¬Der¬ alte Fließer Pfarrer : Blätter der Erinnerung an den heiligmäßigen Exorcisten Simon Alois Maaß, Pfarrer von Fließ in Tirol (1805 - 1846)
Drachen zertreten hat." „Die Gläubigen schützten sich darum Zu allen Zeiten durch dasselbe gegen Verführung und Zauberei; denn die Magie vermag nichts gegen den Namen Jesu und das Krenzzeichen."* *•) ) Aus diesem Grunde schärfte Maaß den Eltern, namentlich den Müttern, so ernstlich ein, ihre Kinder oft zu segnen und das Kreuz auf ihre Stirne zu Zeichnen. Riesige Stücke hielt fern erstunser Pfarrer auf das Weih wasser; fort und fort benetzte er damit seine Finger und sprengte es beim Segnen
der Kranken, Sterbenden, Betrübten und Schwermüthigen, über Personen, Orte und Sachen, auch über die Gräber der Verstorbenen. Bei der Weihe des Wassers flehte er ja selbst im Namen der Kirche, wenn er über das zu vermengende Salz den Exorcismus sprach, „dass es allen, die es gebrauchen, zur Gesundheit des Leibes und der Seele werde, und dass von dem Orte, der damit besprengt werde, jede Bos heit und Nachstellung teuflischen Truges und jeder unreine Geist weiche;" und wenn er Salz und Wasser vermengt
hatte, flehte er weiter: Gott möge beides heiligen, damit, wohin immer dieses Wasser gesprengt werde, durch die Anrufung seines hl. Namens jede Anfeindung des unreinen Geistes weiche und der heilige Geist aus unser Bitten uns überall zugegen sei?*) Und weil er nicht im eigenen Namen, sondern im Namen der Kirche dieses Flehen zu Gott richtete, so zweifelte er nicht im geringsten an der Erfüllung und erblickte im geweihten Wasser eines der vorzüglichsten Hilfsmittel im Kampfe wider die Anfechtungen der Mächte
der Finsternis, eine mächtige Waffe zur Vertreibung des höllischen Geistes und zur Aufhebung seines Einflusses. — Flechten wir an dieser Stelle einen erbaulichen Zug ein, den uns ein Priester gelegentlich seines Berichtes über Herrn Maaß aufzeichncte. Er erzählt: „Ich war von 1851—1854 Cooperator in Pfunds. Jeden Samstag weihte ich Wasser, gegen 100 Liter. Gar oft war das Gefäß in den ersten Wochentagen wieder leer. Da sagte ich dem Herrn Prodecan verwundert: „„Dass doch die Pfundser soviel Weihwasser
brauchen!"" Er erwiderte mir: .Davon gebrauchen die reformierten Engadiner viel mehr als wir. Wer immer da herauskommt, nimmt eine oder mehrere Flaschen davon mit, und die hiesigen Brotträgerinnen müssen den Calvimsten stets einige mit geweihtem Wasser gefüllte Flaschen mitbringen. Sie haben mehr Vertrauen auf unser Weihwasser, besonders beim Vieh,' als selbst viele Katholiken.' *) LPipdaniW, Haer. 30. n, 8. *•) Rituale Romanum, Bader. Der alte Flicßer Pfarrer. 15