„Das will ich meinen, Hern," schmunzelte dieser mit strahlender Miene» „Aber, Herr Major, daß ich es in allem Respekt sage," fuhr Hein fort, um seinem Major etwas Angenehmes zukommen zu lassen, „auch die blaue Gnädige hat Geschmack. » „Den Teufel hat sie," brauste aber der grauhaarige Militär auf, als sein Spiegelbild ihm gerade auffällig in die Augen stach. Eine hervorragende Figur gebe ich just picht ab. Und ich hält's ihr nicht verdenken können, wenn sie vor mir Reifaus genommen
. Aber nun pascholl, Hein, pascholl! Das Bukett muß heute noch an seinen Bestimmungsort." Hein putzte an seinem Major herum, daß es ein Vergnügen war; ein wahres Meisterwerk ging denn auch blitzbla! k aus seiner Hand hervor. „Kleider machen doch Leute," konstatierte Schröter, als er jetzt mit kritischem Blicksein Spiegelbild musterte. Josepha war nne auf Flügeln heimgeeilt. Die ganze Glück,eligkeit ihres Herzens spiegelte sich auf ihrem Antlitz Wider. Das war auch nicht der müde, gemessene Schritt der Josepha
von ehedem, das war ja der reine Spring insfeld, der da die Treppe heraufgehetzt kam. Josepha jedoch, die ihre Mutter zu genau kannte, die bei aller Herzensgüte doch nicht gut ein Geheimnis be wahren konnte, hatte beschlossen, vorläufig ihr Verhältnis zu dem Major in ihrem Herzen wie in einer Dunkel kammer zu verwahren. Ihr jubelndes Glück, das so deutlich auf ihrem Gesichte geschrieben stand, wurde auch vorläufig noch nicht bemerkt, denn jedes war von der Sorge um seine Toilette ganz in Anspruch
war die mit großer Umständlichkeit geführte Toilette beendet, als die Aufwartefrau, die man für diese mruhvollen Tage ganz bei sich behalten, ein Bukett herembrachte. Der Major hatte sich in Anbetracht seines Glückes förmlich übertroffen mit seiner Gabe, was Größe und Herrlichkeit anbelangte. »Für Fräulein Josepha Kosegarten." „Für Josepha?" Man war wirklich erstaunt. „Keine Karte dabei?" Nichts. Eine anonyme Sendung war ungeheuer interessant. Josepha war bis unter die Haarwurzeln errötet
- glücklichen fast das Herz ab. Luft will der Mensch haben >lnd wem das Herz voll ist, dem laufen die Lippen ver- Micherweise über. . „Also, Kinder, Diskretion vor allem. Ich habe mich loeben mit Major Schröter verlobt." „Kind, Kind, ist das wahr?" „Schau einer die Heuchlerin!" „Gratuliere, gratuliere!" Ho schwirrten die Stimmen durcheinander. „Aber vorläufig schweigen, ich bitte darum!" „Wirschweigenwiedas Grab," beteuertendie Schwestern. „Meinen Segen, mein herzliebes Kind," schluchzte die Pastorin