Kriegsbegebenheiten bei der kaiserlich österreichischen Armee in Italien
Mit der Brigade Gyulai des 2. Corps in Verbindung befand sich die nur aus 2 Bataillons, 2 Escadrons und einer Cavallerie-Batterie bestehende Brigade Graf Strassoldo in Sta. Lucia. Sie hielt mit 2 Compagnien des 10. Jäger-Bataillons die Vorposten zwischen Canaponi und Monte di Dossö- buono, von da aber bis Trezze mussten ungeachtet der geringen Entfernung ihres sehr schwachen Standes wegen, 2 l / 2 Compagnien des 3. Bataillons EH. Sigmund, diesen Sicherheitsdienst versehen. Vier Compagnien
der ihr zugefallenen Gefechtsstellung (von Pellegrino bis Chioda) in keinem Ver- hältniss stand, war es unmöglich die erforderliche Reserve zu erübrigen, so zwar, dass eigentlich nur die 2. Majors-Division von Radetzky - Husaren in solcher Eigenschaft übrig blieb, für welche die Beschaffenheit des Terrains ohnehin keine freie Bewegung gestattete. Die Brigade Graf C1 a m endlich stellte sich mit dem Grenadier-Bataillon D’Anthon, einerEscadronRadetzky-Husaren und 2 Geschützen (Haubitzen) am Rondell vor Porta Nuova
auf, um von dort nicht allein die eigenen Vor truppen, sondern je nach der Lage der Verhältnisse, auch die Brigade Graf Strassoldo unterstützen zu können. Drei Compagnien Reisinger-Infanterie der Brigade CI am hielten die Vorposten von Trezze bis zu der vor Verona nach Isola della Scala führenden Chaussee, — weiter bis C. Rofaldo, wo der äusserste linke Flügel sich an die Etsch stützte, 2 Va Compagnien Prohaska-Infanterie. Zur Unterstützung dieser Vorpostenlinie wurden, und zwar für erstere Strecke 3 Compagnien Reisinger
-Infanterie in Roveggia, für letztere eine Compagnie Prohaska- Infanterie in Tomba aufgestellt. Zwei und eine halbe Compagnie dieses Regiments, eine Escadron Radetzky-Husaren und 4 Geschütze befanden sich als Reserve in Tombetta. Die Cavallerie-Brigade Graf Schaaffgots che des 1. Corps stand seit 4. Mai auf dem Campo Fiore, wurde aber schon bei Beginn der Schlacht vom linken auf das rechte Ufer der Etsch innerhalb der Stadt auf Piazza Bra beordert, wo sie bis zum Schlüsse des Kampfes als Reserve blieb.