. Herr Rothbacher, der selbst der klerikalen Wirtschaftspart i als Ausschußmit- glied angehört, muß es wohl wissen, wie es bei seinen Leuten steht und wenn er den vielsagenden Ausspruch tat, daß unter diesen Verhältnissen das wirtschaftliche Leben zugrunde geht, so kann er auch damit nur die Lage seiner Partei gemeint haben, umsomehr, als ihm von der fortschrittlichen Partei, der anzugehören er sich einmal einbildete, weder ein Auftrag zu diesem Jammer, noch eine besondere Kenntnis unserer Notlage
in Kitzbühel zu erinnern, man braucht auch nicht gar so weit zurückzu greifen auf jene Zeit, wo mit der Gründung des k a t h. M ei st erverein s, jene erste Körper schaft entstand, die einen engeren Zusammenschluß einer Partei zur wirtschaftlichen Förderung ihrer Jntereffen zum Ziele hatte. Es wird wohl niemand leugnen können, daß mit der Gründung eines Vereines, dessen Zweck die Förderung der Wirtschaft!. Belange nur eines Teiles der Bevölkerung eines Ortes ist, der andere Teil darunter Schaden leiden muß
der (alles beglückenden?) Christ lichsozialen d. i. jener Partei, die die klerikalen „Neuen Tiroler Stimmen" als eine Partei be zeichnen, die ganz ohne Prinzip, nur den einen Gedanken hat, recht groß und machtvoll zu werden und in der Auswahl ihrer Mitglieder ebenso skrupellos ist, wie bei der Erringung ihrer Erfolge; eine Partei, die, wenn es in ihrem Vorteil liegt, die Religion auf dir Seite stellt, wie sie sich im umgekehrten Falle als furchtbar religiös zeigt. Als vor zirka 8 Jahren die Herren Christllchsozialeu
das erstemal in den Gemeinde ausschuß gewählt wurden, bildeten sie dort sofort eine Partei für sich, die bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit gegen jene Anträge Stellung nahmen, die von den Fortschrittlichen zum Wohle der Stadt angeregt wurden. Diese Taktik wurde fortgesetzt und verstärkt und hat in der letzten Zeit zu den traurigen Auswüchsen geführt. Da es die Herren Christlichsozialen in letzter Zeit für angezeigt hielten, ihre KampfeS- weise sowohl in ihrer Zeitung, dem berüchtigten
„K. A." als auch persönlich in einer Weise zu führen, die weit über das anständige und er laubte Maß hinaus geht, haben sich einige Freiheitliche endlich einmal dazu aufgerafft, die von den Klerikalen in Kitzbühel seit Jahren geübte Taktik..kauft nur bei Parteian gehörigen" nachzumachen und nun ist der Jammer fertig. Die Herren wurden eben seit Jahren großgezogen, die Angehörigen dieser Partei wurden trotz ihrer Haltung von der freiheitlichen Bevölkerung unterstützt, deswegen glaubten sie auch, daß ihnen alles erlaubt