35 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2005
1000 Jahre Algund
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/387602/387602_286_object_5509290.png
Seite 286 von 800
Autor: Kiem, Maria / [Autoren: Maria Kiem ...]
Ort: Bozen
Verlag: Athesiadruck
Umfang: 791 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo
Schlagwort: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002<br>g.Algund ; s.Heimatkunde
Signatur: III 226.496
Intern-ID: 387602
der Regierung gehandelt zu haben: „Das Gesetz habe zum Grunde ein ungestümmes Schwärmen bei der Nacht. Wird der Gottesdienst gehalten, so geht alles zur Kirche und betet für den König. Wird keiner gehalten, so kommen die Leute und murren und fluchen über König, Regierung und Geistlichkeit und verüben Excesse." 216 Doch ließ sich mit der Obrigkeit wenig spaßen. Temporaliensperre und Depor tation blieben keine leeren Drohungen, wie verschiedene Priester aus dem Passeiertal und dem Burggrafenamt am eigenen

Leib zu spüren bekamen. Wicka selbst konnte mehrmals nur knapp der Enthebung seines Amtes ent gehen. 21 ? „Wegen seines wirren und ungehorchsamen Geistes, der auch die anderen Geistlichen und Laien erfaßt", 218 blieb er nach wie vor ein Dorn im Auge der bayerischen Behörden. Die Abneigung des Klerus gegen die Verordnungen der Regierung war so groß geworden, dass man auch solche Anweisungen mit Misstrauen betrachtete, die die geistliche Sphäre eigentlich gar nicht berührten. Als Wicka der Bevölke

Verwaltungsmaß nahmen die Grenzen des Ertragbaren zugemutet. So hatte die bayerische Regierung das Papiergeld, welches Habsburg 1762 in Umlauf gebracht hatte, wieder aus dem Verkehr gezogen, was viele in Verschuldung und Konkurs trieb. 220 Die Einführung der so genannten „Kopfsteuer" als regelmäßige Besteuerung zur Deckung der Kriegskosten und Truppenverpflegung zehrte weiter an den finanziellen Kräften der Bevölkerung. Zudem sah man sich sogar in Sachen Gemeindeverwaltung entmündigt, indem die Gemeinde

1
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2005
1000 Jahre Algund
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/387602/387602_203_object_5509207.png
Seite 203 von 800
Autor: Kiem, Maria / [Autoren: Maria Kiem ...]
Ort: Bozen
Verlag: Athesiadruck
Umfang: 791 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo
Schlagwort: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002<br>g.Algund ; s.Heimatkunde
Signatur: III 226.496
Intern-ID: 387602
Bauern und Höfe in Algund waren vom Landesfürsten unerhört geblieben, und so wurden auch in Algund die Priester weiterhin vom Patronatsherrn, dem Brixner Kol legiatstift, bestellt. 1528 war man wohl wenig erfreut, als hier Ambros Yphofer zum Pfarrer ernannt wurde, welcher sich in Vergangenheit als entschiedener Feind der Reform ge zeigt hatte. Bereits 1521 hatten sich die Latzfonser und Verdinser in einer Beschwerdeschrift an die Regierung gewandt, nachdem es zu Auseinandersetzungen mit Ambros

Yphofer gekommen war, der damals in Latzfons die Pfarrstelle innehatte. 193 Und zwei Jahre später, 1523, zog Yphofer als Pfarrer von Hall - einem der Zentren der reformatorischen Bewegung in Tirol - wegen seiner ständigen Abwesenheit die Klagen der dortigen Bürgerschaft auf sich, sodass er schließlich die Pfarrstelle resignieren musste. 194 Im selben Jahr wurde Ambros Yphofer Dompropst zu Brixen. Bischöfe und Regierung nahmen immer wieder die Dienste dieses gelehrten Geistlichen in Anspruch

Verpflichtung empfand, stellte Yphofer wohl den Prototyp des im Volk verhassten Geistlichen dar. Er selbst hatte in der Zeit des Bauern krieges die Innsbrucker Regierung über die Aktivitäten eines von Gaismair unterstützten Predigers in Brixen informiert, „der nicht anders, dann was zu aufruer und empörung diene, predigen sol." 1 " Wie Yphofer 1528 in Algund aufgenommen wurde, wissen wir nicht. Man wird ihn wohl auch hier, wie in seinen anderen Pfarreien vor- und nebenher, wenig zu Gesicht bekommen

2