über die Paffionsaufführungen, welche in Hall bis 1430 hinauf verfolgt werden können. 1G ) Damit haben wir den sog. terminus ad quem. Wir brauchen noch den terminus a quo. \ Ihn geben jene Spiele, aus denen der Tiroler Passion seinerseits ! Motive entlehnt hat: namentlich das s. g. Innsbrucker Auserstehungsspiel, [ dessen Handschrift die Jahrzahl 1391 trägt. 17 ) Also Ende des XIV., Anfang des XV. Jahrhunderts muß der ursprüngliche Tiroler Passion entstanden sein. Ob in Sterzing, wohin die Handschriften weisen
, oder in Hall, wo sich die Aufführungen am weitesten zurück verfolgen lassen, ist nicht sicher zu stellen. Doch findet sich im Passions spiel selbst eine Stelle, welche für Sterzing spricht. Der Dichter läßt die Grabwächter mit ungeheuren Prahlhäuseleien auftreten, um später ihre Niederlage bei der Auferstehung Christi um so eindringlicher zu machen. Sie wetzen das Schwert oder zeigen die Schießwaffe, mit der sie Christum be kämpfen wollen, wenn er es wagen sollte, aufzustehen. Der Eine aber reimt Folgendes
: -t-j-i //£() »Kümpt er, so wil ich sein gedencken JlJ: ^ Unb wil in auf ein moß versenckhen.« Anderswo versenkt man in solcher Lage in einen Bach oder See; aber in Sterzing, wo Land und mehr Mo^s a^s^Aa^ser war, in der Heimat des MberührntMSterzinger Mooses,^lag ^wMEinfal?^ ^ freilich sehr nahe. Der Tiroler Passion gehört also der eigentlichen Blüthezeit des alt deutschen Drama's an. Das läßt auch der Inhalt und die Form erkennen. Bon diesem weiten Kapitel kann ich in der Eile des Vortrages nur Weniges, etwa fünf