¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
, der die alte Zeit darstellte, hockten Katzen und Nacht eulen; rechts und links davon ritt auf einem Esel je eine wacke* lige Figur, die den abgetakelten Prälaten- beziehungsweise Adels stand repräsentierte. Armselige Bauerngestalten in abgenutzter Burggrafler Tracht zogen hintennach 5Ö ). Die Antwort der Konservativen auf diese Herausforderung war ein Gegenschießen in Lana, das später — in Gegensetzung zum Bozner „Lichtfest' — den Namen „Dunkelschießen' er hielt. Anton Brandis, Anton Di Pauli und Paul
Giovanetti brach ten noch vor Beginn des Bozner Schießens ein Ladschreiben in Umlauf, um die Veranstaltung Streiters zu durchkreuzen: Für Gott, Kaiser und Vaterland! Gedenkschießen der alten tirolischen Schützenehre, gegeben von einigen Alttirolern am 24. November 1861. Hauptbeste: Eine päpstliche Fahne mit der Devise „Hoch Sr. Heiligkeit Papst Pius IX,!', 10 Dukaten; eine österreichische Fahne mit der Devise „Hoch Seine Majestät der Kaiser!', 10 Dukaten; eine tirolische Fahne mit der Devise „Un besiegt
, weil einig im Glauben', 10 Dukaten 60 ). Schützen, die am Bozner Schießen teilgenommen hatten, blie ben, das wurde im Ladschreiben ausdrücklich vermerkt, vom Schießen in Lana ausgeschlossen. Hier begann die Sache ernst zu werden. Es stand zu befürchten, daß sich der politische Streit in das Schützenwesen einfresse und die Landesverteidiger in zwei