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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Seite 43 von 262
Autor: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 256 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Signatur: II 63.031 ; II 102.724
Intern-ID: 141922
nahe war ein Brunnen, daran stund ein Weib und zog den schweren Wassereimer mi t ihren Haarflechten aus der Tiefe herauf. Hurtig gab ihr das Mädchen das Seil. Nun war das Mädchen an der Stiege. Vorsichtig und leise ging es hinauf und kam in ein grosses Gemach; da sass eine Alte halb wach und halb schlafend und spann. Auf einem Kasten aber lagen in goldenem Teller die drei Pomeranzen. Rasch ergriff sie das Mädchen und eilte hinweg ; allein die Alte hatte es doch gemerkt und humpelte

ihr nach. Als das Mädchen am Brunnen war, rief die Alte dem Weibe, welches dort Wasser schöpfte, zu: „Halt sie auf, sie hat mir die drei Pomeranzen gestohlen!' Aber das Weib sagte: „Das thu ich nicht, seit so vielen Jahren zog ich den Wassereimer mit meinen Haar flechten herauf und nun hat mir das gute Kind ein Seil gegeben. Als das Mädchen zum Weibe kam, welches den Hof kehrte, rief die Alte wieder: „Schlag' sie zu Boden, sie hat mir die drei Pomeranzen gestohlen !' Allem das Weib sagte: „Das thu 1 ich nicht; seit

so viel Jahren kehrte ich den Hof mit meinem Kleide und nun hat mir das gute Kind einen Besen gegeben.' Das Mädchen war schon bei den Hunden, da schrie die Alte zornig: „Packt sie, Hunde, zerreisset sie, sie hat mir die drei Pomeranzen gestohlen!' Allein die Hunde bellten nicht einmal, sondern sagten: „Das thunwir nicht; seit so viel Jahren haben wir Hunger gelitten und nun hat uns das gute Kind Brot ge geben.' Schon war das Mädchen am Thore, da schrie die Alte noch stärker: „Schliess 1 dich, Thor

, zerquetsche sie, sie hat mir die drei Pomeranzen gestohlen!' Aber das Thor rührte sich nicht, sondern sagte: „Das thu' ich nicht; seit so viel Jahren war ich rostig und nun hat mich das gute Kind mit Oel bestrichen.' Eben trat das Madchen auf die Brücke, da schrie die Alte noch einmal im höchsten Grimme: „Palle, Brücke, wirf sie hinab, sie hat mir die drei Pomeranzen ge stohlen!' Die Brücke aber schwankte nicht einmal, sondern sagte: „Das thu' ich nicht; seit so viel Jahren war ich zerbrochen

und nun hat mich das gute Kind wieder gemacht!' ' Nun konnte die Alte nicht mehr weiter und das Madchen war gerettet. Es dankte Gott und sezte freudig seinen Weg fort, bis es wieder zu den Feen kam. Diese waren nicht wenig erstaunt, das Mädchen wieder zu sehen, noch erfreuter waren sie, als es ihnen die drei Pomeranzen überreichte. Nachdem es ihnen alles erzählt hatte, lobten sie es und fragten, was für eine Belohnung es wolle. Das Mäd chen verlangte nichts anderes als zu seiner Mutter zurückkehren zu

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1933
Zur Geschichte der Hofburg und der Rumergasse in Innsbruck
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Seite 142 von 237
Autor: Klaar, Karl / von Karl Klaar
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 6. 1933 ; S. 42 - 48.
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Zeitschrift<br />g.Tirol ; s.Volkskunde ; f.Zeitschrift
Signatur: II Z 191/N.F.,6
Intern-ID: 441951
i) Lage zum Verkehr Liegt die Siedlung an der Bahn und wie weit ist die P£arr-(Scelsorgs-)kirchc vom Bahnhof entfernt? Liegt die Siedlung an der Haupt-(Reichs-)straße? Wie verlief die alte Straße und welchen Ortsteil berührte dieselbe? Die Siedlung liegt an der Stubaitalbahn, die seit zirka 30 Jahren besteht, aber in erster Linie dem Fremdenverkehr dient. Die Pfarrkirche ist von der Haltestelle ungefähr vier Minuten entfernt. Das Dorf ist durch eine Fahrstraße mit Innsbruck verbunden

führte. Die Hecken sind verschwunden, mehr oder weniger auch der alte Name „Englat' (das eng gloat?, das zum alten Hohlweg stimmen würde), die Steilheit und die Steine sind geblieben; trotzdem wird der Weg nicht selten von Kraftwagen benützt, da der alte Fahrweg ein gutes Stück unterhalb des Dorfes von der Nattrer Straße abzweigt. Finden sich in Ortsnamen (wie Unterstraß, Obwegs u. dgl.) Hinweise auf alte Straßen züge? Bestehen alte Verbindungen mit Nachbartälern über Pässe, jöcher oder Scharten

? Be stehen Hinweise auf stärkere Benützung derselben in früheren Zeiten, alte Unterkunftshäuser, Pflasterungen, Kapellen, Bildstöcke, Marterln, die auf Verkehr hindeuten? Orts- oder Flurnamen, die auf Verkehrswege deuten, sind nicht vorhanden. Durch die Verbindung mit der Brennerstraße war Natters vor Eröffnung der Brenn erbahn an den Hauptverkehrsweg von Italien nach Deutschland angeschlos sen, der für den Frachtverkehr selbst in der Zeit vorwiegender Hauswirtschaft auch für ein Bauerndorf mehr

, und die jenes mit Wiese zugewachsene Stück enthält, heißt der „Weinweg', weil auf ihm die Wirte von Natters und Mutters und wohl auch von Axams, Blrgitz und Götzens den Wein holten; die Strecke von Natters nach Westen, am Nordrand der Saifens entlang, heißt der „Trujen', der immer noch benützt wird. Beide Strei ken zusammen bilden den „Gerichtsweg'; von Gärberbach setzt er sich über die Sillbrücke, zu deren Einhaltung alle Dörfer längs dieses Weges verpflichtet waren, nach Vili, Igls usw. östlich fort, da ja das alte

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Seite 204 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
... FN ^ 8. Der alte ZtraßeiMg über den Ritten. Die Rittuer wissen noch allgemein zu erzählen, dass die »älteste' Straße über ihren Berg geführt habe. Weil der Ver fasser häufig von dieser alten Straße und vou den „uralten Zeiten' derselben gehört und von dem großeu Verkehr, der daselbst geherrscht habe, uud von den gewaltigen Heeresmassen, welche diese Straße gezogen wären, nahm er sich die Mühe, dieser ältesten Straße nachzugehen, uud zwar iu wörtlichem Sinne, wobei er den kundigen alten

Snlzner nnd weiterhin den ebenfalls kundigen alten Büchner als Wegweiser mit sich genommen hat. Ilm es in vorhinein gleich zu bemerken, fällt diese Straße auf weite Strecken mit der alten Römerstraße, der Claudia -àxuà. die ja ebenfalls bekanntlich über den Ritten geführt hat, Msammen, ja mnss damit zusammenfallen, wie der Augenschein lehrt, da sie auf Grnnd der Terrainbeschnffeuheit nicht anderswo geführt haben kann. In der Nähe des Plattuerhofes beim Bildstöckl zweigt diese alte Straße vou

dem gemeinen Wege, der von Leitach heraus nach Uuteriuu führt, ab uud zieht sich ober demselben zum Sulzuerhof hin. Dieser Baueruhof ist fehr alten Ursprungs. Er bildete eine Herberge an der alteu Straße uud hat noch mauches Altertüm liche au sich trotz des großeu Brandes, der ihn bis auf die Haupt mauern zerstört hat. Das uralte Wagenhaus daneben mit seinem auffallend dicken Gemäuer ist bemerkenswert. Iu der Nähe biegt der fetzige Weg durch „die Sulz' iu eine -à-halspalte ein. während die alte Straße

auf einem Viaduet mit steineruem Unterbau quer durch den Tobel leitete. Von diesem gewaltigen Unterbau ist noch eiu spärlicher Rest leicht zu beobachten. Hier sind Spuren eines uralten Bergwerkes, vou dem auch die Bolkssage weiß. Das geräumige Knappeulvch ist zum größten Theil eingestürzt. Auch die Namen Goldgut uud Silbergntl sind Belege für geschwuudeucu Bergbau iu dieser Gegend, uud das Aolk lasst beim Sulzuer einen Schatz vergraben sein. Vom Snlzner fort geht die alte Straße durch Wald uud dichtes Gestrüpp

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Seite 390 von 444
Autor: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Ort: Zürich
Verlag: Meyer und Zeller
Umfang: XII, 432 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Signatur: II 61.571
Intern-ID: 112598
der „Murbl' oben am Wurmbach ob Arzl auch für einen Haselwurm ge halten wird. Uebcr den Haselwurm giebt es eine sehr alte, und sehr weitläufige Niederschrift, seine Beschwörung, seine Tugenden und Kräfte, durch welche der Gedanke blitzt, daß die Schlange des Paradieses ein Haselwurm ge wesen sei. Murbl. Ein ebenfalls halbmythischer sonderbarer Wurm, der weder in alten noch neuen Fabeln, Märchen und Sagen begegnet, ist „der Mur bl', ein Wurm, den viele Leute im Wurmbachthale gesehen

haben wollen, der alle fürchten machte, und vor welchem auch der Muthigste davon liefe, der ihn zu Gesicht bekäme.' Daß eine sonderbare Gattung Würme dort leben muffe, bestätigten ruhige, furchtlose Hirten, die ihn gesehen haben wollen. Alte Erzählungen lassen den Ort einst von vielen solcher Ungeheuern bevölkert sein, daher der Bach, welcher durchs Wurmthal läuft, „Wurm bach' genannt wird. Ansangs vom Wurmbach, unweit der Arzlcralpe, am sogenannten Arzlerberg, bewohnt ein solcher Wurm ein großes Loch

viel Aehnliches mit einem Kindskopf der Rundung nach. Es ist erst vier Jahre her, als der „Josl Hansl' (Johann Dollinger) von St. Nikolaus in dortiger Gegend im Holzen war, und den Murbl außem Loch rauschen hörte, und ihn bald wieder hineinschlüpfen sah. Da machte sich Josl HanSl bald durch. Die alte Roslerinn, eine Bäuerin von Hötting, hat ihn vor dreißig Jahren genau gesehen und beschrieben; dieselbe sah ihn jedoch weiter unten beim sogenannten „dritten Schuß' im Gesträuche beim „Dorish'äusl

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1890
II. Tiroler und Vorarlberger Nationalfest am 29. November 1890 : Festblatt ; literarische Beiträge zum Besten der Ueberschwemmten
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Seite 2 von 16
Autor: Tiroler und Vorarlberger Nationalfest <2, 1890, Wien>Povinelli, Adolf Heinrich [Red.] ; Verein der Tiroler und Vorarlberger <Wien> / [hrsg. vom Verein der Tiroler und Vorarlberger in Wien. Red. von Adolf H. Povinelli]
Ort: Wien
Verlag: Wallishausser
Umfang: 16 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur<br />Kuk, Wladimir: War Donay der Verräther Andreas Hofer's? / Wladimir Kuk. - 1890 - In: II. Tiroler und Vorarlberger Nationalfest am 29. November 1890 ; S. 9 - 10. - Sign.: III 65.651
Schlagwort: g.Tiroler ; g.Wien ; z.Geschichte 1890
Signatur: III 65.651
Intern-ID: 247022
, bewahren Magst Du die alte Treue, alte Art; — Vorübcrzieh'n ini Weltstrom die Gefahren Läßt kluger Sinn, so trifft ihn keine hart, Wo Möv' uud Adler fliegt, Sich Nord' und Süd' bekriegt, Da liegst Du friedlich still am Alpenrand, Du grüne- Vorarlberg, mein Heimatland. Doch weh' dem Wicht, will Einer uns vcrrathcn! Langt frech herein, wie einst,'des Feindes Hand/ Gedenkt der Sohn der Väter kühne Thaten, Ein Jeder reißt'die Büchse von der Wand; Arcyfeuer flammt und schwehlt, A-in Mann beim Rufe fehlt

, Vom Felsenjoch bis an des Bodens Strand: Hurrah! Mein Vorarlberg, mein Heimatland. Hoch weht das Banner ob' den Gäuen Und blutgedrängt reift manche Friedenssaal. Doch nicht nur wenn uns Feinde ringsunidräuen - Allzeit thut Eintracht noth in Rath »nd That. So soll es immer sein, Am Arl, im Wald, am Rhein; In Einigkeit nur hat -in Volk Bestand: Heil Dir, lieb Vorarlberg, mein Heimatland. Elroler Treue.' Es klinge hoch, das alte Lied, Von der Tiroler Treue, Da sich der Himmel schwarz umzieht. Erschall

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 468 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
, fragte ihn Wer alles aus und befreite ihn aus dem Hexenbündniß. Er hieß ihn dann probieren, ob er das Wettermachen noch zuwege bringe, allein jeder Versuch mißlang. Der Bater bekam den Auf trag, eine alte Magd, welche den Knaben verleitet hatte, abzudanken und aus dem Hause zu jagen. (Passeier.) 7'79. Der große Gröben. Nördlich von Mals ist ein großer Graben, durch den bei Hochgewittern oft die Mnhr kommt. Obgleich anfangs auf Mals gerichtet, biegt er später seitwärts. Diesen „Gröben' hat ein Hexen

meister verursacht, der zu Schlanders seine Teufelskunst mit dem Tode büßte. Er bekannte, daß er Mals durch einen Muhrbruch zu Grunde richten wollte. Er sei auf einem Kessel vom Berge herab gefahren, um die beschworenen Wasser zu leiten und ihnen Weg zu bahnen, da habe plötzlich die große Schelle (Glocke) in Mals angeschlagen, und er habe müssen seitwärts ausweichen. Sonst hätte er seinen Schwur erfüllt und Mals auf Glurns hinüber gebracht. (Mals.) 780. Die crlle Köfetin. Die alte Köfelin lebte

vor zwanzig oder dreißig Jahren und soll in geheimen Künsten erfahren gewesen sein. Als über den Töllgraben eine neue Brücke gebaut wurde, die alte hatte der Wild- bach fortgerissen, kam sie zum Wegmacher und bat ihn, .einige ab gefallene Schoten aufklauben zu dürfen. Der Wegmacher gab ihr die Erlaubniß und setzte lachend bei: „Wenn du machen kannst, daß binnen acht Tagen wieder die Brücke vertragen wird, bekommst du einen Korb voll Späne.' Lustig nahm sie den Antrag an, I. B, Zingerke, Sagen aus Tirol. 29

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Seite 222 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
weiter ,nud wusste nicht, dass der ohne Kopf sich ebenfalls aufgemacht hatte und hinter ihm hertrottete. Das erfuhr er erst, als er sich nach einiger Zeit umschaute, und da es ihn jetzt ordentlich zu gruseln anfieug, lief er noch schleuniger. Das kopslose Gespenst aber wuchs und ward immer großer nnd schreck licher. Seine Füße machten den Boden zittern, nud sein Athem keuchte, als gienge der Wind durch die Stämme. Der Vetter ist schon beim Bnchnerhof vorbei nud hat die alte Heerstraße

, die da mit dem gemeinen Rittuerweg ins Kreuz geht, hinter sich. Sein Athem stockt, seine Füße tragen ihn keinen Schritt mehr weiter. Mag kommen, was da will, der Mann wirft sich auf den Weg rain hin nnd null das Ungethüm vorüberlassen. Aber das war verschwunden. Es gehörte in den Bereich des Piper Bühels und durfte über die alte Heerstraße nicht hinaus. Der Vetter schwor, me wieder bei Nacht über die Rösslerbrückc zn gehen. Aber es traf sich, dass der Better wieder einmal nachts über den Rvssler- graben herüber

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Seite 73 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
und Weißbrot dazu, welches sie anch vom Männlein bekommen hatten, nnd als sie satt waren, beteten sie ihr Nachtgebet, und das Männlein bereitete ihnen unterdessen ei;: weiches Henlager, in welchem sie sodann recht warm schliefen, bis am anderen Tage die Sonne schon hoch am Himmel stand. Da rieben sie sich die Angeu ans, und das Männlein hieß sie znm Frühstück kommen. Sie beteten vorher ihr Morgengebet nnd aßen dann begierig das herrliche Mus sammt dem Weißbrot, das der Alte ihnen vorgesetzt

hatte. Es war ihnen, als hätten sie lange nichts mehr gegessen, sv großen Appetit verspürten sie. Daraus Hieß sie das Männlein heimgehen nnd gab ihnen noch einen Laib schönes Brot zurZehrnug auf den Weg mit. TieKinderuahmen das gesammelte Holz, und der Alte gieng mit ihnen, bis sie den Weg nicht mehr fehlen konnten. Dann bedankten sie sich schön nnd nahmen Abschied vom Männlein. Der Weg war aber schneefrei und derHimmel schön klar. ZuHanse angekommen, trafen sie zuerst die Mutter, welche ganz bleich und abgezehrt

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Seite 30 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
so könne er wohl heute 'noch bis Münster kommen. Mit dem Müller, der sicherlich in der Gaststube zu finden wäre, werde schon er die Sache wegen des Esels in Richtigkeit bringen. Also setzte sich der alte Bruder aus das Thier und ritt davon siegen Münster. Der jüngere aber, ein Spassvogel von Hans aus, stellte sich vor den Karren und that sich des Esels Geschirr um. So wartete er. bis der Müller sich vollgetrunken hatte nnd znr Thür heraustaumelte. Als er statt des Esels deu braunen Bruder

, und ich habe wieder menschliche Gestalt bekommen. Allein, dass ich nicht wieder der alte Saufeumpan werde, bin ich aus dem Saufbruder jetzt ein Klosterbruder geworden. In deu darf der Saufteufel uimmer hinein.' Der Müller sah den Vorgang für eine Strafe Gottes an und gelobte im Stillen, sich das Trinken ab- >n:huu. Er nahm dem Bruder das Geschirr ab und bot ihm noch die Zeit auf den Weg. Leid war ihm nnr, dass er setzt keinen Esel in ehr hatte. Er gieug daher aus deu nächsten Pserdemarkt nach Binstgan, um einen anderen Esel

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