Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Autor:
Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Ort:
Ebenhausen bei München [u.a.]
Verlag:
Langewiesche-Brandt
Umfang:
509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Signatur:
II 109.884
Intern-ID:
149167
Graf Jos Niklas Gemahlin. Veil sie aber damals zu He chingen war und nicht so bald erscheinen konate, so wurde das Rind an ihrer Stelle von Hans Weiglins Weib, einer hippin von Rotenburg, aus der Taufe gehoben. Abt Ger hard War während der Lutherei vor etlichen Jahren zu Petershausen vertrieben worden- die Konstanzer hatten ihm das Kloster eingenommen und einen Verwalter darauf ge setzt. Darum zog er in den Pfarrhof Zu Sauldorf? dort wohnte er während des Schmalkaldischen Kriegesalsdann zogen
. Wie der Jos einmal auf die Gasse sah, machten sie das Fenster auf und packten ihn am hals, so daß er weder hinter sich noch vor sich sehen konnte. Inzwischen stupften ihn die Schreiber, der konnte sich aber nicht anders wehren, als daß er mit den Füßen hinter sich trat. Als er sich nun nicht anders losmachen konnte, schrie er auf die Gasse hin aus: „Feurio! Feurio! es brennt, es brennt, liebe Leut, helft! helft!' Darüber erschraken die Schreiber, befürch teten, es werde einen Auflauf geben und sie könnten
sich bei dem Vischof nicht ausreden. Sie ließen ihn also los und schalten ihn nur, daß er mit seinem Geschrei einen solchen Lärm mache. Wie nun der gute Jos die vielen Leute sah, die herbeirannten, sah er wieder Zum Fenster hinaus und rief: „Ach, liebe Freund, zieht wieder heim! es gilt nicht, ich bin ein Narr, ich bin ein Narr!' Darüber mußten alle lachen und gingen wieder heim. Als der Bischof Hans später die Geschichte erfuhr, hat sie ihm besonders gut gefallen. Wenige Jahre vorher hatte Graf Gottfried Werner