¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
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Autor:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Umfang:
Getr. Zählung
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12
In Fraktur
Schlagwort:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Signatur:
III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
Intern-ID:
483812
Bon der Fortsetzung der allmählichen Innenausstattung der großartigen Herz Jesu- Kirche in Bo^en sind neben den Betstühlen ein paar Nebenaltäre zn nenneu: Retable- bauten mit niedrigen! Unterbau zur Aufstellung von Statuen, wie sich diese Altaranlage im romanischen Stile sür gewöhnlich am besten eignen. Kunstbeziehungen zwischen Schwaben und Tirols) Von Amtsrichter a> D, Beck. Waldner von Ravensburg, der Meister des Chorstuhlwerkes MlàH in der Hofkirche von Innsbruck, nicht minder
ein bedeutender Wagenbauer. Auf diesen Meister aus Oberschwaben, dessen ich in einem Aufsatze über „Kunst beziehungen zwischen Oberschwaben und Tirol' im „Archiv für christliche Kunst' kurz ge dacht, nochmals zurückkommend, so ließ, nach dem Artikel Schönherrs in den „Jahrbüchern für die Kunstsammlungen des Kaiserhauses', die Regierung in der Hofkirche zu Innsbruck nach Herstellung der Orgel die Chorstühle und die übrigen Tischlerarbeiten anfertigen und übertrug dieselben dem Hans Waldner. Er wurde
also im Jahre 1562 nach Innsbruck berufen und ein eigener Contract mit ihm abgeschlossen. Der Landvogt in Schwaben, Jorg Zlsung, aber erhielt am 5. August den Auftrag, „den Werkzeug' des Meisters sofort auf kaiserliche Kosten nach Innsbruck liefern zu lassen, damit derselbe mit seinen Gesellen die Arbeit daselbst beginnen könne. Im Jahre 1564 hatte Waldner einen großen Theil der ihm aufgetragenen Arbeit bereits vollendet, da noch Kaiser Ferdinand Gelegenheit fand, darüber seme Befriedigung auszusprechen
von sehr steifer Zeichnung und ihre Architektur verräth mehr die Arbeit eines Stein metzen als die eines Kunsttischlers. — Neben der Arbeit für die Hofkirche fand Waldner auch für die erzherzogliche Residenz nnd die Schlosskapelle in Ambras Beschäftigung. Die diesbezüglichen Arbeiten werden jedoch nicht näher bezeichnet. — Die Vergebung der Arbeiten an einen auswärtigen Meister machte begreiflicherweise bei den Jnnsbrucker Kunsttischlern, welche die tirolische Regierung selbst später als „nit weniger tauglich
und andere Bauten zur Aus führung erhalten würden. — Waldner scheint indes auch auf diefe im Geschäftsneid ge machten Umtriebe hin in Tirol zc. geblieben und beschäftigt worden aber auch ein vielseitiger Künstler gewesen zu sein, der sich in der Folge auch auf den Wagenbau verlegt hat. So schreibt Landvogt Jlsnng in Schwaben an Erzherzog Ferdinand unterm 3. Juni 1563 cl. 6. Innsbruck, der Tischler Hans Waldner zu Ravensburg, welcher etliche Jahre am Hofe zu Innsbruck in Verwendung gestanden