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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1991/1994)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 36 - 38. 1991 - 1994)
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Seite 27 von 86
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1991,1 + Beilage ; 1992,1-2 ; 1993,1-4 ; 1994,1-4 ; Vorhandene Dubletten: 1993,4 ; 1994,1-4
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/36-38(1991-94)
Intern-ID: 319183
Schreie auf Kroatisch. Er drehte sich um, konnte aber niemanden erkennen. Die Schreie kamen näm lich aus der Tiefe. Eine Gruppe verschmutzter und blutiger kroatischer Arbeiter war gerade dabei, den städtischen Abwas serkanal zu reparieren. Nachdem er ihnen eine Weile zuge schaut hatte, ging er zurück ins Hotel, packte die Koffer und verließ Wien ... „Europa“ als repressive Normalität Der kulturelle Strang dieser „europäischen“ Hegemoniestra tegie arbeitet vorzugsweise mit dem Mittel der repressiven

europäische Kolonien) sowie der bevorstehenden Durchset zung des EG-Binnenmarktes zu sehen. Ideologisch© Überhöhung kapitalistischer Umstrukturierungen Bei genauerem Hinsehen wird Mar, daß der Europa-Mythos sich immer dann in den Vordergrund schob, wenn weitrei chende politische und wirtschaftliche Umstrukturierungen ei ner neuen, umfassenden ideologischen Legitimation bedurf ten. Genauer gesagt: Immer dann, wenn im europäischen Wirtschaftsraum das kapitalistische System seine Produk

tionsprozesse grundlegend umstrukturierte und die Kapital akkumulation ausbaute, mußte auch der politische und ideo logische Rahmen verändert und angepaßt werden. Der Mythos vom „vereinten Europa“ ist einer von mehreren - untereinander mitunter konkurrierenden - ideologischen Mo dellen zur Legitimation neuer, umstrukturierter kapitalisti scher Ungleichheitsstmkturen. Er ist, anders ausgedrückt, ei ne von mehreren politisch- kulturellen Hegemonieformen. In den 50er Jahren waren es - grob gesprochen

bedeutete in dieser Phase der Entwiklung neuer, billiger Arbeitskräftereservoirs, zuerst in Form riesiger Ströme von Arbeitsmigranten aus dem europä ischen Süden, dann, nach der Süderweiterung der EG, zuneh mende Auslagerung arbeitsintensiver Produktionszyklen in sog. Billiglohngebiete, vorrangig in der neuen europäischen Peripherie. Der Europa-Mythos der späten 80er und 90er Jah re schließlich hat - nach dem Ende des Kalten Krieges - v. a. die Aufgabe, den neuen inneneuropäischen Kolonialismus

(gegenüber Ost- und Südosteuropa) zu rechtfertigen und die neue Großmachtrolle Europas durch einen gesamteuropä ischen Nationalismus zu unterstreichen. Durchlöcherung der Grenzen für den Kapital- und Warenverkehr Die Euphorie über ein neues, geeintes Europa sollte damals wie heute die Zweischneidigkeit der Europäisierung Europas verbergen. Der europäische Integrationsprozeß war und ist eine äußere Einschließung, nie aber eine materielle, soziale europäische Angleichung und Harmonisierung

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1965/1967)
Der fahrende Skolast ; 10. - 12. 1965 - 1967
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Seite 17 von 20
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1965,1-7 ; 1966,1-10 ; 1967,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1965,1-7 ; 1966,1-10 ; 1967,1-2<br />Lanthaler, Franz: Rundfunk und Fernsehen in Südtirol : die RAI - ein trojanisches Pferd Roms? ; Untersuchung / durchgeführt von Franz Lanthaler ; Siegfried Stuffer ; Helmut Weißenegger. - 1967
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/10-12(1965-67)
Intern-ID: 319170
Deutsch gelernt habe. Das wäre aber noch vor dem Bruch mit diesen Ländern gewesen. Der grofje Skanderbeg (aus einer Propa gandoseli riff für Chinaj Kann diese Geste zwischen Tschou En-lai und dem albanischen Parteichef Hodsha auch für uns in Europa morgen eine Bedeutung haben! Wir alle hatten Hunger und waren red lich müde. Unser Führer versicherte uns, daß wir im besten Hotel von Tirana un tergebracht würden und alle Zimmer mit Bad bekämen. Gegen 12 Uhr nachts erreichten wir end lich die Hauptstadt

Albaniens. Rechts lag noch ein riesiger Flugplatz, dann breite Straßen, gesäumt von keineswegs hohen, blockartigen Häusern. Alle glichen ein ander. Bei den größeren Häusern sah man einen prätenziösen, aber nichts sagenden Vorbau: Säulen oder Pfeiler, lange nach oben gezogen, überhöhte und schmale Eingänge. — Wir erreichten un ser Hotel. Es hieß Palace-Hotel. Die Vorhalle erstaunte uns sehr. Sie war überdimensioniert. Irgendwo in einer Ecke, ganz klein, war das Portierpult, Breite und mächtige Treppen

2
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1971/1974)
Der fahrende Skolast ; 16. - 19. 1971 - 1974
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Seite 21 von 24
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1971,1-4 ; 1972,1-3 + Probenr. 1-2 ; 1973,1-4 ; 1974,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1971,1-3 ; 1972,1-3 + Probenr. 1-2 ; 1973,1-5 ; 1974,1-3
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/16-19(1971-74)
Intern-ID: 319173
ARBEIT IM SOMMER Hotel Esperia, 33054 Lignano Sabbiadoro (UD), Via Udine 74, Tele fon: 71497: Sekretärin von Ende Mai bis Mitte September mit event. Englisch- oder Französischkenntnissen. Hotel Croce di Malta, Lignano Pineta (UD), Telefon 72227: Kellner gesucht. Park Hotel, Lignano Pineta (UD), Viale delle Palme: Portier, perfekt deutsch und italienisch; 1, Juli bis 10. September; Vollverpflegung; 80.000 Lire Grundgehalt pro Monat. Bauer Hotel, 30017 Jesolo Pineta (VE), Via Oriente, Tel. 91363

für Führungskräfte der Wirtschaft wurde am 15. März 1956 von der deutschen volkswirtschaftlichen Gesellschaft e.V. Hamburg in Bad Harzburg mit der Zielsetzung gegründet, eine zeitgemäße Gesamtkonzeption für Menschenführung und Be triebsorganisation zu erarbeiten und auf breiter Basis zu lehren. Sie zählt heute zu den führenden Ausbildungsstätten für Unterneh mungsführung in Europa. Während ihres nunmehr 15jährigen Bestehens, besuchten über 150.000 Fach- und Führungskräfte aller Ebenen die Seminare der Akademie

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1965/1967)
Der fahrende Skolast ; 10. - 12. 1965 - 1967
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Seite 16 von 32
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1965,1-7 ; 1966,1-10 ; 1967,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1965,1-7 ; 1966,1-10 ; 1967,1-2<br />Lanthaler, Franz: Rundfunk und Fernsehen in Südtirol : die RAI - ein trojanisches Pferd Roms? ; Untersuchung / durchgeführt von Franz Lanthaler ; Siegfried Stuffer ; Helmut Weißenegger. - 1967
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/10-12(1965-67)
Intern-ID: 319170
, uns einige Fragen zu beant worten. Herr Schmidhammer ist 1925 in Riffian als Sohn eines Bauern geboren. Er gehört jener Generation an, die nur die italienische Schule besucht hat. Er erfuhr seine Ausbildung als Hydrauliker in West falen und machte nach dem Krieg dort die Meister prüfung. Darauf arbeitete er ein .Jahr in Bozen und versuchte dann, sich in Australien eine Existenz aufzubauen. Da die Möglichkeiten nicht günstig waren, keimte er nach Europa zurück und begann in Bruneck selbständig zu arbeiten. Herr

des Sanatoriums in Brixen konnten z. B. 30°/o der Heizkosten ein gespart werden. Außerdem haben wir die erste pneumatische Regelung mit zentra ler Sollwertverstellung für eine Klima anlage in einem Hotel in Italien einge baut. Daß ich mich über die jetzigen Pläne lieber nicht äußern möchte, wer den Sie verstehen. Könnten Sie uns etwas über die wichtig sten Anlagen und Arbeiten sagen, die Sie ausführen? Anfangs errichteten wir traditionelle Heizungen, wie Warmwasserheizungen, Dampfheizungen

? Obwohl die eigentliche Produktion erst angegangen ist, haben wir schon Ge räte nach Oesterreich, Deutschland und England exportiert. Nach Rumänien konnten wir einen Luftwäscher für 200.000 cbm/h verkaufen. Wo arbeiten Sie zur Zeit? Wir arbeiten an Anlagen für das Kreis krankenhaus Trostberg (Kreis Traun stein), für das Hotel Andreas Hofer und den Stadtsaal in Kufstein, für ein Kino in Rom, das Kulturheim (Theater), und die Druckerei Athesia in Bozen, für das Kloster Neustift, für die Banca di Trento

5
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1968/1970)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 13 - 15. 1968 - 1970)
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Seite 39 von 44
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1968,1-5 ; 1969,1-4 ; 1970,1-4 ; Vorhandene Dubletten: 1968,1-5 ; 1969,1-4 ; 1970,3-4
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/13-15(1968-70)
Intern-ID: 319171
) 9. Skilift „Cevedale”, Sulden (Ermäßigung zugesichert) 10. Skilift „Innerkofler" Sexten, auf 10 Fahrten 2 gratis 11. Skilift „Sonnklar” (Hotel Sonnklar), Ridnaun, 10 Fahr ten Lire 450 Ermäßigungen bei Geschäften Kleiderhaus „Corradini", Bozen, Kornplatz 10, mit gültigem Aus weis 10%. Firma Ferrari-Auer, Bozen, Lau ben 41, mit gültigem Ausweis 10 %. Verlagsanstalt „Athesia", Bo zen, Lauben 41, mit gültigem Ausweis 10%. Firma Spiss, Bozen, Lauben 9, mit gültigem Ausweis 10%. Sport „Ruedl", Weintraubengas

des Ar beitskreises „Schule”, beide von der SH-Studientagung (Brixen, August 1968) enthielt. 21 . 12.1968 Im Gemeindesaal in Bozen veranstaltete die SH eine Forumsdiskussion über das The ma „Hochschulreform in West europa”. Es sprachen Francois FILLARD über die Reform in Frankreich, Alessandro CALVI über die Lage in Italien und Dozent Rudolf WOHLGENANNT über die Hochschulreform in Österreich. Die Referate wer den später veröffentlicht werden. 21 . 12.1968 Der Sozialreferent ver sendet die Liste der Schilifte

, der vom Südtiroler Kulturinstitut und der Südtiroler Hochschülerschaft ge gründet werden soll (vgl. Bericht über die Ausschußsitzung) und im ANHANG 2 die neuesten und grundsätzlich überarbeiteten Vor schläge des Vorstandes zur Än derung der Wahlordnung bzw. der Statuten. Eine Erklärung über diese zwei Punkte findet sich im Bericht über die Aus schußsitzung. 26.12.1968 Stephansball im Hotel Greif. 30.12.1968 Letzte Ausschußsit zung des Geschäftsjahres 1968 und erste des Jahres 1969. Sie he Bericht

8
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1991/1994)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 36 - 38. 1991 - 1994)
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Seite 28 von 86
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1991,1 + Beilage ; 1992,1-2 ; 1993,1-4 ; 1994,1-4 ; Vorhandene Dubletten: 1993,4 ; 1994,1-4
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/36-38(1991-94)
Intern-ID: 319183
sexistischer oder nationalistischer Ausgrenzungen zum Opfer fallen. Die Grenze zwischen „europäisch“ und „nicht europä isch“ ist wandelbar. Sie legitimiert nicht nur die meist latente, oft auch offene Gewalt, mit der sich „Europa“ nach außen hin, insbesondere gegen Süden und Osten abschottet (die bru talen Mißhandlungen und Ausweisungen der albanischen Flüchtlinge aus Italien ist eines von mehreren Beispielen), sondern hinter!aßt ihre Spuren auch im europäischen Binnen gebiet. Der Umgang

der sich am „europäischsten “ gebenden Staaten mit ihren Minderheiten (sprachlichen, religiösen, far bigen und anderen ), die Abhängigkeit, in der periphere Re gion gehalten werden, vermitteln einen Eindruck von den eu ropäischen Rändern im Inneren Europas. Die Liebe zu Europa, die von den Bevölkerungen der europä ischen Länder verlangt wird, richtet: sich auf eine imaginäre Einheit, die in den Köpfen der Menschen erst als quasi-natür liche Vorstellung geschaffen werden mußte. Diese imaginäre Einheit

kehr als heimtückischer Angriff auf die Gesundheit und die Unversehrtheit eben dieses europäischen Körpers erscheinen. Transitgegner geraten so in den Geruch von Attentätern auf die lebensnotwendige Nahrungszufuhr des europäischen Or ganismus. Der Schritt zu ihrer Kriminalisierung ist nicht mehr weit. Die Europaeuphorie Südtiroler Prägung legt Wert auf die Prä zisierung: Europa heißt Europa der Regionen. Innerhalb der SVP (leider nicht nur dort: auch Linke und Griinalternative

haben sich vom europäischen Fieber anstecken lassen) scheint unter den Freunden Europas ein Wettkampf ausgebro chen zu sein, wer aufrichtiger und loyaler zu Europa steht. Zwei der prominenteren europäischen „Vordenker“, Hubert Frasnelii und Roland Riz, überschlagen sich in Lobeshymnen auf das neue „Europa der Regionen“. Die SVP-Unterhändler jetteo von einer Europa- Tagung zur nächsten, bieten Südtirol als „Klein- Europa“ feil, geben großzügig Ratschläge zum Minderheitenschutz in Europa, kurz, sie rühren ununterbro chen

die europäische Werbetrommel, in Worten und Gedan ken. „Eurodynamische regionale Räume“ nennt Frasnelii seine un gebremst optimistische Vision, Zum Schutz der ethnischen Minderheiten im zukünftigen Europa empfiehlt er eine „euro päische Charta des Volksgruppenschutzes, ... ein europäisches Vblksgruppeiirecht, das nicht mehr innere Angelegenheiten der Staaten Europas ist. Südtirol will ein internationales Forum und Drehscheibe für diese Bewegungen werden, aus denen sich für die EG und darüber hinaus

9
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
[1959]
Der fahrende Skolast ; 4. 1959
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Seite 21 von 24
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1959,1-6 ; Vorhandene Dubletten: 1959,1-6
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/4(1959)
Intern-ID: 319163
des Menschen bedeutet, so will der Mensch doch die kurze 1 Spanne seines Lebens für etwas leben, das - ihn in der Erinnerung der Nachwelt weiterleben läßt. Wir stehen im Zeitalter, da. die große Welle der Freiheitsbewegung durch Europa brandet und der Mensch stürzt sich gerne in die Flut. Kann er doch so durch seinen Tod als Sieger hervorgehen, weil er als Held in die Geschichte eingehen wird. Dem Vater land-Staate zu dienen wird höchstes Ideal und heilige Pflicht. So sind es einerseits

, da es ja keine Autorität mehr über ihn gibt. Wie der einzelne den Nebenmenschen nicht anerkannte, so anerkennt jetzt, der Staat den anderen nur insofern, als er seine Macht fürchtet. Eis herrscht die Macht und gebietet das Recht dies Stär keren. Wir treten in die Zeit des „Faust- rechtes der Staaten“ ein. Aber gerade der allmächtige Staat hat Europa 1918 die Führung entrissen und 1945 an den Rand des Abgrundes gebracht, Europa selbst ist dadurch vom alles beherr schenden Machtzentrum zum Auf marschgebiet der neuen

nach den Grund werten“ steht zweifelsohne heute vor einem großen Wendepunkt, Die Ersatz- ideale haben schmählich bis zum letz ten versagt und die Menschheit hat die Erde selbst durch die letzten Großtaten der Technik von ihrer zentralen Stel lung abgedrängt. Europa steht heute in einer großen Krise, vor dem Nichts oder einer neuen Aufgabe und Zukunft, soll es nicht herr scherlos im Chaos versinken. Vielleicht aber ergeht an die europäischen Völker nochmals die Aufgabe und Mission, die Menschheit

seine große Kraftprobe — der Menschheit in seinem gekreuzigten Gotte den Glauben an sich und ihre Sendung wiederzu 3, Preis ex aequo: Gerhard Riedmann; ..Freud und Leid des . Autofahrers" gerben. Aber muß dies unbedingt von Europa aus erfolgen? Suchen wir Europäer nicht bloß des halb so verzweifelt nach einer neuen Aufgabe Europas, weil wir merken, daß sie bereits erfüllt und an andere, vital stärkere Völker überzugehen im Be griffe ist, wenn nicht schon übergegan gen ist? Spricht

man doch — wenn man überhaupt noch spricht — im Zimmer eines Todkranken nur von Zuversicht und Hoffnung, von diern, was er noch leisten könnte bzw. noch leisten müßte, nie aber vom Tode, Trotzdem, wer anders sollte und könnte diese Aufgabe erfüllen, wenn nicht Europa? Moskau und New York sind nichts Neues, gegenüber Europa: „Ueber Moskau 1 liegt eine dünne Haut europäischer Ideen —■ der Marxismus — und New York ist durch die 1 Technik hochgekommen“ (Ortega y Gasset). Künden also alle Niedergangsklage lieder bloß

10
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1995/1996)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 40 - 41. 1995 - 1996)
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Seite 7 von 146
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: 1995, Nr. 1/2 - 3/4 ; 1996, Nr. 1/2 - 3/4<br />Universität in Südtirol : Vortragsreihe und Podiumsdiskussion = Università in Alto Adige. - 1995<br />Frauenhaus zwischen Autonomie und Anpassung : Tagung, Bozen 17. 9. 1994 = Casa delle donne tra autonomia e adattamento. - 1995<br />50: unvergessen = 50: dimenticare mai. - 1995
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/40-41(1995-96)
Intern-ID: 319184
Anfon Pelinka Europa ist ein Kontinent des Krieges - seit Europa ein Kontinent der Freiheit ist. Das Ende der kommunistischen Diktaturen hat der Demokratie zum Sieg verhoifen. Aber statt des ..Endes der Geschichte" (Fukuyama) gibt es die Wiederkehr ihres Anfanges: Der Krieg ist zurückgekehrt. Lind seither morden Serben und Moslems und Kroaten einander, nur weil sie Kroaten oder Moslems oder Serben sind: im Kaukasus kämpfen Tschetschenen gegen Russen. Georgier gegen Abchasen, Azeris

gegen Armenier. Und in Deutschland brennen die Asylantenheime. In Frankreich werden - gelegentlich - Franzosen deshalb erschlagen, weil sie eine dunkle Hautfarbe haben. In Österreich müssen Roma sterben, weil sie „Zigeuner“ sind. Europa, dieser Kontinent der Vielfalt, diese Antithese zur Irrlehre von der Reinheit - der des „Blutes“, der der „Ras se“. der des „Volkes": dieses Europa der Aufklärung, das 1945 dem expansionistischen Wahnsinn der Herrenvölker - scheinbar - eine Absage erteilt hat: dieses Europa

ist mehr denn je ein Europa der freien Völker. Aber eben deshalb ist es ein Europa des nationalistischen, des völki schen Gemetzels. Die Sehnsucht nach der Einfachheit Dieses Europa des Gemetzels kontrastiert mit allem, was seit der Aufklärung als Fortschritt gilt:

11
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1991/1994)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 36 - 38. 1991 - 1994)
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Seite 40 von 42
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1991,1 + Beilage ; 1992,1-2 ; 1993,1-4 ; 1994,1-4 ; Vorhandene Dubletten: 1993,4 ; 1994,1-4
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/36-38(1991-94)
Intern-ID: 319183
in den einzelnen Städten anzeigen, zurückgedreht, und zwar genau bis zu der Minute, in der immer wieder alles an fängt, Diese Zeitdeckung der einzelnen Episoden erinnert stark an Jarmuschs letzten Film. In „Mistery Train“ sind es sieben Personen, die sich in drei - rein äußerlich voneinander unab hängigen Episoden innerhalb derselben 24 Stunden in einem Hotel in Memphis Tennessee einfinden, ohne jemals wirklich zusammenzutreffen, sich z.T. sogar begegnen, ein Zimmer tei len, eine Zeit miteinander verbringen

Hollywoods ist jarmusch ein Europäer, in Europa neben Add Kaurismäki einer der letzten Neorealisten. Die fünf Episoden in „Night on Earth“ sind kleine Hommagen an die Regisseure, die er verehrt; John Cassavetes, Martin Scorsese, Claire Denis, Federico Fellini, Aid Kaurismäki; die fünf Ge schichten wiederum nur eine Auswahl aus unzähligen, die wir nie erfahren werden - und auf die Weise Augenblicke sind, die so nie mehr wiederkehren, die als Punkte und Kommata im Leben wie Inseln im weiten Meer der Zeit

12
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1965/1967)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 10 - 12. 1965 - 1967)
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Seite 4 von 40
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1965,1-7 ; 1966,1-10 ; 1967,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1965,1-7 ; 1966,1-10 ; 1967,1-2<br />Lanthaler, Franz: Rundfunk und Fernsehen in Südtirol : die RAI - ein trojanisches Pferd Roms? ; Untersuchung / durchgeführt von Franz Lanthaler ; Siegfried Stuffer ; Helmut Weißenegger. - 1967
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/10-12(1965-67)
Intern-ID: 319170
Vereinigtes Europa - Ende oder neuer Anfang? Wir danken Dr. Otto von Habsburg herzlich dafür, daß er bereit war, dem „Fahrenden Skolasten“ ein Interview zu gewähren. Die europäische Einigungsbewegung ist ins Stocken gekommen. Wer als Optimist vor einigen Jahren noch die mahnenden Vorzeichen übersehen konnte, muß heute harte Tatsachen zur Kenntnis nehmen. Der Prozeß einer Integration der Staaten Europas, in den fünfziger Jahren mit der Montanunion, der EWG und Euratom so hoffnungsvoll

vorwärtsgetrieben, hat seinen Höhepunkt überschritten. Die Tendenz ist heute eher rück läufig. Ueberall gewinnt der Nationalismus, der Europa so viel Unglück gebracht hat, wieder an Boden. Sollen sich die Pioniere der ersten Stunde vergeblich abgemüht haben? War der Idealismus der europäischen Jugend, die Grenzpfähle ausriß und Schlagbäume durchbrach, nur eine schwärmerische Episode? Was wird aus dem Werk Konrad Adenauers, Robert Schumans und Alcide Degasperis? Man sollte sich davor hüten, die Schuld

auf das gemeinsame geistige Erbe Europas zu kurz gekommen. Dr. Otto von Hahsburg bemüht sich seit vielen Jahren, in Vorträgen, Artikeln und Büchern dieses ge meinsame Erbe seinen Zuhörern überall in Europa ins Bewußtsein zu bringen. Er hat sich trotz anderwei tiger starker Beanspruchung freundlicherweise gleich bereit erklärt, dem „Fahrenden Skolast“ das folgende Interview zu geben. Dafür sei ihm ganz herzlich gedankt. Zunächst hatten auch der Sender Bozen und später das Italienische Fernsehen Interesse

an diesem Interview gezeigt, dann aber doch abgesagt, weil das Thema Europa „zu wenig aktuell" sei. Was könnte symptomatischer für den heutigen Stand der europäischen Frage sein als diese Einstellui Sie sind der Sohn Karls I., des letzten Kaisers der alten Donaumonarchie Oester reich-Ungarn, einer Staatsgemeinschaft verschiedenster Völker, gleichsam ein exemplarischer Vorentwurf und Ansatz eines geeinigten Europas. Von diesem gei stigen Erbe her ist Ihnen die Aufgabe zu gewachsen, ein Wegbereiter eines „Ver

einigten Europa“ zu sein. Glauben Sie, daß die Idee Europa im Bewußtsein der europäischen Völker schon so verankert ist, daß ein Rückfall in die nationale Zersplitterung des 19. Jahrhun derts nicht mehr möglich ist? Alle meine Erfahrungen in Europa zei gen mir, daß trotz aller immer noch vor kommender nationalistischer Reaktionen der Weg Europas in eine größere Zukunft restlos gesichert ist. Die Frage ist nicht, ob wir ans Ziel kommen, sie ist nur, wie bald wir dieses erreichen werden. Ein Zu rück

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1991/1994)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 36 - 38. 1991 - 1994)
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Seite 26 von 86
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1991,1 + Beilage ; 1992,1-2 ; 1993,1-4 ; 1994,1-4 ; Vorhandene Dubletten: 1993,4 ; 1994,1-4
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/36-38(1991-94)
Intern-ID: 319183
"y. sÄsw 1 VorbereitBHgen werden getroffen, alte Fehden beigelegt, seltsame Bündnisse geschlossen. Die Vorfreude schlägt um In Begeisterung. Längst hat der Taumel auch die Zögern den erreicht. Alles blickt erwartungsvoll nach vorne... Wir sitzen im Zug nach Europa. Die emsige Geschäftigkeit, von der hier die Rede ist, ist kein utopisches Szenario der Zukunft, sie ist längst Wirklichkeit ge worden. Auch und gerade in Südtirol. Es stimmt bedenklich, wenn die freudige Rede von der „Reise

nach Europa“ mittler weile von weit rechts bis links zum täglichen Brot geworden ist, wenn der Mythos „Europa“ ständig neue Anhänger findet. Was ist es, das diesen Mythos gerade jetzt so beherrschend macht? Welche sind die Hintergründe der zunehmenden Konsensfähig keit der neokonservafiven Europacuphorie? Worin liegt seine politische und kulturelle Funktion? Eine Kritik am Mythos „Europa“ muß, denke ich, versuchen, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was sich hinter diesem Schleier verbirgt. Sie muß

zu verstehen versuchen, welche Bündnisse dahinter geschlos sen werden, welche Interessen sich dort heimlich kreuzen. In der griechischen Mythologie ist es Europa, die von Zeus - in Gestalt eines Stiers - getäuscht und entführt wird, während sie mit ihren Gefährtinnen unbekümmert am Strand spielte. Heute scheint sich die Situation umgekehrt zu haben. Nicht Zeus, sondern „Europa“ selbst ist nun zum Vexierbild geworden und - dank seiner schillernden Anziehungskraft - zum Inbegriff der Täuschung

) ist zwar in der heutigen Form neu, aber dennoch hat es eine ähnliche, wenn auch nicht so weitreichende Mobilisierung der Gedanken und Gefühle für Europa schon vorher gegeben. Die antikommunislische Ab schottung Westeuropas gegenüber dem ehemals kommunisti schen Osteuropa und die Ausgrenzung der eigenen internen Kritiker erfolgte bereits in den 50er Jahren im Namen der Idee eines angeblich „demokratischen“ und „zivilisierten“ Europa. Damals bezog der europäische Mythos seine Legiti mation im wesentlichen

aus dem aggressiv antikommunisti- seben, sich überlegen und arrogant gebärdenden westeuropä isch-amerikanischen Militär- und Wirtschaftsbündnis (Montanunion 1951; Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl 1951; Euratom 1958; EFTA1960) anderseits. Eine weitere Welle der Europaeuphorie läßt sich in den 70er Jahren anläßlich der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft und der Direktwahlen zum Europaparlament (1 979) feststel len, Die gegenwärtige Hochstimmung für Europa, schließ lich, ist vor dem Hintergrund

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1995/1996)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 40 - 41. 1995 - 1996)
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Seite 124 von 152
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: 1995, Nr. 1/2 - 3/4 ; 1996, Nr. 1/2 - 3/4<br />Universität in Südtirol : Vortragsreihe und Podiumsdiskussion = Università in Alto Adige. - 1995<br />Frauenhaus zwischen Autonomie und Anpassung : Tagung, Bozen 17. 9. 1994 = Casa delle donne tra autonomia e adattamento. - 1995<br />50: unvergessen = 50: dimenticare mai. - 1995
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/40-41(1995-96)
Intern-ID: 319184
der Gleichheit aller Menschen breit gemacht, um dann in der Aufklärung bzw. im Marxis mus ihren Höhepunkt und Abschluß zu finden. Bei der an gesagten geistigen „Emanzipation Europas“ kommt - we nig überraschend - ~Großdeutschland wieder zentraler Stellenwert zu: Die ersehnte unabhängige „Nation Europa“ habe bei ihren germanischen Ursprüngen anzuknüpfen, lie ge doch in dieser vorchristlichen Blut- und Bodenreligion das durchzusetzende Abstammungs- bzw. Identitätsprinzip begründet. Diese neofaschistische

Ideologie einer „Nation Europa“, die sich zur dritten Weltmacht aufschwingt, geht auf die britische Szenegröße Sir Oswald Mosley zurück, der sich damit bereits 1948 an die Reorganisation der braunen Inter nationalen machte. Die strategische Bezugnahme auf Euro pa im neofaschistischen Projekt knüpft wiederum bruchlos an die Nazi-Propaganda von der SS als „Vorkämpfer für das vereinte Europa“ und der deutschen Aggression als „Kampf für die Freiheit Europas“ 3 an. 1951 gilt hier als Jahr

der Weichenstellungen: In Malmö versammelte sich die faschi stische Elite Europas, um die Europäische Soziale Bewe gung (ESB) ins Leben zu rufen. In der BRD gründete der vormalige SS-„Sturmbannführer“ und oberste „Bandenbe- kämpfer“ Hitlers, Arthur Erhardt, die bis heute erscheinen de, zentrale Zeitschrift „Nation (und) Europa. Monats schrift im Dienst der europäischen Neuordnung“. In seinem „Politischen Testament“ meint Erhardt, eine „europäische Großnation“ um die natürliche Führungsmacht Deutsch land - notwendig

aufgrund einer „blutsmäßig bedingten weitgehenden Wesensgleichheit unserer Volker“ - sei 1945 im Kampf der „europäischen Kameraden, der französi schen Legion im Kampf um Berlin und der nordischen, flämischen, osteuropäischen SS-Kameraden an allen Fron ten (...) mit Blut getauft“ 4 worden. Erhardts „europäische Großnation“ umfaßt bei Jörg Hai der auch Gebiete, die Hitlers Mörder- und Verbrecherein heiten 1938ff gar nicht betreten hatten: „Wir müssen den Mut aufbringen, Europa vom Atlantik bis zum Ural

und im Grunde bis Wladiwostok zu sehen.“ 5 Mit dem Zusammenbruch des Realen Sozialismus’ sehen zwar viele wieder mit Haider bis Wladiwostok, doch „be freit“ ist Europa noch lange nicht. „Die Zeit ist reif“, heißt es etwa beim „Nation und Europa“-Chefredakteur und „Aula“-Autor Karl Richter, „für eine grundlegende Um orientierung der europäischen Volker - weg vom raum fremden, überstaatlichen Weltpolizisten, hin zu einer neuen kontinentalen Großraumordnung, die europäischen Interes sen endlich Vorrang

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1957/67)
.- (Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft ; 1 - 11. 1957 - 1967).- (¬Der¬ Fahrende Skolast : Sondernummer)
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Seite 40 von 50
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Volkstum und Kultur in Südtirol : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1960 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Hans Wielander]. - 1962<br />Zelger, Anton: Ziele und Möglichkeiten einer Kulturpolitik für Südtirol : X. Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft / [Anton Zelger]. - 1967<br />Südtirol im Wandel : zur Problematik des Übergangs von der Agrar- zur Industriegesellschaft ; XI. Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1967 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. - 1968<br />Jugend, Volk und Staat : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1959 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Alfred Pichler]. - 1960<br />¬Die¬ soziale und wirtschaftliche Struktur Südtirols : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1958 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Alfred Pichler]. - 1960<br />¬Die¬ Stellung des Südtiroler Akademikers im öffentlichen Leben : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1961 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. - 1961
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 343/1-11(1957-67)
Intern-ID: 215972
bessern oder verschlechtern, als er seinen Schutzverpfiich- tungen uns gegenüber nachkommt. Insoweit der Staat nicht die Fähigkeit oder die Bereit schaft zur Gewährung des uns zustehenden Schutzes besitzt, ist es billig und recht, wenn wir uns anderweitig — und das sind noch lange keine hochverräterischen Umtriebe im Sinne des italienischen Strafrechtes — um Hilfe und Unter stützung umsehen. „Wir hoffen auf Europa" Damit sind wir am dritten Punkt unserer Ausführungen, bei Europa, angelangt. Zu Europa

gehört auch der ge samt e deutsche Sprach- und Kulturraum, aus dem uns die kulturellen Kräfte und Säfte zufließen müssen. Öster reich fällt dabei noch eine besondere Aufgabe als Vertrags partner des Pariser Vertrages zu. Kan. Michael Gamper hat im Jahre 1951 zu Europa fol gende Sätze geschrieben: „Wir alle, und zwar nicht bloß die Völker als Ganzes, sondern auch die kleinen Volksgruppen, befinden uns auf ein und demselben Schiff, das Europa heißt. Mit diesem werden wir gerettet oder gehen zugrunde

... Wir hoffen auf Europa.“ Alle bisherigen Einigungsversuche, wie sie beispielsweise von iuiius Caesar, Karl dem Großen, Napoleon und *— wenn Sie wollen — von Hitler unternommen wurden, sind ge scheitert. Warum? Erstens, weil diese weniger eine Eini gung als eine Vereinheitlichung anstrebten, zweitens, weil diese Einigungsversuche militärisch und statistisch unter nommen wurden und nicht auf dem Willen der Völker grün deten. Wir haben oftmals die Drohung vernommen, vielleicht sie auch ausgesprochen

; Wenn die Europäer im Interesse der eigenen Selbsterhaltung die Einigung Europas nicht zu stande bringen, dann wird sie in absehbarer Zeit einem Diktator aus dem Osten, ob er nun Stalin, Chruschtschow oder anderswie beißt, gelingen. Aber nicht allein dieser pri mitive Selbsterhaltungstrieb drängt heute zur Einigung, son dern das gemeinsame Europabewußtsein, weil Europa wesentlich eines Geistes ist, Zu diesem Europa der Völkerverständigung, das keine Vermischung der Völker und der Kulturen beinhaltet, be kennen

wir uns als Europäer. Wir bekennen uns dazu auch als Südtiroler, als nationale Minderheit im fremden Staat, weil wir von Europa eine europäische Lösung unseres An liegens erwarten dürfen. Ich habe früher vom Recht auf Heimat und eigene Kultur gesprochen, die vom Staate zu schützen sind. Wenn der Nationalstaat dieser Verpflichtung nicht nachkommt, was dann? Dann sollte eben Europa einschreiten. Daher die nicht nur von mir im Europarat vertretene For derung nach Schaffung eines allgemeingültigen Volksgrup

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1995/1996)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 40 - 41. 1995 - 1996)
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Seite 123 von 152
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: 1995, Nr. 1/2 - 3/4 ; 1996, Nr. 1/2 - 3/4<br />Universität in Südtirol : Vortragsreihe und Podiumsdiskussion = Università in Alto Adige. - 1995<br />Frauenhaus zwischen Autonomie und Anpassung : Tagung, Bozen 17. 9. 1994 = Casa delle donne tra autonomia e adattamento. - 1995<br />50: unvergessen = 50: dimenticare mai. - 1995
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/40-41(1995-96)
Intern-ID: 319184
Heribert Schiede! Wenn eine ganze Reihe rechtsextremer Periodika „Euro pa“ schon im Titel führt - wie „Nation und Europa“, „Eu ropa vorn“, „Europa. Nationaleuropäisches Forum“ - so kann dies durchaus als Programm verstanden werden. Als Kampfbegriff in der gesellschaftlichen Auseinanderset zung wird „Europa“ je nach der Position innerhalb der extremen Rechten mit verschiedenen Bedeutungen auf- geladen: Als „Abendland“ wird er vom konservativen Flügel angerufen, als „Deutsches Reich

“ vom deutschna tionalen, und die dazwischen liegende neurechte Intelli genz strapaziert „Europa“ als zu befreiende „Kolonie rau m fremder Mächte“. In der letztgenannten, „europä ischen“ Fraktion des Faschismus wurde unmittelbar nach 1945 die Position einer kontinentalen Revolution gegen beide Supermächte bzw. die des sog, Neutralismus einge nommen. Hinfer diesem Europa-Konzept steht jener be- freiungsnationalistische Ansatz, der meint, der Kontinent sei sowohl in militärischer als auch in ideologischer Hin-

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1965/1967)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 10 - 12. 1965 - 1967)
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Seite 5 von 40
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1965,1-7 ; 1966,1-10 ; 1967,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1965,1-7 ; 1966,1-10 ; 1967,1-2<br />Lanthaler, Franz: Rundfunk und Fernsehen in Südtirol : die RAI - ein trojanisches Pferd Roms? ; Untersuchung / durchgeführt von Franz Lanthaler ; Siegfried Stuffer ; Helmut Weißenegger. - 1967
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/10-12(1965-67)
Intern-ID: 319170
zu? Wie beurteilen Sie die Chancen Oesterreichs heute? Die wirtschaftliche Integration, das hat uns gerade die Krise des Gemeinsamen Marktes gelehrt, geht unaufhaltsam wei ter. Es ist die weltpolitische Lage, die uns heute die Aufgabe stellt, die Koordinierung der großen Politik in Angriff zu nehmen, Glauben Sie nicht, daß die wirtschaft lichen, politischen Werte überbewertet werden, da Europa- von den geistigen Kräften — ist doch das V/esen unseres Erdteils die geistige Substanz — getragen wird und lebt

und sichtbar ist als die wirt schaftliche. Der Reichtum Europas liegt in der Viel falt seiner Lebensformen und Ordnung. Glauben Sie, daß eine Nivellierung der Völker mit ihren kulturellen Eigenheiten zu befürchten ist? Was wäre die Rolle der Kleinstaaten in einem- Vereinigten Europa? Ich glaube nicht, daß eine richtig durch geführte europäische Einigung die Ge fahr der Nivellierung der Völker beinhal tet. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die Rolle der kleinen und Kleinststaaten von entscheidender Bedeutung

bedeuten. Sie können Brücken bauen, die vielleicht der Mehrheit nicht in diesem Sinne möglich sind. Wird Europa nach seiner Vereinigung der atlantischen Partnerschaft mit Ame rika bedürfen oder wird es sich als dritte Kraft zwischen den beiden Machtblöcken behaupten können? Könnte das militä rische Bündnis zu einer wirtschaftlichen, politischen Gemeinschaft ausgebaut wer den, da in ihm bereits die beiden Wirt schaftsgruppen EWG und EFTA von den Verteidigungsaufgaben zusammengefaßt

sind? Die Partnerschaft zwischen Europa und Amerika ist eine natürliche Verbindung, die weit, über gemeinsame militärische In teressen hinausgeht. Schließlich, sind die Amerikaner dem Herkommen nach Euro päer, ebenso wie die Südamerikaner durch Europa geformt worden sind. Eine solche Partnerschaft allerdings ist nur im Sinne der Gleichberechtigung zu verstehen. Da her ist auch eine Atlantische Gemeinschaft, von der vielfach die Rede ist, nur in dem Augenblick möglich, in dem Europa sich wieder zu einem gleichwertigen

Partner der anderen Weltmächte entwickelt hat. Welche Bedeutung hat- die europäische Konzeption Karls V. insbesondere hin sichtlich der Rolle des Christentums noch für uns heute? Können wir Bausteine aus dem Bau „Orbis Europeus Christianus“ auch in unserer Zeit bei der Errichtung Europas verwenden? Hier möchte ich auf das verweisen, was ich schon auf ihre Frage bezüglich der Verbindung Europas mit dem Christentum gesagt habe. In- Ihrem Buch „Europa — Großmacht oder Schlachtfeld“ stellen Sie fest

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
[1959]
Der fahrende Skolast ; 4. 1959
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Seite 16 von 24
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1959,1-6 ; Vorhandene Dubletten: 1959,1-6
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/4(1959)
Intern-ID: 319163
Und wer möchte diese Vielfalt auch missen! Ja, könnte dann nicht auch der Osten erklären, er sei das eigentliche heutige Europa und wir seien das ge strige. Und tatsächlich beanspruchen beide Teile diesen Vorzug für sich, der Osten mit großen Worten, der Westen durch sein Gehaben, er tut ganz so, als vertrete nur er das wahre Europa. So stehen wir unschlüssig vor diesem zwiespältigen Kontinent und vermögen nur festzustellen, daß in den äußeren Erscheinungen, in denen sich doch die geistige Welt

spiegelt, eine Einheit nicht gegeben ist. Und dies, obwohl wir uns bewußt sind, daß auch die östlichen Ideen der heutigen Gewaltherrscher aus europäischem Gedankengut erwach sen sind; Marx und Engels stammen aus Mitteleuropa, ihre Gedanken zu denken, hat ihnen der Westen ermöglicht. Trotz dem dürfen wir dem Osten die An maßung, Europa darsteilen zu wollen, vor allem deshalb absprechen, weil dort die Freiheit in ungern ein höherem Maße eingeschränkt Ist und alles Geschehen des heimlichen Druckes

wir nicht zu. leugnen, daß die westliche Welt, über dem Atlantik hin weg, geistig viel enger zusammenhängt als das Europa, diesseits und jenseits der künstlichen Grenzziehung,. Torheit, scheint demnach die Frage nach der gei stigen Einheit Europas. Man müßte viel mehr von der Amerikas mit Westeuropa reden. Vieles, was scheint, ist Oberfläche. Auch die geistige Einheit Europas ist immer noch da, nur liegt sie tiefer. Und die zwiefache Tünche, die östliche und die überseeische, vermag den Kern nicht völlig

Lebensweges. Es sind die Glieder einer Kette immer wachen Bewußtseins. Denn das Wesentliche in der geistigen Einheit Europas liegt im Bewußtsein des gemeinsamem Gewordenseins, das in der Kultur .seinen Niederschlag findet und in der- Gesamtbildung des einzelnen wei- t erlebt; diese ist also der Vergangenheit verpflichtet und für die Zukunft aus die sem Geiste heraus verantwortlich. Nichts trennt eben auch die östliche Despotie so sehr von Europa als der Bruch mit der Tradition, im Westen aber bedingt

, die Oberflächlichkeit im Den ken und Leben das Anlehnungsbedürf- nis an das geschichtslosere Amerika. Denn die geistige Einheit wirkt im Volke nur dumpf und nimmt dann mit stei gender Bildung zu. Aber in der Gesamt- bildung unterscheidet sich bis jetzt der Durchschnittseuropäer immer noch vom Amerikaner. Mag dieser darauf hinwei- sen, daß er ja auch alle geistigen Werte und Grundansichten von Europa geerbt habe, oder mag er’s leugnen, wenn er kann, er ist in der Rolle des Schülers, der versichert, er wisse

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
[1959]
Der fahrende Skolast ; 4. 1959
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Seite 15 von 24
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1959,1-6 ; Vorhandene Dubletten: 1959,1-6
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/4(1959)
Intern-ID: 319163
in der Weltwoche: „Viel leicht ist es in dieser Situation die vor- Reich gegliedert ist Europa, ein Wech sel von Meer und Land, und das Meer schenkt auch zum größten Teil die natürlichen Grenzen. Wie dlie Gliede rung abnimmt, hört auch Europa auf; denn im Osten ist alle Grenzziehung will kürlich, dort reicht Europa so weit, wie weit die Kraft gemeinsamen Geworden- seins wirkt, um dann in den Weiten des Ostens langsam zu versiegen: ohne deutlichen Abschluß beginnt Asien. Lieber die Elbe und die Oder aber geht

Europa weit hinaus. nehmste Aufgabe des freien Europa, der Erniedrigung der Wissenschaft zum In strument und zum, Symbol der politisch- ideologischen Macht zu widerstehen und der Menschheit d e n Geist intakt zu hallten, aus dem. allein sich auf die Dauer ihre geistige und sogar ihre technische Weiterentwicklung speisen kann,“ So sehen, alle Teilnehmer am Wettbewerb den Grund für die politische Einigung des Abendlandes darin, daß sie die Vor aussetzung dafür ist, daß Europa seine Aufgabe

, und es bliebe nur mehr auszumaohen, worin diese bestünde. Es sei denn, wir meinten mit Europa nur den Westen. Der Begriff Europa gibt uns aber nicht das Recht, auf die Völker des Ostens, die Deutschen, Polen, Ungarn, die Süd- slawen und die Russen, zu verzichten. Wilfried W ö r n dl e Ergebnis des Artikelwettbewerbes Am Artikelwettbewerb, den die Südtiroler .Hochschülerschaft in ihrem Mitteilungsblatt „Der Fahrende Skolast“ im Juni vorigen Jahres ausge schrieben hat, haben fünf Hochschüler mit einem Aufsatz

teilgenommen. Die Jury hat in ihrer Sitzung vom 28. November 1958 unter Vorsitz von hochw. Dr. Fritz Ebner die ausgeschriebenen Preise folgendermaßen verteilt: 1. Preis, ex aequo, je 1, 17.500, an: Innerkofler Edi für den Aufsatz „Europas geistige Einheit, Euro pas politische Einheit als Forderung unserer Zeit“; Trenker Ferdinand für den Aufsatz „Europa: Verpflichtung und Hoffnung“. 2. Preis, L 12.000, an: Schrentewein Franz für den Aufsatz „Worin besteht die geistige Einheit Europas und welche Gründe

sprechen für die Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa?“ 3. Preis, L 8000, an: Gamper Heinrich für den Aufsatz „Europa ohne Zukunft?“ 4. Preis, L 5000, an: O b r 1 s t Walter für den Aufsatz .Europas Denken und Handeln“. Der Jury und den Teilnehmern sei an dieser Stelle für die Mitarbeit an diesem Wettbewerb gedankt. 1. Preis ex aequo; Edi InnerkoOer: ts

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1995/1996)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 40 - 41. 1995 - 1996)
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Seite 129 von 146
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: 1995, Nr. 1/2 - 3/4 ; 1996, Nr. 1/2 - 3/4<br />Universität in Südtirol : Vortragsreihe und Podiumsdiskussion = Università in Alto Adige. - 1995<br />Frauenhaus zwischen Autonomie und Anpassung : Tagung, Bozen 17. 9. 1994 = Casa delle donne tra autonomia e adattamento. - 1995<br />50: unvergessen = 50: dimenticare mai. - 1995
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/40-41(1995-96)
Intern-ID: 319184
Einsatz für Volksgruppenrechte - „Völkische Zersetzung“ Europas? ■ Im letzten SKOLAST befaßte sich Heribert Schiedel mit ■ der Europa-Ideologie der neuen und alten Rechten, ■ schießt aber an einigen wesentlichen Punkten am Ziel i vorbei. Die neofaschistischen Ansätze von einer „Nation Europa“, theoretisiert von Oswald Mosley bis Arthur Er- hardt, von Jörg Haider bis Karl Richter bloßzulegen, ist * eines. i Die EU-Kritik und den Antiamerikanismus des rechten Po ll pulismus von dem genau

zu unterscheiden, was man aus ! demokratischer und antiimperialistischer Sicht an diesen I Mächten aussetzen kann, ist etwas anderes. Warum soll- ; te man etwa das in Maastricht vereinbarte Europa des- J halb lieben, weil es manchen Rechten gar nicht I schmeckt? Das „Europa der Regionen" als neonazisti- sches Projekt zu denunzieren, nur weil es ein Jörg Hat- zenbichler im Mund führt, kommt dem Versuch gleich, ; den Kapitalismus hochzuloben, nur weil ihn eine gewisse Rechte auch nicht als Erlösung

des I Selbstbestimmungsrechts bei jedem Volk und jeder I Volksgruppe irgendwo im Süden der Erde als grundsätz lich legitim betrachtet, in Europa jedoch grundsätzlich als i Ausdruck nationalistischen, wenn nicht gar rechtsextre- men Denkens. Bei zweiterem, dem Regionalismus, geht Schiedel in der ; Tat soweit, Regionalismus überhaupt als „Form des völ- 1; kischen Nationalismus“ zu bezeichnen. Man lese doch folgende Kernsätze aus seiner Feder nochmals genau: ;; „So wollen Regionalisten heute wieder dem 'Pseudo-Na tionalisten' an den Kragen

, weil er nicht vermochte, 'alle Angehörigen eines Volkes in einem Staat zu vereinen' : (Zitat von Hatzenbichler). Doch bleibt der Regionalismus, I jene Form des völkischen Nationalismus, mit der bewußt \ an alternativ-ökologische Diskurse angeschlossen wird, i nicht bei der Denunziation der „Pseudo-Nationalstaaten“ stehen. Vielmehr soll er als Nationalismus an der Basis im Prozeß der Formation einer „Nation Europa“ aufgehen.“ ; Das mag die Vision eines Hatzenbichler sein. Sollte er deshalb etwa den Begriff

Konzepten der Neu en Rechten. Träume rechtsextremer Kreise von einem neuen Großdeutschland als Herz des geeinten Europas, das Minderheiten im Ausland für seine Großmachtpolitik einspannt, sind fürwahr nicht erbaulich. Was hat das aber mit einer Analyse des Regionalismus und des Schutzes von Minderheitenrechten auf unserem Kontinent zu tun? Welche regionalistischen Kräfte in Europa träumen von der „Großmacht Europa“? Welche Kritik üben regionali- stische Parteien an Maastricht? Das alles interessiert

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