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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 30.11.1888
Umfang: 6
das Mädchen mit erhobenen Händen fort, „bedenke, daß er kein Amt bekommt, sobald er einer Schlägerei wegen bestraft wurde, daß unser LebeuSglück —' „Schweig Sie. Jungfer Lise, donnerte der Richter seine Tochter an. „Ich schweige schon.' „Hat er noch etwas zu seiner Entschuld! gung an zuführen, Justin?' „Nein.' „Aber er bedauert doch, daß er sich hat hinreißen lassen.' „Nein, Herr Tempus, das bedaure ich nicht.' „Bravo,' murmelte der König. „Also die Zeugen,' fuhr der Richter fort- „Biebel

wieder in Wien ein. „Nun, dem König kann's ja gleichgiltig fein/ fuhr der wackere Krämer fort, aber einen Frauzofen hat er ihn genannt.' „Das ist keine Beleidigung.' „Einen Musikanten und — Po —' „Poetaster/ ergänzte der Kandidat. „Das hat er sich unterstanden?' rief der König, indem er mit flammende« Augen von seinem Sitze aufsprang. Der Richter reichte ihm aber in demselben Augen blick die Flöte, und nachdem er die Melodie aus einem französischen Schäfe.spiel geblasen hatte, setzte sich der König

wieder vollkommen beruhigt nieder. „Also einen Poetaster hat er den König genann?' fragte der Richter. „Und eweu Machiavell,' rief der zweite Zeuge, der Chirurg Gause. „Wie? Was?' Der Richter begann zu fiebern. „Etnen Machiavell.' wiederholte der Chirurg. „Und einen Räuber,' fügte der Krämer hinzu, „so jetzt ist eS heraus.' „Einen ' „Einen Räuber!' Jetzt sprang der Richter auf und hob die geballte Faust gegen den Holländer, aber diesmal beeilte sich der König, ihm die Flöte zu Präsentiren; der brave Manu besann

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 10.10.1905
Umfang: 8
geführt, 'sondern vertagt wurde. Heute, Montag, wurde nun endlich diese An gelegenheit vor dem Richter Hämmerle ausgetragen. Die Vertretung des Klägers Zelger hatte diesmal der Advokat Dr. Viktor Perathoner übernommen. Als Verteidiger fungierte Doktor Josef Kronberger i. V. des Dr. Kerschbaumer. Lant dem Verhandlungsprotokoll vom 7. August erklärte Herr Knoll in der damaligen Verhandlung, daß er die Eingabe namens der. Fleischhauerge« nossmschaft Bozen gemacht, daß er in derselben ledig lich

auf den für Zelger so ungünstigen Ausgang des Schwurgerichtsprozesses hingewiesen und daß er auf Grund dieses Ergebnisses die Entlassung Zelgers vom Dienste verlangt habe. Mit dieser Eingabe habe er 'nur die Behörde offiziell in Kenntnis über das erwähnte Ergebnis der Schwurgerichtsverhand lung fetzen wollen, habe aber nicht die Absicht ge habt, den Tierarzt Zelger hiemit zu beleidigen. Der Richter fragte den Angeklagten, od er auch diesmal bei dieser Erklärung bleibe, was Herr Knoll bejahte. Zelger verlangte

sei Herr Knoll b er e it, 'den Wahrheitsbeweis zu erdringen und im letzteren Falle sei die Klage eben abzuweisen. Dr. Perathoner sagte, ewen Zeitungsausschnitt über die Verhandlung vom 7. August (aus der „Bozener Zeitung') vorlegend, daß laut diesem Be richte dem Zelger der Vorwurf des Mißbrauches der Amtsgewalt u. s. w. gemacht worden sei und daß laut diesem Berichte Herr Knoll diejm Vor wurf als erwiesen bezeichnet habe. Der Richter erwiderte, daß dem Gerichte keine Zeitungsberichte

des C. F. Wolf maßgebend seien, sondern die beim Gerichte über die Verhandlung verfaßten Protokolle. Weiteres erklärte der Richter, daß der Vorwurf deS Mißbrauches der Amtsgewalt, der Übertretung des Tierseuchengesetzes und anderer unehrenhafter Hand zürne ihm nicht, aber sein Haus sei kew Platz für sie gewesen. Margarethas Ziel war Rom, und ihre Seele schon ganz erfüllt von den erhabenen Eindrücken, die sie dort empfangen würde. Ihrer Ungeduld reisten sie viel zu langsam; aber doch sügte sie sich gern

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