¬Das¬ Zoll- und Geleitsrecht der Grafen von Görz im oberen Draugebiet.- (Beiträge zur Geschichte und Kulturgeschichte Kärntens ; S. 67 - 74. - Sign.: II 9.156)
und Ras-Rosegg, Wir fragen, welcher Art diese Landstriche waren, welche Vor züge sie aufwiesen, daß gerade sie zuerst die Deutschen anlockten und durch ihre Niederlassung ausgezeichnet wurden. In den Nachbarländern, in Tirol, Steiermark und Krain, können wir deutlich die Besetzung der wichtigsten militärischen Stütz punkte, der bedeutendsten Heeres- und Handelswege in den ältesten deutschen Stedlungskernen erkennen. In Tirol ziehen sich die ersten deutschen Siedlungen entlang der Brennerstraße
mit Ausstrahlungen durch nahezu das ganze Inntal und mit einer Flügeldeckung gegen den unsicheren Osten im Pustertal; in der Steiermark werden zuerst die Salzstraße von Graz über das Stübing-, Liesing-, Palten- und Ennstal ins damals außerordentlich wichtige Salzkammergut sowie die Talsperren gegen Osten und Süden bei Fehring, bei Leibnitz—Spielfeld und im Drautaler Raum zwischen Marburg—Unterdrauburg mit Ausstrahlungen nach Süden, in Krain das Einfallstor durch das oberste Savetal mit deutschen Bauern bevölkert
, ist nicht zu übersehen. Das entscheidende Wort über diese Fragen hat der Geschichtsforscher zu führen. Immerhin ist es kein Zufall, daß die beiden Kärntner Bischofsitze Gurk und Lavant inmitten früh eingedeutschter Täler entstanden, ebenso kein Zufall, daß Friesach, die erste Hauptstadt Kärntens, auf ältestem deutschen Kulturboden des Landes liegt. Darin zeigt sich deutlich das geistige Übergewicht des Deutsch tums im Lande. Die Kultur der einheimischen Slowenen war, nach unserem gewohnten Maß gemessen
, auf einer bedeutend niedereren Stufe als die der deutschen Einwanderer. Das verbürgen auch in eindeutiger Weise unzählige deutsche Lehnwörter, die gemeinsam mit der höheren deutschen Kultur ins Slowenische gewandert sind. Sie zeigen so recht den ungeheuren Fortschritt, den die neuen