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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1888
Tiroler Dichterbuch
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Seite 141 von 323
Autor: Mayr, Ambros [Hrsg.] / hrsg. im Auftrage des Vereins zur Errichtung eines Denkmals Walthers von der Vogelweide in Bozen von Ambros Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XII, 311 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte ; f.Anthologie
Signatur: III 1.466 ; III 62.058
Intern-ID: 138061
Der Lieutenant tritt auf. Lieutenant (noch in der äußeren Stube, auf der Schwelle) : Rosa! (!>osa (die erschrocken zurncktritt, während der Lieu tenant völlig eingetreten ist) : Ihr seid ihm begegnet?... (da der Lieutenant verwundert schweigt) Dem Vater, mein ich . . . Lieutenant: Xßo beim? Vasa: Auf der Straße wohl müsst ihr euch begegnet sein . . . Lieutenant: Ist der Vater noch so spät aus dem Haufe? — Ich bin fortgegaugen aus der Gesellschaft . . . (j?ofa (erstaunt): Ihr wisst also schon

?: . . . Lieutenant: Was weiß ich, mein Aind? — Nun Hab einmal ich dir etwas zu sagen, Rosa, und deswegen hats mich nimmer gelitten unter den lärmenden Aameraden. (Er nölhigt sie, das Licht aus den Tisch zu stellen und setzt sich.) (Rosa (ängstlich): Aber ich bitt Luch . . . Lieutenant: Sei nur ruhig! . . . Aieine Absichten sind gut, und wenn der Vater da wäre, könnt ichs vor ihm auch sagen. Aber es ist nur just lieber so, dass ich dich vorderhand allein treffe. (Rofa : Am Gotteswillen, beeilt Luch! Lieutenant

: Nun? . . . Bist Du schläfrig? . . (Er hat sich erhoben.) — Ich hält' gewollt, du giengest schlafen mil einer Hoffnung im Herzen, und ich auch .. . Das wäre, wenn du mir gut sein wolltest; denn ich bin es dir auch, von ganzem Herzen. Rosa (mit beiden tsäuden ihr Gesicht bedeckend) : Ach! o, was thut Ihr!? . . . Lieutenant: Du hast Recht, so zu fragen, weil du ein braves Mädchen bist. Aber ich weiß, was ich thue, Rosa! — Lass mich sitzen, ich bin zu aufgeregt. Rosa (in sich widerstrebend) : Ach, Herr Lieutenant

, jetzt nicht, nein, jetzt nicht . . . Lieutenant (schmerzlich betroffen) : Ah, du willst nicht einmal hören? (Rosa: D, was denn hören? Lieutenant: Dass ich dich liebe, sollst du hören, und dass du mein Glück machen kannst, so wie ich das deinige! — Lass mich nun ausreden, Rosa; ich will mich kurz fassen, und es soll ja dein Glück sein! Ich Hab ein schönes Heimwesen in Partenkirchen, die Brauerei, und bin der Einzige. Der Vater ist alt und will mirs übergeben, so bald ich den Abschied Hab; und das dauert

von morgen ab grad noch sechs Wochen, dass ich dem leidigen Ariegshandwerk (leiser) und der fran zösischen Anechtschaft Valet sagen darf! Und dann, gelt, bring ich dich heim, Rosa? (Er ergreift ihre Hand, die sie ihm rasch entzieht.) (Rosa: Um Gott, redet nicht länger! — (für sich) Nein, nein, er kann es nicht wissen! . . . Lieutenant (argwöhnisch bitter) : So? . . . hm so? D, mir fängt an zu ahnen . . . (Rosa: Ach Gott! — Herr Lieutenant! Rettet Luch! In einer halben Stunde — Ihr seid ver loren

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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1888
Tiroler Dichterbuch
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/138061/138061_140_object_5259173.png
Seite 140 von 323
Autor: Mayr, Ambros [Hrsg.] / hrsg. im Auftrage des Vereins zur Errichtung eines Denkmals Walthers von der Vogelweide in Bozen von Ambros Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XII, 311 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte ; f.Anthologie
Signatur: III 1.466 ; III 62.058
Intern-ID: 138061
Posthause herüber.) hörst du? .. : Ich meine, man hört sie jubilieren. (Mit verhohlenem Grimme). Sic werden trinken auf das Verderben des Landes, aber es ist ihr eigenes! Qfitofft (bricht in Meinen aus): V Vater! mir ist unsäglich weh, dass die Kreuel wieder anheben sollen, und der Unschuldige mit dem Schuldigen — (Wirt: Sei klug jetzt, Rosa! Bins nicht ge wöhnt von dir das zaghafte Wesen . . . Es ist eine gerechte Lachs, für die es gilt. Dosa: Das unschuldige Blut — Wirt: Das steht in Gottes

handl ’s sind ihrer nicht zu viele. (Rosa: Unser Lieutenant! Wirt: Wenns mir um einen leid thut, ists der. Ks war ein braver Bursche, das muss man sagen, und hat ein Herz. (Rosa (lebhaft): Und Ihr wisst nicht einmal, was wir ihm verdanken; weil ich Euch gar nicht erzählte, wie er mich gerettet hat. Wirt (aufmerksam) : 5o, das? Qftofa: Wo ich hätt' müssen verloren gehn! Wie bei der Einquartierung das Haus voll war, und ich ihrer zwei aufs Zimmer führen musste.. . Sie waren betrunken; ich schrie

, sie hielten mir den Mund zu, da kommt der Lieutenant. Wirt: hm! . . . Warum hast du mir das nicht früher erzählt? (Rosa: D schaut, weil ich meinte, dass ich allein im Stande wäre, es ihm zu danken . . . (weinend) -. Vergessen, vergessen werd ich es nimmer. Wirt (forschend): hält' ich dagegen ein Wört- lein gesagt, Rosa? Ich keines. — Und man hält' ihn retten können. (Aosa (rasch und drängend): hätt' man? Ihr könnt es jetzt noch! Wirt: Es wird zn spät sein. (Rosa: Es ist nicht zu spät, Vater I Wirt

: In einer Stunde schlägt es, und sie brechen los. (Rosa: In einer Stunde! Es braucht nicht länger, ihn zu retten, als ihn zu tödten. Wirt (noch zögernd): Du Haft den Lieutenant lieb, Rosa! — (Rosa: Ach, Vater I . . . Vater! rettet ihn! Wirt: Es kann gefährlich sein und ein böses Luft nehmen .. . Wenn ich halt durch die Aellnerin schaute, ihn herauszurufen . . . Kos«: Ja, durch die Lift! Wirt: Und müsst' nur noch auf unfern: Aahn deli Inn hinunter . . . (Rosa: Und der Inn geht hoch, das hilft ihml Wirt (rasch

sich erhebend): In Gottes Namen denn! — Dis Joppe lass ich da und den Gurt; so im Hemdärmel können sie keinen Verdacht auf mich haben. (Lr legi Soxxe und Guri ab, in welchem eine Pistole steckt.) (Rosa: Ja, Vater! und ich bete derwcile. Wirk: Wenn wer kommt, sag, von nlir aus fehlt nichts. Vor zwölf Uhr bin ich ohneweg zurück, wenns gut geht. Eiten heißt cs. (Rosa: O es wird gut gehen. Wirt: Aber jetzt nimm dich zusammen, Rind I Was geschieht, es ist Gottes Wille. — Da, die Pistole leg ich unter die Joppe

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Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1888
Tiroler Dichterbuch
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Seite 142 von 323
Autor: Mayr, Ambros [Hrsg.] / hrsg. im Auftrage des Vereins zur Errichtung eines Denkmals Walthers von der Vogelweide in Bozen von Ambros Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XII, 311 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte ; f.Anthologie
Signatur: III 1.466 ; III 62.058
Intern-ID: 138061
heraus die Pistole des Vaters and richtet sie auf den Lien- tenoni.) Ihr dürft nicht! Lieutenant: ha, du wirft nicht? Gofa: Verraths nicht! Lieutenant: Dir in deinem Haufe geschieht kein Leid! Gofa: Mir? Das Land, das Vaterland! Lieutenant (nach kurzem Besinnen) : E s ift V er- rath zu schweigen. Q?ofa (zitternd. indem ihr diepistole sinkt)! Leo pold! bleib! Lieutenant: — Die Pflicht gebeut! (Gr stößt den Tisch mit Gewalt von sich, indem er zugleich ihren Arm fassen will. Rosa ist ansgewichen

, gegen die Thüre zu. hebt die Pistole, senkt sie: im Augenblicke, da sie sich überwältigt sieht, drückt sie mit einem sähen Aufschrei los.) Lieutenant (fallend) ! Rosa! Gofa (händeringend) : Barmherzigkeit! Lieutenant: Rosa! (Sie ist neben ihm auf die Knie gesunken; er versucht zu sprechen, hebt die Hand und lässt sie in ihren Schoß fallen.) Gofa: O mein Jesu, Barmherzigkeit! Lieutenant (stammelnd): Jesu . . . (stirbt.) (Rosa (über die Leiche gebeugt) : Barmherzigkeit! (Indes Hort man von der Straße schallende

. Jm Hintergründe ein Schweroerwundeter. um welchen Rosa, dunkel gekleidet, beschäftigt ist. vorne zwei Tiroler Landesvertheidiger, Bauern, ihre Stutzen ladend, von fern vernimmt man dann und wann das Knallen von Gewehrfeuer. X, (auf das Mädchen zeigend) : Die ists! 2. Kauer: 's Thatecwirts? 1. Q0auer: Red stiller! — Die in Schwa; den Officiar erschossen hat. 2. Kauer: Mein, wie gieng das her? 1. Kauer: Sie sagen, es sei ihr Liebhaber ge wesen und war' dahinter gekontmen, dass es los- brechsn sollt

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