Wunder. * Wer kennt den photographischen Apparat? Wir haben da einen Kasten, der außen und innen schön schwarz ist. Vorne ist ein Vergrößerungsglas, eine Linse, und vor die ser eine Blende. Im grellen Sonnenlicht muß man, wenn man eine Aufnahme macht, j die Blende eng machen, sonst kommt zuviel Licht herein und das Bild wird schlecht. Bei trübem Himmel braucht es viel Licht, man öffnet die Blende, soweit es geht. Sonst ist im schönen schwarzen Kasten nichts drin, nur an der Hinterwand die licht
empfindliche Platte (oder der Film). Ist die Platte drin und läßt man Licht herein, dann entsteht auf der Platte ein Bild, das Spiegelbild der Gegenstände, die vor dem Apparat liegen, und dieses Bild kann man durch Einwirkung allerhand che mischer Stoffe in der Dunkelkammer zur Ansicht bringen. Das Auge ist auch so ein Gerät. Es ist kugelig, statt kastenförmig. Das ist ein großer Vorteil. Dadurch wird das Bild viel größer. Vielleicht bringen wir es noch ein mal so weit, einen kugeligen Photo-Apparat
, denn der hat starre Wände aus Holz oder Blech, die dann ganz zuhinterst die lichtempfindliche Platte halten. Diese ersetzt beim Auge die Netzhaut. Diese emp fängt das Bild und telegraphiert dem Ge hirn: Achtung! Da liegt ein Stein am Boden! Beine, ausweichen! Oder: Da ist das Wirtshaus zum blauen Ochsen! Haben KOHLEN-Q.BRIKETTKONTOR A A. Wachtier Bolzano, Lauben 64/06 Herren-Hemder» nach Maß wir Hunger oder Durst, und haben wir Geld im Beutel? Da wird eingekehrt! Oder: Halt, es schneit! Wettermantel nicht ver
gessen, wenn wir schon hinaus müssen. Oder: Kommt da nicht der Eeldbriefträger? Dabei ! beginnen die Augen zu leuchten und das Ge- ' sicht zu strahlen. ' So ist im Groben das Auge gebaut und so ; arbeitet es. Wenn wir uns alles in der Vorstellung behalten könnten, was uns das Auge zeigt und gezeigt hat, dann brauchten wir über haupt keinen Photo-Apparat. Aber wir wollen uns das Bild der schönen Gegend, die wir sehen, mitnehmen, damit wir uns auch nach Jahren und länger daran freuen
, wird sie trüb. Dann sehen wir nicht mehr klar, sondern so, als ob wir durch Käsepapier schauen würden. — Die Regenbogenhaut wird auch oft entzündet; dabei bildet sich ein feines Häutchen, das sich vor die Linse legt: Auch da wird das Bild verschleiert. — Dann kann die Linse trüb werden, trüb, hart und undurchsichtig, wenn wir den grauen Star bekommen. Auch im Glaskörper können Trübungen auftreten, und am Ende kann die licht empfindliche Platte, die Netzhaut, selber er kranken. Dann wird es mit dem Sehen