205 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_913_object_4612523.png
Seite 913 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
MANFREDONIA 821 was hat in Tarent Garibaldi zu tun, wo der alte Kai am Mare piccolo jetzt seinen Namen trägt? So ist auch in Andria der alte Platz Catuma zur Piazza Vittorio Emanuele umgetauft worden ; so hat man selbst in Nea pel den seit drei Jahrhunderten geschichtlich gewor denen Namen der weltberühmten Hauptstraße Toledo in Roma umgeändert, und man will das sich sträuben de Volk zwingen, diese Gewaltsamkeit anzuerkennen. Im Gegensatz zu solchem Unverstand freute es mich nicht wenig

wir uns von jenen Zudringlichen befreit hatten, fanden wir eine ruhige und stille Bevölkerung, sowohl in der Hafen stadt als auf dem Vorgebirge. Wir erhielten auch eine recht gute Wohnung in dem größten Gasthaus der Stadt im »Corso Manfredi« — wenn man eine sehr bescheiden eingerichtete Her berge mit vielen Schlafkammern so nennen will. Der Wirt, ein ehemaliger Schneider, schien nicht wenig stolz auf sein Hotel (ursprünglich ein Kloster) zu sein, er führte uns in den Zimmern umher, deren es wenig stens zwanzig gab

1
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_277_object_4611887.png
Seite 277 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
seine Säbel klinge ; die eiserne habe er versetzt und sich dafür eine hölzerne einsetzen lassen. Unterdes kommt der Wu cherer. Der Alte Fritz — denn kein anderer ist jener martialische Veteran mit Schnauz- und Knebelbart — verkauft ihm seine goldene Dose für den Spottpreis von einem Friedrichsdor. Im folgenden Akt sitzt der betrunkene Sergeant ein geschlafen auf einem Stuhl : ein Tambour geht um ihn herum und erweckt ihn mit Trommelschlägen. Nun marschieren sechs päpstliche Jäger auf, welche denWu- cherer

arretieren ; dann erscheint der Alte Fritz in kö niglicher Uniform mit demselben Schnauz- und Kne belbart, mit einem großenDreimasterund ungeheuren gelben Rockaufschlägen. Der betrunkene Sergeant hat sich zwar in Reih und Glied gestellt, taumelt aber mehr mals auf den König, was vom Publikum mit großem Gelächter bemerkt wird, der Alte Fritz aber nicht zu beachten scheint. Indes verhängt er sowohl über den Wucherer als über den Sergeanten die gebührende Strafe. Jenem soll auf der Stelle der Kopf

2
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_463_object_4612073.png
Seite 463 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CAMPAGNA VON ROM 403 der Türe, zwei aufgemauerte und an die Wand gestell te Pilaster mit zusammengesetzten Kapitellen. Über der Türe spannt sich ein Rundbogen von Stein, mit einfachen Arabesken geschmückt. Das Mauerwerk be steht durchweg aus dem schwarzen Kalktuff des dor tigen Gebirgs. Man sieht, daß die Fassade im Grunde die alte Anlage bewahrt, aber daß sie eine spätere Re stauration nur zur Not und in Eile bekommen hat. Schön und geräumig ist der Dom im Innern, nicht in der Forin

ter Köpfe von schöner und graziöser Malerei, nament lich auf einem Bilde, welches die Verehrung des Kreuzes darstellt. Ihre Zeit scheint die des Cimabue zu sein. In dieser Unterkirche befindet sich das Grab des Sankt Magnus, des Heiligen des Doms, und eine alte Inschrift sagt: daß im Jahre 1231 daselbst Meister Cosma an der Translokation des Märtyrergrabes beschäftigt war. So war also die alte Künstlerfamilie, welche Rom mit manchen architektonischen Ornamenten schmückte, auch draußen

3
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_410_object_4612020.png
Seite 410 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
modelle seines Ateliers ; bald darauf ist der treffliche Künstler in Gram gestorben. Der Graf Bobrinski hat die Villa mit großem Kosten aufwand umgebaut. Ihr Aussehen ist so sehr verän dert, daß man Mühe hat, ihre ehemalige Gestalt wie derzuerkennen , wie sie Bilder aus Ludwigs Zeit von Quaglio und Aiston in der Neuen Pinakothek zeigen. Sie hat zwar nicht den Charakter derVilletta verloren, welchen sie ihres geringen Umfangs wegen behalten mußte, aber doch ihre alte Einfachheit eingebüßt. Mehrere

. Selbst die Pferde edelster Rasse stehen in einem Stall, der einem Saal gleicht. Eine breitere Rampe führt jetzt zwischen blühenden Ranken und Gebüschen aufwärts in den sorgsam ge pflegten Garten und zum Säulenportal der Villa. In diesem Garten erinnern noch die Fontäne, einige ehr würdige Bäume, hohe alte Lorbeeren, die Pinie, drei Palmen, von denen zwei vom König Ludwig gepflanzt worden sind, an die alte Zeit. Überall umschlingen Rosen die Baumstämme. Der liebenswürdige Besitzer

4
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_195_object_4611805.png
Seite 195 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
SABINA UND UMBRIEN 167 kobild von Lo Spagna, die Madonna mit Heiligen dar stellend, und eine Marmorinschrift, welche die bar barische Zerstörung der Stadt durch den Kaiser Bar barossa, den großen Städteverwüster des Mittelalters, verewigt. Ich schrieb diese Inschrift in den Charak teren des 1 2. Jahrhunderts von dem Steine ab. Sie sagt : HOC EST SPOLETVM CENSV PPLQE REPLETVM QVOD DEBELLAVIT FRIDERICVS ET IGNE CREMAVIT SI QVERIS QVANDO POST PARTV VIRGINIS ANO MCLV. TRES NOVIES SOLES JVLIVS TVNC

MENSIS HABEBAT. Wahrscheinlich ging die alte langobardische Residenz in eben diesem Brande ganz unter. Besonders malerisch ist die Verbindung des oberen Stadtteils mit dem Monte Luco durch den riesigen Aquädukt. Dieser Berg wird nämlich von dem Hügel, auf welchem die Burg steht, durch eine 260 Fuß tiefe Schlucht getrennt, und über sie spannt sich eine groß artige Brücke von zehn Spitzbogen. Ihr erster Erbauer soll schon der langobardische Herzog Teudelapius im Jahre 604 gewesen sein; im Laufe

7
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_214_object_4611824.png
Seite 214 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
l82 SABINA UND UMBRIEN kehrsstraßen nicht berührt, ist sie wie eingeschlum mert in ihrer eigenen Vergangenheit, in einer zauber haften Stille, die aber keineswegs Abgestorbenheit zu nennen ist. Es war schon Nacht, als ich mit der Post in der unten an der Höhe gelegenen Vorstadt anlangte, von welcher ich mich sofort bergauf durch das Stadttor führen ließ, um einen Gasthof aufzusuchen . Ich erwartete nichts Gutes von Todi, denn der Eintritt durch wüste und finstere Straßen in eine finstere

und unheimliche Lo canda versprach mir schlechte Tage. Aber schon am folgenden Morgen überzeugte ich mich, daß meine Be fürchtungen grundlos gewesen seien. Todi stellte sich mir im heitersten Morgenlicht als ein reizender kleiner Ort dar, mit so entschieden mittel- altrigem Charakter, wie ihn wenige Städte bewahrt haben. Von alten Stadtmauern zum Teil noch etrus- kischer Anlage umgeben, bedeckt diese Stadt die Höhe, auf welcher sie liegt, doch so, daß ihre Hauptplätze geräumig und eben sind. Alte Paläste

8
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_1043_object_4612653.png
Seite 1043 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
Häusern, mit großen schwärzlichen Klöstern und wenigen nicht großen Türmen, schein bar terrassenförmig sich erhebend, daauf der einenSei- te, nach dem Golf zu, der Boden etwa achtzig Fuß hoch über der Flut aufsteigt. Dies heutigeTarent nimmt nur die Stelle ein, wo im Altertume die Akropolis gelegen war, denn die alte Stadt breitete sich weit über die Hochfläche des Isthmus landwärts nach Osten aus. Ich will von den geschichtlichen Schicksalen Tarents in kurzen Zügen eine Anschauung geben

, denn das wird doch immer die Hauptsache für denjenigen sein, welcher dies Schattenbild vergangener Größe vor Au - gen hat. Aber selbst die alte Geschichte der Stadt ist nur ein Schatten für uns ; sie besteht nur in Fragmen ten wie diejenige des gesamten Großgriechenlands, das heißt der hellenischen Kolonien in Italien. Keine einzige von ihnen steht deutlich vor uns als eine hi storische Persönlichkeit, deren Leben sich in einer Folge von bürgerlichen und politischen Entwicklungen faßbar darstellte, wie dasjenige

11
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_1267_object_4612877.png
Seite 1267 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
ANMERKUNGEN **47 ersten unbeirrten Natur. Die Frauen sind hier noch die echten Modelle für die umbrische Malerei, die aus die sem Volkstypus ihr Ideal genommen hat ... Von oben herab, wo die alte Rocca auf dem Berg Subasio steht, hinreißender Blick auf das umbrische Tibertal, worin sich S. Maria degli Angeli schön hervorhebt, und auf Perugia rechts, links die Berge von Spoleto. Dies ist ein entzückendes Land — ein Garten des Friedens und des Glücks. Dem Gesetz der Klosteraufhebung unterliegt

auch das Konvent S. Francesco .Doch dürfen die Mönche (heute noch 55) im Kloster bleiben, bis sie auf drei herabsinken. Die Güter sind unter Sequester der Cassa ecclesiastica. Sie werfen 6000 Skudi Rente ab. In diesen Tagen ist der Indult oder Perdono — er zieht noch gegen 18000 Men schen herbei. Ich fand heute sogar Ciociaren aus Sora, alte Bekannte. Wenn das Kloster aufgehoben sein wird, fallt auch diese Erwerbsquelle der armen Stadt fort.« Man ver gleiche damit den Eindruck, den Assisi auf Goethe gemacht

12
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_666_object_4612276.png
Seite 666 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
, wo die Vögel schweigen und der Grille Anakreons den Gesang überlassen, aber sie kann sich nicht von die sem Grün und diesen Wellen trennen; die ganze See küste entlang bis nach Astura und am Pontinischen Sumpf erschallt ihr melodisches Lied. Eine tiefe Stille herrscht um und in Nettuno, der Stadt des Neptun. Alte Türme aus schwarzem Tuff und krenelierte Mauern, welche der Sarazene oft ge nug bestürmt hat, umringen den Ort von allen Seiten. Kein Fischer noch Matrose macht das spiegelglatte Wasser lebendig

, denn Nettuno hat keinen Hafen ; es nährt sich vonWein- und Gartenbau und derViehzucht. Eine einzelne alte Säule steht auf dem Platz, als Wap pen und Wahrzeichen der Colonna, denen einst Net tuno gehört hat. Die Straßen durchduften Nelken mit ihrem Arom, denn überall stehen sie vor den Fenstern, schlingen sich wie Winden herab und wiegen die un glaubliche Fülle ihrer roten Blüten in der Luft. So schöne Blumen verraten schönere Frauen; ja die Nel ken sind hier die Nationalfahnen, welche die Frauen Nettunos

14
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_909_object_4612519.png
Seite 909 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
. Auf dem verödeten, mit Gras bewachsenen Platz vor dem Portal steht melancholisch eine einzelne antike Säule ohne Kapitäl und liegen einige Bruchstücke eines an tiken Tempels am Boden. Das ist alles, was von der alten Hafenstadt Sipontum übrigblieb, denn zu deren Stätte sind wir nun gelangt, und jene Kirche ist Santa Maria Maggiore, die ehemalige Kathedrale des Erz bistums und jetzt der einzige mittelalterliche Überrest der untergegangenen Stadt. Bis auf weniges Gemäuer im Boden ist das alte Sipontum heute

, bis auf die Zeit Manfreds fort. Nach der christlichen Legende war Sipontum eines der ältesten Bistümer Italiens und sein Bischof von S. Petrus ordiniert. Allein der erste be kannte dortige Bischof war Felix, welcher in einem Konzil des Jahres 465 genannt wird. Die uralte Kathe drale war Sitz der Erzbischöfe, doch diese verlegten ihn, wahrscheinlich aus Furcht vor den Raubzügen der Sarazenen, einige Zeit lang auf den Monte Gargano, und Leo IX. vereinigte Sipontum sogar mit Benevent. Nachdem die alte Kirche

15
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_365_object_4611975.png
Seite 365 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
GHETTO UND JUDEN IN ROM 509 chen Seidenbrokat, Sammetläppchen, rote Flickchen, blaue Fetzchen, orange, gelbe, schwarze, weiße, alte, zerschlissene, zerfaserte, abgeriebene Stücke und Stückchen. Ich habe nimmer ähnlichen Plunder ge sehen. Die Juden könnten damit die ganze Schöpfung ausflicken und die ganze Erde so bunt belappen wie ein Arlechino bunt ist. Sie sitzen nun davor und wüh len in dem Meer von Flicken, als suchten sie nach Schätzen, wenigstens nach einem versunkenen Gold- brokätchen

. Denn sie sind so gut römische Altertums forscher als alle jene in Rom, welche den Schutt durch wühlen, um einen Säulenstumpf, ein Stück Relief, eine alte Inschrift, eine Münze und dergleichen Plunder ans Tageslicht zu fördern. Jener hebräische Winkel mann im Ghetto legt mit einem gewissen Stolz seine Lappen zum Verkauf aus wie der Händler mit Mar mortrümmern. Dieser prahlt mit einem Stück Giallo antico — dagegen kann der Jude einen vortrefflichen Lappen gelber Seide halten ; Porphyr — hier ist ein vor trefflich

16
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_1188_object_4612798.png
Seite 1188 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
zwischen grauen Bergen mit rötlichen Felsabstürzen. Dies starre Amphitheater sinkt gegen Calatafimi in einen offenen, vom Fluß Pispisa durch strömten Wiesrngrund . Wir ritten durch den von Früh- lings wassern lebhaft gewordenen Fluß, da keine Brücke über ihn führt. Eine Fahrstraße gibt es hier nicht, weil das alte Segesta durch keine neue Stadt ersetzt worden ist. Hier hat sich seit dreißig Jahren nichts verändert, Kornfelder abgerechnet, welche reiche Besitzer aus Trapani angebaut haben. Einige Minuten

, welche sie aus der Administration der ehemaligen Staaten Italiens übernommen hat, auszugleichen. Wer sich darüber näher unterrichten will, lese die Berichte Fiorellis: »Süll' ordinamento del servizio archeologico« , von 1883 und 1885. Die Einheit des Systems gibt sich schon äußerlich darin zu erkennen, daß die Kustoden überall die gleiche Kleidung tragen. Der Tempel Segestas ist das besterhaltene, aber nicht das schönste alte dorische Bauwerk Siziliens. Seine architektonische Wirkung wird durch Lage und Um gebung bedeutend

17
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_590_object_4612200.png
Seite 590 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
,be- haueneSteine fortzuschaffen - ein rühriges Leben zeig te sich, durch die Austrocknungsarbeiten in Bewegung gebracht. Lachende Uferhöhen, jetzt weit zurückge treten, mit üppiger Garten- und Weinkultur, steigen über der trefflichen Fahrstraße auf. Ein großes Schloß mit hohen Mauern und Zinnen zeigt sich über einem ansehnlichen Ort : das ist Celano, einst neben Alba und Tagliacozzo eine der Hauptstädte des Marsenlandes im Mittelalter. Das alte Marsenland, von der Konsularstraße auch die Provinz Valeria

, dann Abruzzo genannt, reichte bis zum Fuciner See. Weder für das Altertum noch für das Mittelalter sind seine Grenzen genau bestimmbar. Über seinen mittelaltrigen Schicksalen aber liegt Dun kel oder unentwirrbare Verworrenheit. Am Anfange des siebenten Jahrhunderts wird Valeria als bischöfli che Hauptstadt der Marsica genannt, aus welcher der Papst Bonifacius IV. stammte (608 — 61g). Ob diese Stadt unterging, ob sie das alte Marruvium war, ob es je eine Ci vitas Marsicana gegeben hat, ist unge wiß

19
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_1142_object_4612752.png
Seite 1142 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
IO32 AGRIGENT und Häusern aufrecht auf dem Berg, nun eine Mumie von Stadt, während der neue Ort zu ihren Füßen liegt, nicht minder wüst und gespenstig als jene. Alle Häu ser sind aus grauem Alabasterkalk gebaut. In der Ge gend von Monte Allegro lag einst am Halykus die alte Stadt Heraklea Minoa, welche ihren Namen von Minos erhielt, denn als dieser König den Künstler Dädalus nach Sizilien verfolgte und von den Töchtern des Ko- kalus getötet worden war, erbauten seine kretischen Begleiter Minoa

, einen kleinen Hafenort, drei Millien weit von Agri- gent. Und erst in der Nacht gelangten wir in die Vater- stadt des Empedokles, das alte Akragas, nun der elende Ort Girgenti. Eine trümmervolle, klassische Wildnis lag im Zwielicht der Sterne rings um uns her gebreitet, und als ich am folgenden Morgen vor das Stadttor ging, sah ich eine Landschaft vor mir, deren großer und fei erlicher Stil kaum dem Gefilde von Syrakus nachsteht. Wir sind in Agrigent, und ich habe meine Aufgabe zu lösen, eine kurze

20