde schlage, wo, soweit die deutsche Zunge klingt, alle Deutschen per- i einigt sein werden in einem einigen deutschen Vaterlande. ! Der schlichte, bescheidene Mann, getragen vom tiefen Ernst des Lebens, von der Treue zu seinem Heimatlande und deutsche Sänger- Wien. zum großen Deutschen Reiche. Andreas Hofer, ging als Sieger in den Tod, dem er durch die falsche Tat

worten wir mit dem Geiste deutscher Kulturgemeinschaft. Mag man auch politische Grenzen ziehen, so lange die Herzen sich einig fühlen, sind sie imstande, jedes politische Machwerk zunichte zu machen. Andreas Hofer sei im Geiste Führer zum Aufstieg, zum neuen einigen deutschen, herr lichen Gesamtvaterlande! Dr. Bolle legte hierauf beim Denkmal einen großen Lorbeerkranz mit rot-weiß-roten Schleifen nieder, welcher von den führenden Berliner Vereinen „Cäcilia Melodia' und „Liederkranz' gewidmet

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1931
Umfang: 8
Schulkindern ein Lehrer und erzählte ihnen von Andrea- Hofer, dem Mann vom Land Tirol, wie er in der navoleonischen Zeit Kompagmen gegen die fremden Regimenter geführt,'Tal ÜTTSoI gesäubert'^ und den Femd dreimal am Berg Jsel geschlagen hatte, wie dann ein furcht, barer Frieden das Land Tirol zerriß und den Sandwirt in ein Ver steck auf die Pfandleralm trieb. Er erzählte weiter, wie ein Judas die Franzosen auf die Berge geführt und Andreas Hofer in Ketten nach Bozen geschleppt wurde, wo er von Frau

und Kindern Abschied nahm. Der Lehrer beschrieb, wie Andreas Hofer vor das Kriegsgericht in Mantua gestellt und auf Napoleons Geheiß, der von Paris einen Eilboten mit dem Befehle der Hinrichtung entsandt hatte, seinen große Seele unter den Kugeln feind- licher Schergen am Morgen des 20. Februar 1810 aushauchte. So erzählte der Lehrer und sprach von Vaterlandsliebe. Opfer- mut und Treue in Tirol. Die ganze Klaffe hing an seinen Lippen, die kleinen Herzen setzten vor Erregung fast aus und die Tränen traten

kann nicht ln Brüche gehen ! die einzige Hoffnung ist, von der man sich den Mißerfolg der Feinde «. wartet wagt er noch den gewaltigen Kamps, versucht Brückensprengungen und bewaffnete Anschläge, wird aber dabei gefangen genommen und von den Franzosen vor «« 1 Gvi™s«jerid)t gestellt, dos ihn aus eme Depesche ein Kriegsgericht gestellt, das ihn aus eine Poincares qm, zu«, Tode verurteilt — wie Andreas Hofer. So wie er es sich als Knabe gewünscht, genau wie Andreas Hofer, führten ihn die Franzosen am Morgen

des 26. Mac 19U3 aus den Nicht- platz. Wie Andreas Hofer denkt er ruhig und gefaßt im letztem Augen blicke noch an seine deutsche Heimat und stirbt von welschem Blei durchbohrt in der deutschen Heide. Sein Wunsch hat sich erfüllt. Die „B urscken sch a ft s b l ä t l e r'. die jenen Vorfall aus seiner Jugend berichtet haben, fügen hinzu, er sei ein zweiter Andreas Hofer des deutschen Volkes geworden. Und wenn heute die Italiener den Friedhof von Salurn absperren, wenn sie uns den Zutritt zum Grabmale

hat die unnatürliche Grenz ziehung am Brenn« unsagbares Elend über Land und Volk von Tirol gebracht. Und wenn auch Italien feit l3 Jahren jede deutsche Kultur in Südtirol gewaltsam ertöten und deuffche Sprache auslöschen will, so wird eS niemals verhindern können, daß d« Geist eines Andreas Hofer und Dr. Noldin im Land« tot ist. Eins und untrennbar leben wir und in einem und denselben Vertrauen aus Opfermut und Treue, die unS Tirolern und allen VolkSgenosien die freie Heimat bringen muß.

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Südtiroler Heimat
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Seite 7 von 8
Datum: 01.08.1932
Umfang: 8
dem Andreas Hofer und anderen Tirolern die tröstliche Versicherung gegeben, daß die Zeit gewiß käme, wo er das Glück haben würde, sich wieder unter ihnen zu befinden. Diese Beziehungen der Tiroler zu ihren Landsleuten in Wien nahmen eine ernster« Wendung an, als die ersten Nachrichten von den siegreichen Kämpfen der Spanier nach Oesterreich drangen, und dieses seine Rüstungen immer energischer betrieb. Ms Erzherzog Johann in der zweiten Hälfte des Jahres 1808 Kärn ten zur Organisierung

vermittelt. Das letzte Schreiben dieser geheimnisvollen Korrespondenz vom 20. Dezember 1808 an den Kaffeesieder Franz Anton Nessing in Bozen kündete den Ausbruch des Krieges auf das bestimmteste an und aus dies hin reisten drei Vertrauens männer des Landes, Andreas Hofer, Nessing und! Peter Huber, Gastwirt izu Bruneck, auf verschiedenen Wegen nach Wien und er hielten von Erzherzog Johann eine AMenz. Sie erhielten Zusagen über finanzielle Unterstützung und der ständische Filial- kassier Josef

es, das Geheimnis weiter zu verbreiten und für den Aufstand zu wirken. Weder Andreas Hofer noch Nessing, noch Peter Huber fanden auch in der Folgezeit ein Hindernis in der Verbreitung des Geheimnisses und in den Vorbereitungen für den Aus stand. Ebenso glücklich waren die Emissäre, welche die österreichische Regierung zu diesem Zwecke nach Tirol sandte. Der pensionierte Hauptmann Bianchi kehrte mit seinen in Tirol gesammelten Notizen ungeschoren nach Oesterreich zurück und der ehemalige Major Teimer

einem Triumphzug. Wo sie sich näherten, knallten unaufhörlich Freudenschüsse, er tönte das Geläute der Glocken. Alles wetteiferte, den Erlösern Röcke oder Hä^re oder Stiefel und Pferde zu küssen. Chasteler und Hormayer organisierten sofort den Landsturm und die Schützenkompagnien. Inzwischen war Teimer bei Andreas Hofer eingetroffen und dieser gab das Signal zur Schilderhebung der Tiroler. Teimer eilte nach Schlagers, um die Vintschgauer aufzubieten, wäh rend Hofer seine Passeirer sammelte, um über den Jaufen

an der Ladritscherbrücke zurückgewichen waren. Die Ti roler stellten sich diesen zwar nicht entgegen, hinderten aber ihren Marsch zum Brenner durch Verhaue und sandten ihnen Kugeln hinter Bäumen und. Felsen nach. Inzwischen war in der Umgebung von Innsbruck der Aufstand losgebrochen, und hatte die Bayern nicht viel weniger überiiascht. Am 10. April waren die Proklamationen des Erzherzog Johann und die Laufzettel des Andreas Hoser durch das ganze Jnntal gewandert. Noch am 10. April kaim es zu einem Zusammenstoß

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.08.1929
Umfang: 8
Vergeht Deutsch-Südtirol nicht. Von Dr. Hölscher. Immer noch klingen mir d-ie Worte ins Ohr: „Vergeht Deutsch-Südtirol nicht!' Bittend, beschwörend sagten sie es alle in dem Land, dessen Namen verboten ist, der Akademiker in der Stadt,, der Bauer auf dem Lanide. Noch sehe Ich den Dorfwirt vor mir, der mich hemdärmelig mit der weißen Schürze begrüßte. Andreas Hofer-Bild und Tiroler Adler, die früher die Gaststube geschmückt hatten, mußten auf Befehl der italienischen Karabinierr entfernt

die allgemeinen Rechte der ! industriellen Arbeiter überhaupt auf Grund der durch die Andreas Hofer war zwar, wie der Monarch in einer konstitutionellen Monarchie, an die Beschlüsse der Bolks- repräsentation (eine Art Parlament) gebunden, doch war er insoferne selbst Mitglied dieser Körperschaft, als er das Kriegs-Porteseuille (Oberster Kriegsherr) innehatte und das Recht besaß, selbst oder durch einen Vertreter, mit Stimmrecht, den Beratungen und Sitzungen der Gene raladministration beizuwohnen

. Wenn die späteren Machthaber (1810—1814) diese Generaladministration Andreas Hofer gar als „Revo lutions-Tribunal' (nach französischem Muster 1793) und deren Mitglieder als Staatsverbrecher bezeichineten, so war dies nur der Ausdruck des blinden Hasses gegen die Tiroler Bauernhelden. Tatsächlich hat sich ja die General- Landes-Administration nur darauf beschränkt, die im Lande eingerissene Anarchie zu beseitigen, wobei außer mehreren Erlässen polizeilicher und staatsfinanzieller Na tur keine neuen Gesetze

geschaffen wurden. Allerdings bestand ein Unterschied zwischen der Macht vollkommenheit der Generaladministratur, die im Namen des Landes handelte, und der Person Andreas Hofers, der seine Verordnungen im Namen des Kaisers, bezw. als k. k. Oberkommandant erließ. Die ganze Hofer sche Bauern-Verfassung war nur als eine provisorische gedacht, provisorisch bis zu dem Zeit punkte, wo der Landesfürst die auf 'das Tiroler Volk, das sich ja seit Mitte 1809 se bst überlassen blieb, über gegangenen

landesfürftlichen Rechte diesem wiederabnahm. Die Verfassung des Jahres 1809 war also keine voll kommene Wiederherstellung der alten landständischen Ver fassung (vor 18051, wie sie früher in den offenen Land tagen ihren Ausdruck fano. Mit dem Anrücken der Bayern in der zweiten Hälfte Oktober und der Entfernung Andreas Hofers aus Inns bruck am 21. Oktober 1899 hatte die Bauernverjassung ihr Ende gefunden, den von Hofer eingesetzten Behörden war , der Wirkungskreis entzogen, die General-Landes-Admi- uistration

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 15.05.1929
Umfang: 8
zur Siidtiroler Frage eine schroffe Zu rückweisung int ganzen deutschen Volke aller, politischen Richtungen gefunden hat. Rian hat um Hitler herum erkannt, daß die Preise gabe Südtirols vom Parteiprogramme gestrichen werden »liisse, ivenn die nationalsozialistische Partei nicht als Ver räterin am ältesten Symbole der deutschen Freiheitsbe'- wegung, an dem Lande Andreas Hofers, bezichtigt werdest! will. So sahen sich die nationalsozialistischen Führer vor die Notwendigkeit gestellt, in einer offiziellen

auch eingefunden, die in ihren Ankündigungsplakaten eie offizielle Teilnahme der Siidtiroler Führer bekannt gemacht hatte. Ausdrücklich waren außerdem auf brieflichem Wege an die Bundesleitung des Andreas Hofer-Bundes Einladungen ergangen,, um es den Tirolern zu ermög lichen, ihrerseits zu den Ausführungen des Abgeordneten Krcbs Stellung zu nehmen. Der Obmann des Andreas Hofer-Bundes-Wien, Pater Adolf Jnnerkoflet, hatte die Beteiligung allerdings mit, Rücksicht „auf die Unbedeutendheit der Hitlerbewegung

auf, als es den anwesenden Südtirolern mög lich war, Parallelen zwischen den Knndgebungen anderer politischer Richtungen und jener der Hitlerleute zu ziehen. Von stürmischem Jubel umbraust, begrüßt mit dem in Italien üblichen F a sch i stengrn ß, betrat Ab geordneter Krebs die Rednerbühne. Als Einleitung würbe die erste Strophe des Andreas Hofer-Liedes von den An wesenden stehend gesungen.'— Andreas Hofers Heldenlied und Mussolinis faschistischer Römergruß! — soll das das Sinnbild einer deutsch-italienischen

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 15.10.1932
Umfang: 8
der Glaube an irgend eine Selbstsucht nicht Boden fassen. Schon die einfache Tracht des Sandwirtes, die er auch nicht in '.der Hofburtz ablegte, müßte den Bauern Vertrauen einflößest. Nur so können wir das allseitig« Vertrauen, die allseitige Begeisterung begreifen, die er seinen Landsleuten für die Befreiung des Vaterlandes einflößt. Und nur so können wir jetzt noch den Zauber des Namens Andreas Hofer, dessen Namen unser Bund die Ehre zu führen hat, heute noch nachfühlen. Dieses- allseitig« Vertrauen

, die den tapfersten Völkern Ehre machen; für die Tiroler aber werden sie für alle Zeftenvkin ewiges Ruhmesblatt bilden. Möge Aran den Namen? Tirol auszulöschen versuchein: Andreas Hofer und seine Getreuen haben im August 1809 den Namen Tirol mft Klios eisernem Griffel in das Buch der Weltgeschichte eingetragen, wo er für ewige Zeiten eingetragen bleiben wird. IV. Teil. Wir haben schon im Laufe des zweiten und noch mehr des brüten Aktes der Geschichte des Tiroler Heldenkampfes von 1809 gesehen, daß die Gestalt

des Sandwirtes Andreas Hofer immer mehr in den Vordergrund tritt, bis sie schließlich zum Mittelpunkt der ganzen Bewegung wird, und er als dev allge mein anerkannte Führer der Tiroler, Mitte August die proviso rische Regierung des Landes Tirol übernimmt. Was hat es nun mft diesem Manne für eine Bewandtnis, der vom einfachen Bauer zum anerkannten Führer einer Be wegung emporwächst und an der Spitze seiner Bauern den sieg gewohnten Generälen Napoleons die Spitze bietet. Jedenfalls eine der charakteristischen

Gestalten der Weltgeschichte, das müssen auch seine Gegner zugeben. Andreas Hofer ist am 22. November 1767 als der einzige Sohn des Josef Hofer, Wirt zu Sand in Passeier, eine Viertel stunde von St. Leonhard, geboren. Seine Eltern starben sehr früh, und da außer ihm nur noch 3 -Schwestechr warien, mußte er schon mit 22 Jahren die väterliche Wirtschaft über- . nehmen und vermählte sich am 21. März 1789 mit Anna ; Ladurner, Tochter des Peter Ladurner in Algund. Da während j feiner Minderjährigkeit

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 10
Datum: 15.07.1928
Umfang: 10
s, der im Frühjahr dieses Jahres Südtirol bereist uitö die dort gewonnenen Eindrücke in einer Artikelserie ver öffentlicht hat, ein interessanter Aufsatz mit dem Titel „Tüdtirol als internationales Problem'.' „Die Tragödie von Südtirol', schreibt der Ver fasser unter anderem, „ist gewiß, vor allem eine Tiroler Angelegenheit. Die Tiroler waren immer gegen Oesterreich loyaler, als Oesterreich gegen sie. Hat nicht Kaiser Franz I. die Entschlossenheit Andreas Hofers entmutigt, ohne daß die Tiroler chre

bis zur Enge von Salurn rein deutsches Gepräge aufweist. Weiters verwies er auf die Tatsache, daß Andreas Hofer in dem Herzen des deutschen Südtirol geboren wurde. Die Faschisten fanden aber — wie so. manch andere— auch hier einen Weg, um ihr „moralisches' Recht auf das Gebiet geltend zu machen. Sie haben entdeckt, daß „Andrea' Hofer der erste große italienische Patriot dieses Gebietes war. Giegen wenn kämpfte er, so fragen sie und antworten, nicht so sehr gegen die Franzosen als gegen die Bayern

Schändungen des Kaiserin Eli- ; sabethdenkmals, die Zerstörung des Trogmannoenkmales in Untermaus, die Beschädigung und Entfernung der In schrift auf dem Andreas-Hofer-Denkmal der Berfasferm des Reisebriefes unbekannt geblieben sein sollten. Besonders Meran ist gegenwärtig das Ziel faschistischer Angriffe, doch hat Giarratana, der faschistische ProvinzÄrlsekretär \ von Bozen, erst vor wenigen Wochen das Versagen der fa schistischen Politik in Meran mit verblüffender Offenheit, festgestellt und erklärt

, gekleidete^ sorgenlose Menschen sehen will, meidet besser Meran. Für den genügt ein internationaler Kurort, gleiche wo immer er liegen mag. Reist nach Südtirol, um zu hören, um zu sehen, wie deutsches Volkstum erwürgt wird. «Freut Euch des Sonnen-- glanzes, des Lichtes der Schönheit der Landschaft, aber ver geh nicht, daß ihr auf deutscher Erde steht, auf Tiroler- 1 Erde, die Andreas Hofer gebar und feine Heimat in Ketten und Knechtschaft schmachtet. * Das „Tarmstätter Tagblatt' schreibt unter dem Titel

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Südtiroler Heimat
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Seite 8 von 8
Datum: 01.11.1933
Umfang: 8
an einer Verschwörung gegen Johann Heinrich von Mähren, Gemahl von Heinrichs Erbtochter Margareta Maül- tasch gefoltert wchrde. Dann setzten sich die Erinnerungen mt das Jahr 1809 fort ' in der Schupfen, einer breitbehäbigen Häusergruppe jenseits des Sillflusses, wo Andreas Hofer wiederholt im Gasthims seines Freundes Johann Etschmann sein Hauptquartier aufgeschlagen hat und wo noch heute ein Stübchen Hofer-Andenken bewahrt; Etschmann spielt bekanntermaßen in Jmmermans gut gemeintem, aber verun glückten

nach Innsbruck zum Kronprinzen Ludwig von Bayern zu bringen, um mit diesem persönlich über die Unterwer fung zu verhandeln, da stürtzte als Wortführer der unversöhn lichen Richtung P. Io ach im Haspinger, der „Rotbart', ins Zimmer und redete dem allzu lenksamen Sandwirt die fried lichen Absichten aus, ja bewog ihn sogar, sein Quartier in ent gegengesetzter Richtung nach Matrei zu verlegen: so „lenkte', wie die Inschrift am Swlz'scheu Hause meldet, Andreas Hofer „den Schritt zum Tode, der seine Heldengröße

zum alles verzehrenden Flammenmeere anschwoll. Andreas Hofers Mutter, Maria Ai- gentler und sein Adjutant Joseph Eisenstecken, der Badlwirt von Gries bei Bozey, haben in Matrei das Licht der Welt erblickt und Mar die Hofernmtter 1733 in dem gleichen Hause, das später Bäckermeister Johann Rapp besaß: er hat, als Papst Pius VI. auf der oben erwähnten Rückreise von Wien am 8. Mai 1782 durch Matrei zog/ von dem Kirchenoberhaupte die Seg nung hevausgestellter kleiner Brote erbeten und dieses Ereignis in einem Chronogramm

festgehalten; sein Sohn war Dr. Ludwig Rapp, der Geschichtsschreiber des Jcchres 1809. Auch Johannes Schüler, 1828—1830 mit Beda Weber und Joseph Streiter als Herausgeber der „Alpenblumen aus Tirol' tätig und in seinen „Tirolischen Gedanken' ein Vertreter liberaler Anschauungen, ist in Matrei geboren. Andreas Hofer aber ist mit unserem Marktflecken nicht bloß durch seine Mutter und seinen Adjutanten, sondern auch persönlich verknüpft. Von Schönberg her eingetrof fen, hatte er im Gasthaus zum Lamm

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 01.09.1934
Umfang: 8
von Schabs eine kleine Abteilung österreichischer Soldaten. Neuer Mut beseelte die Bauem und Wreden mußte von der Brücke «blassen und zog nord- wätts, den Franzosen nach. Seine Nachhut in der Stärke von 200 Mann wurde abgeschnitten und von den Bauem ge fangen genommen. Am Abend desselben Tages ttaf eine andere Kolonne Fran zosen in Briren ein, kehrte aber nach Bozen zurück, als sie vom Mißgeschick an der Ladritscher Brücke erfuhren. Kampf bei Sterzing. Andreas Hofer überstieg mit seinen Passeiern

aber ihre Stel lungen behaupten. Am 25. blieben beide Telle mhig. Den 26. bestimmte Chasteler als Ang:lffs!ag. Die Franzosen wa ren aber während der Nacht abgezogen und die Oesterreicher zogen in Novereto ein. Oberstleutnant Lederer und v. Lei- ningen nahmen die Verfolgung des Feindes auf. Letzterer wä.e bald ein Opfer feinet Tollkühnheit geworden, wenn nicht die Tiroler, insbesonders Andreas Hofer mit den Ptsseirern ihm zu Hilfe geeilt wären. Der Feind mußte sich weiter zu- rückziehen und ln der Nacht

sich zur entschlossenen Befreiung des Landes. Andreas Hoser, der damals noch in der Valsugana weilte, um die Verteidigungs anstalten im Süden überall durchzu führen, begab sich sofort in seine Heimat, um die Alarmierung der Schützen vorzu nehmen. Von dort ging er auf den Brenner, um General Buol zu bewegen, mit den wenigen österreichischen Tmppen, die «r noch am Brenner hatte, auszuhalten. Diese sollten näm lich auf höheren Befehl hin das Land verlassen. Chasteler, stand mit seinen Tmppen bereits im Pustertal

« zum Aufstand sich entschlossen, wurde diese Hilfe ja wieder-« holt feierlichst versprochen. Anstatt mutlos zu werden, setzt« man überall die Rüstungen eifrig)! fort und fortwährend er folgten n:ue Zuzüge zu dm Landesverteidigern bei Sterzing. Andreas Hoser war nun die Seele des ganzen Unternehmms gewordm. Auf Wunsch aller Schützen mußte er das Oberkom mando übemehmen. Am Brenner, wohin Hofer nun sein Hauptquartier verlegte, wurde Kriegsrat gehalten. Als An griffstag wurde der 25. Mai bestimmt. Hofer mußte

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