Deutschösterreich gufrreten und dessen Anschluß an Deutschland fordern, wo es doch sonnenklar ist, baß diese Politik nicht nur von Deutschöster reich, sondern auch von Deutschland mit den schwersten nationalen Opfern — was unser Tirol.betrifft, mit dem Verluste seines Südens — bezahlt werden müßte. Alle Erkundigungen, besonders die in der Schweiz, ergaben, daß hon der Enteiste bloß Italien den Anschluß befür- ioortet, weil es für diesen Fall mit Sicherheit auf Deutsch-Südtirol rechnet. Hingegen stiin- men
, daß jede Na tion freien Zugang zmn Meere besitzen müsse. In Der- folg dieses Grundsatzes verlangt das neu errichtete Kö- nigreich Polen, daß ihm die gänzlich deutsche Stadt Danzig als Hafen überlassen werde. Die Entente, ins» besandere Frankreich, scheint geneigt, diesem Wunsche Rechnung zu tragen, ungeachtet besten, bah dadurch das Natiomlitätenprmzip und das Selbstbestmimungsoecht der Böller verletzt wird. Andererseits sehen wir, daß heute aus der Friedenskonferenz nicht darüber gestrit ten
wird, wie man DecUschösterrrch einen unentbehr lichen Seel-afen sichern könnte, sondern bloß darüber, ob Triest den Italienern oder den Südflawen zufallen soll, obwohl diese beiden Völker über eine große Menge viel bester situierter Häfen verfügen und Triest für kei nes von beiden eine Lebensfrage bildet. Deutfchöfler- reich hat auf die Wiedergewinnung rmd territoriale An gliederung Triests bereits verzichtet: worauf es aber nicht verzichten kann, ist, daß ihm in Triest ein Frei« hafengebist und der freie Zugring
nichts wissen und sie sprechen den deutschen Südtirolern das Selbstbestimmungsrecht einfach ab. Für den Fall aber, daß die. Friedenskonferenz trotzdem ein Plebiszit ver langen sollte, haben sie sich einen Modus ausgeklügelt, durch den der deutsche Teil der Bevölkerung trotz der Abstimnrung um sein Selbstbestimmungsrecht gebracht werden kann. Sie verlangen nämlich, daß ganz Süd- tirvl bis zum Brenner ein einheitliches untrennbares Ganzes bildet, in dem die Abstimmung über seine StoatszugehörigkÄt
nicht gemsindeweife, wie es die Entente in Schleswig genehmigt hat, sondern nur irrt ganzen Lande auf einmal durchgeführt werden müsse, da in diesem Gebiete als Ganzes genommen die Italie ner über dir Mehrheit verfügen. Würde man dieses Prinzip auf Schleswig anwenden, wo doch die Der- hälbnisse genau die gleichen siird, so würde die deutsche Mehrheit des südlichen Teiles der Provinz dir dänische Minderheit des nördlichen Teiles zwingen können, bei Deutschland zu verbleiben. In Schleswig