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Dolomiten Landausgabe
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Seite 4 von 6
Datum: 17.12.1942
Umfang: 6
. Die Teste'ra Mod. B. aus gestellt für solche, die wöchentlich ein- oder i^—q M&wfjrajgt awancB— anpBM —** „Gar nie Hab i Derweil dazu; so spät kommt der Martin auf die Nacht erst heim.' „21 geh, Vetter, red einmal! Mei' Schwester tat halt für den Martin passn. Die hält das Alter für ihn. Die paar Jahre drüber machen für an Witwer nix aiis. Was tut der mit {« einer Jungen? Ganz recht war mei' Rost für ihn. Und mitbringen könnt f'a allerhand. Die hat Kästen grad cindruckt voll, und an die tauseiid Mark ans

der Sparkassa. Wär ka schlechte Partie für dein' Martin. Dös muht da selber sagn, Vetter!' Der alte Bauer greift etwas hilflos nach seinen drei Papiersäckchcn. Wenn die Kramer- Bas ihn nur jetzt los läßt. Die Schwester ivartet daheim auf den Brusttee und ans den Kandiszucker .Die kleine Kathi plagt der Husten wieder so arg. Da muß Lisibas mit ihrem süßen Tränklein wieder nachhelfen. 2lbgezählt schon legi er das Geld auf den Ladentisch. „Pfücit di Gatt, Kramer-Bas!' „Gehst schon wieder Beiter? 2lbcr

's nächstemal mußt a Glaserl Schnaps bei mir trink», Da laß i nimmer aus! lieber mei' Schwester aibt's no viel Zii beredn. Schick halt dein' Martin her zu mir! Für'» gerbst iät meiner Rost die Hochzeit grad passn. Bei bei' neuen Schivägcrin g'fnllt's ihr net.' Ganz langsame Schritt macht der Randl- grnber. wie er heimzu geht. Etwas will >hm nicht aiis dem Kopst Ein Madi ist es, das aber durchaus nicht Rost heißt und schon ge rade darauf ivartet, Lnhwimmerin zu wer den, sckndern eines, das er als Vater

, bevor der Mariin selbst Lohmimmer wurde, dem Sohn als Braut niisgefucht hatte. Mit dem Martin war aber damals nichts zu machen. Der hatte nur seine Marie im Kopf, für die niehreremale reisen müssen, gilt nicht Wer drei Monate. Der Erlaubnisschein Mod. E wird für eine einzige Reise ansgestellt seinfach« Fahrt oder Hin- und Rückfahrt). Die Testeren können bei ihrem Verfall nach Rückgabe der abgelaufe nen beim Kemeindeamie erneuert werden. Auf den Erlaubnisscheinen werden u. «. die Grunde

die Auswahl des Hnferben traf. Der Martin wäre der Richtige gewesen. Längst weiß er das. Und auch die Marie hätte die beste Rcmdlgruber-Bänrin gegeben, und was a,z ihrem miigebrachten Geld noch fehlte, das wäre wieder in einer andern Weise hereingekommen. Hundert tausend Vorwürfe, meint der alte Mann, seien noch zu wenig für seine hirnvcrnagelte- Dummheit. Und doch wollte er alles recht machen, wollte er Heimathof und Heimat- Goden gerecht werden. 2lber an seinem besseren Wissen mangelte es. Ein Großer

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 09.06.1910
Umfang: 8
. Seine straff gespannten Sehnen ließen wieder »ach. Mit schilpenden Füßen schlich er in sein HauS, als trüge er eine Last, die ihn kaum aufrechthielt. Zum guten Glück gewahrte niemand den kläglichen Einzug. Das Gesinde war in den Hof- und Wirtschaftsräumen bei der Arbeit. So gelangte Martin unbemerkt durch die Fronttür seines Hauses zur Mutter, die er allein in ihrem Zimmer fand. Bei seinem Nahen hob sie wie elektrisiert den müde zurückgelehnten Kops. Und sie, die ihm so selten mütterliche Weichheit zeigte

jener Martin Gunder auf, den das Dorf fortan kannte, der ruhige Mann von knapper Redeweise, dem aber «Herne Unbeugsamkeit aus der hochgehobenen Stirn swud und kalter Wille aus den scharfen Augen blitzte. , - . Jetzt hörte das Wundern. und Kopfschütteln über den romantischen Bauer aus. Der Gunder Martin, der für nichts anderes mchr Sinn hatte als die möglichste Ausnutzung seines Grund und Lodens, die Mehrung semeS Besitzes, das war der richtige Bauer von altem Schrot und Korn. Und doch ahnten

sie nicht, die weisen Nach kam, daß nicht Gewinnsucht und Bauernstolz dir Triebkraft seines unablässigen und erfolgreichen Strebens war, sondern ein fieberhaftes Arbeits- dedürfniS um der erschöpfenden Tätigkeit selber willen, die ihm das Denken betauben sollte. Und ebensowenig wußten sie, wie unlöslicher noch ihn das vergossene Blut an seinen Hos kittete, denn diese Heimliebe war geradezu Fanatismus ge-: worden, seitdem Martin Gunder Lising Matte? - aus seinem Lebensbuch gestrichen, wie eme frucht- ^ leere

Frühlingshoffnung. Sie mochte, wie eS wohl bei früheren Diffe renzen geschehen, seine erneute Annäherung er- . wartet haben. Sie mochte auch in der Stille zwischen ihrem Mißtrauen, daS zumeist unbe friedigter weiblicher Gtelkeit entsprang, und ihrem Leinen seichten Herzgefühl, das wohl mehr ei» Hang zum Wohlleben war,, schwanken, Martin Kaste nicht danach. Er mied das Madchen ge flissentlich. Während der nächsten Wintermonate bekam «r sie kaum zu Gesicht. Ale die Wintersaat gelegt, alles Erforderliche in Land

weniger, um den ernsten Sohn aus der Einförmigkeit seiner stillen Stunden aufzujagen, als ihn von feiner Schwär merei für die hübsche eitle Deern, die gar nicht ihre Vorliebe war, zuheilen, denn sie wußte nichts von dem endgültigen Bruch der beiden. Martin quittierte solche Geschichten mit einem Achselzucken. Um der fröhlichen kleinen Grille nicht zu begegnen, die überall zu finden war, wo nur eine Fiedel klang oder scherzhafte Schnurren die Runde machten, war er ja im Haus geblieben. Das sagte

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Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 22.07.1937
Umfang: 8
seiner Meinung. j ♦ Am 25. Geburtstage der Firma trat Augustin vor seinen Kompagnon und sagte: „Dies ist ein feierlicher Tag. Wir können ihn nicht schöner begehen, als wem wir unsere Kinder zusammentun.' „Gut', antwortete Momsen und griff nach seinem Hut. Wollen wir es gleich besorgen?« „Das wird das beste sein', entschied Augustin. „Du gehst nach Haus und sagst Anna, daß Martin sie um acht Uhr besuchen wird. Ich schicke ihn dänn. Wir Alten gehen in ein anständiges Lokal und feiern den Tag

, und wenn wir später zu euch gehen, werden wir, denke ich, nur noch unseren Segen zu geben haben.' — ^ Punkt acht Uhr trat Martin Augustin in die Momsensche Wohnung. Er fand Anna allein. Sie ging im Abendkleid im Zimmer auf und ab. „Wir haben eine Verabredung miteinan der', jagte Martin. „Ich weiß', antwortete Anna! „Aber wenn ich ehrlich sein soll, Martin, dann paßt es mir gerade heute abend nicht besonders. Bist du sehr böse darum?' „Aber nein', beteuerte Martin. „Ich bin eigentlich sogar für heute abend

versprochen.' „Wie merkwürdig! Ich nämlich auch.' „Das ist kein Hindernis', sagte Martin. „Wir könnten ja den Abend trotzdem gemein sam verbringen: Vielleicht — zu vieren?' „Martin,' rief Anna entzückt, „du bsst doch ein echter Freund. Wenn Ioham nicht wäre, wüßte ich keinen, den ich lieber ' „Ich hoffe', sagte Martin, als Anna er rötend stockte, „daß dir Grete ebenso gefällt wie ich.' Es wurde aber doch kein erfreulicher Abend. Martin fand Johann so unaussteh lich, wie Grete Anna zuwider war. Trotz

, daß ihr die Tränen über die Wangen rollten. ' „Wie ist sie bemalt!' dachte Anna. „Wie Indianer auf dem Kriegsxfade. Warum redet nur Johann soviel?' . Sie saß blaß und schweigsam da und be obachtete mit steigender Besorgnis, wie Mar tin langsam die Zornesröte ins Gesicht stieg. „Hast du das noch nicht gewußt?' kicherte Grete und rang nach Luft. „Natürlich sind sie für einander vorbestimmi. Bloß mögen , sie sich nicht.' Martin hatte schwere Falten auf der Stirn. .Wenn er jetzt noch etwas sagt', dachte

er, -.dann hau' ich ihm eine runter.' Und so geschah es, denn Johann konnte es nicht lassen, auch auf den alten würdigen Peter Augustin die Pfeile seines überflüssi gen Witzes abzuschießen. Und in diesem Punkte war Martin besonders empfindlich» Es kam wie es kommen mußte: höflich aber bestimmt wurden die beiden Paare vom Kell ner gebeten, das Lokal zu verlassen. Schweigsam gingen Anna und Martin nach Hause. Als die Momsens und Augustins in spater Stunde in die Wohnung von Momsen tra ten, fuhren Anna

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.11.1935
Umfang: 6
einen mächtigen Sprung. Aas (Re^enì? eines Aelnenc^en Heitere Skizze von Käte Biel. Martin lebte still dahin, aufgeteilt zwischen Bürodasein, freier Zeit und möbliertem Zimmer. Einmal jedoch kam er zufällig durch ein Kaufhaus, und dort erblickte er Herta... Sie stand hinter jener Tafel, die mit silbernen 'taben von eleganten Nachthemdpassen sprach, ächelte, sie war blond. Martin begann das Schicksal mit der Frage zu bestürmen, warum es gerade ihm geschehen mußte, daß die Junge, Blonde keine Herrenhandschuhe

, sie selbst so sanft und jung wie ein erwachsenes Baby. Sie trägt zu ihren 18 Jahren hellblaue Wolljumper. Drei Tage vor ihrem neunzehnten Geburtstag holt er sie, wie immer, nach Büroschluß ab und sie gehen in eine Gaststätte, wo man mit musikalischer Untermalung essen kann. Herta bestellt Kaffee und Kuchen, Martin fordert Pastete, in einer Muschel gebacken. Da ihnen jegliche Selbstsucht fremd ist, wird auf dem Tisch ein geschickter Aus tauschverkehr angebahnt: Martin bekommt aus ihrer Tasse Kaffee, während Herta

fröhlich den Rest aus der Muschel hinter ihre blanken Zähne schiebt. Martin hat ein Geschenk in Bereitschaft: eine Handtasche. Doch möchte er noch etwas hinzu fügen, was der gefühlsmäßigen Verbundenheit förderlich sein könnte. Rund heraus: er möchte etwas Rührendes schenken. Reste von Kindheits erinnerungen träg: er mit sich herum, denkt an die gemütliche Stube einer Tante, an Möbel mit Re naissance-Ornamenten und an aufquellende Plüsch polster, an Bratäpfel und endlich an etwas, das die Tante, ganz

unbefangen, lediglich weil sie sich ge pflegt auszudrücken liebte, „meinen kleinen gefie derten Sänger' nannte. Die Zeit für derartige Ausdrücke ist natürlich verweht lind wenn Martin zu der schönen und eindeutigen Bezeichnung „Ka narienvogel' gegriffen hätte, wäre alles gleich in Ordnung gewesen. Er jedoch sagte Hier ist eine Zwischenbemerkung zu machen: Meistens liegen die Begriffe schön verpackt und doch gebrauchsfertig in uns aufgestapelt, und wenn durch Gewohnheit, Bildungsfundament und Gedächtnis

die Voraussetzung dafür überhaupt gegeben ist, gesellt sich selbstätig zu jedem Wort das richtige Vorstellungsbild. Gelegentlich kom men aber auch falsche Schaltungen vor. Martin sagte: „Ich möchte Dir einen Harzer Roller zum Geburtstag schenken! Würdest Du Dich ein bißchen darüber freuen. Herta?' Ganz plötzlich wird Herta rot. Tränen lauern in ihr. Sie fühlt sich verhöhnt, verletzt. Sicher, Sparsamkeit war nötig. Aber darf man denn einem jungen Mädchen etwas derart Praktisches schenken? Oh, lieber eine einzige

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Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 28.08.1941
Umfang: 8
bei der Üeberführung in das Kranken haus nach Bolzano ein Söhnchen des Martin Thomaseth, Nigtaberbauer. im Alter von sechs Jahren. — Am 28. August fand unter überaus zahlreicher Beteiligung das Begräbnis der Frau Maria Rier. Schgrafferin in San Baien» tino, statt. Neun Priester gaben ihr das letzte Geleite. Um ste trauern der Gatte, fünf Söhne und.vier Töchter. Ein Sohn, Josef, studiert Theo logie; dxssen Zwillingsbruder. Alfons, dient bei der deutschen Wehrmacht. Die Verstorbene war eine treubesorgte

Martin im Alter von 89 Jahren. Bruder Martin war am 11. Dezember 1861 in Anna di sopra geboren. Bei der Taufe erhielt er den Namen Josef. Mit 28 Jahren trat er unter dem heiligmäßigen Prior P. Stuefer in den Konvent von Lana ein. 84 Jahre verbrachte Bruder Marlin im Klöster. Im Jahr« IMS konnte er in verhältnismäßig großer Rüstigkeit fein goldenes Profetzjubiläuin begehen. Seit 1929 war Bruder Martin immer im Glas- und Treibhaus tätig. Pünktlich und bescheiden tat er immer seine Pflicht

. Er war etwas wort karg; wenn man aber anfing, sich um seine Blumen zu Interessieren, dann konnte Bruder Martin sehr gesvriichig werden. Br. Martin war ein Frühaufsteher. Gr war immer der erste in der Kapelle, wo er in stiller Andacht sich mit dem göttlichen Gärtner unterhielt. Br. Martin war während der Arbeitspausen meistens in der Kapelle. Zufrieden und ohne ' einmal zu klagen, tat er seine Arbeit. Oft pflegte er zu sagen: „Ich brauch nur ein Pfeif lein Tabak, dann bin ich ganz zufrieden.' Die Mitbrüder

hatten den lieben, bescheidenen, arbeitsfreudigen Br. Martin alle recht gern Geistig blieb Br. Martin trotz seines hohen Alters noch ganz frisch. Als man am Abend vor feinem Sterben die Totengebete verrichten wollte, sagte er lächelnd zum geistlichen Mit bruder: „Roch ist es mit diesen Gebeten zu früh. Beten Sie etwas anderes; noch sterbe ich nicht.' Nunmehr liegt Bruder Martin in- ' mitten der ihm so lieben Blumen aufgebahrt. Morgen wird er auf dem Priestersriehhof i neben den Priestern, denen er sein ganzes

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Dolomiten
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Seite 11 von 20
Datum: 24.12.1927
Umfang: 20
sie mit geziemender Feierlichkeit und Fröhlichkeit eröffnet. Die Böller krach ten. Schützenkompagnien rückten auf. Die Welt marschierte herein unter den Klängen der Kollmaner Musikkapelle. Das Tal war offen. Neue Zeit brach an. Die ersten Sommerfrischler und die ersten Touristen kamen. Berba Martin grollte. Er ging nicht mehr zum Adler und nicht mehr zum Nach bar. Er verkroch sich in seine Einsamkeit, in der cs nicht Uhr noch Kalender gab. Un nützes Zeug das! Die Hähne von Costamula und der aufdämmernde Tag

steifen, stummen Kalen dermännlein vom Balken aufs Bankl. War das letzte drunten, bettete der Martin die „nicklos'') in den Korb und nahm sein Feicrtagsgewand ans der Truhe. Das ging so den Sommer und Herbst hin durch. Als der Winter mit den ersten bit terkalten Tagen vom Pitschbcrg hcrunter- kam, befiel den Einsiedel die Lungel- und Elicdersucht. Auch das alte Herz wollte nicht mehr mittun. Von heilsamen Alm kräutern. Brnnnenkreß. Maßliebchen und Mausröhrlein kochte er sich ein Trankl. wie er's

über die Felder wie die wilde Jagd. Das Bockshorn des meeralten Don nerers ertönt und wird abgelöst und nicder- gcrungen von der lieben, lichten Weise der Engelsbotschaft in Nazareth. Es sind die Klöckler, die nach altem Brauch mit viel Spektakel von Haus zu Haus zigeunern, singend anklopfen und singend wieder wciterziehen. Zn der letzten Klöaelnacht geschah es, daß den Berba Martin sein feichtener Kalender betrog. Allerband Unholde gehen um in dieser Nacht. Ich mein', sie haben ihm den Kalender verhext

- auslangeader Scheunen einbogen, sahen sie drüben auf dem Bühel über dem Wasser ein Lichtlein um den kleinen Holzbau kreisen. Cs war der Martin, der Mond und Sterne befragte, ob es Zeit sei znm mitternächtigen . Kirchgang. Für ihn war nicht Klöckanacht. B Für ihn war Christnacht laut Kalender und - er hat recht behalten, wie diese Geschichte be richten will. Die Hütte droben auf der Alm stand be reit. Die heilige Weihnacht konnte einaehcn und segnen. Sein letztes Reükern Kraft Hatto der Martin

zusammengenommen Kammer und Stube gekehrt, vom Tisch den voradventlichen Werktag sorlgeräumt, wei ßes. grobes Linnen darüber gebreitet. Das hat die Näine gesponnen, da der Martin * und — der Navoleon noch in der Wiege lagen. Auf Moos und Tannen stellte er das alte Grödner Kripplein. Das hat der Großvater geschnitzt mit wenig Kunst und viel, viel frommer, lachender Kindlichkeit. Wenn man es anschaute. mußte man es lieb haben und sich von Herzen freuen Wie eines dieser lieben Alt-Grödner Krippenmännlein stellte

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Tiroler Volksbote
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Seite 17 von 24
Datum: 03.11.1911
Umfang: 24
. 50 X. 3. Klasse: Viehzuchtgenossen schaft St. Martin 40 X; Anton Thvmaser, Niederdorf, 40 X; Franz Hell, Prags, 40 X; Anton Thomaser, Niederdorf, 40 X. — L. Für Jungstiere. 1. Klasse: Jo sef Jäger, Niederdorf, 60 X. 2. Klasse: Viehzuchtgenos senschaft St. Magdalena, 50 X; Anton Kargruber. Preindl, St. Martin, 50 X. 3. Klasse: N. Steinmair, St. Martin, 35 X; Johann Mooser, Prags, 35 X; Pe ter Burger. St. Martin, 35 X; Alois Baumgartner, Toblach, 35 X; I. Vaur, Klapde, Toblach, 35 X; Franz Jäger, Prags

,. 13 X; A. Staudcr, Niederdorf, 13 X. 2. Klasse: Josef Kahn, St. Martin, 8 X; Johann Hintner, Kra- dorfer. St. Martin, 8 X; Josef Schwingshackel. Pichl. 8 X. 3. Klasse: Michael Taschler, Toblach. 8 X. — L. Für Widder, 1. Klasse:' Andrä Thomaser, Taisten, 11 X; Georg Mooswalder. Taisten, 11 X; Josef Kahn, St. Martin, 11 X; Josef Kahn, St. Martin, 11 X; Georg Mooswalder, Taisten, 11 X; Andrä Thomaser, Taisten, 11 X. Staats- und Landesgelder:, Zur Ver teilung kamen für Altstiere 430 X (mit Diplom); für Jungstiere

- tagfcchung 26. November und 4. Dezember beim dorti gen Gerichte. Ueber das Vermögen des Kaspar Stras ser. Schuhmacher. Schuhgeschäftsinhaber und Hausbe sitzer in Innsbruck. Zum einstweiligen Massever- walter wurde Herr Dr. Ludwig Düregger. Rechtsan walt in Innsbruck, bestellt. Tagsahung 21. und 23. November beim Landesgerichte. — Im. Konkurse des Martin Oberhofer. Besitzer und Schmiedmeister in Goldrain, wurde als Masseverwalter Herr Anton Santner jun., Besitzer in Goldrain, aufgestellt. — Im Konkurse

in Meran wurde von der Mitbesitzerin, Kredenz Wwe. Strobl um den Ausrufspreis von 30.000 X ersteigert. — Das sogenannte Wcbergut in TelfeS wurde bei der freiwilligen Versteigerung um das Meistbot von 4080 X von Alois «Andres von Jau- fental erworben. — Martin Gruber in ObermaiS hat das Gasthaus zum Steger in Laiers käuflich er worben. — Matthias Rasseiner, Tschaggenhosbesitzer in A l g u n d. hat den Ganghof im Pfossentale in. Schnals samt Zubehör um 11.80? X kauflich erworben. >- In Mühlen wurde

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 05.12.1901
Umfang: 8
außer Abonnement und ohne Giltig- keit der dieversen ermäßigten BonS bei gewöhnlichen Abendpreisen statt. 202 — Grämlich hebt er die Schulter. „Weil du Furcht hast?' fragt er fast mit Spott. „Nein Martin, weil ich kein Recht haae, Dich dahin zu begleiten.' Aus seiner tiefen Brust dringt ein Seufzer. „Nein bei Gott, das Recht hast Du nicht mehr, Erdmnthe. Diesmal werde ich allein zu meinem Kreuze dort hinauf pilgern . . .' „Ich weiß, Martin, dass es das letzte Mal ist — das allerletzte Mal.' Sie sagt

machen?' sragt er vorwurfsvoll, doch zagend. „Hab' ich denn den Frieden nicht endlich verdient? Warum — — verfolgst Du mich? Soll ich denn nie, nie znr Rnhe kommen? ... So harmonisch war alles, so aus geglichen und ruhig. Was trägst Du jetzt wieder die Erinnernng an all das Elend hinter mir drei», das mich so mürbe und wahrlos gemacht hat? Ich habe einen Strich nnter alles bisherige gezogen — und will das Facit allein beschauen.' Sie tritt jetzt einen Schritt näher. „Du darfst mich nicht fortjagen Martin

. Und sollst auch selbst noch nicht zu jenem letzten großen Schritt den Fuß erheben. Wir haben uns noch so niancherlci zn sagen, Martin . . .' «chrofs wehrt er ab. „Nein, nichts mehr — nichts mehr. Störe meinen Frieden nicht — das ist das letzte, was ich von Dir erbitte.' „Martin, Du besitzest ja den Frieden noch gar nicht. Du suchst ihn doch erst gleich mir.' Er hebt langsam die Hände zn den Schläfen und schaut sehnsüchtig gegen Osten. „Wenn die alte gleißnerische Kupplerin, die Nacht, vorbei

Stimme: „Ja, und dann ist'S Feiertag — und der Mai beginnt! Für Dich dort oben — für-mich hier unten!' MifSmuthig wendet er sich ab. „Du hast kein Recht wie ich. Du — entweihst mir auch das.' „Du — — entweihst mir auch das!' wiederholt Erdmuthe tief er griffen. Bitter lacht sie dann auf. „Welch ein Muthwille von mir, Martin, wie?' Er schüttelt das Haupt. „Muthmille wohl nicht — dafür wäre der Einsatz für das Spiel zu hoch. Aber ein Frevel.' „Den Frevel nimmst Du ja ans Dich, Martin?' „Den wohl

.,Der Geschlagene bedarf Dein Mitleid nicht.' Mit einem Ruck reißt er den Stock ans der Erde und wendet sich zum Gehe». „Leb wohl Erdmuthe.' Sie eilt ihm nach und umtlan mert ihn. „Martin — ich will Dir den Frieden nicht rauben. Du hast mit allein abgeschlossen, sagst Du. Nun wohl, Martin, ich auch. Denn ich fühle mich nicht als Siegerin — ebensowenig wie ich in Dir den Besiegten sehe. Wir waren Gegner, wo wir hätten Verbündete sein müssen — weil wir einen gemeinsamen Feind besaßen. Es ist zu spät

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 02.04.1942
Umfang: 6
Marie das Gespräch auf anderes zu bringen. So leicht ist der Martin jetzt iininer verärgert. Längst schon hat sie einen Berdncht. Das mit dem cheimathuf kann der Marlin nicht verwinden. Oft sieht sie ihn am Fenster stehen und aufs .Fausdach vom alte» Hof hiiiübcrspitzcn. Wenngleich davon nicht mehr zu sehen ist als die eine Seite des alten Schindeldaches, das tief über die Stallwand geht. Der Marlin hat Heimweh — Heimweh neben ihr. So verliebt wie am Anfang Üt ist er lang nimmer. Untertags

dazwischen stünde, dann könnte, sie richtig verdrossen werden. Seit Wochen schon trägt sie ein Geheimnis herum, und der Martin, den es genau so wie sie angeht, weiß nichts davon. Das Ver zählen verschiebt sie von Tag zu Tag. weil es sich nie geben will, lind vom Werktag muß sic es auf den Sonntag und von diesem wieder auf den Werktag verschieben. In letzter Zeit blieb Martin nicht einmal an de» Sonntagen daheim. Ins Rieder-Holz hat er gar hinausschauen müssen, als ob ihn dies noch etwas angingc. Erst

am späten Abend kehrte er am letzte» Sonntag heim, die Schuhe schwer von Lehm und Schmutz, denn der Baden im Walde war aufgcweichr mehr als fchuhtief von der aufgetauten Wintergefrier. Und fragen sollte sie dann auch nicht, wo er tagsüber gewesen war. Nützt auch uichi viel, das Fragen, wenn einer immer die gleiche Antwort dncauf gibt: „Im Holz.' „Dies Lebe», das der Martin jetzt führt', jaminert Marie Tag für Tag an die Lisibas hin, „macht er net lang. Siehst du 's nct, wie schlecht er ausschoiit? Grad

die Knochen flehen ihm überall heraus.' Aber Lisibas nimmt da--, Leben mit ihren üt) Jahren ninimcr so heiß. „Der Marlin muß sich erst selber wieder l'niden. Ein Sinnierer ist er alleweil schon g'weien Und das mir dem Hof hat er sich halt i'o hineinlassen. Viel zu tief, Marie, viel zli tic! Aber es kann halt keiner aus der Haut fahren.' „We,:-i er sich net in mi verliebt bätl'. dann würs besser für den Martin g'wei'n.' „Vielleicht', gibt Lisibas zu. „aber mei', t'o nias läßt sich das net vorau-ssaa'n

. Und was g'fcheh'u üt, ist g'scheh'n.' Solche Worte von der Liüba-s oermäa-'N natürlich die kleine Marie auch nicht zu trö sten. Mit lauter Warten, wann sich ihre be sondere Rede schicken könnte, stehen draußen auf den Wiesen und Hängen schon die ersten Frühlingsblumen. Einen Buschen mit silbrigen Weidenkätzchen und goldgelben Haselwiirstchen bringt Martin vom Walde heim. Viel weniger trüb als jousl dünkc Marie heut Martins Geschau. In seinen -Augen liegt ein eigenartiger Glanz. „So schön war's heut im Wald

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 18
Datum: 22.04.1911
Umfang: 18
Johann, St. Leonhard. Etzthalcr Hans, Dr. Josef Spöttl, Weiß Josef, Smnkawctz Johann, Meran. Rottenstciner Johann, Meran. Rieper Anton, Lana. Waldner Franz, Marling. Maier Karl, Lana. Gruber Matthias, Lana. Menz Josef, Mar ling. Spechtenhauser Gottfried, Rissian. Matha Joses Aals. Huber Leo, Meran. Schwienbacher Josef, St. Pankraz. Wolfarter Johann, St. Martin. Wagger Georg, Burgstall. Senn Michael sen., Ateran, Pircher Martin, Naturns. Gritsch Hermann, Meran. Hellrigl Franz, Gopp Ferdinand. Meran

. Götsch Johann, Partschins. Berdorser. Johann. St. Martin. Ratschiller Alois, Burgstall. Pichler Josef. St. Leonhard. Wegleiter Alois jun., Lana. Kastlunger Josef, Algund. Waldner Paul, Meran. Frank Sebastian, Partschins. Gadner Johann, Lana. Koster Joh., Höfling. Mikutta Karl. Froschauer Fritz, Karl v. Alesandrini, Meran. Kröß Johann, Partschins. Breitenbergcr Sebastian, Lana. Huber Matth., Algund. Ziernhöld Franz. Meran. Glatz Peter, Höfling. Kobalt» Johann, Nals. Singer Stirn», Burgstall. Güster

. Boscarolli Ernst, Schenna. Winkler Heinrich, St. Leonhard. Senn Michael jun, Meran. Berdorser Franz sen., Tirol. Götsch Slnton, Ateran. Egger Sllois, Stägcle Karl, Meran. Schwienbacher Joh., St. Walburg. Mikutta Franz, Asch bcrgcr Joh., Hornof Gottlieb, Prantcr Jakob, Smnkawctz Joh., Ateran. Bauer Johann. Tirol. Schär Karl, Meran. Rieper Slnton, Lana. Müller Florian, Gilli Alois, Hellrigl Franz, Elster Ignaz, Meran. Mitteregger Sllois, St. Martin. Telueea Eduard, St. Leonhard. Schwienbacher Josef

, St. Walburg. Gritzbach Franz, Meran. Tribus Simon, Lana. Pramstallcr Sllois, Lana. Kranauer Mar, Sllgund. Kerfchbaumer Slugust, Meran. Jnnerhofer Martin. Lana Kastlunger Josef, Algund. Etzthalcr HanS, Meran. Schweitzer Joh., St. Leonhard. Dr. Spöttl Josef, Meran. Kröll Joh., Sllgund. Biaier Lorenz, Berdorser Franz ju».. Meran. Berdorser Joh., St. Martin. Jnnerhofer Sllois, Böran. Prunncr Josef, Schenna. Köcher Karl, Draßl Josef, Ateran. Gräuel Slnton, Meran. Schwienbacher Josef, St. Pankraz. Grinun Alfons

, Meran. Sanier Severin, Lana. Schwenk Franz, Meran. Gadner Johann, Lana. Wolfarter Joh., St. Martin. Karais v. Karaisl, Meran. Prnnstcr Joh., Riffian. Pristinger Franz, Stals. Bcsco Friedrich, Ateran. Silber Sllbert, Ateran. Matha Jofei, Stals. Ladurner Josef, Sllgund. Gritsch Hermann, Mcrau. Kröß Joh., Partschins. Bauer Matth., Tirol. Plunger Franz, Lana. Karl von Sllcsandrini, Reibmayr Franz. Rottensteincr Haus, Froschauer Fritz, Reiner Matth., Dr. Jnncrhofer Hans, Weiß Josef, Meran. Dr. Scheider

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Volksblatt
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Seite 8 von 16
Datum: 23.04.1910
Umfang: 16
von Grabmayr, Bozen. Rainer Martin, Schnals. Spechtenhauser Josef, Schnals. Pernter Josef, Auer. Gessenharter Martin, Bad Gastein. Waldthaler Heinrich, Auer. Ziernhöld Franz, Meran. Stetter Franz, Schretz- heim bei Tillingen, Bayern. Hofer Franz, Sankt Ulrich, Gröden. Plunger Franz, Lana. Jörg Anton, Wittislingen. Bayern. Staffler Peter, Bozen. Schwenk Franz, Meran. Egger Alois, Meran. Wieser Alois, Bozen. Georg von Fäckl, Bozen. Grabherr Albert, Dornbirn. Pitscheider Hans, Gries. Gänsbacher Franz

, Sarnthein. Schober Johann, Bozen. Plank Franz, Vöran. Plattner Anton, Lengmoos. Granel Anton, Meran. Lageder Anton, Bozen. Sanoner Anton Josef, St. Ulrich. Eder Josef Alfons, Fieberbrunn. Pattis Eduard, Kar daun. Prader Anton, Lajen. Gstür Martin, Fieberbrunn. Kohl Martin, Oberbozen. DeVilla Eugen, Moena. Pfeiffer Johann, Deutschnosen.. Mumelter Jgnaz, Haslach. Ritzl Franz, Fügen. Ritzl Anton, Jungschütze, Fügen. Schönegger, Wil helm, Tione. Waldmüller Alfred, Gossensaß. Lageder Josef, Lajen. Winkler

, Niederdorf. Sighard Paul, Fürstenfeldbrück bei München. Kemenater Josef, Jungschütze, Mühlbach. Plank Alois, Jenesien. Peer Jakob, Kurtatsch. Verdorser Johann, Sankt Martin, Passeier. Auer Anton, Mühlau. Hafele Engelbert, Professor, Bozen. Bergmeister Konrad, Gschnitz. Mair Josef, Eisenkeller-Zwölsmalgreien. Kirchler Vinzenz. Weißenbach. Gasser Peter, Bozen. Mesner Josef, Villnöß. Probst Albert. Kurtatsch. Oberhofer Simon, Gusidaun. Scheiblhuber Josef, Simbach. Mair Friedrich, Bruneck. Fischnaller Josef

Josef, Schwaz. Veit Josef, Gries. Ennemoser Franz, Zirl. Peter- meyr Adolf, Salurn. Prast Johann, St. Veit. Seeber Leopold, Mauls. Klabuschnigg Anton, Windisch-Matrei. Prugger Kandidus, Olang, Puster tal. Kuen Leopold, Jnzing. Weger Josef, Girlan. Trampedeller Josef, Rovereto. Markt Joses, Kuf- stein. Hehenleitner Josef, Wattens. Kaufmann Alois, Auer. Ennemoser Joses, Zirl. Heusler 23. April 1910 David, Bozen. Zorn Johann, Pergine. Seiler Heinrich, Schwaz. Schwarz Johann, St. Martin, Passeier

. Wieser Anton, Bozen. Tschager Hans, Tiers. Pernter Josef, Radein. Dietrich Franz. Inns bruck. Pichler Alois, Sankt Martin in Passeier. Aigner Hans, Absaltersbach. Pernter Andrä, Ra dein. Elsler Jgnaz, Dorf Tirol. Geiger Anton, Natters. Pohl Johann. Bozen. Bachmann Gottfried, Blumau. Eifenstecken Peter, Bozen. Zelger Alois, Tramin. Schmuck Johann, Bozen. Oberhammer Johann, Innsbruck. Lackner Andrä, Schwaz. Kogler Alois, Schwaz. Sontaschi Alois, Hötting. Sattler Anton, Tramin. Tezini Cäsar, Bozen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 6 von 8
Datum: 05.05.1938
Umfang: 8
Braumann. Als der junge Bauer Martin Wenger er wachte, zeigte die Uhr kaum zwei Stunden nach Mitternacht. Sein Weib schlief gut im Bett neben dem seinen. Der Bauer drückte das Licht aus und drehte sich wieder dem Fenster zu. Er konnte sich nicht deuten, was ihn heute zu solch früher Zeit aus dem Schlaf gehoben hatte. Aber der Schlummer kam ihm nicht mehr. Jetzt, da fein Denken wach war. stieg ihm auch wieder der Groll auf, der die letzten Tage über ihn gekommen war. Und sollte sich ein Bauer

. Als er das Fenster aufriß, hing der schwarze Himmel voller Sterne. Martin Wenger starrte eine Weile hinaus. Der Regen hat aufgehört! Und die Apfelbäume -—me Blüten hingen noch am Baum: viel leicht gibt es doch wieder Obst in diesem Jahr! Er hatte allen Schlaf verloren, als er stumm in die Hose stieg und leise hinaustrat vor das Haus. Unter den Bäumen war es kalt. Er griff in die schwarzen Äefte und fühlte die verklebten, verwaschenen Bündel der Blüten.. Jetzt sollt ihr es besser haben! Die Sonne

wird wieder kommen, die Bienen fliegen euch zu, der Wind wird euch trocken blasen — morgen schon, morgen schon! So sprach er voll Tröstung hinauf in die stum men Bäume. Als er den Wald der Obstbäume ausge schritten hatte und am Rain des Kornfeldes stand, fröstelte ihn. Es fiel ihm ein, was fein Knecht gesagt hatte: Oben in den Wald höhen sollte in den letzten Tagen Schnee ge fallen sein. Schnee! Das hätte noch gefehlt! Dann hingen jetzt schon die Blüten tot und erfroren. Als der Bauer Martin Wenger soweit

und ohne Wort in der Küche stand und Zündholz und Späne aus. der Hoizlage riß. Martin Wenger war schon wieder aus dem Hause. Hinter der Holzscheune lag ein Hau fen Reisig, die Enden der Tannenäste, welche im Winter aufgearbeitet worden waren zu Brennholz. Mehr als eine Fuhre lag da. das gab Rauchfeuer genug den Hang des kleinen Talkessels entlang. Als er mit dem ersten Korb der grünen, feuchten Zweige hinaufschritt an dem Wiesen hang, stellte er sich im Kopf den Plan zurecht, wo die Reiffeuer angebrannt

gefallen, auf die Maria vom Hartenegghof. Maria aber hatte sich für den kleineren Bauer im Tal. *für Martin Wenger entschieden. An der Zurück setzung trug Peter Statter schwer, und die nachbarliche Freundschaft war einer wortlosen Feindschaft gewichen. Martin Wenaer wurde nicht wobl an ihr, aber er fand keinen Weg zu dem Nachbar, den er hätte gehen können. Das wurde eine seltsame Arbeit in der schweigenden, kalten Frühlingsnacht. Bauer und Knecht und Maad trugen stumm die Körbe voll grüner Nadelzweige

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 14 von 16
Datum: 31.12.1838
Umfang: 16
. TscheUener, 876. Markt Franz, 861. — Mayr Martin, 831. — Meixner Jo seph, 666. ^— Mitterer Johann, WZ. — Moser Georg, 648. Oberhammer Johann, L3S. Ploner Peter, S76. Rainer Gervas, 861. — Reichhalter Joseph, 770. — Reit- terer Johann, 802. — Rupprcchter Johann, 782. Schwer Georg, 840. — Sparapani Joseph Andrä v., <>37. — Stecher Michael, 84t. Trenkwalder Johann, 782. Kuratele. Bauer Maria, 634. — Bodner Johann, 659. Diker Rosa, geb. Theimer, 654. Eller Nikolaus, 782. Gatterer Magdalena, 803. — Goldreiner

, 687. Seeger Martin Joseph v-, zwei, 659. Willi Dr., 753. Todeö - Erklärungen. Adler Ulrich, «>32. Bernhard Johann, 632. — Bürger Anton, 632, 782. Dietrich Anton, 632. Elbs Anton, 639. — Erhard Anna, 753. 'Feßler Martin, 639. — Fidal Leonhard, 632. — Fink AloiS, 639. . Gabriel Valentin, 666. — Gantner Philipp und Agatha, 81t. — Geiger Joseph, 820. — Gohin Johann Joseph, 666. — Götsch Andrä, 831. ' Hane Michael, 639. — Herrmann Kreszenz, 6-32. — Hiebe- ler Johann Georg und Franz, 639. Äarner Rosa

, 632. — Kleinheinz Johann und Bartlmä, 659. — Kloi) Martin, 632^ — Äloyner Joseph und Andrä 746. — Koffer Franz, L32. — Koll Leopold, 730. — KöSier Christian-, 6«i. — Iristandl Anton, 632. . «timpörer Michael, SZ2. — «eitner Joseph, 659. — Lutt Michael, 632. Mäßl Georg, 687. — Matscher Joseph, 632. — Mapr Jo seph, «2». — Mooser Joseph, 632. Paulmichl Barbara, 632. — Peer Baltbasar, 632. — Plans» gtr Joseph/ 86v. — Pradella Franz, 632. — Preßlaber Vital, 758. — Punth Joseph, 632. Ranalter Möril

), 632. — Rauth EgidiuS, 632. — Nufinat- scha Elisabeth, 632. Schmid-Luzius» 632: — Schwellsattl Nikolaus, 632. — Sin ger Venedikt, 632. — Sväth KreSeenz, 639. — Spieler Franz Joseph, 639- — Stainer Franz, 632. — Srainer Jakob, 632. — Stecher Joseph, 632. — Stuppaun Joseph, 632. — Sutter Anton, 639. Theiner Johann, 632. — Theuille Lorenz, 632. — Thoma Änton, 632..— Thöny Kaspar, 632. — ThurneS Martin, L4t. Unierkircher Johann, 632. Veijh Jakob, 632. Wächter Peter, ö76. — Wieser Franz, <V2. Zähler

um ein Stockwerk, 875;. des vieubnues am Pfarrhofe zu Brixen, «7S. Äußerer Maria, Witwe Tonner, Realitäten, 63i; Aufhebung der Realitäten-Ver steigerung), 664. - Bacher Martin, Realitäten, 697. — Bayerl Gregor, Reali täten, 811.-- Berthl Maria Katharina, Realttät, 867. Dietrich Maria Ursula, geb. Burtscher, Wiese, 693. — Drexl Marx, Realitäten, 679. Egg Abraham, Behausung, 801. — Einkcmmer Johann, Realitäten, 781. ' Fallmereyer Joseph, Realitäten, 801.—Faißtenberger Georg, Erben, Realitäten, 746. — Fenncr

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 21.10.1898
Umfang: 12
Lener Anton, Tischler Fiecht Lanz Johann, Bauer Schabs Mitterer Albuin Schalders N>^ 0 r 0 der, Dr. Konrad, Arzt St. Ulrich Mutschlechner AloiS, Gärber Brixen M ensbnrger Karl, Pro fessor Brixen Moser Simon, Knecht Kramsach Mair Jakob, Bauer Anfhofen Mitterer Jgnaz, Propst B^xen Metz Josef, Yens. Lehrer St. Ulrich Malt Alois, Pfarrer Oetz Marm soler Martin, Schuster Kastelruth M ul ser Christ., Müller Kastelruth Mauracher Karl, . Dechant Wemnarkt MantingerPet.,Pfarrer Pflersch Mößin gerJoh.,Arbeiter

Billnöss Ploner Josef Welsberg Aiedl Max, Bauknecht Innsbruck Rauchenbichler Seb.-, Weber St. Jakob i. A. Ralser Michael, Bauer Tschöss Ritsch Rudolf, Lehrer Mittewald Rabensteiner Franz, Bauknecht Brixen Rier Martin, Privat Kastelruth Rain er I.,Stiftsorganist Jnnichen Raas Christian, Pfarrer Vomp. Rainer Hans, stuä.Mr. Innsbruck Rungg, Dr. Josef, Arzt Ried Rainer Johann. BauerJnnerpfitsch Riedmann Johann Westendorf Rohracher Anion, Maschinenschlosser Lienz RohraHer Johann, Geweihhändler Lienz

Rechtschmid Johann Georg, Tischler Söll Rainer Anton, Bauer Lajen Rafanatscher Martin, Arbeiter Kältern Raudl Martin Rechtschmid Peter, Schmied Ranebnrger Franz, Schneider R am 0 s e r Jakob, Besitzer Rogger, I'. Nikolaus, Prämonstratenser Rassler, ?r. Anton, Franciscaner-Portner LeriuooS Kirchberg ischmatrei LengmooS Wilten Salzburg 5elfs ^.innerKarl, Cooperator Saxer Vincenz, Baueru- svhn Sopplä Alois, Decau Spiegl AloiS, Bauer Sporer Josef, Bauer S e n on erFrz., Bilddauer Spielm a n u Alois.Curat

Santner Ulrich, Wirt Senn Eduard,Postmeister Seeber Gottfried, Bauer Sp 0 rerJohami, Schuster Sarg ant Josef, Bauer Simmerle, l'. Agapit, Franeiseanerpriester Seeböck, ?. Philibert, Francis can erpriester Schallert Martin, Sticker Schweighofer Michael, Privat Stanger Josef M., Comptoirist Steg er Johann, Bauer Steg er Josef, Sag- schneider Schmid Peter, Bauer Schilling Rupert, Caplan StriglJosef, p.Weichen- wächter Schwendiuger Anton, Oekononi Schileo Josef, Präfeet Schileo Peler, Handels mann Stampfl

Alois, Bene- ficiat Schickh v., Dr. Theophil, Arzt Sch inwald Jak., Privat Stigger Chryfanth, Pfarrer Stadelmann Simon, Pfarrprovisor Schwärzler Johann Martin, Frühmesser Steurer Peter, Caplan Schw arz Rudolf, Kanzlist Stemberger Anton, Wirt Schneider Franz, Land wirt Schlö gl Martin, KnechtlNatnrns Schmid Anton, Bauer iTerenten Stuleitacher Mathias, Mieders Buchenstein Oberperfuß Tölsach St. Ulrich Vörau Unterberg Pfunds St. Johann i. A, Bozen RaaS bei Schabs Nordtir. Provinz Nordtir. Provinz

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 09.04.1942
Umfang: 6
Mann aus der über hitzten Kammer hinaus, weil die junge Mutter halt so viel schwach ist und jede Auf regung ihr Schaden bringen könnte. Martin erfährt von dem väterlichen Be such erst nm Abend. Lachend und weinend zugleich weist Marie, die er sür ein paar Minuten i'ehsn darf, auf die Dinge, die da in ihrer Schlafstube nach immer ausgcbreitet liege». Eigensinnig hatte sic darauf bestan den. Zwei Laib Bror vom Randlgrubcr-Hof, von der jungen Schwester Monika selbst ge backen. Eier, mehr

als ein Schock. Butter, ein Säcklein wcisses Mehl. Solcher Art find eigeuttich nicht die Ge schenke, die man auf dem Lande zum „Weiset- gchcn' nimmt. Kaffee und Zucker, für die eine Bänrin ja nie übriges Geld hat und etwas „Gebachenes'. das ist halt wnst ge bräuchlich. Mit beide» Händen fasst Marlin den einen grösseren Laib, dessen Farbe die Mehl- mischung schon erraten lässt. Roggen und Gerste sind beisammen. Andernorts mögen sic vielleicht diele Mischung nicht, Martin aber ist das Brat von dieser Art

gewöhnt von Kindheit aus. Und gerade die rissige braun- graue Rinde, war ihm immer am liebsten. „Marie, schon seit langen! bab i kein Brot mehr mit solcher Freude 'gessen.' „Das Hab i in voraus g'wusst, Martin.' „Und der andere Laib. Marie, das Wei zenbrot, gehört nur für dich. Uns Kindern daheim war es immer lieber als alles Ge- bachene.' Ein wenig lässt Martin den Kopf hängen. » »JMI EL «MMUB». „An was denkst du Martin?' Ein Augenblick verlegenen Schweigens. „3 weiß ja doch. Martin, dass

du jetzt dort hin denkst, wo der Weizen von unserin Brot her ist. Bereust du's schon. Martin?' So frei kommt das „Rein. Marie, ganz g'wiss net!' aus Martins Mund, dass Marie, voll heisser Dankbarkeit fein Gesicht streichelt. „Jetzt g'hören wir alle zivej dir.' Die Taufe vom ersten .Kind der^ jungen Lohwimmer-Leute wird auf den S-ainstag nach Ostern festgesetzt. Marie darf dann schon ein wenig ausstehen und mit bei der Taiifgefellschaft sisseii. Die Sagmeisterin ist Patin. Einen Marientaler bringt sie dem Kind

hineinheiraten müssen. Das wird lang dauern, bis sie dem stolzen Bauer das verzeihen kann. Martin will den Vater beim Auscinanüer- gehcn der fröhlichen Taufgesellschaft noch hcimbegleiten. 'Aber der Vater duldet es nicht. Viellecht weil er jejzt allein fein will. Es liegt schon in der Art der Randlgruber. dast sie mehr als andere Leute zu denken und zu sinnieren haben. „Kommst wieder einmal nach deiner Enkelin schauen. Schwiegervater?' ruft Marie, dem alten Mann, der noch so stramm dabingehi, nach. Der winkt

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 5 von 6
Datum: 30.09.1940
Umfang: 6
ist er unversöhnlich.' „Und an all dem bin ich schuld, Martin.' „Sprich nicht von Schuld, Inge. Es hat so sein müssen.' Sie nickt. Ihre flackernden Augen schauen in eine weite Ferne. „Martin — Gott verzeih mir die Siind — aber wenn r»: die Witwe Vröller hatte —' „Inge!' Mit letzter Kraft reiht sie sich zusammen. Sie fühlt, so darf sie nicht wcitersprechen. Im Hintergrund des Zimmers schlafen die beiden Kinder auf der Lieg. Klein-Lieschen hat wohl beim Eintritt des Vaters einmal auf geseufzt. schläft aber schon

wieder. Ihr Pllppchen- hat sic eng an sich gedrückt. Martin jedoch, der Zwölfjährkge, der tagsüber, beim Biichcckcrnfammeln war, Martin richtet sich! letzt auf. Mit einem Sprung ist er neben seinen! Vater. „Was hast du vom Erostvater mit gebracht?' Aber ein Blick in die Gesichter der. Eltcrn belehrt ihn, dast er die Frage bester unter lassen hätte. Er kennt das Verhältnis zun! Erostvater. Mutter hat's ihm doch erzählt. Nicht sie. eine Städtische, hätte der Bater nehmen sollen, der Erostvater

hatte für ihn eine reiche Baucrnwitwe. deren Besitz an den grostväter- lickten stiest, auserschcn gehabt. Schweigend und mit mistenden Augen hatte cs der Bub vernommen. Er war über feine Jahre hinaus gereist. Das glückhafte Lächeln sorgloser Kindheit war während der letzten vier Jahre nur mehr selten zu ihm gekommen. Liebkosend streicht der Vater über den blanden Schopf. „Ra, Martin, viel Bucheckern heim gebracht?' „Ja', sagt der Bub und in seine Augen tritt ein sonderbarer Schimmer. „Aber ich werde noch mehr

hcimbringcn. Bater, ich — ich' „Du plagst dich schon genug, Martin', mahnt die Mutter fürsorglich. Martin hat einen Knopf am Waffenrock des Vaters zwischen Daumen und Zeigefinger ge nommen und hält ihn in drehender Bewegung. Es geht in ihm etwas vor. Die Lippen stehen wie ein roter Strich in seinem schmalen Gesicht.. Am nächsten Tag packte der Datei wieder seinen Tornister. Zum fünften Male fuhr er hinaus an die Front. Und wieder vierzehn Tage später schrieb Martin an Stelle keiner Hausaufgabe

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Volksbote
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Seite 4 von 8
Datum: 30.03.1939
Umfang: 8
Cattani, Arbeiter, u. d. Agnes Cattani. 16. Anita deS Erwin Faccio, städt. Wachmann, u. v. Maria Calzavara. 16. Hugo des Arnulf Dcmattio. Beamter, u. d. Maria Huber. 17. H»go des Martin Nicoletti, Arbeiter, u. d. Josefa Adami. 18. Eleonora deS OSwin Cumerlotti, u. d. Primi tiv« Tomast.- 18. Franz deS Josef Camprcghcr, Händler, u. o. Berta Fratton. 19. Stube deS Johann Bernard, Maurer, u. d. Rosa Mair. 29. Roman deS Roman Chiste, Zimmermann, u. o. Rosa Egger. 29. Karl des Hugo Grafit Hauptmann deS kgl

, wenn Sie mich einmal im Hotel besuchen würden, Herr Lindeck!' sagte Usser sehr herzlich. „Cs soll mir eine Freude sein! Im übrigen habe ich heute das Vergnügen gehabt, Ihre Frau Schwester kennen zu lernen!' „Nicht möglich. Tina? „Frau Martina Baronin Honny, Herr Jör- ring! Ich unternahm mit meinem Freunde Martin, der dort einsam und verlassen sitzt...' „Aber das ist doch nicht nötigt Er soll zu uns kommen!' „Ich glaube, er geniert sich ein wenig, denn ... er ist der Oberkellner des Hotels, in dem Sie wohnen, Herr Iörring

in Deutschland -zugeführt habe?' „Ich bitte um.Verzeihung, liebste. Vera! Aber ... ich freue mich tatsächlich,, daß.ich Herrn Lindeck kennen lernte.' Da kam. Martin und wurde vorgestellt. Es wurde spät in dieser Nacht. Die Stim mung war aber auch zu köstlich und be schwingt. Harrn Lindeck taute langsam auf, seine ernste, zurückhaltende Art wich langsam, er wurde freier und beschwingter. Sein Lachen steckte die andeten an. Er tanzte wohl noch ein halbes dutzendmal mit Vera, ohne daß Usser eifersüchtige Augen

keiner lei Anstoß daran, und ein Gentleman behan delte den anderen Gentleman in der gleichen Weise. Als Man um drei Uhr aufbrechen mußte, bedauerte man es allgemein. Sehr herzlich war der Abschied vonein- ander. Usser bat Harry abermals, ihn ja zu besuchen. Und Bera VaseNta sprach das gleiche aus. : Als sie ihm die Hand drückte, spürte er ihre heißen Druck und sah in ihre seltsam erregten Augen. Er war froh, als er mit Martin allein war. * Die beiden Freunde schritten unter den hohen Bäumen der Allee

entlang. Schweig sam beide. Bis Martin mit einem Male stehen blieb. „Du . . . Harry! Was soll werden?' - »Warum fragst du? In einer Woche bin ich Oberkellner in »Baums Schlößchen'!' entgeg- nete Harry ruhig. ,)Jch glaube es nicht! Du bist in einem Spiel drin ... im Spiel einer Frau, der Frau ... die einst dein Herz... zertrat! Die dich verriet! Willst du dich noch einmal ver lieren?' „Fürchtest du es?' »Ja, die Frau ist schön, unsagbar schön!' „Und.. . schlecht!' stieß Harry hervor. Die Erregung

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 13.12.1934
Umfang: 16
und hat mit Schmutz beworfen, was ihm gerade einfiel. Und zu guterletzt ist er noch am Fenster der Margret erschienen und hat, vom Wein erhitzt, einen so mörderischen Spektakel vollführt und hat mit Gewalt einzudringen versucht, daß ihm der Martin vom Fenster aus den Stand punkt klar gemacht hat. Gleichzeitig ist der Bauer im Nachtgewand herausgekommen und hat den Störenfried ohne viel Worte weidlich durchgeprügelt. Was er dann in seinem Suff vom An zünden und vom Kaltmachen gegröhlt und gedroht

, das hat die Gallhofer-Leut' samt der Margret nicht angefochten. Aber etwas anderes, was sie nicht kalt lasten kann, ist, daß bald darauf das Gerücht das Dorf durchschwirrt, der Gallhofer-Martin „habe' es mit seiner Großdirn. Wer den Martin kennt, glaubt's ja wohl nicht, aber das Gift wirkt doch in der Stille weiter; ein hämisches Lachen, ein Achselzucken, ein Tuscheln, wie unterstützt das oft, ganz un beabsichtigt, ein Gerücht. Und endlich findet es auch seinen Weg ins Pfarrhaus. Das neu gedungene Dienstmädchen

, das gerne ratscht, hat's der Kathrein brühwarm berichtet und durch einen Zufall — ein wider Willen be lauschtes Küchengespräch — erfährt es auch der Pfarrer. Ernsthaft nimmt er die beiden vor und verbietet sich eine weitere, lügen hafte Verbreitung. Andern Tags sucht er den Martin auf. Nicht um ihn zur Rede zu stellen: denn daß kein Wort wahr ist. weiß er nur zu gut. Aber wissen muß der Martin davon, um ge wappnet zu sein. Der ist wie verdonnert. Keinen Augenblick ist er im Zweifel, woher

die Verleumdung kommt. Und er antwortet frank und frei, daß er bei nächster Gelegnheit den Buben züchtigen würde, aber er fürchte, nur Oel ins Feuer zu gießen, bräche er eine Aussprache vom Zaune. Die Margret wisse sich ohnehin Wastls Zudringlichkeiten kaum mehr zu er wehren, und er, Martin, hielte es für Pflicht, sie zu schützen, so weit er es vermöchte. Auf jeden Fall möchte er Rittas Ruhe nicht ge fährdet wissen. Wenn sie zu Pfingsten komme, würde er mit ihr schon reden. Und sonst tut

er nichts. Sein Gewissen sei rein und derlei Lauffeuer bräche ohne weitere Nahrung ohnehin schließlich in sich selbst zusammen. Mit einem Gefühl hoher Befriedigung ver läßt der Pfarrer den Freund. Täuscht er sich, oder ist doch mit diesem eine Veränderung vorgegangen? Wacht der Träumer auf? Das ist ja ein ganz herzhaftes, praktisches An fasten einer heiklen Sache, was er ihm bis jetzt gar nicht zugetrautl Gerade als stünde der Martin mit einem Male mit ein paar festen Füßen auf festem Grund! Sonderbar

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 16.12.1908
Umfang: 8
in der Ewigkeit glücklich und selig vereinigen! Mit diesen Wünschen und tausend Grüßen ver bleibe ich dein dankbarer Sohn Martin Zögling des ***-Jnstitutes, H. Kurs.' Das war der Brief, der vor Martin auf dem Tische lag. Es war ein Neujahrsbrief, den er sebst vor langer Zeit.einmal seiner Mutter geschrieben hatte. Die Flecken auf dem Papiere, welche einzelne Buchstaben halb verwischt haben, waren die heute noch sichtbaren Spuren der Tränen der glücklichen Mutter, welche daraus gefallen

waren, und das zerknitterte Aussehen bewies, daß die Mutter diesen Brief wohl oft wieder geöffnet und angesehen hatte. Martin Z. hatte eine vorzügliche Erziehung genossen. Seine Mutter, srüh eine Witwe geworden, hatte ihrem einzigen Sohne all ihre Sorge gewid met, sie hatte ihn von Kindheit an wie ein zweiter Schutzengel nie aus den Augen ihrer Liebe und Sorge gelassen; sie hatte alles getan, was sie konnte, um ihn gut zu erziehen. Und ihre Gebete und Bemühungen wurden auch herrlich gekrönt. Martin war in der Schule

war. Nun begann er, ein Geschäft zu gründen, das auch bald blühte, dank seiner eigenen Fähigkeit und den günstigen Zeiten. Nun kam die Zeit sür ihn heran, sich zu verheiraten. Und hier tat er nun einen Schritt, welcher zwischen seinem bisherigen und dem zu künftigen Teil seines Lebens einen Riß machte, der unheilbar war und der in der Folge alle seine bis herigen herrlichen Verdienste tötete. Martin lernte nämlich eben in jenen Tagen ein Mädchen kennen, welches ihn vollständig zu fesseln wußte. Ihre große

Schönheit, reinen Sitten, ihre Gutmütigkeit und Aufrichtigkeit machten den größten Eindruck auf ihn; er bot der Jungfrau seine Hand an, und diese sagte unter der Bedin gung zu, daß ihre Eltern damit einverstanden seien. Als aber Martin nun seiner Mutter sich entdeckte, da sah er sie bis aufs Blut erschrecken. „Martin, hast du auch darangedacht, daß diese Leute nicht katholisch sind?' war ihre einzige Frage. Martin war wie vom Himmel gefallen. Dar nach hatte er bisher noch nicht gefragt

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 10 von 14
Datum: 19.01.1900
Umfang: 14
den andern aufs Korn nahm, um ihn zu erschießen. Er warf sich dazwischen und wollte dem Angreifer seinen Revolver abnehmen, wnrde ober selbst von diesem so getroffen, daß er aus ser Stelle todt blieb. Die Kugel hatt« ihm daS Hirn durchbohrt. Sosort war«n «in Schaffner und «in Lokomotivführer zur Stell», d«nn der Mörder, Etienne Martin, halte vorher di« Nothleine gezogen. Martin wurde sofort überwältigt, während zwei Mltr»ts«nd« sr«lwlllig sein« Bewachung übernahmen. Ja Dijon wurde Martin dem Gericht

« übrrgeben. Der Lorlichter, !om durch daS «rste Verhör zu der Ueberzeugung, daß Martin geistesgestört sei. sFieber in Barcelonas DaS epidemisch auftretende Dengue-Fieber verursachte in Barcelona ein« Reih« von TodeSsällen. Fast di« Hälste der Bevölkerung ist «rkrankt. In den Geschäften und den gewerblichen Betrieben arbeltet nur etwa der vierte Theil des Personals. ! sErdbeben.j In der Nacht aus den 16. d. M fand in Achalkalaki (Gouv. KutaiS in Rußland) »In neues Erdbeben statt. Im Dorfe Baralet find

, S. deS Simon Mrack, Tischler. 8. Maria, T. des Martin Bozner, Lohndkner. 10. Franz. S. des Anton Weber, Tischlermeister. II. Anton, S deS Joses Ladurner, Hausbesitzer. 12. Anna. T. de« Goitli-b Waldner, Pächter. 14. Maria. T. deS Josef Hölzl, Guts- befitzer. 18- Max, S. deS Johann Bäheim. Maler. 18. Aloisia, T. des Anton Pircher, TaglSbner. 13. Josesa, T deS Josef Weger, Tischlermeister. 20. Elisabeth, T. des Franz Jnnerhofer, Tanner. 23. Anton, S. der Waiburga Platter von NaturnS. 23. Jgnaz, S. der Maria

Tiegii von Kurtatsch 28. Anonymus, S. deS Johann Ainner, Fnhrknecht. 2S. Elisabeth. T der Elisabeth Sala von St. Martin (P-fseyer). sg. Anna. T deS Anton Kraupman», Tischlermeister. Summe: 220. «traute: August.' 22. Josef Pranter. Schuh machergehilse in ObermaiS, mit ThereS Koch, Private in Untermais. September: 4. Martin Schwienbacher, im Dienst in Obermals, mit Elisabeth Mitterer von PartschinS. S Sigmnnd FaeS, k. k Gindarmerie-Postensührtt i. P, mit Wilhelmine Feltn von UntermaiZ. 12. Jakob

, !. k. Telegraphendiener, mit Maria Sicher von Fonds. 20. Johann Weißenhorn, AuSHIiss-Poßomtsdlener, mit Blolante Sicher von Fondo. 20. Josef Waldner, Gerelderer in Freiberg, mit Theresia Platter von Platt in Passeyer. Summe 58. Verstorbene: August: 1. Gaudenz Rosatti, Stegerfohn, 4 Monate. 4 Leo Metz, S. des Hafnergehilf-n Martin Metz, 1'/, Tage. 14. Peter Dallagiovanna, Schuh- machergehllse, 29 Jahre 22. Johann Larch, Knecht, 79 I. 26. Maria Ennemoser. Taglöhneistochtei-, S Monat». September: 6. Wilhelm Steiner

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten Landausgabe
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Seite 3 von 6
Datum: 02.07.1942
Umfang: 6
sein mugten. beim Graben und Klopfen und Suchen, da ist es nicht zu verwundern daß sie es nach und nach selbst erlernt haben. So sind, wenn auch nicht viele aber doch verschiedene, namentlich aus der Gruppe der Bergführer zu Steinsuchern und Sammlern geworden. Sie beherrschten und be Randlqm&cc und ikc Von M. Frank. (19. Fortsetzung.) Hernach wie Christin und ihr Vater aus dem Stall find, spöttelt Stasi, die Magd, an Martin hin: „Weißt auch, warum sich die Loitzer-Tochter so nach deinem Kommando g'richtet

hat?' Und weil sie keine Antwort darauf erhält, gibt sie die selber dazu: „Weil sie verliebt ist in di, sternhagel verliebt. Aber dir müßt man ja mit an Schlägel das Hirn einhauen; du spannst es net.' „Meinetwegen!' brummt Martin unwillig da : . - -torgen geh' i wieder ins Holz.' Auch Marie fühlt sich richtig erleichtert, wie sie ihren Mann wieder im Holz>cblag weiß. Und ielbst Lisibus. d e mit ihren Jahren auch 'chon Einblick genug ins Leben und in die Menschen bekommen hat, w ll wissen, daß die Arbeit unterm freien Himmel

so einem Mannsbild bester bekommt als Tag für Tag von früh bis spät unter lauter Weibervolk herum. „Weißt, Marie', meint sie, „so a Madl hat den Teufel inwendig. Und die Mander — mein Gott! alleweil ist das gleiche auf der West — lassen sich so viel gern einfangenl' D>-um freut sich Martin auch so. daß alle Gefahr so gut vorüber ist. Vc»r der Christin muß er. Respekt haben. Vergeben'lM^sie sich mchis. Er möchte ihr einen: braven Mann <i-ern vergönnen..- „Und dieses Mal', lacht Martirr::sstL sich- hsn

. „hat das bißl Verliebtlein in dach, Schweizer auch sine gute Seite g'habt. Dös- mal hat's gar helfn müssn aus dem Loitzer- Stall den uralten Kuhdreck truchenweis hinausfahrn. So ein bißl Verliebtiein ver geht wie die Fleckin und die Kinderblattern. Mir hat's nix tan.' Aber Marie findet doch, daß es höchste Zeit ist, daß Martin wieder mehr unter ihren Augen bleibt. Sie läßt nicht nach, bis Martin von dem scharf zusammengehaltenen Winrer. geld das Drangeld für einen weitern Acker gibt. Das viele

Herumtaglöynern will ihr gar nicht mehr passen. Auf dem Loitzcr-Hof hätte er sich allerhand Eigenheiten angewöhnt, die in eine saubere Haushaltung nicht ge hören. Und wenngleich es recht sparsam und bescheiden zugehen muß im Lohwimmer- Haus, die vier Stuben blitzen .und blanken doch vor Sauberkeit. Aber so etwas scheint Martin jetzt nimmer zu sehen. Eben kommt er vom Feld mit dem kotigen Schuhzeug heim. „I helf' dir, die kommoden Hausschuh an- legn', meint die sorgsame Hausfrau, die. halt

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