Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
Kaspar Putz, Taglöhner, Paul Untersteller, Taglöhner, Sebastian Leiter, Pächter beim Herrn von Stachelburg und Ambrosi Leiter, Taglöhner, wurden einvernommen. Aus dem in der Originalausfertigung 40 Folioseiten starken Verhör geht hervor, dass die Rabländer seit jeher um das Wasser bei den Partschinern angehalten haben. Mit diesem Verhör und einigen wechselseitigen Erklärungen wurde der Vormittag abgeschlossen. Nachmittags erfolgte der Augenschein am Zielbach. Bei dieser Gelegenheit konnte
man die Gedanken des Kommissärs Hocher, das Wasser des Zielbachs nach dem Verhältnis aufzuteilen, bereits anmerken. Er fragte die Parteien, auf welcher Seite des Zielbachs mehr Güter lägen. Nachdem man die Einvernahme der Zeugen und den Lokalaugen schein vorgenommen hatte, erfolgte vom Kommissär am 22. März die Entscheidung des Streites. Diese bestand hauptsächlich darin, ob die Partschinser bis zur anbrechenden Sommerszeit, solange nämlich das Wasser noch nicht zur Genüge vorhanden wäre, dasselbe allein
mit dem Wasser, welches oberhalb des Mühlbachs den Zielbach herunter rinnt, gemäß jenem Freiheitsbrief die Rabländer ebenso berechtigt seien, ihre Wiesen und Äcker zu bewässern. Rabländer siegen im Wasserstreit Hocher ließ den bloßen guten Willen und die gutnachbarlichen Beteuerungen der Part schinser den Rabländern gegenüber, betreffend die Wassergerechtigkeit, nicht gelten. So würden auch die Schuldner von den Gläubigern um die Erstattung der Schulden im Guten angesprochen, obwohl das Geld ihnen gehört
. Die Rabländer haben, unab hängig von der Erlaubnis ihrer Nachbarn ein Recht auf das Wasser aus dem Zielbach. Sollten sich aber in der Aufteilung des Wassers die Parteien nicht einigen können, so soll von der obrigkeitlichen Kommission eine in der Nähe gesessene, unverdächtige und taugliche Person ausgewählt werden, welche jährlich über besagte Wasseraufteilung die Aufsicht innehat. Endlich folgten noch einige Erklärungen über verschiedene von den Rabländern vorgebrachte Zweifel. Betreffend die Unkosten