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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft
Jahr:
1924
¬Die¬ Hof- und Flurnamen in Lüsen.- (Schlern-Schriften ; 5)
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Seite 6 von 73
Autor: Prosch, Georg / von G. Prosch
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 70 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Lüsen ; s.Flurname <br />g.Lüsen ; s.Hofname
Signatur: II Z 92/5
Intern-ID: 104568
Grund der Mundart erklären, so müßte man als richtige Schrei bung ein ,,Bänkach" rekonstruieren. Aber was hat das mit Bank zu tun, von dem es doch offenbar abgeleitet sein müßte? Man betrachte sich die Gegend — ungefähr auf halbem Weg zwischen dem Gasthaus Wälder und der Stelle, wo die Straße den Lüsner Bach erreicht — von der gegenüberliegenden Seite, dem Kreuzner Oblat, aus und man wird gestehen, daß der Ver gleich stimmt. 2, Das Zweite, was der Ortsnamenforscher stets vor Augen haben muß

, ist die unumstößliche Regel: die Erklärung muß zur Gegend stimmen, Mag eine Erklärung sprach wissenschaftlich unanfechtbar sein, sie muß unbedingt zurück gewiesen werden, wenn sie auf die Gegend nicht paßt. Wie sehr dieselbe Anschauung und Benennung sich für die gleiche Gegend immer wieder aufdrängt, mag folgendes Beispiel lehren. Bei MADER lese ich von einem untergegangenen Hof Buscosti, der in der Nähe von Zermeid, zu innerst in Lüsen, gelegen war. Die Deutung sagt: post costa, also Hinteregg, Heute heißt

die Gegend das ,,G g ö s 11". Wenn man aber, statt über den Fahr weg zu gehen, gleich vom Praderhof in Petschied über den Fuß steig zum Zermeiderhof emporsteigt, wobei man an der Ggöstl- schupfe vorbeikommt, so sagt man, man gehe über das „Oegge“ hinauf. Noch bezeichnender ist derselbe Fall im Dorf, Dort gibt es ein Ggost-ögge (also Eck-eck); weil Ggost in der Bedeutung „Eck" nicht mehr verstanden wird, muß es, der Gegend entsprechend, deutsch hinzugesetzt werden. Ebenso verhält es sich mit Lengerei

und Bach, zwei aneinander anstoßenden Höfen in Petschied. Lengerei erklärt man aus lungo rivo, ladinisch lundyarü , „Langbach", Beide Höfe liegen am Sagewaldbach. Man sieht, für dieselbe Gegend setzt sich derselbe Name an, mag er auch in verschiedenen Zeiten das einemal rhätisch, das andremal romanisch, das drittemal deutsch sein. Eine Ausnahme von der Regel, daß der Name zur Gegend stimmen muß, bilden nur einige seltenere Namen, die ich als „geschichtlich“ bezeichnen möchte. Eine Gegend hinter Stadl

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