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Autor:
Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer
Ort:
Bozen
Verlag:
Athesiadruck
Umfang:
240 S. : zahlr. Ill.. - 1. Aufl.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. 239
Schlagwort:
g.Prags ; s.Heimatkunde
Signatur:
II 227.024
Intern-ID:
389356
In einem bizarren Inseldasein war eine Welt voller Archetypen und Heldenge schichten entstanden, welche dem gran diosen, aber leider erst in der Neuzeit er fundenen Epos „Herr der Ringe“ in keiner Weise nachsteht, es in vielen Din gen sogar übertrifft. Diese „bleichen Ber ge“, dieses Paradies in den Bergen, ver schmolz mit seinen Bewohnern zu einem Reich von Sagen und Mythen. Schroffe Berge wurden in ihren Augen alsbald zu großartigen Burgen, karge Felslandschaf ten zu blühenden Wiesen, arme
, dass mit dem Engländer John Ball, Präsident des vornehmen „Al pine Clubs“ im Jahr 1857 mit der Erstei gung des Monte Pelmo in den südlichen Dolomiten der Eroberungszug rund um diese Bergspitzen begann. Schon einige Jahrzehnte früher, in den Jahren 1790 und 1794, zog es den damals wegen sei ner botanischen und mineralogischen Kenntnisse schon berühmt gewordenen Klagenfurter Jesuitenpater Franz von Wulfen in die Pragser Berge. Er bestieg den Lungkofel, den Dürrenstein und schrieb sogar, dass
ihrer Großartigkeit jedes menschliche Bau werk und selbst die Geschichte der Men schen in den Schatten stellt, soll vor al lem auf die Schönheiten dieser Landschaften eingegangen werden. Und mit der waren die Pragser reichlich ge segnet. Sie hatten den Pragser Wildsee, sie hatten grandiose Berge, so dass ab 1865 aus fernen Landen Bergsteiger her bei rannten, um sich in das Ruhmesbuch der Rekorde einzureihen. Paul Groh- mann und Viktor Wolf von Glanvell, die beiden wichtigsten Vertreter, glaubten daran, dass