Oswald von Wolkenstein : geistliche und weltliche Lieder ; ein- und mehrstimmig.- (Publikationen der Gesellschaft zur Herausgabe der Denkmäler der Tonkunst in Österreich ; 18)
/33 datirt es Herrmann a. a. O. S. 607. 'h 114. Der trockene Humor, mit dem der Dichter hier von einer ehelichen Entgleisung erzählt, gehört auch seinen spätem Lebensjahren an, das Gedicht mag um 143 0 entstanden sein. Der Ort der Begebenheit ist St. Lorenzen bei Bruneck, wer die Unger Ve. rs 115, 59? 68 sind, ist unklar. 115. Das Gedicht hat den Aufenthalt Sigmunds in der Lombardei und in Piacenza 1431/32 zum Gegenstand. Sigmund reiste von Feldkirch durch Graubündten und kam am 21. November 1431
vor Mailand an. (Aschbach IV 46.) Ueber die treulose Haltung des Herzogs von Mailand, auf die Vers y t anspielen, s. Windeck, K. 264 u. ö. Oswald war, wie aus Briefen an ihn vom 13 ./11., 4-/ I2 -j 12./12. 1431 und 21 ./1. 1432 zu schliessen ist, bis Ende Jänner 1432 zu Hause und stiess erst zum Gefolge Sigmunds als dieser bereits in Piacenza war, Jänner bis April 1432. Dass er längere Zeit bei Sigmund verweilte, geht aus Vers 19 ff hervor, über den Zeitpunkt, seiner Abreise von Sigmund unterrichten
Briefe, die M. Herrmann in Seufferts Vierteljahrschrift für Literaturgeschichte 3, 603 f veröffentlichte. Demnach wurde Oswald mit Dr. Stock am 18. Mai 1432 von Sigmund nach Basel gesendet, wo beide am 30. Mai bereits angelangt waren. Das Gedicht ist während des Aufenthaltes in Piacenza entstanden, also im Frühjahr 1432. 116. Der Ueberfall auf König Sigmund und seine Begleitung in Ronciglione geschah im Mai 1433. Oswald war nicht dabei, er Hess sich die Sache erzählen, vielleicht von seinem Oheim