Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
an die Stelle der Stute ein Zauberschwort und an die Stelle des Dracheriblutos Tigermilch. — Eine weitere Variation der Flucht seen e ist mir .nachträglich noch bekannt geworden und ist interessant genug, um dem Inhalte nach angeführt zu werden. Ein auf der Jagd verirrter junger König' kommt in die Nähe eines Häuschens im Walde, das ohne Tliiire ist. 13a nähert sich eine alte Hexe dem Häuschen, tritt unter das Fenster und ruft: Ä Bianca, bianca come la neve. Rossa, rossa come 'na bracia, Slóngamo zò le tue
drozze d' oro ! * Darauf erscheint am Fenster ein wunderschönes Mädchen, lässt ihre langen goldenen -Haarflechten hinab und zieht die Alte hinauf. Der. junge König wartet bis zum nächsten Tage und sobald die Alte fortgegangen ist, schleicht er zum Häuschen, ruft dieselben Worte-und wird hinaufgezogen. Das Mädchen erschrickt, wie sie ihn erblickt und erzählt ihm, sie befinde sich hier in der Gewalt der alten Hexe , diese werde ihn aber tödten oder verzaubern, sobald sie ihn finde. Der junge König
erklärt sie für seine Braut und beredet sie zur Flucht. Sie nimmt Kamm, Spiegel und Scheere und sie entfliehen auf dem Pferde des jungen Königes. Nach einiger Zeit verfolgt sie die Alte auf einem Schweine reitend, das Mädchen wirft den Kamm hinter sich und es entsteht ein dichter Buschwald. Da ruft die Alto dem x Schweinehenzu : » Magna, magna, porcelletto ! * und das Schwein frisst und frisst. bis es hindurch kommt. Dann ruft die Alto : Caga, taz, Porcelletto ! und das Schwein gibt
alles wieder von sich und läuft so schnell wie früher. Wie die Alto wieder nahe ist, wirft das Mädchen den Spiegel hinter sich und es entsteht ein See. ...Beruf, lievi, porcelletto 3 << befiehlt die Alte, das Schwein säuft don Sec aus; und kommt hindurch. Dann ruft die Alte wieder :