in denselben Ländern die Grenzen ihres Machtgebietes fest gelegt hatten. Auch jetzt ist jene Zone, die das Altertum mit Carnuntum, die neue Zeit mit Wien bezeichnet, wieder ein nordöstlich weit vorgeschobener Posten des Abendlandes, das den Besitz derselben für sich beanspruchte und ihn mit festen Fäden an sich zu ketten suchte. In diesem Zusammenhange kann es auch kaum als Zufall erscheinen, daß unter Karl wieder über den Rhein bei Mainz eine Brücke gebaut worden ist 1 ), wie sie schon unter den Römern bestanden
einigermaßen fort, und wirkliches Leben hat es mindestens noch einmal so lange als die römische Organisation besessen, da nirgends anders als gerade hier an der südöstlichen Seite des römisch-deutschen Reiches die Grenzen desselben in der Gestalt wie sie Karl der Gr. geschaffen hatte bis zum Ende des Mittelalters unverändert aufrecht geblieben sind, und ihnen erst die Entstehung des öster reichischen Staates den eigentlichen Inhalt entzogen hat. Karl der Gr. Zu allen Zeiten ist der Name Karls besonders
mit seiner Stadt Aachen . Regensburg, gewesen. Es giebt aber in Deutschland auch noch eine andere Stadt, die es fast ebensosehr verdient, in Verbindung mit jenem großen Herrscher genannt zu werden: Regensburg. Zum ersten Male betrat Karl diese Stadt im J. 788 nach dem Sturze Tassilos; im Frühsommer 791, vor dem Avarenkriege, verlegte er zunächst sein ganzes Hoflager dorthin, wie er dann auch, nachdem er sich selbst in das Feld begeben hatte, seine Gattin Fastrada und seine Tochter dort zurückließ
2 ). Nach Beendigung des Krieges aber sehen wir Karl nun volle zwei Jahre hindurch, bis tief in das J. 793 hinein, von jener Stadt aus regieren, die von ihm zu einer civitas regia und zu einem freien Handelsplatz erhoben worden war 3 ). Wir kennen das Regensburg des ersten Mittelalters als Residenz der bayrischen Herzöge und zugleich als Obergangsstelle über die Donau und als letzten nördlichsten Ausläufer der Brennerstraße, während nunmehr diese Stadt der anerkannte Hauptort Südostdeutschl ands und noch viel mehr