im Inland vierteljährig . kalbjäbrig X 5'—. ganzjährig LI 10'—. Für Deutschland ganzjährig k 13'—: für die übrigen Länder des Weltvostvereines ganzjährig k 16-—. Nnzelne Nummer k. Vte Ädvatz»nr des Blattes, toian^e eine aa»dröltltiüie Knsdiynns de»setde» viitft gilt HdonnernenrsverpAilytung. Nr. 69 Bozen, Mittwoch, 30. August 1911 Jahrgang. Merkwürdige Geständnisse. Sonderbare Zustände herrschen im Lager der christlich sozialen Partei in Wien. Leider dringt von den dortigen nicht sehr erbaulichen
Vorkomm nissen nichts in unsere christlich sozialen Blättern, denen selbst und besonders deren Hintermännern alles daran gelegen sein muß, diese unerquicklichen Tatsachen nicht in die breite Oeffentlichkeit dringen zu lassen, sonst wäre es ja aus mit der ganzen Herrlichkeit. Tatsache ist, daß der Wiener Flügel der Partei schon ganz im radikalen, antiklerikalen Fahrwasser schwimmt und unter der Leitung Verganis, des „Verräters', seine eigenen Wege geht. Es ist daher wohl an der Zeit, daS Volk zu warnen
und aus die Gefahr aufmerksam zu machen, der es gewiß entgegengeht, wenn es, wie bisher, seinen „Führern' blind nachläuft. Es ist daher gut, wenn hie und da ein Mitglied der genannten Partei selbst so „von der Leber weg' redet und seine An sichten darlegt, da man daraus doch noch den Geist erkennen kann, der hier vorherrscht und den alle christlich.sozialen Parteiblätter so emsig zu vertuschen suchen. Ein solches ganz merkwürdiges Geständnis hat vun der christlich-soziale Reichsratsabgeordnete Dr. Jerzabek
doch nicht, denn wie Herr Jerzabek weiter auSsührt, hat er Rücksicht zu nehmen auf das nationale Empfinden und „darf auch (! o wie gütig!) die religiöse Ueberzeugung des Volkes nicht unberücksichtigt lassen und daher den Kin dern niemals die Achtung vor dem Glauben ihrer Eltern rauben.' WeiterS kommt der Abgeordnete auf die ge- wählten christlich, sozialen Geistlichen zu sprechen und reinigt seine Partei vor dem Vorwurfe des „Klerikalismus', „denn die geistlichen Mandatare wirken nicht als Vertreter ihrer Kirche
, sondern als unsere politischen Gesinnungsgenossen, sie find nicht als Kirchenpolitiker, sondern auf daS Programm der Partei gewählt worden.' (Hat man das bei der Aufstellung von christlich-sozialen Abgeordneten aus dem geistlichen Stande auch schon gesagt?) Ja, nach Dr. Jerzabek könnte ein geistlicher gerade so gut auch als Deutschnationaler kandidieren, wenn (verflixte Geschichte daS!) diese nicht gerade Feinde der Religion wären. Des weiteren läßt sich der interessante Mann noch vernehmen: „Wir verfolgen