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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1894
Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
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Seite 470 von 598
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Wien
Verlag: Manz
Umfang: VII, 989 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;s.Recht;z.Geschichte Anfänge-1894
Signatur: II 109.498/1
Intern-ID: 132993
— 932 — § 18 nach Venedig, das sich allmählich zur Handelsmetropole Europas ent- wickelte, ist bereits für das Jahr 1000 urkundlich bezeugt.^) Daneben wurden die Wege über Verona oder durch Valsugana häufig benützt. Die älteste Urkunde, in der das fonticum comunis Venetiarum, ubi Teuto nici hospitantur, erwähnt wird, ist vom 5. Dez. 1228. Dieses Fondaco, 1231 in Staatsverwaltung übernommen, diente den deutschen Kaufleuten, die den Hauptteil der abendländischen Händler in Venedig ausmachten

, zunächst als Herberge und Warenniederlage, dann zur polizeilichen Be- aufsichtigung und Zollerhebung, endlich auch als Verkaufslokale. Nach dem Brande von 1505 wurde es von einem Deutschen Hieronymus schöner und stattlicher wieder aufgebaut. Regensburg hatte am frühesten Handels- beziehungen mit Venedig angeknüpft. Um 1474 bildeten die deutschen Kaufleute im Fondaco zwei Tafeln (Gruppen), die eine wurde durch die Kaufleute aus Regensburg, aus den bayerischen, schwäbischen und öfter- reichischen Städten

erst seit 1637 daselbst nachweisbar. Von Einfuhrartikeln brachten die deutschen Kaufleute nach Venedig Leinwand, Wolle und Barchent, sowie daraus versertigte Tücher und Kleider, Schleier und Hute, Felle, Häute, Leder, Holz, Ge- kreide, Mehl, Pferde und andere Zugtiere, Roßhaare, Rohmetalle, und zwar Gold und Silber, Zinn, Messing, Eisen, Kupfer, Bernstein und verschiedene Metallwaren. Von Ausfuhrartikeln holten die Deutschen aus Venedig Rohseide und Baumwolle, Stoffe aus Seide, Samt, Tafset

auf ihren reichssürstlichen Protektor, den Bischof, zum Fondaco zugelassen, waren aber damit nicht zufrieden, sondern erstrebten überdies die den deutschen Kaufleuten zustehenden Zollermäßigungen, die ihnen von den Venezia- nischen Zollbeamten verweigert wurden, über diese Streitsrage referierten die Cinque Savi alla Mercanzia dem Senat, der sie 30. Dez. 1618 dahin entschied, daß die Trentiner im Fondaco Waren empfangen und absenden dürfen, aber aus den Genuß der den kaiserlich deutschen Untertanen zustehenden speziellen

Privi- legten keinen Anspruch haben. Daher gebührte ihnen auch kein Anteil an den Kammern, der Tafel und dem Kapitel der Deutschen. Jene Entscheidung wurde 1710 wiederholt (Segarissi, in: Arch. Trent. XXI, SM f.). Ü) Vgl. über den Safranhandel Weitnauer, Venezianischer Handel der Fugger (Studien zur Fugger-Geschichte, 9. Bd.), S. 48. § 18 — 933 — gen, Rosinen, Fastenmus (eingekochte Früchte), Olivenöl, getrocknete Fische, Weine (Malvasier und Krieche!),*) Edelholz, Edelsteine, Perlen, Metall

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
[ca. 1872]
Zur Abwehr der Angriffe des ""Trentino"" auf die Rechte deutscher Gemeinden in Wälschtirol
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Seite 2 von 4
Autor: Tomaseth, Josef / Josef Tomaseth
Ort: Innsbruck
Umfang: [2] Bl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Bote für Tirol und Vorarlberg;
Schlagwort: g.Trentino "; g.Deutsch ; s.Sprachinsel ; z.Geschichte 1870
Signatur: III A-31
Intern-ID: 213687
- ÄWAbwehr der Angriffe des „Trentino' ans die Rechte deutscher Gemeinden in Wälschtirol. (Separat-Abbruck aus dem „Buten Kr Tirol und Vorarlberg'.! A Aus Wälschtirol, 24. Mai. Gegen die neuliche Mittheilung über des hochw. Herrn Jakomet muthvolle Veriheidigung der deulschen Sache in den deutschen Gemeinden Aichlait und Aichholz im Ferfinathale in Rr. 108 JhresBlatteS läßt Hr. Prato in Benützung „der Muße, welche die Gerichte ihm in der angenehmen und gastlichen (!) Zurückgezogenheit

Unverschämtheit und unlautere nationale Hetzerei eines Mannes, wie Hr. Pratc, wel- cher laut gerichtlich erhärteten Nachweises in seinem Blatte die Ausdrücke: „unser Kaiser, unser Monarch', nicht kennt, und seiner gesammelt Sipp schast, oder ob die Wahrheit, das verfassungsmäßige Recht der freien Selbstbestimmung des Volkes und der Gemeinden in solchen Angelegenheiten auch in Wälsch- tirol schließlich siege« und zur Geltung gelangen werde. Hr. Prato behauptet, die von ihm so genannten „alten deutschen

Kolonien', richtiger die noch heute deutschen Gemeinden der sogenannten Mocheni seien „vor einigen Jahren, und gewiß nichi angenehm,durch von Innsbruck gekommene Regierungsverord- nungcn überrasch! worden, kraft deren in jenen Ge meinden deutsche Schulen eingesührt und die Kinder gezwungen wurden, außer der italienischen Sprache, deren sie aus allen Seiten von italienischer Bevölke rung umgeben, nichi entbehren können, auch die deutsche Dpruche zu'lernen ». s. >».« He Prato. Nun hatte das Gemeinde-Amt

von Aichlait (kTnssilmigo) unterm 8. Mai ds. I«. in Nr. 106 der „Gazzetta di Trento“ in einem von den Hrn. Offer, Gemeindevor steher, und den beiden Gemeindevertretern Eccel und Holzer Unterzeichneten feierlichen Proteste gegen die Lügen und verläumderischen Berdächligungen dcS „Trentino' unter andern erklärt: „Es ist wahr, daß die Gemeinde selbst und aus freiem Antriebs Gesuche an die k. k. Regierung richtete, um einen deutschen Leh- rer zu erhalten, und daß fie auf eigene Kosten Unter- richts

sprechen.' Der Zudrang zur deutsche« Schule war sehr groß, da die geistlichen deutschen Lehrer in den beiden Gemein den Aichlait und Aichholz (Riveda), von Bitten be. stürmt, während des verflossenen Winters noch außer dem eine deutsche Abendschule für eine große Anzahl don Erwachsenen zu eröffnen sich veranlaßt sahen — eine Mühewaltung und Anstrengung, für welche beiden hochw. Herren die wärmste Anerkennung gebührt. Run hat Hr. Prato jene geweindeäu tliche Erklärung ge kannt, und es wäre

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
[ca. 1872]
Zur Abwehr der Angriffe des ""Trentino"" auf die Rechte deutscher Gemeinden in Wälschtirol
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Seite 4 von 4
Autor: Tomaseth, Josef / Josef Tomaseth
Ort: Innsbruck
Umfang: [2] Bl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Bote für Tirol und Vorarlberg;
Schlagwort: g.Trentino "; g.Deutsch ; s.Sprachinsel ; z.Geschichte 1870
Signatur: III A-31
Intern-ID: 213687
“ noch einmal als italienisches Reichs- HinterlSudchen erblicken sollte. Wir dürfen uns nun doch vielleicht der Hoffnung hingebcn, daß die deutschen Leute in Aichlait, Aichholz, Lujcrna, Pala u. s,w, dom Trentino künftig keine An sechtungen mehr erleiden werde». Doch richtig, Hr. Prato reitet auch noch ein andere» Steckenpferd, als da« trikolor-national-italienische —basder geistigen und der materiellen. Interesse». Die Welt lebt der Ansicht, daß Deutschland an allgemeiner Volks bildung das heutige Italien um ein Bedeutendes

über rage, daß namentlich die Wissenschaft und ihre Lehren in Deutschland schon ,lange popularifirt stnd, während die Italiener nicht einmal damit recht angesangen haben, da sie sich vorläufig erst über das Mittel hiezu, über elne allgemein gültige, allgemein verständliche Schriftsprache streiten müssen, und darüber noch immer nicht zu. einer durchgreifenden Verständi gung gelangt sind. Wenn also Hr. Prato den Satz ausfieüt, daß jene, deutschen Gemeinden durch ihr Festhalten an ihrer deutschen

, wenn au» Jndikarien zeitweilige Auswanderer den Italienern ihre Kamine kehren oder ihre Wiesen mähen? Dagegen drängen Tausende von Wälsch- tirotern nach Norden, »ich! bloS nach Deutschtirol und andern Ländern Oesterreichs, sondern auch nach Baiern, Württemberg und noch weiter — warum? Offenbar weil sie da, unter den Deutschen, ihre materiellen Interessen suchen und finden. WaS hindert sie an der bessern und besten Erreichung derselben? Nicht Mangel an Arbeitsawleit, Nüchternheit, natür- lichem Scharfblick

, sondern einzig und allein mit die theilweise oder vollständige Unkenniniß der deutschen Sprache. Dieses Hindcrniß könnten sie zum größten Theile heben, wenn sie voran dächten, ihren Schule» jene praktische Einrichtung zu geben, welche die gewiß nicht einem nationalen Ideale, sondern einem sehr greifbaren, sehr materiellen Ziele zuslrebenden Leute von Pala, Lnserna u, s. w. ihren Schulen gegeben haben. Wir sind überzeugt, daß, wenn die« geschähe und die Wälschtirol» einmal ihre Lage »erstehen lernten

Jakomet als Kurat fungirt, spreche ich hier nicht, sondern auch von FraWongo. Am 29. Jänner d. I. fand sich im „Trentino' ein Correspondent au» Pergine bemüßigt, den Dialekt der Mokeni einer scharfen Analyse und Kritik zu unterziehen. Das ist nun Jedem erlaubt; aber Lügen, Verleumdungen und Ehrenbeleidigungen in die Welt hinauSzuichretben, ist nicht erlaubt. In obgenanntem „Trentino' vom 29. Jänner kann man lesen, daß die Mài durchaus keine deutschen Schulen und Priester wollten —„das ist die erste

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1936
Vorlesungen über die ideellen und historischen Grundlagen des österreichischen Staates
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Seite 32 von 85
Autor: Kogler, Ferdinand / von Ferd. Kogler
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 80, [4] S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; s.Staatsrecht ; z.Geschichte
Signatur: II A-19.389
Intern-ID: 87771
von Kaiser und Reich, aber Kaisex Franz stellte die österreichische Kaiserkrone höher als die tausendjährige Krone des Rom. Reiches und weigerte sich, dieselbe wieder auf sein Haupt zu setzen. Im Wiener Kongreß einigte man sich auf die Errichtung eines Bundes der souveränen deutschen Fürsten und Reichsstädte; dies waren 35 Fürsten, darunter ein Kaiser und fünf Könige und vier Reichsstädte. In diesem Bund kam nicht die Einheit des deutschen Volkes, sondern die Vielheit zum Ausdruck. Osterreich

trat mit den Ländern, die einst zum Rom.-deutschen Reiche gehört hatten, also mit den altösterreichischen und böhmischen Ländern, nicht mit den Ländern der ungarischen Krone und nicht mit Galizien und der Bukowina und Dalmatien, in den Deutschen Bund ein und erhielt die Stellung der Präsidialmacht, welche die Leitung des in Frankfurt tagenden Bundestages und die formelle Ge schäftsführung hatte. Aber eine gedeihliche Tätigkeit konnte der Bund bei der Rivalität zwischen Österreich und Preußen

, die gekennzeichnet ist durch die Worte Bismarcks: „wenn Österreich ein Pferd vorne anspannt, spannen wir eines hinten an', nicht entwickeln. Diese Rivalität spitzt sich zu einem Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland zu und infolge des Krieges von 1866 wurde Österreich aus dem Deutschen Bunde heraus gedrängt und so von der tausendjährigen Gemeinschaft aller Deutschen aus geschlossen. Das war sowohl für das Deutschtum in Österreich, wie für das Deutsch tum im allgemeinen ein schwerer Schlag. In Österreich

regten sich allenthalben die nationalen Kräfte, welche ihre Lehr meister, die Deutschen, nicht mehr brauchten, sie überall zurückdrängten, ja das Gefüge des Staates bedrohten. Diesen nationalen zentrifugalen Kräften gegenüber war aber das Band, das der ehrwürdige gemeinsame Herrscher Franz Joseph I. um alle Länder schlang, immerhin noch stärker. Aus dem Kaisertum Österreich erwuchs dann ein Österreich-Ungarn, dessen Herr scher eingedenk seiner Aufgabe als deutscher Fürst an der Seite des neuen

Deutschen Reiches in den Weltkrieg eintrat und um die Existenz seines Reiches kämpfen mußte. Nach vierjährigen heldenhaftem Kampfe ist die stolze Habsburger-Monarchie zerschlagen worden. In gänzlicher Ve.rkenmmg aller historischen, wirtschaftlichen, kulturellen und natürlichen Zusammenhänge hat der Haß der Siegermächte ein Reich zerstört, von dem der tschechische Politiker und Patriot Palacky im Jahre 1848, als die Neugestaltung Deutschlands auf der Tagesordnung stand, sagte: Österreich, ein Bollwerk

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1894
Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
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Seite 379 von 598
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Wien
Verlag: Manz
Umfang: VII, 989 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;s.Recht;z.Geschichte Anfänge-1894
Signatur: II 109.498/1
Intern-ID: 132993
wurì>e'bièsè'Einìvan- ^ 'y derung durch die Unterwerfung der südlichen Gebiete des Fürstentums 'V-'* i~ , Trient unter die Herrschast vberitaiienischer Signore» und besonders der A- Republik Venedig sowie die damit verbundene Einführung italienischer : ,/■''\Ar v Verfassung und Verwaltung. Alles dies trug zur Verdrängung sowohl der I ìp , < v \ rätoromanischen Volkssprache, als auch der deutschen Sprache in Welsch- :■ tirai durch den lombardisch-italienischen, noch mehr aber den venezianisch

- italienischen Dialekt wesentlich) bei. Gar sehr wurde die allmähliche Ita- lienisierung gefördert durch die Glauben sspaltung des 16. Jahrb. in Deutschland und die ihr folgende GMmefommtixm; diese ließ die Deutschen überhaupt verdächtig erscheinen, die früher übliche Bestellung deutscher ! Priester aus süddeutschen Diözesen in deutschen Orten Welschtirols hörte seitdem auf, die an ihre Stelle tretenden welschen Geistlichen suchten ihre l ■* v deutschen Pfarrkinder schon im Interesse der Rechtgläubigkeit

-Krnndlage-nach bayrisch, somit müssen es mich die ursprünglichen Träger derselben gewesen sein. Aus sprachlichen Gründen unHalt- bar ist die Ansicht, daß das eimbrische Deutschtum v»n den letzten Ostgoten ans !■' italischer Erde sich herleite, welche zuletzt noch Schiber, Das Deutschtum int Süden ' der Alpen, in: ZDSAV. XXX, Jahrg. 1302, vertreten hat. - ! **) Reich, Toponomastica, storica di Kezocorona 22, 25, 37, 57 a., 58, 67. § 18 1 — 751 — die deutschen Berggemeinden südlich und südöstlich

von Rovereto) bis in ' die erste Hälfte des 19. Jahrh., die deutschen Gemeinden des Fersentales teilweise bis zu Anfang des 20. Jahrh.; am meisten deutsch hat sich die Sprachinsel Lusern erhalten. Durch die Einverleibung in Italien sind diese letzten deutschen Reste dem Untergange preisgegeben. Die Städte und Märkte Deutschtirols. Dieselben unterscheiden sich von den rein landwirtschaftlichen Siedlungen durch ihren infolge Handels- und Gewerbebetriebes gesteigerten wirtschaftlichen Berkehr, wes- halb

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1925
Wie Deutsch-Südtirol von den Italienern behandelt wird : authentische Informationen
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Seite 173 von 182
Autor: Innerkofler, Adolf / zsgest. von Adolf Innerkofler
Ort: Wien
Verlag: Andreas Hofer-Bund
Umfang: 180 S.. - 2., reichverm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Faschismus ; z.Geschichte 1922-1925
Signatur: II A-35.076
Intern-ID: 407168
geworden, nun will man es mit den Geistlichen werden. Man hat eingestandenermaßen gegen sie keinen anderen Vorwurf, als daß sie Deutsche sind. Nach und nach soll auch der Klerus durch lauter Welsche vertreten sein. In Salurn hat man den Deutschen einen rein italienischen: Pfarrer aufgezwungen. Ebenso der deutschen Gemeinde Kur tatsch. Den Probst von Bozen hat man durch den italienischen Bischof Endricci zwingen lassen, einen ganz überflüssigen zweiten, fein italienischen Hilfsgeistlichen

, anzustellen und zwar mit dem Befehle, diesen audi stets dem eigenen Mittags® und Abendtisch beizuziehen, da® mit die deutschen Geistlichen ja nie unbespitzelt bei sammen sein können. Klosterfrauen, die jahrelang beste Krankenpflege übten in den deutschen Spitälern des Lan® des, wurden ausgewiesen, weil — sie nicht genug ita® lienisch verständen. Aus dem schweizerischen Kloster Gries bei Bozen verwies man einen der Patres des Lan® des, weil er in Deutschland geboren und deutschfreund® lieh sei

. Der Deutschen hassende Dante « Allighten® verein hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, es sei mit allen Mitteln dahin zu trachten, daß die Klöster des. deutschen Landes mit lauter italienfreundlichen Ordens® leuten, daher wohl mit Reichsitalienern besetzt würden, daß man in allen, auch in den ganz deutschen Pfarren,, an den Sonntagen die Verkündungen auch italienisch, vornehme und stets auch eine italienische Predigt halte. - Und so fort in langer Reihe, — Den Generalsturm gegen den deutschen Klerus

aber hat man in diesem Herbste- damit eröffnet, daß faschistische Regierungskreise in einer eigenen Beschwerdeschrift sich gegen den einheimischen,, deutschen Klerus Deutsdi®Südtirols an den heiligen Stuhl selbst gewendet haben. — Kardinal Gasparri hat dieses. Schreiben den Laodesbischöfen zur Rückäußerung gesen® det. Wir vom Andreas Hofer®Bund haben uns daher in eigenem Schreiben an alle Kardinale der Welt gewendet, ater auch an den heiligen 5 Vater selbst mit der dringen® den Bitte: Die Läge und das Verhalten des Klerus

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1941
Deutschland und die europäische Ordnung.- (Weltpolitische Bücherei)
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Seite 150 von 219
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: Berlin
Verlag: Deutscher Verl.
Umfang: 217 S. : Kt.. - 2. durchges. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutschland ; s.Politisches System ; g.Europa ; z.Geschichte
Signatur: II A-19.111
Intern-ID: 75703
Die Herrschaß der Demokratie Zusammengehörigkeitsgefühl zu neuem Leben erstehen. Der großdeutsche Gedanke nahm wieder Gestalt an und suchte in seinem weiten Siedlungs raum Verwirklichung. Aber wie er das tat, war nicht weniger bezeichnend. Gewiß erfüllte damals die reine Idee des Volksdeutschen Zusammenschlusses in Mittel europa manchen Deutschen mit der Hoffnung, daß Deutschland von da her wieder gesunden und zu neuer Herrlichkeit erstehen werde. Aber in der politischen Praxis der deutschen

Demokratie, die im Reich wie im Rumpf-Österreich die Führung an sich gerissen hatte, verbanden sich mit dem reinen nationalen Ziel von vornherein bestimmte politische Ten denzen, die der kleinen deutschen Wirklichkeit jener Tage entstammten und den hohen Gedanken vielfach diskreditierten. Denn es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die von der Weimarer Regierung ver körperte Anschlußbewegung ideen- und wesensmäßig antipreußisch ge richtet war und deshalb im Sinne westeuropäischen Ideengutes Wege

Be strebungen erhielt sie noch ihre besondere Note. Es warf ein helles Licht auf die bestehenden Verhältnisse, daß in derselben Zeit aus dem Schöße des gleichen deutschen Volkes auch Separatismus und Partikularismus emportauchten und ein letztes Mal ihre verhängnisvolle Rolle spielten. Den Ausschlag aber gab, daß die Anschlußbewegung sowohl nach der nationalen wie nach der politischen Seite dem entschiedenen Widerspruch der Siegermächte begegnete. Von der Erklärung des österreichischen Rest staates

vom 12. November 1918, die Deutsch-Österreich zu einem „Be standteil der deutschen Republik' machte, bis zu dem gemeinsamen Be schluß der deutschen und österreichischen Regierung vom März 1931 zur Herstellung einer Zollgemeinschaft zwischen den beiden deutschen Ländern wurden alle Versuche eines deutschen Zusammenschlusses von den fran zösischen und englischen Machthabern zurückgewiesen. Und nicht genug

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1941
Deutschland und die europäische Ordnung.- (Weltpolitische Bücherei)
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Seite 209 von 219
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: Berlin
Verlag: Deutscher Verl.
Umfang: 217 S. : Kt.. - 2. durchges. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutschland ; s.Politisches System ; g.Europa ; z.Geschichte
Signatur: II A-19.111
Intern-ID: 75703
Schrifttum IL Das abendländische Hegemonialsystem des hohen Mittelalters Fedof Schneider, Mittelalter bis zur Mitte des 13, Jahrhunderts. Wien 1929. (Hand buch föf den deutseben Geschiehtslehrer 3.) Karl Hampe» Das Hochmittelalter, Geschichte des Abendlandes von 900 bis 1250. Berlin 1932. Alexander Cartellieri, Die WcltstcUung des Deutschen Reiches 911 bis 1017, München 1932. Friedrich Schneider, Neuere Anschauungen der deutschen Historiker zur Beurteilung der deutschen Kai serpolitik

im deutschen Mittelalter. (Archiv für öffentliches Recht, N. F, 27.) Hermann Heimpel, Deutschlands Mittelalter —■ Deutschlands Schicksal. Zwei Reden. Freiburg 1933. Walther Kienast, Die deutschen Fürsten im Dienste der Westmächte bis zum Tode Philipps des Schönen von Frankreich. Band 1 und 2,1. Utrecht und München 1924 und 1931. Rudolf Kötzschke und Wolfgang Ebett, Geschichte der ostdeutschen Kolonisation. Leipzig 1932. III. Die Völker- und Staatenwelt des späteren Mittelalters Bernhard Schmeidler

, Das spätere Mittelalter von der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts bis zur Reformation. Wien 1937. (Handbuch für den deutschen Geschiehtslehrer 4,1.) W. T. Waugh, A History of Europe from 1378 to 1494. London 1932. Walther Kienast, Die Anfänge dea europäischen Staatensystems im späteren Mittelalter. (Historische Zeitschrift 153, 1936.) G. Zeller, Les Relations internationales au temps de la Renaissance. (Revue bimensale des cours et conférences, Année 37, 1936 Sér. i—2.) Fritz Kern, Die Anfange

Auflage 1939. Kleo Pleyer, Die Reichweite der deutschen Reformation. (Historische Zeitschrift 153, 1936.) Walter Platzhoff, Geschichte des europäischen Staatensystems 1559 bis 1660. München 1928. (Handbuch der mittelalterlichen und neueren Geschichte, Abteilung 2.)

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Seite 102 von 142
Autor: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Ort: Bozen
Verlag: Verl.-Anst. Athesia
Umfang: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Schlagwort: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Signatur: II 23.391
Intern-ID: 93021
Geldstrafe von 500 Lire und über Fräulein Josefine Leitner aus Villnöß eine Geldbuße von 1200 Lire verhängt 35 ). In der ersten Hälfte des Jahres 1936 wurden folgende Per sonen wegen Erteilung deutschen Privatunterrichts mit einer Geldstrafe von 1000 Lire belegt: Rosa Walder aus Toblach, Maria Strobl aus Toblach, Amalia Lanz aus Toblach, Agnes Bauer aus' Toblach, Paul Stifter aus Innichen, Maria Oberkofler aus Steinhaus im Ahrntal,~Rosa Trakofler aus Pfalzen, Elise Plan kensteiner

aus Oberwielenbach, Maria Meßner aus Olang, Chri stine Schramm aus Bruneck und Maria Lang aus Bruneck 36 ). Josefine Leitner aus Villnöß wurde am 20. April 1936 wegen Erteilung deutschen Privatunterrichts neuerdings zu 2075 Lire verurteilt. Da sie diese Geldbuße nicht bezahlen konnte, wurde sie am 25. September 1936 mit zwei Monaten und vier Tagen Gefängnis bestraft. Die Gefängnishaft, die sie in Bruneck ver brachte, traf Fri, Leitner sehr hart, weil ihre Mutter damals schwer krank

war und sie damit keine Möglichkeit mehr hatte, die Kranke zu besuchen 37 ). Dasselbe Los traf Fräulein Antonia Menardi in Mals. Sie wurde im Frühjahr 1936 im Zusammenhang mit der Verfolgung des deutschen Privatunterrichts für drei Wo chen ins Gefängnis geworfen 3S ). Zita Spechtenhauser aus Brun eck wurde am 29. April im gleichen Zusammenhang zu 1000 Lire Geldstrafe und zu zwei Jahren Polizeiaufsicht verurteilt 39 ). Maria Pardeller aus Deutschnofen und Lorenz Brugger aus Sankt Lorenzen wurden am 30. April 1936 zu 500 Lire bzw

. 1000 Lire Geldstrafe verurteilt. Pardeller wurde gleichzeitig zwei Jahre unter Polizeiaufsicht gestellt *)). Am 1. Juli 1936 erhielt die Provinz Bozen ein eigenes Schul amt und wurde damit, auch was die Angelegenheiten der Schule betraf, von Trient getrennt. Das Bozner Unterland unterstand weiterhin dem Schulamt in Trient 41 ). Im Herbst 1936 wurde Franz Purtscher aus Pfelders wegen des Verdachts, deutschen Privatunterricht erteilt zu haben, vier Wochen in Untersuchungshaft gesetzt 42 ). Im Herbst

des Jahres 1937 wurde Barbara Gamper aus Feldthurns wegen desselben „Vergehens' zu einer Geldstrafe von 1005 Lire verurteilt 43 ). Am 11. Dezember 1937 wurden drei Mädchen aus Prad vom Studien- provveditorat in Bozen aufgefordert, ihren deutschen Hausunter richt einzustellen, widrigenfalls sie bei der Staatsanwaltschaft angezeigt würden 44 ). Schließlich wurde Anfang 1938 Helene Rizzoli aus Pinzon bei Neumarkt wegen Erteilung deutschen 184 Privatunterrichts zu fünf Jahren Verbannung nach Süditalien

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Seite 121 von 142
Autor: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Ort: Bozen
Verlag: Verl.-Anst. Athesia
Umfang: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Schlagwort: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Signatur: II 23.391
Intern-ID: 93021
nehmen, die auf italienischem Staatsgebiet südlich der Alpen kette nicht bleiben wollten ,3 ). Am 9. Jänner 1939 sandte Ciano dem italienischen Botschafter in Berlin eine Aufzeichnung, in der er die vor zwei Tagen in seinem Tagebuch fixierten Gedan ken noch genauer präzisierte und die Àttolico am 10. Jänner dem deutschen Außenminister übergab. Ciano stellte darin fest: „Was die ... Frage ... der eingeborenen deutschen Bevölkerung im Alto-Adige-Gebiet (betrifft), so kann sie augenscheinlich

. Dies könnte aller dings nur in aller Stille und sukzessive gemacht werden und nicht etwa öffentlich und mit Propaganda'. Er habe bereits den deutschen Generalkonsul in Mailand, Otto Bene, nach Berlin bestellt, „um mit ihm die eventuelle Übernahme solcher Tiroler im Laufe dieses Jahres zu besprechen' 8S ). 222 Die Erörterung dieses Problems mit Bene und anderen hohen Beamten der deutschen Regierung fand bereits am 14. Jänner 1939 in Berlin unter Vorsitz von Unterstaatssekretär Ernst Woermann statt. Woermann eröffnete

die Sitzung mit der Erklärung, daß die Frage der Umsiedlung von Deutschen aus Südtirol in das Reich durch die italienische Botschaft in Berlin beim Auswärtigen Amt anhängig gemacht worden sei und daß Ribbentrop entschieden habe, jene Südtiroler, die nicht mehr in Südtirol bleiben wollten, „in aller Stille und allmählich' ins Reich zu übernehmen. Es müsse nun also geprüft werden, in welcher Weise eine solche beschränkte Umsiedlung durchge führt werden könne. Generalkonsul Bene, der in Bozen regel mäßig

die Umsiedlung von Südtirolern in das Reich in großem Umfange nicht möglich, weil sie so stark mit dem Boden ver wachsen seien, daß sie trotz aller Bedrückung seitens der italie nischen Behörden das Land nicht verlassen wollten. Bene sagte, er glaube, daß von den 230.000 Südtirolern höchstens ein- bis zweitausend für eine Umsiedlung in Frage kämen. Anders sei es dagegen bei den etwa 10.000 in Südtirol ansässigen Reichs deutschen. Da ihre Lage noch schlechter sei als die der Südtiro ler, erachte

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Seite 125 von 142
Autor: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Ort: Bozen
Verlag: Verl.-Anst. Athesia
Umfang: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Schlagwort: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Signatur: II 23.391
Intern-ID: 93021
' Um siedlungskonzeptes stimmte die italienische Delegation, wohl in der Hoffnung, daß sich die Option für Deutschland ohnehin in bescheidenen Grenzen halten würde, ja daß man sogar werde nachhelfen müssen, um die genannte Zahl von Optionen zu erzie len, dem deutschen Programm zu 70 ), Himmler, der ahnte, daß nicht nur die Südtiroler, sondern auch die in Südtirol ansässigen Reichsdeutschen bzw. ExÖsterreicher ihre Heimat nicht freiwillig verlassen würden, versprach „bei der Rückwanderung aller politisch unangenehmen

Reichsdeutschen mit schärfstem Druck von deutscher Seite aus vorzugehen' 7i ). Für die 500 bis 600 reichsdeutschen Pensionisten kündigte er ab 1. September 1939 eine Sperre der Pensionszahlung an, wenn sie bis dahin nicht ins Deutsche Reich zurückgekehrt seien 72 ). Ferner stellte man deutscherseits auf die Klage Mastromatteis hin, daß allsonntäglich Scharen von deutschen Autos von Innsbruck, dem „schlimmsten Unruheherd', über die Grenze kämen und Propagandaschriften verteilten 7:! ), eine Drosselung

für die Durch führung der Umsiedlung akzeptierte die italienische Delegation ebenfalls im wesentlichen die Vorschläge Himmlers. Die beiden Verhandlungspartner kamen überein, in Bozen eine Hauptstelle und in Meran, Brixen, Bruneck und Sterzing je eine Nebenstelle zur Erfassung und Betreuung der Aus- und Rückwanderer zu errichten. In München sollte ein Einbürgerungsamt für die Volks deutschen erstehen. Gleichzeitig einigte man sich grundsätzlich darüber, daß das von den Rückwanderern oder Auswanderern 230

zurückgelassene Vermögen von einer staatlichen italienischen Treuhandstelle im Benehmen mit einem deutschen Treuhänder aufgekauft und der Gegenwert zugunsten der Umsiedler nach einem günstigen Umrechnungskurs nach Deutschland transferiert werden sollte 76 ). Allerdings blieben einige wichtige Einzelfragen auf dieser Konferenz ungeklärt: So wurde über die geographische Größenordnung der Umsiedlung keine Entscheidung getroffen. Ebensowenig über die zeitliche Frist und die Zielorte der Umsied lungsaktion. Aue

11 die Frage der Optionsberechtigung war nicht behandelt worden 77 ). Trotzdem hatte sowohl die Italiener als auch die Deutschen der Ausgang der Verhandlungen allem An schein nach mit Genugtuung und Zufriedenheit erfüllt. Die italie nische Delegation berichtete noch am Verhandlungstage dem Außenministerium in Rom von „konkreten Ergebnissen' und von „sehr optimistischen Aussichten' 78 ). Außenminister Ciano selbst hielt nach einer Erörterung der Umsiedlungsfrage mit Regierungs vertretern am 3. Juli 1939

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1941
Deutschland und die europäische Ordnung.- (Weltpolitische Bücherei)
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Seite 92 von 219
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: Berlin
Verlag: Deutscher Verl.
Umfang: 217 S. : Kt.. - 2. durchges. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutschland ; s.Politisches System ; g.Europa ; z.Geschichte
Signatur: II A-19.111
Intern-ID: 75703
Umsturz uni Wiederherstellung staatlichen Kongreßakte einverleibt wurde, trat ex in eine enge Verbindung mit der gesamteuropäischen Ordnung. Obwohl der daraus hergeleitete Anspruch der nichtdeutschen Kongreßmächte auf die Ausübung eines Garantierechts von den beiden deutschen Großmächten niemals anerkannt worden ist, besagte es doch nicht wenig, wenn in der Einleitung der Bundesakte der Überzeugung Ausdruck gegeben wurde, „daß dieser Bund nicht nur die Sicherheit und Unabhängigkeit Deutschlands

, sondern auch die Ruhe und das Gleichgewicht Europas werde erhalten helfen'. Selbst deutsche Denker wie Arnold Heeren und Justus Thibaut, ab geschwächt auch Wilhelm von Humboldt, sahen bei der damaligen Un- fertigkeit des Nationalgefühls den Deutschen Bund in der Rolle einer Dienstbarkeit für das europäische Gemeinwohl, aber es war eine völlige Verkennung der staatlichen Wirklichkeit, wenn sie ihn zugleich als einen „Zentralstaat von Europa' feierten. Gerade das war er nicht oder jedenfalls nur in ganz äußerlichem

Sinne, und das unterschied ihn von Grund auf von dem hegemonialcn Staatswesen, das Deutschland unter dem mittel alterlichen Kaisertum gebildet hatte. Das europäische Kernvolk, das mit Gut und Blut die Hauptlast des großen Ringens gegen Napoleon getragen hatte, konnte sich nach wie vor nicht in staatlicher Einheit gegenüber den europäischen Lebensfragen geltend machen, und Bismarcks sarkastisches Wort von 1864, daß die beiden deutschen Mächte die Rolle des Glashauses spielten, das den Deutschen Bund

vor dem europäischen Zugwind schütze, bestand zu Recht. So blieb der vom deutschen Volkstum und von der deutschen Kultur bestimmte mitteleuropäische Raum ohne eine geschlossene staatliche Organisation, die sich in Europa hätte autoritativ geltend machen können, und seine Vertretung durch die beiden deutschen Großmächte im euro päischen Staatensystem krankte daran, daß diese in dualistischer Spannung zueinander standen. Das belastete das deutsche Schicksal um so schwerer, als das östliche Mitteleuropa gleichzeitig

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1901
Österreichische Reichsgeschichte : Geschichte der Staatsbildung und des öffentlichen Rechts
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Seite 339 von 386
Autor: Huber, Alfons ; Dopsch, Alfons [Bearb.] / von Alfons Huber. Hrsg. und bearb. von Alfons Dopsch
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Tempsky
Umfang: 372 S.. - 2., erw. und verb. Aufl
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; s.Staat ; s.Gründung ; z.Geschichte ; <br />g.Österreich ; s.Öffentliches Recht ; z.Geschichte
Signatur: II A-19.074
Intern-ID: 75617
den süddeutschen Königen, die Wiederberufung des Bundestages (auf den 1. September 1650) und den Einmarsch in Kurhessen. Am 29. November willigte Preußen zu Oimiitz in die Aufhebung der Union und in die Revi- sion der deutschen Bundesverfassung, durch welche (Mai 1851) der alte Bundestag wieder hergestellt wurde. Dagegen vermochte Oster reich den Eintritt aller seiner Länder oder doch eine Zolleinigung mit Deutschland nicht durchzusetzen, und es kam nur (19. Februar 1853) ein Handelsvertrag

zu Stande, der die bisherigen Schranken zwischen Oster reich und dem deutschen Zollverein theilweise beseitigte. Im Jahre 1863 nahm Österreich auf Eath Schmerlings den Plan einer Bundesreform wieder auf. Der Kaiser lud die deutschen Fürsten zu einem Congress in Frankfurt ein, der am 17. August eröffnet wurde, und legte einen Reformplan vor, wonach ein Direetorium von fünf Fürsten an der Spitze des Bundes stehen, Österreich den Vorsitz behalten, Delegierte der einzelnen Landtage der deutschen

Friedrich VII. (15. November 1863) im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen Fürsten die Ansprüche des Herzogs Friedrich von Augustenburg gegen über der glücksburgischen Linie (Christian IX.) nicht anerkannten und wegen der vertragswidrigen Trennung Schleswigs von Holstein wie der Einverleibung des ersteren, welches zum deutschen Bunde gehörte, in den dänischen Gesamtstaat Anfangs 1864 den Krieg begannen. Aber über den Besitz Schleswig-Holsteins (mit Lauenburg), welches Dänemark im Frieden

Österreichs (mit 9 gegen 6 Stimmen) dieMobilisierungdesBundeshceres gegenPreußen beschloss, antwortete dieses am 21. Juni mit einer Kriegserklärung. Sowohl gegen Österreich wie gegen die deutschen Mittelstaaten behauptete Preußen seine Überlegenheit.

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
Allgemeines und Viertel Vintschgau und Burggrafenamt.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 1)
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Seite 30 von 180
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XII, 172 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Schlern-Schriften ; 40
Schlagwort: g.Tirol ; s.Gerichtsverfassung ; z.Geschichte Anfänge-1900<br />g.Südtirol ; s.Gerichtsbezirk ; z.Geschichte
Signatur: II Z 92/40,1
Intern-ID: 105174
Staatsrecht!. Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche Landesfüistentums dasselbe mit Zustimmung der Landstände erhalten hatte, die Verleihung der Lehen, welche die Grafen von Tirol bisher von den Bischöfen von Brixen inne gehabt haben, bei diesen angesucht und bestätigt, von dem deutschen Könige Karl IY. im J. 1364 die Belehnung mit allen Gebieten und Rechten, die innerhalb der Grafschaft Tirol vom Reiche zu Lehen sei, nicht aber mit der Grafschaft Tirol als Ganzem erhalten 1 ). Bei den Belehnungen

, welche seit dem 15. Jh. die Herzoge von Österreich von den deutschen Kaisern bei den beiderseitigen Regierungsantritten erhalten haben und über welche Urkunden ausgestellt wurden, wird die Grafschaft Tirol nicht namentlich angeführt 2 ). Auch in den Kriegs- und Steueranschlägen des Deutschen Reiches seit 1422 wird Tirol nicht eigens, sondern zusammen mit den anderen österreichischen Landern eingesetzt 3 ). Dennoch hat die geforstete Grafschaft Tirol grundsätzlich als ein eigenes Fürstentum des Deutschen

zu entscheiden. In dem Werke von Meynen sind S. 145—157 auch einige von mir a. a. 0. nicht erwähnte Autoren aus dem 16. und 17. Jh. angeführt, welche das Etsehland und Tirol unter den Ländern des Deutschen Reiches ausdrücklich erwähnen, so Johann Böhme, Sebastian Frank, Abraham Ortelius, Erhard Merkator, Martin Zeiler. — Für das Fürstentum Brixen, dessen Gebiet in die Grafschaffe Tirol räumlich eingeschlossen und staatsrechtlich an sie angeschlossen *) Huber, Vereinigung Tirols mit Österreich

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
[ca. 1872]
Zur Abwehr der Angriffe des ""Trentino"" auf die Rechte deutscher Gemeinden in Wälschtirol
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Seite 3 von 4
Autor: Tomaseth, Josef / Josef Tomaseth
Ort: Innsbruck
Umfang: [2] Bl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Bote für Tirol und Vorarlberg;
Schlagwort: g.Trentino "; g.Deutsch ; s.Sprachinsel ; z.Geschichte 1870
Signatur: III A-31
Intern-ID: 213687
und dazu alle ihre deutschen Vettern in Valsugana und Wälsch- tirai, die Acler, Andermarcher und Andermark, Außer- niiller und Außeroffer, die Baio, Baisi und Weiß, die Batter, Banger, die Beider, Bcber und Webber — doch ich bin erst beim Buchstaben B, — wer zählt die Namen und die Völler alle? — höflichst eiuzuladen, Es ließen sich aus einem solchen Familientage allerlei Fragen erörtern; z, B, wo die ehemaligen deutsche» Pfarren in Valsugana hingelommen seien, was es mit der Domkapilelstiftmig in Trient

Verhältnissen pennoch deutschen Gemeinden da» Recht bestreiten zu. wollen, deutsch zu sein und zu bleiben i Welche Impertinenz ohne Gleichen, diè Deutschen an der Ferstna wie ans *) Von den meisten dieser Dörfer, sind die d-utschen Namen noch bekannt,- f° hieß àzomonw Wàberr, TVosellsrì heißt noch heute Haslach u. s- w. In Archrven ist nicht mehr vie! zu finde», da die mimstirepiscopales, wie Bartolamei berichtete, sich ja auf daS^Plnndern von Archiven gut verstanden. In Luserna erzählen! die beute

noch, wie durch einen italienischen HcksSgerstnchen schon vor längerer Zeit eine ganze Kiste mit alten Urkunden abhanden gekommen sei. > den Höhen zwischen her Brenta und dem Astilo, statt als die Reste eines ganzen deutschen BolksstammeS, als Abkömmlinge von einigen Bergknappen darzustei. len! Ja, deutfchredende Reste eines deutsche» Volkes sind es, eines Volkes, welches in den Ebenen der Tbäler durch die entnationaiisirende fürstbischöfliche Regierung zu Trient in . angebliche Italiener umge- wandell, deren Archive geplündert

15
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 278 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Der Kriegsausbruch 267 unwürdig zurück. In leidenschaftlicher Hingabe und geradezu in eine Märtyrerrolle sich hineinbeißend, hielt Belgien an der Seite Englands und Frankreichs aus. Es sollte schließlich den Triumph erleben, daß der verhaßte Feind geschlagen das Land räumen mußte. 4. DAS NEUTRALISIERTE LUXEMBURG 1 Das Großherzogtum Luxemburg ist das Erzeugnis einer wechsel vollen Geschichte. Als Grafschaft und seit dem 14. Jahrhundert als Herzogtum hatte es dem alten Deutschen Reich

und nach dem Zwi schenspiel der französischen Revolution und Napoleons I. als Groß herzogtum auch dem Deutschen Bunde angehört, und zwar in Per sonalunion mit den Niederlanden. Bei der Neuordnung der nieder ländisch-belgischen Verhältnisse (1831) verlor es auf Grand einer internationalen Entscheidung die westliche Hälfte seines Gebiets an den neuen belgischen Staat, und daß der Deutsche Bund sich schwäch lich mit dieser Ablösung deutschen Bundesgebiets abfand, leitete die politische Entfremdung

ein, die seitdem in wachsendem Maße zwi schen dem luxemburgischen Stamm und dem deutschen Volkskörper Platz griff. 2 Für den territorialen Verlust sollte es durch den inter nationalen Vertrag vom 19. April 1839 entschädigt sein, der ihm seine Unabhängigkeit garantierte. Nicht so sehr aus Gründen nationaler Verbundenheit als aus wirt schaftlichen Motiven schloß sich Luxemburg dann durch den Ver trag vom 8. Februar 1842 dem Deutschen Zollverein an und verblieb darin unter mehrmaliger Erneuerung

du Grand -Duché de Luxembourg depuis sa separation de la Belgique en 1839 jusqu'à la guerre mondiale. Bruxelles et Paris 1919. - A. Calmes, Der Zollanschluß des Großherzogtums Luxem burg an Deutschland (1842-1918). 2 Bde. Frankfurt a. M. 1919. - Die auf den deutschen Einmarsch und die deutsche Besetzung bezüglichen Akten sind in einer luxemburgischen Staatsschrift zusammengestellt: Neutralité du Grand-Duché pendant la guerre de 1914- 1918. Attitude des pouvoirs publics. Luxembourg 1919. 2 W, von Fran

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 280 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Das lg. Jahrhundert %t»y sie dieser Maßnahme entgegen, obschon das Bauerntum, der Träger des luxemburgischen Volkstums, mit der französischen Sprache gar nichts zu tun hatte und ihr auch heute fern steht. Aber seit der poli tischen Trennung vom deutschen Volkskörper öffneten die städtischen Elemente, allem nationalen Leben abgewandt, allerdings nicht ohne Gegenbewegungen, der französischen Sprache und Kultur immer weiter ihre Arme. Man begrüßte geradezu die Zwitter Stellung zwi schen

Deutschland und Frankreich als eine Gunst des Schicksals und sonnte sich in dem Gefühl, zwischen den beiden großen Nationen etwas Eignes zu sein. Die Schlußworte der Nationalhymne spiegeln das Wesen dieses behäbigen deutschen Grenzstammes wider: Mir wolle bleiwe, wat mir sin. 1 Aus wirtschaftlichen Gründen verblieb Luxemburg jedoch im Deutschen Zollverein und die Garantiemächte hatten nichts dagegen einzuwenden. Der Vertrag vom 8. Juli 1867 legte das neue Verhältnis zum deutschen Zollgebiet fest und blieb

auch in Wirksamkeit, als dieses 1871 zum Deutschen Reich wurde. Das war nicht ohne Folgen hinsichtlich der internationalen Stellung des Landes, denn der neue deutsche Bundesstaat umfaßte keine souveränen Länder mehr und so wurde das Verhältnis allmählich, für manche Volksteile wider ihren Willen, zu einer Anlehnung des kleinen neutralisierten Staates an die deutsche Großmacht. Und die wirtschaftliche Verknüpfung drängte weiter in dieser Richtung. Auf Grund des Abkommens vom 11. Juni 187z ging, in Auswirkung

des Frankfurter Friedens, die wichtigste Bahn des Großherzogtums, die Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahngesell schaft, in deutschen Besitz über. Der damalige Staatsminister Servais erkannte vor der Kammer selbst an, daß dieses Abkommen eigentlich mit der Unabhängigkeit und Neutralität des Landes nicht in Einklang stehe, bezeichnete es aber als Im Interesse Luxemburgs notwendig, 2 und wieder gaben die Garantiemächte, die ausdrücklich befragt wurden, ihre Zustimmung. 3 Wenn England dabei den Zusatz machte

17
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
[ca. 1947]
Österreichisches Memorandum vom 25. VI. 1947, italienisches Memorandum vom 12. VIII. 1947 über die Revision der Optionen und Bemerkungen zum italienischen Memorandum vom 12. VIII. 1947.- (Unterlagensammlung ; 11)
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Seite 26 von 48
Ort: Innsbruck
Umfang: 43 Bl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Option ; s.Memorandum
Signatur: D III A-3.683/11 ; III A-3.683/11
Intern-ID: 174651
In der Tat gestattet Nr, 22 desselben Einführungs-Gesetzes den eml.grierten Eitern, sofo rt nach. E rlangung der deutschen Staatsbürgersohaft ihren Kindern (die, dem Art« 5, des• t ergenann ten Gesetzes zufolge, Deutsche geworden sind noch, vor der jus- Wanderung Privatunterricht in deutscher Sprache erteilen zu lassen. Aber noch einleuchtender wird die Exaktheit unserer These in den 'Erklärungen”, in denen K„B ä im Abs.l des § 2 bestimmt wird, dass 'derjenige, der sich als Angehöriger

der deutschen Nation betrachtet', sich bis zum 31» Dezember 1939 entscheiden muss, 'ob er italienischer Staatsbürger bleiben-oder die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben will und daher nach Deutschland aus.” wandern muss'. Ein Begriff, der im Abstand 3 desselben Para graphen bekräftigt wird, nach welchem der Optant in einem sol chen fall sich für die Erwerbung der deutschen Staatsbürger schaft erklären und nach Deutschland übersiedeln muss'« Der folgende Paragraph 7 bestimmt ausserdem, dass Rechts

-, anwälte, nachdem sie die Urkunde ihrer deutschen Natur alisierung e rhalte n haben, auch wenn sie sich zeitweilig im Oberen Etsch ( aufhalten, nicht mehr bei Gericht erscheinen dürfen,- eben weil sie die- italienische Staatsbürgerschaft verloren haben. Wie ist es übrigens möglich, aus diesen Normen die Richtig keit des österreichischen Standpunktes .über dieses Argument ab- zuleiüen, wenn diese oft in so schreiendem Gegensatz zueinander sind? Man erinnere sich nur, dass für diese 'Normen

' und die diesbezüglichen 'Erklärungen' der Präfekt von Bolzano und der Generalkonsul von Mailand 'einen Plan über,die stufenweise , Auswanderung' festlegen mussten, die.nach der erfolgten .V-rwer- bung der deutschen Staatsbürgerschaft des Optanten geschehen - sollte, wie die EontrOore' selbst, welche von den Behörden und Ämtern die sich mit der Optar+enauswanderung beschäftigten, be zeugen. Wenn zum Beispiel der deutschsprachige Südtiroler die 'Erklärung, für die deutsche Staatsbürgerschaft zu»optieren,,ab gegeben

hatte, bestätigte ihm der Präfekt von Bolzano den,Erhalt derselben und machte ihn u.a. auf folgende Punkte aufmerksam* 'Die Delegation'für die Auswanderung aus dem Alto^Adige wird Ihnen ausserdem Ihre übersledlungsreise-nach Deutschland nach erfo lgter Erwe rbung der deutschen St^aat_sbürgerscha£t, kostenlos •

18
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1953
Südtirol im Jahre 1952 ; T. 3
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Seite 75 von 162
Ort: Innsbruck
Umfang: S. 310 - 468
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1952
Signatur: III 104.499/1952,3 ; D III A-3.683/22,3 ; III A-3.693/22,3
Intern-ID: 174696
Sehr heftige italienische Beaktion auf die -westdeutsche Anteilnahme am Ergehèn der Südtiroler. Die italienische Öffentlichkeit zeigte sich über das Interesse der deutschen Presse in der Südtiroler Präge sehr aufgebracht. Der 'Messaggero'., der dem italienischen Aus sennini st erium nahe steht, sprach der deutschen Presse und der deutschen Öffentlich keit kurzerhand das Becht ab, sich mit Südtirol zu befassen. Das Interesse der deutschen Presse scheine ein Anzeichen für die Ab sicht

aller dieser Bestrebungen sei der An schluss Südtirols an Österreich und Österreichs an Deutschland, - Das- 'Alto Adige' gibt die Ausführungen des 'Messaggero' wörtlich wieder und behauptet aus'eigenem, dass die Kreise um das Gesamt deutsche Ministerium massgebenden Einfluss auf die Haltung der deutschen Presse hätten.' Taulero Z-ulberti, der Chefredakteur des »Alto Adige', sieht hierin ein Zusammenspiel mit dér österreichi schen Negierung und mit der Südtiroler Volkspartei selbst, die sich vielleicht mit der Absicht

trage, die Südtiroler Präge auf internationalem Pelde wieder aufzurollen, Diesem Wiederaufrollen würde eine Kündigung des Pariser Abkommens vorangehen. Von besonderer Bedeutung seien die Äusserungen des Bonner Justizministers Dehler über die Wiedererrichtung eines römisch deutschen Kelches, England- sei wahrscheinlich in diese Pläne ein geweiht und eine 'Achse Belgrad - Wien (Bozen) - Bonn - London' sei in Sicht, Die einzige Hoffnung sei Eisenhower, der diese

19
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 90 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
—*at>er wird es immer so seih? — Wäre es nicht ausgezeichnet, in dieser günstigen Situation der Freundschaft und der Konzessionen wahrhaft* klare Positionen zu erringen und zu schaffen? Was bedeuten für tms die 150.000 fremdstämmigen deutschen Bewohner des Ober etsch? Auslagen und Besorgnisse jeder Art; wahre und aufrichtige Italiener werden sie niemals wer den. Uns Freiwilligen dieses Gebietes, die wir die . liebe nordische Rasse, mit der wir leider noch, in täglichem. Kontakt sind, sehr gut kennen, scheint

der richtige Moment gekommen, um wahrhaft klare Positionen zu schaffen: Italien den Ita lienern, den Deutschen Deutschland! Ein Vertrag zwischen unserem bewunderungs würdigen Duce und dem Führer — ein Vertrag, der von den besten Gefühlen der jetzigen Freund schaft inspiriert wird .— könnte vorsorglich und endgültig das Problem der vollständigen,-wahren Italiani tat der Bürger des Oberetsch lösen: Die : Deutsche^ der Provinz Bozen werden aller ihrer Liegenschaften enteignet und dafür entschädigt und übersie

deln endgültig auf die Nordseite des, Brenners. — (So könnte auch endlich für immer das widerliche fremdstämmige Priester tum ausgeschaltet werden, das der größte Feind - der Italianität des, Oberetsch ist).. Unterstreichung, im Original. Das Idealziel für die praktische Anwendung dieses freundschaftlichen Vertrages ist die aus- . nahmst ose Umsiedlung aller Deutschen des ! Oberetsch, indem wir sie dem Freund Deutsch land als Geschenk verehren. Geleitet von der zur- , zeit bestehenden Freundschaft

könnte die Maß nahme selbst jedoch, wenn notwendig, durch die Zubilligung des Optionsrechts gemäßigt werden; diese'Option würde vollkommen und absolut frei, aber endgültig bindend sein. Wer italienischer Staatsbürger bleiben will, muß sich materiell, politisch und Sprachlich in absoluter Form als von der deutschen Nationalität, getrennt , fühlen und sich für Leben und Tod mit Italien vereinigt betrachten — er muß stolz sein, auf die Sitten und Gebräuche, auf die Spra che, die religiösen Zeremonien

an E. Tolomei, Mussolinis Beauftragten für die Italianisierung Südtirols, Mit glied'-Nr. 1 der Faschistischen Partei Bozens, in' dem es heißt: „Ich sprach neulich mit dem Präfekten über meinen Vorschlag, unsere 150.000 (oder 200.000) Deutschen Hitler offiziell zum Geschenk zu ma chen. Glaubst Du nicht, Graf, man sollte beim Regierungschef darauf dringen, daß er Hitler diesen .freundschaftlichen’ Vorschlag mache? Ich bitte Dich sehr, sehr, darauf zu dringehl Der Duce hört auf Dich, Du genießest mit größtem

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Seite 26 von 142
Autor: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Ort: Bozen
Verlag: Verl.-Anst. Athesia
Umfang: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Schlagwort: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Signatur: II 23.391
Intern-ID: 93021
gerichtet, mit der Mussolini seine Philippika schloß: „Das faschi stische Italien kann, wenn nötig, die Trikolore weiter vorwärts tragen, niemals aber sie einziehen' 15 ). Diese Rede, in der Mussolini „die ganze Phraseologie des Tolomeischen Programmes spielen ließ und auch kritiklos sich dessen verfälschender Argumente bediente' 1# ), mußte, da hier selbst der Brenner nicht als Abschluß, sondern als Ausgangs punkt für neue Erwerbungen angesehen wurde, in Österreich und im Deutschen Reiche

wie eine Kriegsdrohung anmuten. Für das Deutsche Reich, das am Vorabend der Aufnahme in den Völkerbund stand, nahm Außenminister Stresemann 17 ) am 9, Februar im deutschen Reichstage zu den Ausfällen Mussolinis Stellung. Stresemann gab in seiner Erwiderung zwar zu, daß das Deutsche Reich rechtlich gesehen keine Möglichkeit habe, un mittelbar in die Verhältnisse Südtirols einzugreifen — Südtirol sei zunächst eine inneritalienische Angelegenheit —, das ändere aber nichts an der Gemeinschaftlichkeit deutschen

kulturellen Empfindens für Staaten deutscher Kultur, für ein Land und ein Volk, das seit Jahrhunderten deutsch gewesen ist und bis zur Stunde zur deutschen Kulturgemeinschaft gehört 18 ). „Das Recht des deutschen Volkes', sagte Stresemann, „mit dem in einem anderen Staate lebenden Menschen gleichen Blutes mitzuempfin den und zu fühlen, ist ein Recht, das wir uns von niemand nehmen und bestreiten lassen' 19 ). Die Kriegsdrohungen und die offen zugegebene Entnationalisierung Südtirols bezeichnete Stre

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