Der Lieutenant tritt auf. Lieutenant (noch in der äußeren Stube, auf der Schwelle) : Rosa! (!>osa (die erschrocken zurncktritt, während der Lieu tenant völlig eingetreten ist) : Ihr seid ihm begegnet?... (da der Lieutenant verwundert schweigt) Dem Vater, mein ich . . . Lieutenant: Xßo beim? Vasa: Auf der Straße wohl müsst ihr euch begegnet sein . . . Lieutenant: Ist der Vater noch so spät aus dem Haufe? — Ich bin fortgegaugen aus der Gesellschaft . . . (j?ofa (erstaunt): Ihr wisst also schon
?: . . . Lieutenant: Was weiß ich, mein Aind? — Nun Hab einmal ich dir etwas zu sagen, Rosa, und deswegen hats mich nimmer gelitten unter den lärmenden Aameraden. (Er nölhigt sie, das Licht aus den Tisch zu stellen und setzt sich.) (Rosa (ängstlich): Aber ich bitt Luch . . . Lieutenant: Sei nur ruhig! . . . Aieine Absichten sind gut, und wenn der Vater da wäre, könnt ichs vor ihm auch sagen. Aber es ist nur just lieber so, dass ich dich vorderhand allein treffe. (Rofa : Am Gotteswillen, beeilt Luch! Lieutenant
: Nun? . . . Bist Du schläfrig? . . (Er hat sich erhoben.) — Ich hält' gewollt, du giengest schlafen mil einer Hoffnung im Herzen, und ich auch .. . Das wäre, wenn du mir gut sein wolltest; denn ich bin es dir auch, von ganzem Herzen. Rosa (mit beiden tsäuden ihr Gesicht bedeckend) : Ach! o, was thut Ihr!? . . . Lieutenant: Du hast Recht, so zu fragen, weil du ein braves Mädchen bist. Aber ich weiß, was ich thue, Rosa! — Lass mich sitzen, ich bin zu aufgeregt. Rosa (in sich widerstrebend) : Ach, Herr Lieutenant
, jetzt nicht, nein, jetzt nicht . . . Lieutenant (schmerzlich betroffen) : Ah, du willst nicht einmal hören? (Rosa: D, was denn hören? Lieutenant: Dass ich dich liebe, sollst du hören, und dass du mein Glück machen kannst, so wie ich das deinige! — Lass mich nun ausreden, Rosa; ich will mich kurz fassen, und es soll ja dein Glück sein! Ich Hab ein schönes Heimwesen in Partenkirchen, die Brauerei, und bin der Einzige. Der Vater ist alt und will mirs übergeben, so bald ich den Abschied Hab; und das dauert
von morgen ab grad noch sechs Wochen, dass ich dem leidigen Ariegshandwerk (leiser) und der fran zösischen Anechtschaft Valet sagen darf! Und dann, gelt, bring ich dich heim, Rosa? (Er ergreift ihre Hand, die sie ihm rasch entzieht.) (Rosa: Um Gott, redet nicht länger! — (für sich) Nein, nein, er kann es nicht wissen! . . . Lieutenant (argwöhnisch bitter) : So? . . . hm so? D, mir fängt an zu ahnen . . . (Rosa: Ach Gott! — Herr Lieutenant! Rettet Luch! In einer halben Stunde — Ihr seid ver loren