Wilhelm Biener. Egen, der letzte Graf von Eppan.- (Gesammelte poetische Werke ; 2)
Seitdem zum letzten Mal ich Euch geschaut, ■ Und, Wahrlich! freu' ich mich, der Kmbenjahre Mir Genre Gespielin nun im hold'sten Der Fraiienbilder unsrer Hauptstadt wieder Z» finden, die als Mädlein sie verließ. Gretchen. Durchlaucht! und heiß' ich Gretchen nimmer Euch? Wollt den von Euch mir lieben Namen Ihr Versagen nun der Maid? ich könnte weinen. Sigmund. Gewaltig vorgeschritten ist der Lauf Der Zeiten; seid zur reizendsten der Jungftau'n Vom Kinde mifgebluht; mich haben fie Gemacht
za Augsburg'- Bischof, und zur Weihe Der Tag ist migescht. D'rnm muß der Jüngling, Der angetrant der heilig'» Kirche, ehren Die Scheidwand, die von holder Maid ihn trennt. Gretchen. Und soll das väterliche Du denn nimmer Nnsteh'n dem Bischof gen das amie Mädchen, Das er als Kind gekannt, und daß den Hirten In ihm ein frommes Schaflein hochverehrt. Ich glaubt', Ihr seid ein Andrer, nicht der gute . Erzherzog Sigmund mehr, so Ihr das alte Du ferner noch dem Gretchen wollt versagen. Sigmund. Ja! trautes
Gretchen! Vater! Bruder! dais Dir auch der Kirchenflrst, der Bischof sein. Kein Papst, kein Kaiser untersagt es mir. Ich will Dir'- wahrhaft fein mit festem Sinne. Gretchen. Das arme Gretchen, wie auf Gottes Wort, Vertraut, Durchlaucht! auf Euch als ihren Bruder. Sigmund. Daß ich Dir's sei, bewahren lass es mich. Zur Sache nun, um die ich Dich hleher Gebeten. Gehst zu PapiuS? man legt ' Schnöd' bösen Fallstrick Deiner Unschuld dort; D'rnm achtsam warne ich, Dein Bruder, Dich. Gretchen. . Mein Gott